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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Solid State Relais Gleichstrom schalten und PWM



#fritz#
27.01.2014, 20:19
Folgende Situation:
Ein Eigenbau-Wasserboiler 12 V mit 4 KFZ-Spiegelheizfolien je 15 W.

Bisher habe ich die einzelnen Heizfolien mit je einem mechanischem Relais entsprechend der vorh. Solarenergie zu und abgeschaltet, gesteuert mit einem Atmega 8.
Die Verbesserung soll so sein, so dass alle 4 Heizfolien ständig an sind und stufenlos mit PWM geregelt werden.

Ich habe noch eine Solid State Relais SSR 25 DA, geht normalerweise nur bei Wechselstrom, da zum Abschaltung die Nullspannung benötigt wird. Die endgültige Abschaltung würde ich durch ein mechanisches Relais regeln, welches kurz anzieht und den Stromfluß unterbricht.

Bisher habe ich nicht herausbekommen, ob das SSR bei Null am Eingang den Strom weiterhin voll durchleitet oder nur ein kleiner Reststrom fließt.
Mit einem kleinen Reststrom in den PWM-Pausen kann ich leben. Wenn aber bei Null am Eingang der volle Strom weiter fließt ist ein PWM-Betrieb unmöglich.

Kennt sich da jemand aus ?

Danke

Geistesblitz
27.01.2014, 20:26
Hört sich so an, als würde das nicht funktionieren. Wenn du das SSD-Relais anschaltest, dann bleibt es an, bis der Strom durch es hindurch zu 0 wird. Es dann mit einem weiteren Relais dann wieder öffnen zu wollen ist eigentlich Unsinn, da das Relais ja auch mit der PWM-Frequenz laufen müsste, da entzieht sich mir dann der Sinn eines SSD-Relais. Könnte man doch gleich alles über ein Relais machen, wobei da PWM unschön ist (Maschinengewehr-Sound und sowas).
Wieso nicht einen reichlich groß dimenionierten Mosfet nehmen? Das wäre doch die wesentlich näherliegende Variante.

PICture
27.01.2014, 20:42
Hallo!


Wenn du das SSD-Relais anschaltest, dann bleibt es an, bis der Strom durch es hindurch zu 0 wird.

Genau, ein SSD-Relais lässt sich nur einschalten, bzw. mit zweiten ihn kurzschliessendem auschalten.
Per Eingang lässt sich nur einschalten, aber danach nicht mehr steuern. Deshalb eignet er sich nur für Wechselstrom, wenn's einfach seien sollte. ;)

Picojetflyer
27.01.2014, 20:47
Das sind doch "nur" 5A. Da reicht locker ein Mosfet. Such mal nach Buz11 mit Google, da gibt es viele Schaltungs-Beispiele.

Vehikelfranz
28.01.2014, 08:04
Ein kräftiges Arbeitspferd für solche Anwendungen wäre auch der BTS555 da sind noch ein paar Extras mit drin wie
Strommessung und Ansteuerschaltung. aber für die paar Ampere tuts wirklich jeder ordentliche Mosfet.
Der BTS555 ist leider relativ langsam, aber im Falle einer Heizung ist das kein Problem.

IRF 1404 ist z.B. ein brauchbarer für solche Zwecke. Der kann sogar mit 5V angesteuert einige Ampere schalten
obwohl er dafür eigentlich nicht gedacht ist.

Wichtig: So ein Mosfet kann hohe Ströme schalten, aber nur wenn er auch ordentlich durchschaltet
Wenn also wirklich Leistung verlangt wird, dann sollte man da niemals auf eine Ansteuerschaltung
verzichten. So was in der Art eines TC4431 ; TC4432 ; TC4451 ;TC4452 oder was vergleichbares.
Damit bekommt man ordentliche Schaltimpulse und eine Unterspannungsüberwachung ohne viele
externe Bauteile

mthur
14.12.2017, 09:02
Entschuldigung, aber was habt ihr geraucht?

Natürlich eignen sich Solid States für das Ansteuern von Heizelementen mittels PWM. Ich habe sowas als Kind erstmalig 1990 gesehen und wahrscheinlich gibt es das noch viel länger. Wichtig ist, dass man das "richtige" Solid State nimmt, sprich a die richtige Leistungsklasse und die richtige Ein- und Ausgangsspezifikation. Am Eingang gibt es SSRs für Wechsel und / oder Gleichstrom, genau wie es mechanische Relais mit Wechsel und Gleichstromspulen gibt. Genauso gibt es SSRs mit Ausgängen für Wechsel und Gleichstrom. SSRs mit Gleichstromausgang schalten immer "sofort", SSRs mit Wechselstromausgang gibt es sowohl "sofort" schaltend als auch "0-Durchgangsschaltend" letzteres ist eventuell schonender für den Verbraucher.

Weiterhin gilt es die Ein und Ausschaltverzögerung des SSRs zu berücksichtigen (Traise und Tfall). Diese kann einem die PWM Steuerung ganz ordentlich versauen.
Nehmen wir unabhängig vom vorgestellten Anwendungsfall eine Heizpatrone 460W bei 230V Wechselspannung mit 50Hz erwartet, wie sie in Europa üblich ist. Und nehmen wir weiter an, dass wir zum schonenden Betrieb ein 0-Durchgangsschaltendes SSRs betreiben wollen. Zur Ansteuerung erzeug unser Regler eine 12V oder 24V Gleichspannung die den PWM Takt trägt. Dann sollte das SSR einen Gleichspannungseingang 12 bis 36 V haben und einen Wechselstromausgang der für mindestens 2 Ampere Strom spezifiziert ist. Da fallen mir gleich eine ganze Reihe von Omron, Weidmüller und anderen ein. Persönlich würde ich eine 3A Version nehmen. Unser Einschaltimpuls sollte mindestens 2 Halbwellen lang sein, sprich also 20ms. Für Heizungen ist eine Periodendauer der PWM von 0,5 bis 2 Sekunden durchaus in Ordnung, eventuell kann man sogar 5 oder 10 Sekunden nehmen. Heißt, Mathematik für Anfänger, Reglermindestausgangswert 4% bei 0,5s Periodendauer, 1% bei 2 Sekunden usw.
Kommen wir nun zu Traise und Tfall, diese sollte bei Heizungen kleiner 50% des Mindesteinschaltimpulses sein, also kleiner 10ms sonst kommt es im unteren Bereich zu sagen wir mal verwirrenden Ergebnissen.
Geeignet zum Beispiel Beispiel: Weidmueller PSSR 24VDC/1PH AC 25A

Nun zum beschriebenen Anwendungsfall:
Hier haben wir 5 A bei 12V am Ausgang (Ich nehme mal an Gleichstrom), zur Ansteuerung liegt wahrscheinlich auch ein Gleichstromsignal an. Hier kann man getrost auch mit 0,5s Periodendauer und Mindestausgang 4% arbeiten, könnte aber durchaus auch auf Mindestausgang 1% gehen. Aber auch 2 Sekunden und 1% dürfte ausreichend saubere Heizergebnisse ergeben.
Dazu fallen mir gleich zwei Relais ein:
entweder 1 Stück TOZ 24VDC 24VDC5A (Vorsicht hier muss die Steuerspannung 24V DC sein)
oder 2 Stück RSO 30/DV 5-24V CC/SC

Das ganze noch mit einem ordentlichen PID Regler davor und schon hat man eine wunderbare Heizung mit ordentlicher Temperaturführung. Die PID Regler kommen auch durchaus damit klar, wenn sie eine Mindesteinschaltdauer von 10% vorgegeben bekommen. Dann gehen die nämlich einfach hin und lassen 9 Perioden aus und schalten eine Periode 10% ein um 1% zu erzeugen :-D

Tipp: PWM für Motoren ist etwas schwieriger, da die wesentlich schnellere Schaltzeiten brauchen und Wechselstrommotoren regelt man mit Frequenzumrichtern

Siro
14.12.2017, 11:48
Mal davon abgesehen, dass der Beitrag fast 4 Jahre her ist.

Der "erste" Satz in einem völlig neuem Forum:

"Entschuldigung, aber was habt ihr geraucht?":(

Ich rauche meistens "Transistoren" ab.........