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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MEGA Schottky Diode entpuppt sich als Leckstromfalle



Siro
04.04.2014, 16:21
Problem selbst gelöst, aber sicher auch für andere interessant:

In einer Komparatorschaltung hatte ich zum Testen eine 1N4148 Diode, welche ich im Endlayout durch eine SMD-Diode vom Typ PMEG-4005AEA ersetzte.
Grund war eigentlich die kleine Bauform und zudem hatte ich schon mehrere dieser Dioden in der Digitallogik verbaut.
Sehr geringe Flusspannung bis unter 100mV.

Nur musste ich feststellen, daß mein berechneter Wert für den Komparator plötzlich nicht mehr stimmt.
Mir fehlten rund 12 mVolt an der Vergleichsspannung.
Nachdem ich alle Fehlerquellen (Widerstandstoleranzen, Offsets) ausgeschlossen hatte blieb nur noch
eine Diode übrig, die normalerweise gesperrt sein sollte.
Im Prinzip war sie es auch, aber nicht so richtig. Das Datenblatt offenbarte dann das Problem:

Der Leckstrom ist bei diesem Typ PMEG-4005AEA rund tausendmal höher als bei einer 1N4148 :(

Das beweist mal wieder: Datenblätter richtig lesen ;)

Ein schönes Wochenende
Siro

BMS
04.04.2014, 17:48
Hallo,
die geringere Vorwärtsspannung erkauft man sich bei Schottkydioden durch höhere Leckströme.
In den meisten Anwendungen stört das nicht, aber bei hochohmigen Schaltungsteilen können die Leckströme im µA-Bereich durchaus ins Gewicht fallen.
Die Leckströme sind zudem stark temperaturabhängig, auch schon bei einer 1N4148: 25nA bei 25°C, 50µA bei 150°C !
Grüße, Bernhard

Siro
04.04.2014, 22:35
Nabend Bernhard,
ja, da habe ich auch nicht schlecht gestaunt mit der Temperatur und dem Reverse Current.
Ich dachte immer mit 2mV/K bei Silizium Dioden kann man super Thermometer aufbauen, aber mit dem Sperrstrom hat man ja eigentlich eine viel bessere Auflösung ;)
Genau wie Du sagst, normalerweise stört der Sperrstrom ja nicht.
Wenn doch, sollte man z.B. auf eine BAV45 zurückgreifen, hier liegt der Sperrstrom bei einigen Picoampere.