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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sicherheitsvorschriften für ein E-Labor



White_Fox
14.11.2013, 21:10
Hallo

Ein paar Kommilitonen und ich wollen an unserer Hochschule einen Laborarbeitsplatz einrichten, in dem wir uns vorrangig mit der Entwicklung von E-Antrieben beschäftigen wollen.
Wir werden mit Spannungen bis maximal 600V Gleichspannung und Leistungen bis etwa 80-100kW arbeiten wollen. Wir werden auch mit Batterien in entsprechenden Leistungsklassen arbeiten.

Nun geht es um die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen.
Klar, roter Pilzknopf, abschaltbare Versuchsanlage, Feuerlöscher, das haben wir schon ins Auge gefasst. Ich bin jetzt auf der Suche nach Ergänzungen dazu, bzw, was noch notwendig ist und ob uns da bisher vielleicht noch etwas entfallen ist.

Arbeitet vllt jemand in einer Firma unter vergleichbaren Bedingungen und hat noch die ein oder andere Anregung oder sonstige Erfahrungen für uns?
Oder weiß jemand, wo ich spezifische Vorschriften finde?

Schlaumi
15.11.2013, 08:55
Hallo,

ich hatte bei meiner Abshlussarbeit einen sehr ähnlichen Fall.
Am besten gleich mal beim Hausmeister/Sicherheitsverantwortlichen für das Labor/Brandschutzbeauftragten nachfragen. Speziell wenn auch große Batterien im Spiel sind, da sind die (Brandschutz-) Vorschriften je nach Gebäude unterschiedlich.

Allgemein bei elektrischen Versuchsaufbauten:
Warnhinweise anbringen/aufstellen und wenn spannungsführende Teile (ich glaube ab 30V) offen liegen können, entsprechend absperren mit Warnbändern oder Warnketten. Ein Not-Aus muss auf jeden Fall vorhanden sein, und zwar mindestens einer ausserhalb der Absperrung. An gefährlichen Spannungen darf auch niemals alleine gearbeitet werden.

Bei uns war zusätzlich das problem, dass das Labor nicht abgeschlossen war, d.h auch für andere studenten ohne sicherheitseinweisung war der Raum zugänglich. Wir mussten deshalb die Anlage versperren können. Es gibt dafür sehr praktische Schlüssel-Notaus-Taster.

Gruß,
Christian

Thoralf
15.11.2013, 09:34
ich denke auch, du solltest erstmal mit dem zentralen Verantwortlichen für Arbeitssicherheit an der Uni (der ist an jeder Hochschule) Verbindung aufnehmen. Die haben zumindest eine Sammlung von einschlägigen Vorschriften, u.a. die DIN 0100.
Da die Hochschulen meist länderfinanziert sind, gibts u.U. auch entsprechende amtliche Bekanntmachungen, die du in deinem Lehrstuhl-Sekretariat oder dem Dekanat einsehen kannst.
Ansonsten würde ich als techn. Maßnahme eine großzügige Ausstattung mit flinken Sicherungsautomaten und FI-Schaltern vorsehen. Strommesser an den einzelnen Versuchsplätzen - sofern in der Versorgung / Netzteilen nicht vorhanden - sind bestimmt auch eine gute Idee.
Unbedingt zu beachten sind Potentialausgleichsleitungen an allen Metallteilen untereinander (Versuchsstände, Verteilerkästen, usw.). sonst werden sehr oft Erdschleifen und Induktionen (bei DEN Leistungen) dir die Messungen versauen.
Überspannungen sollten UNBEDINGT durch Grob-, Mittel- und Feinschutz abgefangen werden. Betriebselektriker fragen, da die das abnehmen müssen und dich umfassend beraten können.
Soweit zu den Erfahrungen aus unserer Versuchshalle.

Wenn noch was ist, frag ruhig.