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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Elektromagnet übersteuern - aber wie?



lukeskymuh
11.01.2014, 17:33
Hallo,

ich weiss das man Elktromagnete übersteuern kann um eine größere Kraft zu bekommen. Aber mir ist nicht ganz klar wie:
Hier mal ein Beispiel wovon ich rede:
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/502365-da-01-de-BLECHBUEGELMAGNET_ITS_LS_2924B.pdf

Also 25% Übesteuerung liegt nur 25% der Zeit eine Spannung an, aber welche, die Nominalspannung? Dann verstehe ich nicht, warum ich dann Leistung verbrauche? Geht der Strom hoch?
Und wie lange müssen die Zyklen sein?
Kann mir jemand helfen?

Gruß Luke

Besserwessi
11.01.2014, 18:44
Die Nennspannung gilt bei den Typen für die 100% Tastverhältnis kurve. Für kurze Zeit kann man mehr Spannung anlegen und hat damit mehr Kraft, aber auch mehr Leistung (=Wärme). Der Magnet verhält sich noch weitgehend wie eine Widerstand: also die doppelte Spannung bringt den doppelten Strom und damit etwa die doppelte Kraft, aber auch die 4-fache Leistung und darf entsprechend nur für maximal 25% der Zeit genutzt werden.

ranke
11.01.2014, 19:00
Wie bei Conrad leider häufig, ein Datenblatt das nicht ganz eindeutig ist. Man kann annehmen, dass die Nominalspannung (12/24V) zur Eischaltdauer 100% gehört. Explizit genannt wird das aber nicht, im Zweifel sollte man da nochmal nachfragen oder ein Teil kommen lassen und nachmessen. Weil aber von "Überbestromung" gesprochen wird, liegt die Annahme nahe.
Die 12V Ausführung braucht 4,2 Watt bei 12 V, das entspricht 350mA (12V * 0,35A = 4,2 W) oder einem Spulenwiderstand von 12V/0,35A= 34,3 Ohm.
Entsprechend lassen sich die Spannungen für die höheren angegebenen Leistungen rechnen (17V, 24V, 34V).
Die Zyklen sollten so lange sein, wie Du es mechanisch brauchst, aber nicht länger als im Datenblatt angegeben, und die maximale Einschaltdauer (ED) ist zu beachten.
Bei Ansteuerung auf Freilaufdiode (Induktionsspannung beim Abschalten) denken.

edit: besserwessi war mal wieder schneller :)

Kabelkasper
11.01.2014, 19:00
Über die Einschaltdauer kann der Magnet mit einer entsprechend höheren Spannung = höherer Strom = größere Kraft betrieben werden .
Beispiel 12V DC Nennspannung dürfen 100% anliegen, es fließen 0,35A (4,2W/12V=0,35A), denn die Spule hat einen Widerstand von 12V*12V/4,2W=34,3 Ohm.
Wird der Magnet nur in 10% der Zeit betromt (für jeweils max. 7s) darf die Leistung 42W betragen. Die höhere Spannung ist dann Wurzel(42W*34,3 Ohm)=38 V.

KK

lukeskymuh
12.01.2014, 12:24
Danke Leute, jetzt habe ich es verstanden, super.

Gru Luke

PsiQ
12.01.2014, 13:10
Dabei auch dran denken, dass du meist zum Auslenken erstmal mehr Leistung brauchst/nutzen kannst, in der Position dann zum Halten aber meist auch deutlich weniger nötig ist und du den Magneten so entlasten kannst.

Bei entsprechender Ausrichtung zur Schwerkraftachse kann man Hubmagneten auch mit Federn oder dem Eigengewicht des Kerns Beihilfe Leisten.
Da ist eine 90° Umlenkung manchmal praktischer als viel in Federn oder Rückstellungskram zu stecken.