RoboHolIC
25.03.2014, 09:28
Hallo an alle PIC-Kenner hier.
Bisher hatte ich stets den Ehrgeiz, meine Programmier-Probleme alleine zu lösen (und damit maximalen Lernerfolg zu haben).
In dem Fall, der hier beschrieben werden soll, bin ich allerdings absolut ratlos und suche erstmals aktive Hilfe.
Es geht um ein rudimentäres Digital-Oszilloskop auf Basis eines PIC16F877A, programmiert per MPLABX in Assembler.
Die Interruptroutine soll unter Verwendung von FSR und INDF die Messdaten in einen freien Bereich der 3. und 4. SRAM-page schreiben, das Hauptprogramm diese ebenso lesen und zur Anzeige bringen. Im Grunde nichts aufregendes. Denkt man, wenn man schon hunderte Stunden Praxis mit dieser Controllerfamilie auf dem Buckel hat.
Jetzt taucht das Problen auf, dass alleine die - lediglich im ISR-Code anwesenden, jedoch nie ausgeführten - Manipulationen an FSR und der INDF-Zugriff in der ISR den Durchlauf der ISR irgendwie blockieren oder aus dem Gleis werfen. Überspringen der fraglichen Codepassage genügt nicht, die Zeilen müssen handfest auskommentiert werden! Das ist daran erkennbar, dass die Blinkfunktion am Ende der ISR das Lämpeken (bzw. seine Portleitung) nicht mehr anrührt.
Jetzt der ISR-Teil meiner Software:
;************************************************* *********************
ORG 0x0004 ; interrupt vector location
;************************************************* *********************
;********** Kontext sichern **********
movwf temp_w ; save off current W register contents
movf STATUS,w ;
movwf temp_status ; save off contents of STATUS register
movf PCLATH,w ;
movwf temp_pclath ; save off contents of PCLATH register
movf FSR,w ;
movwf temp_fsr ; save off contents of FSR register
; Lead-In
bcf _RP0 ;
bcf _RP1 ; Register-Bank 0 als default
bcf STATUS,IRP ;
;********** ISR für den Timer0-Interrupt Request **********
ISR_TMR0
; auslösendes Flag löschen
bcf INTCON,T0IF ;
; Schrittmacher für Timer 0
; 12MHz :4 :16 :188 ergibt etwa 1000Hz
movlw d'70' ; 256-(188-2!) = 70 für etwa 1000 Hz @ 12MHz
movwf TMR0 ; Uhr wieder aufziehen
; Umwelt abfragen
movf PORTC,w ;
movwf sta_rc ;
movf PORTD,w ;
movwf sta_rd ;
movf PORTE,w ;
movwf sta_re ;
ISR_ADC
; Messwerte unabhängig von der Speicherung bereitstellen, z.B. für Triggerlogik
; !!! ggf. nur tauglich für die Entwicklungsphase !!!
movf ADRESH,w ; ADC-Ergebnis blind auslesen
movwf messig ;
bsf ADCON0,GO ; neue Wandlung anstoßen
ISR_MEM
; Triggerauswertung und Messwertspeicher mit Werten befüllen
; btfss TRIGGD ; Speichern nur, wenn getriggert
goto ISR_MEM_E ; DIESES ÜBERSPRINGEN HIER SCHAFFT KEINE ABHILFE !!!
movlw d'96' ; und nur, wenn er noch nicht voll ist
subwf memwx,w ; memwx bis d'95' erlaubt
btfsc _C ; C = 0, wenn (memwx - 96) < 0
goto ISR_MEM_E ; wenn der Speicher voll ist
movlw 0x10
addwf memwx,w
movwf FSR ; init Basisadresse
; movlw 0x10
; movwf FSR ; init Basisadresse
; movf memwx,w
; addwf FSR,f ; Pointer um <memwx> Elemente weiterdrehen
; Kurzversion, keine Pageüberschreitung
;;;;;;;; movlw d'96' ;MEMPAGE ; MEMPAGE: Größe des zusammenhängenden Bereichs
;;;;;;;; subwf memwx,w ; vergleichen mit aktuellem Index
;;;;;;;; ;
;;;;;;;; movlw d'32' ; ggf. Korrektur: 16 Rest- +16 Vorlauf-Bytes überspringen
;;;;;;;; btfsc _C ; _C = 0 heist: (memwx - MEMPAGE) < 0,
;;;;;;;; ; also memwx < MEMPAGE --> erster MEM-Abschnitt
;;;;;;;; addwf FSR,f ; Ja, Lückenkompensation erforderlich
movf messig,w
bsf STATUS,IRP ; Vorbereitung INDF-Zugriff auf 3. / 4. RAM-Page
movwf INDF ; indirekt adressiert speichern
bcf STATUS,IRP ; zurück zum INDF-Defaultwert
;
incf memwx,f
movlw d'96' ;
subwf memwx,w ;
btfsc _Z ; Index zu groß ?
bcf TRIGGD ; Abschaltung, wenn der Speicher voll ist
ISR_MEM_E
;
ISR_TMR0_1
; Millisekunden-Eieruhr
movf dlycnt,f ; Z-Flag wird generiert
btfss _Z ;
decf dlycnt,f ; dekr., wenn nicht null (Z=0)
; virtuelle Unruh
incf ticker,f ;
ISR_LED
; Lebenszeichen für den verunsicherten User generieren
bsf LED ;
btfss ticker,7 ;
bcf LED ;
movf buf_ra,w ;
movwf PORTA ; nach aussen durchreichen
ISR_RESTORE
; allgemeine Aufgaben
bsf WAS_HERE ; ISR-Marker setzen
; Kontext wiederherstellen, dann ISR beenden
movf temp_fsr,w ; retrieve copy of FSR register
movwf FSR ; restore pre-isr FSR register contents
movf temp_pclath,w ; retrieve copy of PCLATH register
movwf PCLATH ; restore pre-isr PCLATH register contents
movf temp_status,w ; retrieve copy of STATUS register
movwf STATUS ; restore pre-isr STATUS register contents
swapf temp_w,f ; Kniff: W laden, ohne den Status zu verändern !
swapf temp_w,w ; restore pre-isr W register contents
retfie ; return from interrupt
Es geht um den Teil zwischen den Labels ISR_MEM und ISR_MEM_E.
So, wie es hier steht, stockt die ISR. Erst, wenn dieser Bereich ab der zweiten Zeile hinter ISR_MEM komplett auskommentiert wird, ist die Störung samt der gewünschten Funktionalität weg. Ich konnte trotz schrittweiser Auskommentierung und Entkommentierung nicht eindeutig trennen, ob der Fehler am FSR-Zugriff oder am INDF-Zugriff hängt. Beim schrittweisen auskommentieren von Codeteilen schien wiederholt eine "Softwarehysterese" aufzutreten:
...keine Blockade...Zeile in den Code einfügen...Blockade...Zeile wieder auskommentieren...immer noch Blockade ... (grübel). Das könnte aber auch mit der Triggerung der Aufzeichnung anhand des eingehenden Analogsignals liegen; dem hatte ich noch nicht volle Aufmerksmkeit gewidmet.
Der vorhergehende Programmstand ohne Pufferspeicher hat bereits recht solide gearbeitet, nur eben zu langsam; es sollen aber auch Abtastraten möglich sein, die kürzer als die Bearbeitungszeit des Displays sind, z.B. wenn vertikale Verbindungslinien zwischen den Messwertpixeln gewünscht sind.
Jetzt meine Fragen in Klartext: Hat schon mal jemand diese Probleme gehabt und gelöst, oder eben auch nicht?
A) das nichtausgeführte GOTO oder aber
B) konkurrierende FSR- und INDF-Verwendung
Vielleicht klingelt es ja bei jemandem ...
Es braucht jetzt keiner meinen Code in der Tiefe zu analysieren. So wichtig ist das nicht - es steht und fällt nur mein Hobbyprojekt damit :)
Was ebenfalls nichts geholfen hat:
- während der indirekten Adressierung im Hauptprogramm die Interrupts zu disablen
- Zeitverzögerung zwischen Hauptprogramm und ISR, sodass der Speicher bereits beschrieben und ruhend sein sollte, bevor er vom Hauptprogramm ausgelesen wird
- Initialisierung von kritischen Variablen geprüft (da bin ich eigentlich ganz gewissenhaft, aber man weiss ja nie, was man nach Mitternacht so übersieht)
- mittels WAS_HERE-Flag schreiben und lesen zu synchronisieren
- Codevariation bei der Berechnung des FSR-Wertes
- explizite Löschung des Bits STATUS,IRP am Anfang der ISR
- intensiver Review der Kontextspeicherung und -Wiederherstellung in der ISR
- und noch gefühlte tausend andere Eingriffe
Bisher hatte ich stets den Ehrgeiz, meine Programmier-Probleme alleine zu lösen (und damit maximalen Lernerfolg zu haben).
In dem Fall, der hier beschrieben werden soll, bin ich allerdings absolut ratlos und suche erstmals aktive Hilfe.
Es geht um ein rudimentäres Digital-Oszilloskop auf Basis eines PIC16F877A, programmiert per MPLABX in Assembler.
Die Interruptroutine soll unter Verwendung von FSR und INDF die Messdaten in einen freien Bereich der 3. und 4. SRAM-page schreiben, das Hauptprogramm diese ebenso lesen und zur Anzeige bringen. Im Grunde nichts aufregendes. Denkt man, wenn man schon hunderte Stunden Praxis mit dieser Controllerfamilie auf dem Buckel hat.
Jetzt taucht das Problen auf, dass alleine die - lediglich im ISR-Code anwesenden, jedoch nie ausgeführten - Manipulationen an FSR und der INDF-Zugriff in der ISR den Durchlauf der ISR irgendwie blockieren oder aus dem Gleis werfen. Überspringen der fraglichen Codepassage genügt nicht, die Zeilen müssen handfest auskommentiert werden! Das ist daran erkennbar, dass die Blinkfunktion am Ende der ISR das Lämpeken (bzw. seine Portleitung) nicht mehr anrührt.
Jetzt der ISR-Teil meiner Software:
;************************************************* *********************
ORG 0x0004 ; interrupt vector location
;************************************************* *********************
;********** Kontext sichern **********
movwf temp_w ; save off current W register contents
movf STATUS,w ;
movwf temp_status ; save off contents of STATUS register
movf PCLATH,w ;
movwf temp_pclath ; save off contents of PCLATH register
movf FSR,w ;
movwf temp_fsr ; save off contents of FSR register
; Lead-In
bcf _RP0 ;
bcf _RP1 ; Register-Bank 0 als default
bcf STATUS,IRP ;
;********** ISR für den Timer0-Interrupt Request **********
ISR_TMR0
; auslösendes Flag löschen
bcf INTCON,T0IF ;
; Schrittmacher für Timer 0
; 12MHz :4 :16 :188 ergibt etwa 1000Hz
movlw d'70' ; 256-(188-2!) = 70 für etwa 1000 Hz @ 12MHz
movwf TMR0 ; Uhr wieder aufziehen
; Umwelt abfragen
movf PORTC,w ;
movwf sta_rc ;
movf PORTD,w ;
movwf sta_rd ;
movf PORTE,w ;
movwf sta_re ;
ISR_ADC
; Messwerte unabhängig von der Speicherung bereitstellen, z.B. für Triggerlogik
; !!! ggf. nur tauglich für die Entwicklungsphase !!!
movf ADRESH,w ; ADC-Ergebnis blind auslesen
movwf messig ;
bsf ADCON0,GO ; neue Wandlung anstoßen
ISR_MEM
; Triggerauswertung und Messwertspeicher mit Werten befüllen
; btfss TRIGGD ; Speichern nur, wenn getriggert
goto ISR_MEM_E ; DIESES ÜBERSPRINGEN HIER SCHAFFT KEINE ABHILFE !!!
movlw d'96' ; und nur, wenn er noch nicht voll ist
subwf memwx,w ; memwx bis d'95' erlaubt
btfsc _C ; C = 0, wenn (memwx - 96) < 0
goto ISR_MEM_E ; wenn der Speicher voll ist
movlw 0x10
addwf memwx,w
movwf FSR ; init Basisadresse
; movlw 0x10
; movwf FSR ; init Basisadresse
; movf memwx,w
; addwf FSR,f ; Pointer um <memwx> Elemente weiterdrehen
; Kurzversion, keine Pageüberschreitung
;;;;;;;; movlw d'96' ;MEMPAGE ; MEMPAGE: Größe des zusammenhängenden Bereichs
;;;;;;;; subwf memwx,w ; vergleichen mit aktuellem Index
;;;;;;;; ;
;;;;;;;; movlw d'32' ; ggf. Korrektur: 16 Rest- +16 Vorlauf-Bytes überspringen
;;;;;;;; btfsc _C ; _C = 0 heist: (memwx - MEMPAGE) < 0,
;;;;;;;; ; also memwx < MEMPAGE --> erster MEM-Abschnitt
;;;;;;;; addwf FSR,f ; Ja, Lückenkompensation erforderlich
movf messig,w
bsf STATUS,IRP ; Vorbereitung INDF-Zugriff auf 3. / 4. RAM-Page
movwf INDF ; indirekt adressiert speichern
bcf STATUS,IRP ; zurück zum INDF-Defaultwert
;
incf memwx,f
movlw d'96' ;
subwf memwx,w ;
btfsc _Z ; Index zu groß ?
bcf TRIGGD ; Abschaltung, wenn der Speicher voll ist
ISR_MEM_E
;
ISR_TMR0_1
; Millisekunden-Eieruhr
movf dlycnt,f ; Z-Flag wird generiert
btfss _Z ;
decf dlycnt,f ; dekr., wenn nicht null (Z=0)
; virtuelle Unruh
incf ticker,f ;
ISR_LED
; Lebenszeichen für den verunsicherten User generieren
bsf LED ;
btfss ticker,7 ;
bcf LED ;
movf buf_ra,w ;
movwf PORTA ; nach aussen durchreichen
ISR_RESTORE
; allgemeine Aufgaben
bsf WAS_HERE ; ISR-Marker setzen
; Kontext wiederherstellen, dann ISR beenden
movf temp_fsr,w ; retrieve copy of FSR register
movwf FSR ; restore pre-isr FSR register contents
movf temp_pclath,w ; retrieve copy of PCLATH register
movwf PCLATH ; restore pre-isr PCLATH register contents
movf temp_status,w ; retrieve copy of STATUS register
movwf STATUS ; restore pre-isr STATUS register contents
swapf temp_w,f ; Kniff: W laden, ohne den Status zu verändern !
swapf temp_w,w ; restore pre-isr W register contents
retfie ; return from interrupt
Es geht um den Teil zwischen den Labels ISR_MEM und ISR_MEM_E.
So, wie es hier steht, stockt die ISR. Erst, wenn dieser Bereich ab der zweiten Zeile hinter ISR_MEM komplett auskommentiert wird, ist die Störung samt der gewünschten Funktionalität weg. Ich konnte trotz schrittweiser Auskommentierung und Entkommentierung nicht eindeutig trennen, ob der Fehler am FSR-Zugriff oder am INDF-Zugriff hängt. Beim schrittweisen auskommentieren von Codeteilen schien wiederholt eine "Softwarehysterese" aufzutreten:
...keine Blockade...Zeile in den Code einfügen...Blockade...Zeile wieder auskommentieren...immer noch Blockade ... (grübel). Das könnte aber auch mit der Triggerung der Aufzeichnung anhand des eingehenden Analogsignals liegen; dem hatte ich noch nicht volle Aufmerksmkeit gewidmet.
Der vorhergehende Programmstand ohne Pufferspeicher hat bereits recht solide gearbeitet, nur eben zu langsam; es sollen aber auch Abtastraten möglich sein, die kürzer als die Bearbeitungszeit des Displays sind, z.B. wenn vertikale Verbindungslinien zwischen den Messwertpixeln gewünscht sind.
Jetzt meine Fragen in Klartext: Hat schon mal jemand diese Probleme gehabt und gelöst, oder eben auch nicht?
A) das nichtausgeführte GOTO oder aber
B) konkurrierende FSR- und INDF-Verwendung
Vielleicht klingelt es ja bei jemandem ...
Es braucht jetzt keiner meinen Code in der Tiefe zu analysieren. So wichtig ist das nicht - es steht und fällt nur mein Hobbyprojekt damit :)
Was ebenfalls nichts geholfen hat:
- während der indirekten Adressierung im Hauptprogramm die Interrupts zu disablen
- Zeitverzögerung zwischen Hauptprogramm und ISR, sodass der Speicher bereits beschrieben und ruhend sein sollte, bevor er vom Hauptprogramm ausgelesen wird
- Initialisierung von kritischen Variablen geprüft (da bin ich eigentlich ganz gewissenhaft, aber man weiss ja nie, was man nach Mitternacht so übersieht)
- mittels WAS_HERE-Flag schreiben und lesen zu synchronisieren
- Codevariation bei der Berechnung des FSR-Wertes
- explizite Löschung des Bits STATUS,IRP am Anfang der ISR
- intensiver Review der Kontextspeicherung und -Wiederherstellung in der ISR
- und noch gefühlte tausend andere Eingriffe