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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Parallelschaltung von LiPo Akkus



Manta22
26.08.2014, 08:32
Hallo!

Ich hätte mal eine Frage bezüglich LiPo Akkus. Wie viele darf man von denen parallel schalten? Es gibt ja haufenweise Parallelchargingboards, bei denen man gleich mal 6 - 10 LiPos gleichzeitig laden kann. Schon klar, dass man nur Akkus mit der gleichen S - Konfiguration parallel schalten darf und das die Zellen annähernd gleiche Spannungen besitzen sollten. Außerdem ist es auch logisch zuerst die Poweranschlüsse zu verbinden und dann erst den Balancer.

Ich würde gerne 16 LiPos (je 6S und 5000mAh) zusammenschalten, damit ein 6S 80.000mAh Akku rauskommt. Sieht da jemand bedenken oder kann man das "einfach so" machen? Kann ich dieses Monster dann überhaupt mit einem normalen Ladegerät laden (mal abgesehen davon, dass das dann eine Ewigkeit dauert)?
Und wenn sie einmal parallel hängen, dürfte nichts mehr passieren oder? - Es gibt ja standardmäßig auch schon z.B. 4S3P Konfigurationen eingeschweißt zum Kauf erhältlich.

Edit "Nachtrag kokam.com und Co.":
Hersteller großer LiPos sind mir natürlich bekannt. Allerdings sind diese wesentlich teurer als die Variante von mehreren kleinen und außerdem kommt das Problem mit dem Paketdienst hinzu. Bei uns ist es nicht erlaubt, Batterien/Akkus/usw. mit mehr als 100Wh mit einem Paketdienst zu versenden.

Geistesblitz
26.08.2014, 09:56
An sich sollte es funktionieren, wenn die Akkus noch recht frisch sind. Ich hab vor Kurzem etwas ähnliches gemacht, nur im Kleinformat: 4 Zellen eines alten Li-Ion-Akkus eines Laptops genommen und in 2p-2s Verschaltung verlötet, dazu dann Balancingkabel und Anschlusskabel. Nun hab ich den nach dem Aufladen eine ganze Weile lang laufen gehabt und nun stehen zwei parallele Zellen auf 3,5V und die anderen beiden auf ziemlich kritischen 1,5V. Mein Ladegerät mag die schon gar nicht mehr aufladen.
Worauf ich damit hinaus will: es kann passieren, dass sich die einzelnen parallelgeschalteten Blöcke unterschiedlich schnell entladen und somit einzelne Spannungen ziemlich niedrig sinken können, obwohl die Gesamtspannung noch ok aussieht. Wär jetzt also die Frage, ob es besser wäre, die Zellen wirklich alle parallel zu schalten oder nur die einzelnen Packs als Ganzes. Bei letzterer Variante müsste man die dann aber auch einzeln aufladen.

markusj
26.08.2014, 10:21
und die anderen beiden auf ziemlich kritischen 1,5V. Mein Ladegerät mag die schon gar nicht mehr aufladen.
Zurecht. Diese Zellen sind kaputt und schleunigst zu entsorgen.

@Manta: Parallelschaltung ist eigentlich kein großes Problem, solange die Akkus bei der ersten Zusammenschaltung sich über Widerstände langsam angleichen können. Aber bitte den "Monster-Akku" ausreichend absichern!

mfG
Markus

PICture
26.08.2014, 10:23
Hallo!

Bei direkter Parallelschaltung werden bei einem defekten Akku alle zusammenverbundene kaputt sein. Siehe evtl. über ännliche Li-Ion Akkus: https://www.roboternetz.de/community/threads/61962-Laptopakkus-reparieren .

Manta22
26.08.2014, 10:32
Worauf ich damit hinaus will: es kann passieren, dass sich die einzelnen parallelgeschalteten Blöcke unterschiedlich schnell entladen und somit einzelne Spannungen ziemlich niedrig sinken können, obwohl die Gesamtspannung noch ok aussieht. Wär jetzt also die Frage, ob es besser wäre, die Zellen wirklich alle parallel zu schalten oder nur die einzelnen Packs als Ganzes. Bei letzterer Variante müsste man die dann aber auch einzeln aufladen.

Naja, die 16 LiPos kommen in ein gekühltes Case und sollten dann dort auch drinnen bleiben. Die Spannung am Balancer sollte mittels µC überwacht werden. Als Verbinung mit der Außenwelt sind nur der Poweranschluss, der Balancer und ein kleines Display vorgesehen. Sprich ich wollte mehr oder minder einen neuen großen "eingeschweißten" LiPo - Akku. Dagegen stellt sich nun die Idee mit dem einzelnen Laden der Packs. Wenn man einen 4S3P Akku kauft, ist der doch auch nicht anders geschalten, also keine zusätzliche Elektronik dahinter - oder? Das sich die Blöcke unterschiedlich entladen, kann aber auch bei 1P Konfigurationen passieren, hab ich zumindest so gelesen.

Meine Überlegung war jetzt folgende: Alles zusammenschließen und dann schön sorgfältig immer die Spannung überprüfen (dafür der µC) und sollte da irgendein Block aus der Reihe tanzen, muss ich das Case sowieso öffnen und den Fehler suchen/Packs tauschen/o.Ä. Das sollte aber, wenn möglich, nicht all zu oft der Fall sein.

PICture
26.08.2014, 10:45
Wie o.g. unter permanenter Spannungsüberwachung finde ich es problemlos. In meinem Beispiel wurden die Spannungen im Laptop angeblich gar nicht überwacht. ;)

Wsk8
26.08.2014, 12:49
Tuts den ein einfacher, sicherer Bleiakku denn nicht?

mfg

Manta22
26.08.2014, 14:33
Tuts den ein einfacher, sicherer Bleiakku denn nicht?

Leider Nein. Das Monster ist für den "Modellsport", es kann also durchaus sein, dass der Akku gekippt oder gar umgedreht wird.

White_Fox
26.08.2014, 16:27
Also...parallel kannst du so viele schalten wie du willst. Es mag möglicherweise das Ladegerät verwirren wenn die Spannungskurve außerhalb dessen kennt was das Ladegerät kennt (80.000mAh ist schon viel), sofern das Ladegerät diese überhaupt aufzeichnet.

Bei höheren Strömen würde ich allerdings über Kupferschienen zur Verbindung nachdenken. Und wie Geistesböitz schon angemerkt hat: vor dem Zusammenschalten unbedingt die Spannungen angleichen. Sonst gibts Ausgleichströme. Permanente Spannungsüberwachung jeder einzelnen Zelle in einem Parallelverbund halte ich für sinnlos. Bei Parallelschaltung liegen alle Zellen sowieso auf einem Potenzial. Wenn du irgendwo Unter/Überspannung hast, dann liegt an ALLEN Zellen Unter/Überspannugn an. Balancer sind erst dann interessant, wenn du mehrere Zellen in Serie hast.

Wsk8
26.08.2014, 17:03
So viel ich weiß (hab sogar in einem Datenblatt nachgesehen), kannst du Bleigelakkus in jeder Lage betreiben. Nur zum Laden müssen sie gerade sein.
Und was für ein Modell braucht 80Ah? Da wäre ein V-Motor eindeutig die bessere Wahl.

mfg

Rabenauge
26.08.2014, 17:53
Bleigel-Akkus kann man auch "über Kopf" laden, das ist denen völlig egal, da sie weder auslaufen noch gasen, bei richtiger Behandlung.
Die Dinger sind komplett dicht.
Ich hab sie auch schon liegend verbaut (über Kopf nicht, das macht in der Regel keinen Sinn, weil man sie dann genauso gut mit den Anschlüssen nach oben einbauen kann), aber mal umdrehen (auch im Betrieb) ist denen ganz egal.

Was die billigen, und dafür gestapelten LiPo`s angeht: auf Dauer wird das trotzdem teurer, denn wo Kokam draufsteht, hat der auch seine 100 (oder mehr) echten Ladezyklen. Die kriegst aus den billigen nicht raus, brauchst also tatsächlich öfter neue.
Es _ist_ wirklich so.

Wsk8
26.08.2014, 18:19
Ich hab hier mal Panasonic als Referenz genommen: http://na.industrial.panasonic.com/sites/default/pidsa/files/downloads/files/panasonic_vrla_precautionsforhandling.pdf
Seite 3, Caution 2: Do not charge the battery in the inverted (upside-down) position: overcharging in the inverted position may causebattery leakage from the safety valve.

mfg

Manta22
29.08.2014, 21:36
Bin leider nicht früher dazugekommen zu antworten - war eine harte Arbeitswoche :P.


Permanente Spannungsüberwachung jeder einzelnen Zelle in einem Parallelverbund halte ich für sinnlos. Bei Parallelschaltung liegen alle Zellen sowieso auf einem Potenzial. Wenn du irgendwo Unter/Überspannung hast, dann liegt an ALLEN Zellen Unter/Überspannugn an. Balancer sind erst dann interessant, wenn du mehrere Zellen in Serie hast.

Schon klar, dass dann an allen Zellen Über/Unterspannung liegt. Geplant ist auch nicht die Überwachung jeder einzelnen Zelle, sondern schlicht weg alle Balancer ebenfalls parallel schalten und dann den einen, der zum Schluss übrig bleibt, zu messen/überwachen.

Klebwax
30.08.2014, 06:32
... sondern schlicht weg alle Balancer ebenfalls parallel schalten ...

Was soll das parallelschalten von Balancern bringen? Da die nie 100% gleich sein werden, wird immer der mit der kleinsten Spannung zuerst ansprechen und die ganze Arbeit erledigen müssen.

MfG Klebwax

Geistesblitz
30.08.2014, 08:07
Die Balanceranschlüsse liegen doch eh an den Verbindungsstellen zwischen den Zellen, wenn er alle Balancer parallel schaltet, schaltet er auch intern alle Einzelzellen parallel. Musst dann nur drauf achten, dass du die Zellen auf eine gleichmäßige Spannung bringst, wegen der Querströme beim Verbinden. Sonst sehe ich da aber erstmal keine Probleme bei.

PICture
30.08.2014, 08:10
Genau, die Balancer kann man wegen fehlendem gemeinsamen Potential nicht parallel schalten, weil sie bereits seriell geschaltet sind. :confused:

Manta22
30.08.2014, 09:22
Die Balanceranschlüsse liegen doch eh an den Verbindungsstellen zwischen den Zellen, wenn er alle Balancer parallel schaltet, schaltet er auch intern alle Einzelzellen parallel. Musst dann nur drauf achten, dass du die Zellen auf eine gleichmäßige Spannung bringst, wegen der Querströme beim Verbinden. Sonst sehe ich da aber erstmal keine Probleme bei.

Das habe ich gemeint. Zuerst über einen Widerstand und der Powerleitung "außen" parallel schalten. Danach die Balancer "innen" parallel schalten.


Genau, die Balancer kann man wegen fehlendem gemeinsamen Potential nicht parallel schalten, weil sie bereits seriell geschaltet sind. :confused:

-> Dann könnte man die ja nie parallel Balanceladen? Aber bitte korrigiert mich wenn ich da was nicht richtig verstanden habe.

PICture
30.08.2014, 09:40
https://www.google.de/search?q=balancer+lipo+schaltplan&sa=X&tbm=isch&tbo=u&source=univ&ei=dY0BVN--F4HraOyVgKgO&ved=0CCUQsAQ&biw=1024&bih=629 . ;)

Geistesblitz
30.08.2014, 11:39
Also ich sehe da vor allem dieses Bild:
http://www.astr-software.de/images/Lipo-Akku.JPG
würde man jetzt jeweils die richtigen Balancerleitungen mehrerer Akkus miteinander verbinden, würde man sie doch im Prinzip einfach nur auf Zellebene parallel schalten. Wenn die Akkus irgendwelche integrierten Schutzschaltungen haben mag das vielleicht anders aussehen, davon hab ich jetzt keine Ahnung, aber eigentlich müssten die Balancer wie auf dem Bild verschaltet sein.

Manta22
30.08.2014, 16:20
Also, ich hab heute viel recherchiert, doch ich komm auf keinen grünen Zweig. Es gibt 2 Parteien bei dem ganzen. Die einen meinen es sei ein absolutes Tabu die Balancer zu verbinden. Die anderen meinen, dass die auf jeden Fall verbunden gehören.

Stellt sich nur die Frage, warum Leute schreiben sollten, dass sie die Balancer auch verbunden haben und es funktioniert hat und sie darauf schwören, wenn es für die Katz ist und falsch wäre...

Ich hätte das so wie Geistesblitz gesehen.

Manta22
09.09.2014, 12:29
So! Ich hab nun endlich alle Teile zusammengetragen und den Akku parallel verschalten (auch die Balancerkabel). Dann wollte ich schon zum Ladegerät greifen, da ist mir ein Post von dem Thread eingefallen:


Also...parallel kannst du so viele schalten wie du willst. Es mag möglicherweise das Ladegerät verwirren wenn die Spannungskurve außerhalb dessen kennt was das Ladegerät kennt (80.000mAh ist schon viel), sofern das Ladegerät diese überhaupt aufzeichnet.

Was genau sollte das Ladegerät verwirren? LiPos werden ja zuerst mit Konstantstrom geladen und wenn die Spannung einen gewissen Schwellwert erreicht, wird auf Konstantspannungsladung umgeschalten. In sehr einfach gefassten Worten (ohne viel ins Detail zu gehen) würde das ja heißen: Wenn ich auf meinem Ladegerät 5A als Ladestrom einstelle und es den Akku richtig als 6S erkennt, lädt es einfach mal konstant mit 5A bis die entsprechende Schwellwertspannung erreicht ist, springt dann um auf Konstantspannungladung und hält diese solange, bis kein Strom mehr reinfließt.

Wo genau ist da der Hacken? Oder bin ich einfach zu kleinlich und lasse mich zu schnell verwirren?

White_Fox
09.09.2014, 12:54
Wenn du einen Akku mit konstantem Strom lädst, dann erwartest du eine Erhöhung der Spannung, und zwar in einem ganz bestimmten Verlauf, abhängig von der Gesamtkapazität sowie der Ladestromstärke und der verstrichenen Zeit.

Jetzt hängt es vom Ladegerät ab, wie es die Daten auswertet. Wenn das Gerät intern die Kurve mitzeichnet, dann muß das Gerät auch mit 80.000mAh-Akkus umgehen können. Wenn das Ladegerät so große Akkus nicht mehr erfassen kann, wird die Spannungskurve flacher als das Ladegerät es erwarten würde.
Aus solchen Aufzeichnugnen kann ein Ladegerät z.B. den Innenwiderstand der Zellen errechnen und auf den Zustand (Alterung usw.) schliessen. Auch defekte Zellen kann es so erkennen.

Wie gesagt, wenn dein Lader sowas überhaupt aufzeichnet. Deshalb schrieb ich auch möglicherweise. Um dir haarklein sagen zu können was in deinem Lader nun wirklich abläuft reicht mein Wissen leider auch nicht aus.