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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gabellichtschranke 6-Polig



SmaXh14
29.03.2014, 18:53
Hey Leute,

habe heute mal viel Zeit gehabt und ein paar Bauteile von verschiedenen Platinen ausgelötet. Darunter auch eine Gabellichtschranke aus einem Drucker. Die Gabellichtschranke hat 6 Anschlüsse, wobei ich zwei schon als die Anschlüsse der LED identifizieren konnte. Bleiben die restlichen vier Anschlüsse. Ich habe Sie gegenseitig durchgemessen und egal ob die LED an war oder nicht immer zwischen 600-800 Ohm gemessen. Vielleicht kann ja jemand von Euch helfen. Auf der Gabellichtschranke steht nichts drauf außer "D2" und "15" und oberhalb ein kleines Logo mit einem A drauf, könnte allerdings auch ein Pfeil sein. Auf der Oberseite sind außerdem noch ein gelber und oranger kleiner Punkt.

Vielen Dank Euch!

Gruß
SmaX

malthy
29.03.2014, 21:18
Hi!

Ich könnte mir vorstellen dass es eine Gabellichtschranke mit zwei Empfängern, also zB Fototransistoren ist, zB sowas (http://de.rs-online.com/web/p/gabel-lichtschranke/1711830/). Wenn die Empfänger gegeneinander versetzt angeordnet sind liefern beide zusammen ein Quadratursignal, aus dem man auf Geschwindigkeit und Richtung zurückschließen kann. Mit den von dir gemessenen 600-800 Ohm kann ich so allerdings nichts anfangen, ein Fototransistor sollte mMn hochohmiger sein.

Gruß
Malte

PICture
30.03.2014, 07:23
Hallo!

Falls nicht alle Pins intern verbunden sind, könnte es auch eine Lichtschranke mit 5 Anschlüßen sein, wo auch Basis des Fototransistors ausgeführt ist. Dein vorhandenes Bauteil könnte aber laut Messungen auch defekt sein._.

SmaXh14
30.03.2014, 12:51
Hey,

das mit den zwei Fototransistoren habe ich mir auch schon gedacht, aber dass die so niederohmig sind und sich vor allem der Widerstand nicht wirklich verändert finde ich komisch. Vielleicht ist es möglich, dass es durch das auslöten zu warm geworden und damit zerstört worden ist. PICture kannst Du einen Ansatz etwas genauer ausführen? So wie ich das in der BS gelernt habe, brauche ich doch bei einem Fototransistor keine Basis, da der Widerstand zwischen C und E durch das Licht verändert wird?

Danke für Eure Antworten

PICture
30.03.2014, 13:06
So wie ich das in der BS gelernt habe, brauche ich doch bei einem Fototransistor keine Basis, da der Widerstand zwischen C und E durch das Licht verändert wird?

Der Basisanschluß ist für mögliche analoge Verwendungen des Fototransistors vorgesehen.

SmaXh14
30.03.2014, 13:11
Okay, man lernt immer wieder was dazu ;) Hast du vielleicht einen Tipp für mich wie ich an ein Datenblatt kommen kann oder wie ich testen könnte, dass die Lichtschranke nicht defekt ist?

malthy
30.03.2014, 13:18
Poste doch erstmal mal ein Bild von dem Teil hier.

PICture
30.03.2014, 13:23
Wenn du die genaue Bezeichnung kennst, dann kannst du dort selber suchen: http://www.datasheetcatalog.com/ . Möglicherweise verwechsels du aber eine Lichtschranke mit Optokoppler (IC) ?

SmaXh14
30.03.2014, 13:26
27892
27891
Hab hier noch ein paar Drähte angelötet, damit ich es auf mein Steckbrett aufstecken kann ;)

Edit: Die genaue Bezeichnung kenne ich leider nicht. Und was ein Optokoppler ist, weiß ich ;)

PICture
30.03.2014, 13:57
Du könntest noch den Typ der Lichtschranke im Schaltplan des mir unbekannten Drukers finden. Also vieeel Glück bei der Suche. ;)

Änliches Problem: https://www.roboternetz.de/community/threads/64573-bauteil-aus-drucker .

SmaXh14
30.03.2014, 17:20
Vielen Dank für Eure Tipps, allerdings weiß ich selbst nicht mehr wie der Drucker hieß und mittlerweile artet des auch in einem Aufwand aus, der den Wert des Bauteils überschreitet :D

Trotzdem vielen Dank für Eure Hilfe ;)

Searcher
30.03.2014, 21:00
Hallo,
ich hab vor kurzem selbst einen HP-Drucker zerpflückt und zwei dieser 6-poligen Gabellichtschranken gefunden. Eine für Blattvorschub und eine am Druckschlitten. Angeschlossen werden beide gleich.

Natürlich keine Garantie, daß Deine genauso angeschlossen werden.

Hab mal den für den Blattvorschub etwas untersucht. Konnte kein Datenblatt finden und habe die Anschlüsse deshalb selbst auf Schaltplan und Foto nummeriert. An 5V angeschlossen und die Quadraturausgänge A und B ohne Pullup oder Pulldown an ein Zweikanaloszilloskop (GND an GND) - Zugehörige Encoderscheibe von Hand gedreht. Man sieht schön den 90 Grad Versatz der Ausgangssignale.

Die Platine vom Foto hat folgende Verschaltung.




5V --------------o-------o----------------.
| | |
C=100nF | .-. |
--- | |R=180 Ohm |
--- | | .-------. |
| '-' | 1o-|---)---------- A
| | | | |
GND --------------o-------)----|o5 2o-|---'
| | | |
| '----|o6 3o-|-------------- B
| | |
'------------|-----o4|
'-------'



27904 27905

Gruß
Searcher

malthy
30.03.2014, 21:46
Wow, ist die Encoderscheiber so hochaufgelöst wie es auf dem Bild aussieht? Ich meine nur weil man keine Striche sieht ...

Searcher
30.03.2014, 22:02
Wow, ist die Encoderscheiber so hochaufgelöst wie es auf dem Bild aussieht? Ich meine nur weil man keine Striche sieht ...

:) Ja, Tatsache! Mit bloßem Auge kann ich nur erahnen, daß da Striche sind - sieht grau aus. Nur unter dem Vergrößerungsglas erkennt man eindeutig Striche.

Gruß
Searcher

malthy
30.03.2014, 22:12
Krass! Da hat man ja bestimmt 10000 Ticks auf einen Vollkreis oder so. Weiß zwar gerade nicht wofür man es mal gebrauchen könnte, aber cool ist es :-).

SmaXh14
31.03.2014, 16:04
Sehr nett von dir Searcher, dass du mich bzw. uns an deinem Wissen teilhaben lässt. Ich werde das später mal mit meiner Lichtschranke nachprüfen und testen ob es so auf meine Lichtschranke übertragbar ist. Den 100 nF Kondensator brauche ich für? ;)
Die Gabellichtschranke wurde in meinem Fall durch einen Streifen mit ganz feinen Streifen "angesteuert" allerdings nicht so fein wie bei dir :D

Searcher
31.03.2014, 20:05
Krass! Da hat man ja bestimmt 10000 Ticks auf einen Vollkreis oder so. Weiß zwar gerade nicht wofür man es mal gebrauchen könnte, aber cool ist es :-).
Bin gerade fertig geworden mit Zählen der Striche :) Nicht ganz 10000 aber immerhin 1800. Das deckt sich auch mit der Beschriftung der Scheibe:

C6487-80020
1800CT
200LPI
GM06

Googeln mit der C-Nummer ergibt noch Angabe von "1800 Lines" und günstig vom Preis her ist sie auch nicht gerade.
Durchmesser der Scheibe sind 75mm und die Striche sind etwa 2mm lang.

Zum Zählen habe ich einen Quadraturausgang einfach direkt auf einen 74HC14 Schmitttrigger gelegt und den Ausgang des 74HC14 auf einen µC Eingang zum Zählen mit einfachem Programm (Bin mir aber nicht sicher, ob das die korrekte Ausgangsbeschaltung für die Gabellichtschranke ist). Scheibe dann über Getriebe und kleinem Motor relativ langsam drehen lassen. Ein CNY70 hat das Zähl-Start-Stop Signal gegeben.

Hatte mal dran gedacht, mit so etwas zB Beschleunigungskennlinien von Servos aufzunehmen. Immerhin 10 Ticks pro Grad, wenn man beide Flanken verwendet.



Den 100 nF Kondensator brauche ich für?
Der wird nicht direkt für die Funktion benötigt. Ist aber ein Abblockkondensator, der die Versorgungsspannung "sauber" halten soll. So einer wird praktisch bei fast jedem IC über die Versorgungspins (Vcc - GND) geschaltet.

Gruß
Searcher

PICture
31.03.2014, 21:49
Ich habe nur kurz bei ebay vorbei geschaut und das gefunden: http://www.ebay.de/itm/C6487-80020-HP-Deskjet-Inkjet-ENCODER-TIMING-WHEEL-/251199748246 , was ich zu ca. 18 € als günstig finde. ;)

SmaXh14
02.04.2014, 19:03
Danke für die Erklärung Searcher. Sollte ich bei jedem IC wo ich benutze zwecks der Sicherheit so einen Kondensator zwischen GND und VCC schalten? Echt interessant hier, vor allem weil man solche Sachen in der Berufsschule nie lernt, wir müssen uns mit verschiedenen Umspannwerken rumschlagen :D

malthy
02.04.2014, 19:29
Hi!


[...] immerhin 1800 [...]

Wenn ich mich jetzt nicht ganz schlimm vertue müsstes das Quadratursignal pro Periode (Strich + Lücke) vier Ticks abbilden, also etwa so:


_|‾‾‾|___|‾‾‾|___|‾‾‾|___|‾‾‾|___|‾‾‾|___ <---- Drehrichtung der Sektorscheibe
^ ^
A B
Sensor

A B
0 1
1 1
1 0
0 0

Bei 1800 Strichen müsste das demnach 7200 Ticks oder eben 0.05° Auflösung ergeben. Das sind schon fast 13 Bit, und das mit einer recht guten Linearität würde ich annehmen.

Gruß
Malte

PICture
02.04.2014, 20:09
Wenn man jede Flanke jedes Rechtecks als "Tick" definiert, dann schon. Auflösung von 13 Bits hat 8192 Zustände/Kombinationen. ;)

malthy
02.04.2014, 20:19
Das ist keine Definitionsfrage. Die Frage ist, welche Auflösung das Quadratursignal hergibt, das bei Verwendung der o.g. Scheibe aus dem Sensor kommt. Und das sind m. E. 7200 Ticks/360°. Das ist objektiv die Auflösung der Kombination Sensor/Scheibe. Natürlich kann man diese Auflösung nur nutzen, wenn man das Quadratursignal richtig auswertet.

Searcher
02.04.2014, 20:46
Hallo,


Sollte ich bei jedem IC wo ich benutze zwecks der Sicherheit so einen Kondensator zwischen GND und VCC schalten?
Generelle Aussagen sind so eine Sache:-k Schaden tun sie meist nicht und fehlende Abblockkondensatoren sind oft Ursache sonst nicht erklärlicher Fehlfunktionen. Hier was zum lesen:
http://www.rn-wissen.de/index.php/Abblockkondensator


Echt interessant hier, ...
Fand ich auch, als ich diese Webseite fand. Im RN-Wissen (http://www.rn-wissen.de/index.php/Hauptseite) und in den Tiefen der vielen Beiträge gibt es EINIGES zu entdecken.



Bei 1800 Strichen müsste das demnach 7200 Ticks oder eben 0.05° Auflösung ergeben. Das sind schon fast 13 Bit, und das mit einer recht guten Linearität würde ich annehmen.
Stimmt! Ich hatte nur an die Striche gedacht und die Ticks überlesen und dann auch noch zu kurz überlegt :(;)

Bei meiner windigen Zählaparatur habe ich nur die Flanken eines Quadraturausgangs per Pinchangeinterrupts und nicht per Polling gezählt und dabei unterschiedliche Ergebnisse (bis +-4 Flanken) bekommen. Erst nachdem ich mit dem gelben Gummi über der Encoderscheibenachse die Vibrationen des Antriebes gedämpft hatte, erhielt ich durchgehend 3600 Flanken pro Umdrehung. Interrupt/Flankenfrequenz etwa 5kHz.

27928

Gruß
Searcher

Searcher
03.04.2014, 09:03
Hallo,
was mir noch so auffiel war, daß die LED des Sensors im Betrieb so ein rotes Licht abgibt, etwa den Farbton, den man von optischen Mäusen kennt. Mein Sensor wird also vermutlich keine herkömliche Gabellichtschranke mit zwei Phototransistoren sein, die ja eigentlich mit Infrarotlicht arbeiten. Der Hersteller ist laut Aufdruck Agilent. Nach Rumsuchen im I-Net fand ich dieses Datenblatt: http://mckgyver.pbworks.com/f/Agilent_Optical_Encoders.pdf

Hat zwar nur vier Anschlüsse, scheint aber sehr ähnlich zu funktionieren.

Gruß
Searcher

SmaXh14
03.04.2014, 15:56
Hallo,

Fand ich auch, als ich diese Webseite fand. Im RN-Wissen (http://www.rn-wissen.de/index.php/Hauptseite) und in den Tiefen der vielen Beiträge gibt es EINIGES zu entdecken.



Bin schon fleißig am lesen, trotzdem Danke für den Hinweis ;)