PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Microcontroller an Steckernetzteil, Neustart bei Betätigung des Lichtschalters



jcrypter
12.09.2013, 11:04
Hallo liebes Forum,

ich habe einen ATMega8 an eine Spannungsversorgung mit einem 78S05 gehängt. Dieser widerum wird mit einem Steckernetzteil mit einstellbarer Spannung betrieben.

Mir ist aufgefallen, dass der Mega8 immer neustartet wenn ich den Lichtschalter für das Deckenlicht in dem gleichen Raum betätige.

Was kann ich tun um das zu beheben?
Braucht ihr noch weiterführende Informationen?

Danke für eure Hilfe!
Crypi

ranke
12.09.2013, 12:29
Was kann ich tun um das zu beheben?

Vielleicht hilft schon ein Elko vor dem 78S05.

jcrypter
12.09.2013, 13:05
Ich habe mich dabei an diesen Schaltplan gehalten
http://www.rn-wissen.de/index.php/Bild:Avrtutorial_grundschaltung_spannung.gif
an den genauen Wert des Elkos erinnere ich mich gerade nicht, war aber recht hoch.

Crypi

PlasmaTubeI²C
12.09.2013, 13:24
Hab das gleiche Problem auch bei nem Arduino Leonardo festgestellt, der über ein Festspannungsnetzteil versorgt wurde. Ne Lichtschranke dient als Sensor für den Interrupt-Pin,
die sich eigentlich nur durch externe Ir-Strahlung oder hohe elektromag. Felder beeinflussen lassen dürfte!

Trotzdem löst der Interrupt immer aus, wenn ich meinen Lötkolben An- oder Ausschalte, irgendwas scheint da die CPU kurzzeitig aus dem Takt zu bringen...

Kondensatoren zum Dämpfen haben bei mir nix gebracht.

jcrypter
12.09.2013, 13:57
Du hast keine Lösung gefunden?

Ich finds eher semioptimal wenn sich meine Chips jedemal neustarten wenn ich das Licht anmache..
Crypi

ranke
12.09.2013, 14:29
semioptimal wenn sich meine Chips jedemal neustarten wenn ich das Licht anmache..

Ja, wenn diese Funktionalität nicht gerade gewünscht wird, sollte sie abschaltbar sein. Ich vermute, dass es beim Lichteinschalten ein Spannungseinbruch in der Netzspannung bis auf die Betriebsspannung des AVR durchschlägt, mit nachfolgendem Power-on Reset. Grundsätzlich läßt das auf recht hohe Widerstände im Netz schließen, da kann man sich schon überlegen, ob die Hausinstallation noch in Ordnung ist. Häufig ist es auch eine Verlängerung mit Mehrfachstecker, die hohe Übergangswiderstände bekommen hat (zumindest wenn das Licht da auch dran hängt).


Steckernetzteil mit einstellbarer Spannung

Da bietet es sich mal an, eine höhere Spannung zu probieren, das bietet dem Elko eine höhere Spannungsdifferenz zwischen normaler Spannung und Minimalspannung. Der 78S05 darf (glaube ich) bis zu 35V Eingangsspannung. Wenn Du allerdings größere Ströme entnimmst kann es ein Problem mit der Verlustleistung geben.

PICture
12.09.2013, 14:31
Hallo!

Es könnte helfen, paralell zu Gleichrichterdioden (D) vielschicht Keramikkondensatoren (C) um 0,1 µF anzulöten, jedoch ohne Gewähr. ;)

C
||
+-||-+
| || |
| D |
>-----. ,--+->|-+---+---+--->
)|( | D | |
)|( +-|<-+ | |+
)|( |C | | ===
)|( | || | | /-\
)|( +-||-+ | |
230V )|( || | | |
)|( C +---|---+--->
50Hz )|( || | |
)|( +-||-+ |
)|( | || | |
)|( | D | |
)|( +-|<-+ |
)|( | D |
>-----' '--+->|-+---+
|C |
| || |
+-||-+
||

(created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05 www.tech-chat.de)

Peter(TOO)
12.09.2013, 14:50
Hallo Crypi,

Ich habe mich dabei an diesen Schaltplan gehalten
http://www.rn-wissen.de/index.php/Bild:Avrtutorial_grundschaltung_spannung.gif
Crypi

C4 und C5 müssen ganz nahe an den Pins von IC2 sein!
Am besten verwendest du für diese Keramik-Kondensatoren.

Über Pin 10 und Pin 31 von IC1 sollten auch nochmals 100nF drüber, auch mit möglichst kurzen Leitungen und Keramik-Kondensator.

Parallel zu C5 sollte noch ein kleiner Elko, so um die 10µF am besten wäre ein Tantal-Elko.

Mach mal ein Foto von deinem Aufbau. Dein Problem liegt im HF-Bereich und da speilt der mechanische Aufbau (Leitungsführung) eine grosse Rolle.

MfG Peter(TOO)

PICture
12.09.2013, 14:58
Dein Problem liegt im HF-Bereich und da speilt der mechanische Aufbau (Leitungsführung) eine grosse Rolle.

Genau ! :)

Und noch mein Tipp dazu: Paralell zu jedem Elko einen SMD Kondensator um 0,1 µF anzulöten
(Dafür ist Layoutänderung unnötig).

jcrypter
12.09.2013, 15:55
Danke für eure zahlreichen Antworten!

@Picture
deine erste Idee mit den Gleichrichter Dioden, verstehe ich das richtig, dass ich daszu das Netzteil verändern soll?

@Peter(TOO)
In Ordnung, ich werde versuchen das nochmal möglichst getreu deiner Anweisungen aufzubauen.

Wenn ich den Aufbau der Stromversorgung auf einer anderen Platine habe als den MC, spielt das eine Rolle?
Ich verwende eine Stromversorgung um damit mehrere Testplatinen zu versorgen, dass heißt es ist immer ein etwas längeres Kabel zwischen den Platinen.


Crypi

PICture
12.09.2013, 16:03
Es müsste gehen flache vielschicht Keramikkondensatoren (evtl. SMD) auf der unbestückter Seite der Leiterplatte anzulöten. Sollte es nix bringen, kann man sie spürlos entfernen.

Peter(TOO)
12.09.2013, 16:52
Danke für eure zahlreichen Antworten!
Wenn ich den Aufbau der Stromversorgung auf einer anderen Platine habe als den MC, spielt das eine Rolle?
Ich verwende eine Stromversorgung um damit mehrere Testplatinen zu versorgen, dass heißt es ist immer ein etwas längeres Kabel zwischen den Platinen.
Crypi

Dann musst du auf alle Fälle auf der Testplatine C's in der Stromversorgung platzieren.

Jeder Draht hat eine Induktivität, ist also elektrisch als Drossel zu betrachten. Zudem hat er auch noch einen Widerstand.
In der Digitaltechnik, entstehen bei Schaltvorgängen Stromspitzen, welche sehr kurz sind, meist im ns-Bereich. Das ergibt dann ein Frequenzspektrum im GHz-Bereich und da gelten die HF-Probleme.
Du hast dann zwar am Anfang des Drahtes stabile +5V, aber am anderen Ende bricht die Spannung kurzzeitig zusammen, was deinen µP leicht durcheinander bring :-(

Deshalb verwendet man auch Keramik-Kondensatoren, weil diese eine sehr kleine Impedanz haben.
Ein realer Kondensator besteht immer aus einer Serienschaltung aus einem idealen Kondensator, einem Widerstand und einer Drossel.
Folien- und Al-Elkos sind als Wickel aufgebaut und eine Drossel besteht auch nur aus aufgewickeltem Draht.
Bei niederen Frequenzen spielt das keine Rolle, aber bei HF sieht das dann anders aus...

Bei digitalen Schaltungen liegt das Problem nicht hauptsächlich bei der Taktfrequenz, sondern bei der Flankensteilheit der Signale.
Nach Fourier kann man ein Rechtecksignal in eine Überlagerung von unendlich vielen Sinus-Signalen zerlegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fourier-Analysis#Anwendungen
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fourier_synthesis.svg
http://de.wikipedia.org/wiki/Fourierreihe#Rechteckpuls

MfG Peter(TOO)

jcrypter
13.09.2013, 09:39
Guten Morgen,

ok, dass heißt ich muss zum einen die Schaltung um den 78S05 so gestallten wie von euch beschrieben und muss noch zusätzlich auf den Platinen Kondensatoren platzieren.
Sollten diese sich dann möglichst nahe am MC befinden?
Welche Kapazitäten sollten diese dann haben?

Crypi

Peter(TOO)
13.09.2013, 09:59
Hallo Crypi,

Möglichst kurze Leitungswege sind wichtig, da können 5mm weniger schon viel ausmachen.
Bei Leiterbahnen ist es auch wichtig, dass diese möglichst gerade sind, jede Schlaufe ist HF-Mässig schon eine Induktivität.
und die Leiterbahn zwischen Pin und Kondensator ist grundsätzlich zu wenig breit ;-)

Typisch sind so 100nF Keramik, der Wert ist nicht wirklich kritisch.

Gut ist auch noch am Anschluss an der Platin einen Elko zu setzen.
So was in der Grössenordnung von 4.7µ bis etwa 50µF. Tantal-Elkos haben den Vorteil einer kleineren Impedanz, gegenüber einfachen Al-Elkos.

Das Ganze ist auch etwas eine Gefühlssache. Frühe, bei grossen Logikbords mit vielen TTL-ICs gab's Entwickler, bei denen das Layout auf anhieb funktioniert hat und andere waren tagelang damit beschäftigt nachträglich Blockkondensatoren zu platzieren um die Störungen weg zu bekommen ...

BTW: wie gut ist dein Fachenglisch?

Ich kann dir ein paar Links zum Thema raussuchen, werden aber alle auf englisch sein.

MfG Peter(TOO)

jcrypter
13.09.2013, 10:40
Vielen Dank für deine ausführlichen Informationen!

Ich werde gerne versuchen es zu verstehen, aber ich denke in dem Bereich habe ich nur rudimentäre Kenntnisse, wenn überhaupt.
Hätte nicht gedacht, dass es so schwierig ist einen MC sauber und sicher an die Steckdose zu bekommen :)

Crypi

seite5
13.09.2013, 18:28
hi,
manchmal hilft's, den Widerstand zwischen /Reset und VCC von 10k auf 1k zu ändern.
mfg
Achim