Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Strom berührungslos messen an 230V Klimaanlage
Accenter
23.03.2014, 11:14
Welches Bauteil kann ich nutzen, um berührunglos an einer normalen 230V Netzleitung den Strom zu messen?
Würde das gerne mit einem Mikrocontroller auswerten. Da meine Klimaanlage viel Strom zieht, sollte das denke ich recht zuverlässig machbar sein. Ich brauche keine genauen Messwerte, ich möchte lediglich über die Hausautomation abfragen können ob sie läuft oder nicht. An der Klimaanlage herumbasteln möchte ich nicht, darum soll das ganze berührungslos funktionieren.
Gibt es da einen kleinen Sensor, den ich einfach am Kabel befestigen kann und der mir dann eine geringe Spannung in Abhängigkeit des Stromes (Magnetfeldes) liefert? Möchte diese Spannung dann einfach an einem ADC Eingang mit einem Atmel auswerten.
Bin für Bauteilvorschläge dankbar.
Hatte zufällig vor ein paar Tagen Werbung für dieses Bauteil (http://www.neuhold-elektronik.at/catshop/product_info.php?products_id=4973) im (elektronischen) Postkasten. Kommt natürlich noch ein wenig auf den Messbereich an, dan du tatsächlich brauchst. Ansonsten gäbe es da auch noch den hier (http://www.neuhold-elektronik.at/catshop/product_info.php?products_id=4359).
Gruß
Malte
Accenter
23.03.2014, 11:37
Danke, das sieht schonmal ganz gut aus. Einziger Nachteil, ich müsste den Netzstecker entfernen um das Kabel durch die Öffnung zu bekommen. Am besten wäre ein Sensor den ich einfach am Kabel mit Klebeband befestigen könnte.
Das Kabel musst Du sowieso trennen da die Messung nur ein einer Enizelader geht, die Felder heben sich in einem Kabel auf. Das ganze könnte man auch mit einer Stromzange machen.
Besserwessi
23.03.2014, 11:49
Die eine, auch noch recht genaue Möglichkeit sind Induktive Stromsensoren, wo einer der Leiter durch den Magentischen Kern geht. Dazu muss man allerdings 1 Leitung durch den Kern bekommen, die andere(n) außen herum. Das geht also nicht ohne wenigstens die Leiter zu trennen.
Bei der kompletten Leitung gibt es auch ein Magnetfeld, allerdings ist das deutlich kleiner, weil sich die Felder um den Hin und Rückleiter zum Großteil aufheben. Man kann aber auch dieses Feld messen. Fertige Sensoren dafür kenne ich nicht.
Ein Möglichkeit wäre etwa eine Induktiviät wie diese hier:
http://www.reichelt.de/Fest-Induktivitaeten-radial/09P-8-2M/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3180&ARTICLE=1132&SHOW=1&OFFSET=500&
Das Stromkabel müsste dazu seitlich daneben verlaufen. Zur besseren Unterdrückung von Störungen sollte man ggf. auch 2 davon nutzen - die 2. etwas weiter weg, als Kompensation von Feldern aus der Umgebung. Wie viel Signal man davon bekommt müsste man noch sehen / nachmessen - das hängt u.A. auch davon ab wie gerade die Leiter im Kabel liegen.
Hallo!
Falls du es nur zum Detektieren und nicht Messen brauchst und bereit bist ein bischen zu basteln, würde ich versuchen mit einseitig am Netzkabel für max. Signal gefundener Stelle angeklebtem Hall-Sensor probieren. ;)
Sonst fehlt mir nur ein gebasteltes Teil (quasi Kabelverlängerung) zwischen Steckdose und Stecker mit kurzem Stück vom getrennten Kabel wie schon oben erwähnt.
Besserwessi
23.03.2014, 12:57
Die Stromdetektion über das Magnetfeld des Kompletten Kabels ist gar nicht so einfach: mit einer ähnlichen Induktivität habe ich es mal nachgemessen: da sind es vielleicht 10 µV mit einer 60 W Lampe als Last.
Accenter
24.03.2014, 08:53
Danke für alle Hinweise, ich hatte mir das wohl zu einfach vorgestellt. 10uV bei 60W Last sind schon sehr wenig. Meine Klimaanlage zieht beim kühlen 1kW, wenn nur die Lüftung läuft bestimmt noch 200W. Eventuell kann ich einen Hallsensor am Kunststoffgehäuse hinter dem Motor ankleben. Der sollte bestimmt ein ordentliches magnetfeld im Betrieb aufbauen. Habt ihr einen Bauteiltipp für mich? Ich benötige einen Hallsensor mit analogem Ausgang (Je mehr Magnetfeld umso mehr Spannung soll er ausgeben, damit kann ich perfekt meine gewünschte Schwelle überwachen). Hab beim googeln mal einige Digitale Hallsensoren gefunden, die ab einem gewissen Magnetfeld schalten. Diese sind eher ungeeignet.
Ich kann mir auf die Schnelle nur Magnetfeldsensor MKZ-10B erinnern ( http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/philips/KMZ10B_3.pdf ), der früher beim Reichelt zu kaufen war. Evtl. siehe auch: https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=51265 .
Wenn es um eine analoge Messung geht dann kommt sicher auch eine kapazitive Spannungsmessung am Kabel in Betracht. Es werden ja 230V 50Hz eingeschaltet die durch eine Kunststoffisolation kaum abgeschirmt werden.
Mit 1pF Koppelkapazität kann man an einer kapazitiven Last von 1nF (oder ein paar MOhm) wohl noch 230mV messen.
Besserwessi
24.03.2014, 20:11
Das Streufeld vom Motor ist in der Regel deutlich stärker als das vom Kabel - mit der kleinen Induktivität war ein Trafo gut finden. Da wäre so eine Induktivität/Spule am Motorgehäuse schon mal einen Versuch wert. Das gibt aber nicht viel mehr als die Information Motor läuft oder Motor läuft nicht.
Wenn man wirklich den Strom messen will, also etwa sehen ob die Anlage gerade 1100 oder 1300 W aufnimmt, dann ist so ein Stromsensor die richtige Methode - da ist die Spannung schon eher µC Kompatible. Man muss aber einmal eine Leitung durch das Loch bekommen - alternativ ginge auch ein Kern mit Spule über einen der Leiter (aber nicht das ganze Kabel mit L und N).
[...] ist so ein Stromsensor die richtige Methode [...] Man muss aber einmal eine Leitung durch das Loch bekommen
Zumal man ja nichteinmal das Kabel des Gerätes auftrennen muss, man kann sich ja eine Art Verlängerungskabel zu diesem Zwecke anfertigen, an/in dem man dann misst. Somit wäre die Lösung aus Sicht des fraglichen Gerätes dann auch völlig "nichtinvasiv".
Ich denke, dass wenn man beide Leiter des o.g. Kabels (L und N) durch das Loch im Kern mit Wicklung in verkehrten Richtungen durführen würde, sollte die induzierte Spannung verdoppelt werden. ;)
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.