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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ratschlag /Berufswahl Produkte auf den Markt bringen



Donatus Orth
10.09.2013, 14:07
Man kennt es: da sitzt man zuhause und entwickelt lange an einem neuen Projekt. Das Ganze ist natürlich unprofessionell und befriedigt eher den Forscherdrang als daß es darauf ausgerichtet ist, irgendwann verkauft zu werden und finanziell erfolgreich zu sein.

Jetzt wird das Gerät aber immer besser und irgendwann kommt der Gedanke, daß es vielleicht doch gar nicht so schlecht wäre, es auf den Markt zu bringen.

Doch damit das auch funktionieren kann, muß es professionell entworfen werden und ein ansprechendes Design bekommen. Nachdem Ingenieurbüros deine Idee vollkommen egal ist und sie schlicht und einfach das tun, was du ihnen sagst wenn du entsprechend dafür bezahlst, stehst du erst einmal vor einem großen Berg von Kosten. Sicher, man könnte jetzt eine Kickstarter-Kampagne starten, aber für diese muß man auch ein optisch ansprechendes Produkt haben. D.h., das Produkt, das man auf den Markt bringen möchte, muß bereits fertig designt und in einem ansprechenden Video vorliegen(zugegeben, das kann auch eine Computeranimation sein), damit es Menschen gibt, die dafür auch etwas Geld geben.

Was ich damit beschreiben möchte ist die Henne-Ei-problematik bei der Sache.

Ich habe einige Produkte bekannten Firmen vorgestellt, die sich dieser Thematik annehmen, etwa Quirky und Tchibo, doch diese fanden es nicht interessant genug oder es ist einfach aufgrund der nicht professionellen Aufmachung des Trailers im Angebot untergegangen.

Auszug aus dem eMailwechsel mit Tchibo:


vielen Dank für die Einreichung deiner Idee "<idee>".
Nach einer ersten Prüfung müssen wir dir heute leider mitteilen, dass
wir dir keine Kooperation mit Tchibo ideas anbieten können.
Leider haben wir im Rahmen unserer Prüfung, unter Einbezug der
Qualitätssicherung, festgestellt dass dein Artikel unter Einhaltung
unserer Qualitätsstandards nicht wirtschaftlich umsetzbar ist.

Aber lasse dich nicht entmutigen: Fast alle berühmten Erfinder haben
mehr als einen Anlauf gebraucht, um erfolgreich zu sein.
Wenn du also schon neue Ideen hast: nur Mut, vielleicht klappt es das
nächste Mal. Wir sind gespannt und freuen uns darauf!


Selten arrogante eMail, meine Antwort:


bitte geben Sie die Hauptgründe an, warum es nicht wirtschaftlich umsetzbar ist.


leider ist die Produktidee nicht nur teuer in der Umsetzung es stimmt auch nicht mit dem Anforderungsprofil eines Großteils der Tchibo Kunden überein.
Daher haben wir nicht genügend Potential, um das Produkt wirtschaftlich umsetzen zu können.

Solltest Du noch eine andere Idee haben, so stelle diese gerne bei uns ein. Es tut uns leid, dass es bei dieser Idee nicht geklappt hat.

Ich möchte auf das erneute Duzen nach meiner Verwendung des Sie hinweisen.


ich stimme zu, das Produkt paßt nicht zu bisherigen Produkten von Tchibo, es ist <bereich>. Bitte legen Sie dar, was es in der Umsetzung teuer macht.


Liebe/r <mein Nutzername>,

aufgrund der hohen Anzahl an Einreichungen können wir nicht bei jedem Produkt auf die Details eingehen. Ich bitte hier um dein Verständnis.

Versuche doch deine Produktidee bei einem Produzenten von <bereich> vorzustellen. Vielleicht hast du dort mehr Glück. Wir möchten den Artikel nicht umsetzen.


Jetzt könnte ich natürlich sagen, ich muß also erst einmal Geld ausgeben für eine Werbeagentur, damit sie einen guten Trailer herstellt, welchen ich dann wiederum auf einer Plattform wie etwa Kickstarter veröffentlichen kann, um wiederum Geld zu bekommen für ein Produkt, und so weiter und so fort.

Und bei alledem weiß ich noch immer nicht, ob es überhaupt eine gute Idee ist, dieses Produkt auf den Markt zu bringen. Da letzten Endes jeder immer nur nach dem Prinzip "Klar, können wir machen, hier ist die Vorauszahlung, die du leisten mußt" handelt und ihm völlig egal ist, ob man hier einen Schwachsinn zusammenbauen läßt, den erfahrungsgemäß niemand kaufen wird.

Dazu kommt, daß aufgrund der so genannten "technischen Obsoleszenz" manche Personen, etwa Jürgen Faltin, davon abraten, eigene Produkte auf den Markt zu bringen und stattdessen stets fertige Produkte neu zu kombinieren.

Wie ist eure Erfahrung mit dieser Gesamtproblematik?

oberallgeier
10.09.2013, 14:53
... Gesamtproblematik?Ein satter Rundumschlag, touché für mehrere wichtige Teilprobleme, aber "die Welt ist wirklich so" ... böse.


... da sitzt man zuhause und entwickelt lange an einem neuen Projekt ...Da hätten wir schon das erste Problem, das oft so angegangen wird. Wer hat denn etwas davon gesagt, dass der Markt darauf wartet? Kennt der fleißige Entwickler (dämlicherweise versuche ich auf das "Du" zu verzichten, um nicht auch angemacht zu werden) das Marktpotenzial, die Alternativen, die Plus und die Minus der konkurrierenden/tangierenden Produkte? Meist doch eher nicht.


... Gerät aber immer besser ... gar nicht so schlecht wäre, es auf den Markt zu bringen...Aha - da kommts. Das Produkt ist fertig, schon richtig gut - und jetzt kommt der Markt ins Spiel. So als würde das Fussballteam gegen Ende der Halbzeit, eher gegen Ende des Spiels sich mal umsehen, wo das zu treffende Tor ist.


... ein ansprechendes Design bekommen ...Wen hat denn jetzt das Design angesprochen? Der Entwickler ist da kaum relevant für ein Urteil, gerade weil und wenn es sein eigenes Projekt ist - er ist meist befangen. Hier muss wieder der Markt her (hätte schon ziemlich am Beginn hergemusst), ne Zielgruppenanalyse, dann kann man sich die Zielgruppe angucken und deren Bedarf feststellen.

Ich könnte so weiterschreiben - es ist soo oft die gleiche Leier. Und so viele prächtige Entwicklungen liegen in Schubladen - und das nicht nur, weil die Konkurrenz sie aufgekauft und weggepackt hat. Sondern weils entwickelt wurde um der prächtigen Lösung willen die dann kein Vertrieb und/oder kein Kunde benötigt.

Ein wichtiger Grundsatz ist es, die Entwicklung so früh es geht zu killen - weil sie mit zunehmendem Fortschritt immer mehr Kosten verursacht. Und die "tägliche" Suche, eher der Wettlauf, nach Argumenten, warum die Entwicklung nicht eingestellt werden sollmuss ist gerade anfangs extrem wichtig. Deshalb stehen bei vielen erfolgreichen Produkten anfangs eher Ideen auf dem Papier, Machbarkeitsstudien, Machbarkeitsanalysen - nicht mehr. Und wehe wenn alles stimmt, Markt(bedarf), Fortschritt gegenüber den vergleichbaren Produkten (oder gegenüber dem Stand der Technik) - und das Produkt passt nicht in die Produktion oder den Vertrieb des angepeilten Herstellers/Vertreibers. Dann läuft der Schuss schon wieder in Richtung Ofen.

Klar, es gibt Ausnahmen - egal ob Lee Iacocca unbedingt SEIN Auto haben wollte, oder ob der Walkman gegen den Markttrend entwickelt wird - sie bestätigen als Ausnahme die Regel(n).

Donatus Orth
10.09.2013, 15:23
Gut, und jetzt?

HannoHupmann
10.09.2013, 16:45
Jetzt wirst du das machen was jeder gute Entwickler macht:
- Du wirst deine Idee weiter ausarbeiten, eine schöne Mappe erstellen die all die Vorzüge aufzeigt
- Du wirst dich mit einer ersten Marktanalyse beschäftigen.
- Außerdem wirst du ein Konzept erstellen wie sich dein Produkt Serienmäßig herstellen lässt. Wie viel die Werkzeuge dafür kosten und wie groß der pro Stück Herstellungspreis ist.
- Sehr fleißig bist du, wenn du auch noch eine Umfrage bei potentiellen Kunden machst, wie viel sie für so ein Produkt bereit wären zu zahlen.

Mit dieser schönen Mappe wirst du dann von Haustür zu Haustür tingeln und versuchen jemanden zu finden der bereit ist das Risiko einzugehen das Produkt in Serie herzustellen. Das klappt nicht beim ersten mal, das klappt nicht beim zweiten mal, das klappt vielleicht noch nicht beim zehnten mal. Es gibt regelmäßig sogenannte Erfinder-Messen wo Tüftler und Erfinder ihre Ideen ausstellen und versuchen los zu werden, vielleicht eine gute Anlaufstelle.

Ich finde die erste Antwort von Tschibo übrigens überhaupt nicht arrogant (sondern eher die Reaktion des Entwicklers darauf), denn die Firma sagt dir ganz genau warum sie das Produkt nicht realisieren will:


Leider haben wir im Rahmen unserer Prüfung, unter Einbezug der
Qualitätssicherung, festgestellt dass dein Artikel unter Einhaltung
unserer Qualitätsstandards nicht wirtschaftlich umsetzbar ist.

Wenn es funktionieren soll, dann ist das Ding einfach zu teuer!!! Mehr als eine Prüfung der Idee, kann man als Entwickler nicht erwarten.


PS: Es ist übrigens ein Trugschluss, dass einen eine Idee reicht macht. Erst die erfolgreiche Umsetzung für den Massenmarkt mit entsprechenden Verkaufszahlen macht reich. Darum wäre auch ein Apfelbauer pleite gegangen, hätte sich niemand für seinen kleinen Kasten mit Touchbedingung zum Musik hören zu einem völlig überzogenen Preis interessiert.

Andree-HB
10.09.2013, 17:04
...Du bist also der Meinung, dass die Welt anscheinend auf Deine Erfindung wartet - und einer der ersten (Tchibo), der sie nicht mit Dir teilt, über den/die bist Du sauer ?
Die müssen sich auch absolut nicht beweisen oder erklären, dass oder warum sie marktfähige Produkte hinbekommen.

Na dann mal viel Spaß auf Deinem weiteren Weg. ;-)

Donatus Orth
10.09.2013, 17:04
HannoHupmann, bei welchem Produkt(Name) hast du dieses Prozedere erfolgreich durchgeführt?

Andree-HB, du hast noch kein Produkt erfolgreich auf den Markt gebracht und ich habe dich schmerzlich daran erinnert. Du hast das nicht getan, weil du nicht weißt wie es geht und es mir ausreden möchtest, um dich besser zu fühlen, worin du scheiterst.

Andree-HB
10.09.2013, 17:20
Ich brauche Dir da nix auszureden.

...Du kannst Dir ganz sicher sein, dass mir nur Weniges so gänzlich egal ist wie Dein Produkt - mir ist aber ziemlich klar, dass Du es mit Hilfe Anderer nicht auf den Makrt bringen wirst, wenn Du so agierst !

Donatus Orth
10.09.2013, 17:31
Ich kann Dir da nichts ausreden.

...Du kannst Dir ganz sicher sein, dass mir nur Weniges so nahegeht wie wenn dein Produkt Erfolg hat - mir ist aber ziemlich klar, dass keiner mit mir zusammenarbeiten würde, weil ich nicht das Wissen dafür habe.

Der Wahrheit entsprechend korrigiert.

Andree-HB
10.09.2013, 17:35
- Spinner -

Thomas$
10.09.2013, 17:58
wie sagt man so schön, "don´t feed the troll",
so was sieht man hier nur selten


edite:
"http://www.chemieonline.de/forum/archive/index.php/t-200615.html" fals es mehrer "Donatus Orth" gibt, so sind diese doch recht ähnlich

Donatus Orth
10.09.2013, 19:22
Nehmen wir mal die Aggression aus diesem Thread. Was habe ich denn geschrieben, was Leute so auf die Palme gebracht hat?

Manf
10.09.2013, 20:13
Da hast Du wohl recht, Thomas$ (https://www.roboternetz.de/community/members/38532-Thomas) das Thema animiert so sehr zur Erläuterung, das man leicht über eine Stellungnahme nachdenkt bevor man sich klar macht, dass hier wohl nur mit einer etwas sonderbaren Haltung Emotionen geweckt werden sollen.

Vielleicht ist es trotzdem gut, dass die Stellungnahmen gegeben wurden.

Thomas$
10.09.2013, 20:18
"Das dort bin natürlich ich. Das hast du gut recherchiert, offenbar hast du kein Leben und genug Zeit, dies zu recherchieren."

... diese Art Behauptungen aufzustellen um andere zu Beleidigen ...

und da wie google mir verriet Du auch in anderen Foren mit deiner Art mit Menschen zu schreiben angeeckt bist, vermute ich mal das hier das problem nicht am forum liegt, da der umgangs ton hier sonst sehr freunlich ist

Donatus Orth
10.09.2013, 21:57
Manf, wie ist deine Erfahrung mit der Gesamtproblematik im Einstiegsbeitrag?

Manf
11.09.2013, 07:26
Meine Erfahrung ist die, dass eine erfolgreiche Vermarktung eine erfolgreiche Vermarktung ist und nicht das Ergebnis einer technischen Entwicklung. Ich habe viel entwickelt und viel vermarktet aber ganz unterschiedliche Sachen. Ein Einzelner, der nicht den Endkunden bedient muss sich vor allem um den Schutz seiner Ideen kümmern.
Vielleicht wäre es für das Thema hilfreich wenn Du erzählst wie Du Deine Ideen schützt und wenn Du sie geschützt hast, worum es sich handelt, den dann sollte man es ja verbreiten.

Donatus Orth
11.09.2013, 09:34
Meine Erfahrung ist die, dass eine erfolgreiche Vermarktung eine erfolgreiche Vermarktung ist und nicht das Ergebnis einer technischen Entwicklung. Ich habe viel entwickelt und viel vermarktet aber ganz unterschiedliche Sachen. Ein Einzelner, der nicht den Endkunden bedient muss sich vor allem um den Schutz seiner Ideen kümmern.
Vielleicht wäre es für das Thema hilfreich wenn Du erzählst wie Du Deine Ideen schützt und wenn Du sie geschützt hast, worum es sich handelt, den dann sollte man es ja verbreiten.

Welche Produkte hast du vermarktet(Namen)? Wie hast du sie vermarktet? Wie hast du sie entwickelt?

HannoHupmann
11.09.2013, 09:36
HannoHupmann, bei welchem Produkt(Name) hast du dieses Prozedere erfolgreich durchgeführt?


Natürlich privat mit keinem! Bisher hatte ich keine Idee die es wert war diesen mühsamen Weg zu gehen. In der Regel stelle ich irgendwann bei der Recherche fest, dass es das Produkt schon gibt, die Herstellungskosten für den anvisierten Verkaufspreis zu teuer sind oder es schlicht nicht Massen tauglich ist.

Ich habe mich aber mit der Thematik mehrfach auseinander gesetzt, da ich "Entwicklungsingenieur" bin. Beruflich darf ich also tagtäglich derartige Szenarien durchspielen und am Ende kommt zum Beispiel ein Teil für den Porsche Cayenne heraus. Im Automotivesektor läuft es natürlich noch ein bisschen anders ab, aber das Prinzip ist gleich.

Es ist schon richtig, dass dir hier ein "rauer Wind" entgegen bläst, aber als überzeugter Entwickler sollte dir doch so ein bisschen Gegenwind nichts ausmachen.

PICture
11.09.2013, 09:52
Hallo!

Bei mir war privat erfolgreich und gewinnbringend nur Entwickeln von auf dem Markt nicht existierenden aber nötigen und gesuchten Sachen. Die Reihenvolge war anders: Marktforschung, Entwicklung, Herstelung (evtl. durch fremde Firmen).

Ich war als (Markt)forschungs - (Elektronik)entwicklungs - (Produktions)ingenieur tätig. ;)

Donatus Orth
11.09.2013, 10:27
Hallo!

Bei mir war privat erfolgreich und gewinnbringend nur Entwickeln von auf dem Markt nicht existierenden aber nötigen und gesuchten Sachen. Die Reihenvolge war anders: Marktforschung, Entwicklung, Herstelung (evtl. durch fremde Firmen).

Wie sah deine Marktforschung im Detail aus?(Bitte mit mehr als fünf Sätzen antworten).

PICture
11.09.2013, 11:03
Vor zig Jahren habe ich als TH Absolvent zuerst 10 Jahre als Entwickler gearbeitet. Nach Entdeckung einer Marktlücke und um mehr zu verdienen habe ich selbständig mit Installation von TV Antennen angefangen. Dabei habe ich festgestellt, dass Antennenweichen, UHF Symmetrisatoren und Verstärker Mangelware sind und habe es zuerst für mein Bedarf entwickelt und danach als billigste auf dem Markt hergestellt.

Nach einiger Zeit habe ich keine Zeit mehr um sie noch zu installieren und musste mich nur auf Herstellung beschränken. Das ist nur ein Beispiel, wie man erfolgreich anfangen könnte, weil ich zeitweise mehr diversen Sachen gemacht habe. Übrigens ich habe ausschliesslich Heimarbeiter beschäftigt und bräuchte keine Firma bauen (habe Idee aus Ostasien versucht).

Sorry, aber aus Gesundheitsgründen mag ich nicht viel um sonst schreiben, deshalb bitte dich um konkrete Fragen. ;)

oZe
19.09.2013, 11:36
Sorry Jungs aber kann den Spinner mal bitte jemand rausschmeißen. Jemand der Sachen schreibt wie "Das dort bin natürlich ich. Das hast du gut recherchiert, offenbar hast du kein Leben und genug Zeit, dies zu recherchieren." will doch wirklich niemand hier weiter dulden oder?

tbasnoopy
19.09.2013, 15:44
Sorry Jungs aber kann den Spinner mal bitte jemand rausschmeißen. Jemand der Sachen schreibt wie "Das dort bin natürlich ich. Das hast du gut recherchiert, offenbar hast du kein Leben und genug Zeit, dies zu recherchieren." will doch wirklich niemand hier weiter dulden oder?

Vor allem wird sich niemand in diesem Forrum herumtreiben der "Bill Gates" oder "Henry Ford" heist und somit den Anspruechen des TE genuegt. Denn alle anderen scheinen ja eh keine Ahnung zu haben. Auserdem kann man alle erfragten - und nicht angenommenen - Informationen durch Lehrgaenge o.ae. erlangen. Klar das ist muehsam und zeitaufwendig. Aber *hups*... deswegen dachte sich jemand nach einer geeigneten Marktanalyse das es sich wohl rentiert seine Dienstleistung zu verkaufen. Will man nicht alles erlernen sondern selber machen spart man viel Geld. Aber ich moechte mich nicht jeden Tag um 5e morgens in die Kueche stellen, meine Broetchen backen und meinen "Nutellabaum" ernten damit ich was zum Fruehstuecken habe.

Und damit der Beitrag noch etwas Konstruktivitaet erhaelt:
Wirtschaft = Angebot + Nachfrage

Manf
19.09.2013, 20:03
kann den Spinner mal bitte jemand rausschmeißen

Ich war noch nicht ganz sicher ob man einfach einen Schlussstrich ziehen soll oder ob es noch gute Anregungen aus den Kommentaren gibt.

Immerhin ist es ja ein wichtiges Thema, die Eroberung eines Kunden, eines Marktes und die Anstrengungen die damit verbunden sind. In welche Richtung sollen sie gehen?
Wenn es darum geht die Attraktivität für ein Produkt, für das eigene Produkt zu erhöhen, für eine Zielgruppe oder auch für eine enge Zielgruppe dann geht das ja in eine ähnliche Richtung wie die eigene Attraktivität für eine bestimmte Zielperson zu erhöhen.

Ist es überhaupt möglich auf diesem Gebiet aus den Erfahrungen anderer zu schöpfen? Andere Anbieter haben ein anderes Qualifikationsprofil und andere Kunden beurteilen Qualifikationen unterschiedlich. Dabei wird man immer wieder überrascht sein was alles eine Qualifikation ist und von welcher Zielgruppe sie als solche angesehen wird.

Eine solche Frage wie sie schon in der frühesten Geschichte gestellt wurde wird auch hier sicher nicht befriedigend beantwortet werden können, auch nicht als Reaktion auf nachdrücklichen Fragen.

Somit könnte man es beenden, ich dachte halt eben nur man sollte jede Anregung nutzen.

TheDarkRose
19.09.2013, 20:57
Wie wär's mit Kickstarter oder ähnlichen Plattformen?

oberallgeier
20.09.2013, 00:10
... kann den Spinner mal bitte jemand rausschmeißen ...Bitte bloß nicht. Jetzt will ich nicht denken, dass der Threadersteller Müll schreibt. Aber selbst wenn es so wäre - manchmal weiß ICH selbst nicht, ob ich ein Thema eröffnen oder ein Posting verfassen soll, weil ich denke, dass Einiges von mir flacher Pillepalle ist. Dazu bin ich immer froh, wenn ich trotz dieser Dünnbretter gute, brauchbare und hilfreiche Antworten bekommen. Und schließlich - wenn der Threadersteller seine Probleme hier nicht einbringen und diskutieren kann - wo soll er das dann besser machen (ich schreibe jetzt extra nichts zu "lernen" - das wäre mir zuu oberlehrerhaft).


... unabhängige Community ... Bastler, Studenten, Techniker, Ingenieure und Erfinder. Hier findet Ihr Infos, Schaltpläne, ... wird alles diskutiert! Wir sind keineswegs nur ein Robotik Forum ... inzwischen schließen wir den ganzen Bereich der modernen Elektronik und Technik ein...Und ich denke, dass hier die Schwelle zum nogo noch nicht überschritten ist.

Genau, TheDarkRose, das ist mal ein guter, zielführender Vorschlag.

tbasnoopy
20.09.2013, 10:17
Genau, TheDarkRose, das ist mal ein guter, zielführender Vorschlag.

Der TE schrieb doch schon, dass Kickstarter ihm zu teuer ist weil man da ja ein Produktvideo beauftragen muesste. Aber so wie es sich anhoert ist halt alles zu teuer.

TheDarkRose
20.09.2013, 11:54
Es muss nicht immer ein Video sein. Mit etwas Mühe und guten Freunden kann man auch ein Video machen ohne dies gleich an eine Agentur abgeben zu müssen..

Marketing ist immer nötig, das sollte einen klar sein.

Crazy Harry
20.09.2013, 23:53
Ich vermute mal, daß du einen Job hast ? Dann lies mal genau deinen Arbeitsvertrag durch. In den meisten steht nämlich, daß Erfindungen auch wenn sie in deiner Freizeit gemacht werden primär deinem Arbeitgeber gehören. Nur wenn der kein Interesse hat, darfst du darüber verfügen. Ich spreche aus Erfahrung und hatte von zig Jahren plötzlich einen Patentanwalt meiner Firma an der Backe.

TheDarkRose
21.09.2013, 10:38
Das braucht nicht im Arbeitsvertrag stehen, das steht sogar im Gesetz. Aber die Erfindung muss mit der beruflichen Tätigkeit was zu tun haben, das der Arbeitgeber drauf Anspruch hat.

oberallgeier
21.09.2013, 20:10
... die Erfindung muss mit der beruflichen Tätigkeit was zu tun haben, das der Arbeitgeber drauf Anspruch hat.Nein. Mal das Gesetz lesen?

HannoHupmann
21.09.2013, 23:57
Wundert mich jetzt doch. Mein Rechtsverständnis hätte nun gesagt, dass private Erfindungen nicht dem Arbeitgeber gehören, solange sich die beiden Felder weit genug unterscheiden. Soll heißen, wenn ich Autoteile in der Arbeit erfinde, aber zuhause ein neues Flugzeug, dann ist es kaum so, dass ich damit meinem Arbeitgeber schade. Natürlich versteh ich auch, dass damit verhindert werden soll, dass eine Erfindung die in der Arbeit gemacht wird als private Erfindung deklariert wird.

Ich seh schon ich muss mal wieder meinen Haus und Hofjuristen bemühen.

PICture
22.09.2013, 08:36
Ich war lieber selbständig, weil ich einfachste Lösungen bevorzüge. ;)

oberallgeier
22.09.2013, 09:08
Ich war lieber selbständig, weil ich einfachste Lösungen bevorzüge ...Das ist/war sicher eine kluge Entscheidung. Andererseits können Arbeitsverträge so abgefasst werden, dass viele Dinge sauber (sauberer als im Gesetz) geregelt werden.

Die Sache ist ja sowieso einfach:

§ 4 Diensterfindungen und freie Erfindungen

(1) Erfindungen von Arbeitnehmern im Sinne dieses Gesetzes können gebundene oder freie Erfindungen sein.
(2) Gebundene Erfindungen (Diensterfindungen) sind während der Dauer des Arbeitsverhältnisses gemachte Erfindungen, die entweder 1.aus der dem Arbeitnehmer im Betrieb oder in der öffentlichen Verwaltung obliegenden Tätigkeit entstanden sind oder
2.maßgeblich auf Erfahrungen oder Arbeiten des Betriebes oder der öffentlichen Verwaltung beruhen.

(3) Sonstige Erfindungen von Arbeitnehmern sind freie Erfindungen. Sie unterliegen jedoch den Beschränkungen der §§ 18 und 19.
(4) Die Absätze 1 bis 3 gelten entsprechend für Erfindungen von Beamten und Soldaten.

...
§ 18 Mitteilungspflicht

(1) Der Arbeitnehmer, der während der Dauer des Arbeitsverhältnisses eine freie Erfindung gemacht hat, hat dies dem Arbeitgeber unverzüglich durch Erklärung in Textform mitzuteilen. Dabei muß über die Erfindung und, wenn dies erforderlich ist, auch über ihre Entstehung so viel mitgeteilt werden, daß der Arbeitgeber beurteilen kann, ob die Erfindung frei ist ...

...
§ 19 Anbietungspflicht

(1) Bevor der Arbeitnehmer eine freie Erfindung während der Dauer des Arbeitsverhältnisses anderweitig verwertet, hat er zunächst dem Arbeitgeber mindestens ein nichtausschließliches Recht zur Benutzung der Erfindung zu angemessenen Bedingungen anzubieten, wenn die Erfindung im Zeitpunkt des Angebots in den vorhandenen oder vorbereiteten Arbeitsbereich des Betriebes des Arbeitgebers fällt. ...


Also einfach - einerseits - andererseits ist z.B. der "... vorbereiteten Arbeitsbereich des Betriebes ..." ein ziemlicher Gummiparagraph insbesondere bei den heutigen, multinationalen und global verknüpften Betrieben, ebenso dieses "... mindestens ein nichtausschließliches Recht zur Benutzung der Erfindung zu angemessenen Bedingungen ...". Aber wie oben gesagt - Arbeitsverträge können variiert werden. LEIDER gibt es so schrecklich viele Arbeitnehmer, die diesen Punkt nicht beachten (wollen?) oder ihre darin liegenden Möglichkeiten eben nicht ausschöpfen (wollen?). Denn der Arbeitnehmer sollte nicht nur Fachmann seines speziellen Fachbereiches sein, sondern auch die ihn und sein Arbeitsverhältnis betreffenden Regularien gut kennen.

PICture - Du hast Dich als Selbstständiger ja (auch) durch einen Dschungel an Regularien, Gesetzen und Normen gekämpft die Deinen Fachbereich NICHT unmittelbar betroffen hatten. Einfachstes Beispiel: Steuerrecht . . .

Dieses nicht-fachspezifische Umfeld des Arbeitslebens ist ja auch genau DER Punkt, der unseren Threadersteller (der seit über drei Wochen wohl garnicht mehr mitliest) den Nerv kostet . . . Ich finde, das ist aber eher ein bisschen wie Schach, Mensch-ärgere-dich-nicht, Mau-Mau oder Seilhüpfen. Alle haben ihre Spielregeln die wir kennen - und befolgen - sollten.

PICture
22.09.2013, 09:33
Stimmt, aber das Lernen habe ich schon früher erlernt. ;)

PsiQ
22.09.2013, 18:12
Off-Topic1:

Stimmt, aber das Lernen habe ich schon früher erlernt. ;)
=> Ach komm, damals gabs bloß noch kein Google, Wikipedia und Guttenbergen ! (P.S.: Ich auch, trotz Internet)

Off-Topic2:
Ich seh das Internet gerne wie eine gute Kneipe, mit gewachsenen allgemeingültigen Umgangsformen.
Wenn man sich da falsch verhält und das entsprechende Publikum vor Ort ist, hat man hinterher weniger Probleme mit kariösen Zähnen im hohen Alter.
Wenn man sich richtig verhält, ist man schnell integriert, auch mit seinen Macken und Eigenheiten (oder Fragen).
- Im Internet fehlt leider die Kariesvorsorge wenn man sich daneben benimmt, was auch zur ursprünglichen Problematik der Ehr- und Respektlosigkeit und fragwürdigen Umgangsformen führt.



Zum Thema:
Wenn man sich mit einem Produkt/Dienstleistung selbstständig machen möchte, kann man das mit Staatshilfe/Förderprogrammen machen.
Die IHKs können da sogar helfen, auch wenn Sie ab einem bestimmten selbstständigen Einkommen was kosten.
Wenn man Sponsoren braucht, weils am Geld fehlt muss man diese eben überzeugen. Wenn die das Profukt icht mögen, ist es halt so und nciht deren Fehler.

Mein aktueller Chef hat mir angeboten meine "selbstständigen Projekte" in Zukunft alternativ direkt mit über die Firma zu machen, gegen entsprechende Bonuszahlungen.
Das ist eine Sache über die man bei Bedarf ganz flexibel reden kann, weil ich auch bisher mehr Geld dafür bekomme habe als benötigt.

Eine Maker-Faire, Erfinder oder Tüftlertreffen ist sicherlich eine Veranstaltung bei der man direkt mit den passenden Leuten in Kontakt kommt,
auch mit Personen die genug Ehre haben um einen nicht direkt die Erfindung zu klauen.

Dafür muss man aber ganz schön durch die Lande ziehen, was auch Kosten bringt.
Meine Erfahrung ist, dass ein Thema am schnellsten abgeschlossen wird, wenn man in Persona mit den Partnern spricht. - E-Mail ist bei wichtigen Dingen immernoch fürn Popo.
Wenns garnix wird, und es einem ums Prinzip der Weltverbesserung durch die Erfindung geht, bleibt einem immer noch "Open Source" !

oberallgeier
22.09.2013, 18:22
... mit den passenden Leuten in Kontakt ... die genug Ehre haben ...Es stimmt recht weitgehend was Du schreibst. Das mit den passenden Leuten stimmt wohl auch, trotzdem ist sicher Vorsicht, teils äusserste Vorsicht, zu beachten. Denn Wirtschaft ist "... etwas für Erwachsene ..." sage ich manchmal, da ist gelegentlich selbst bei den besten Geschäftspartnern keinerlei "Über-den-Weg-trauen" vorhanden. Wenn einem das klar ist, dann kann man Etliches bewegen ohne selbst zu sehr oder zu oft abzustürzen.

HannoHupmann
22.09.2013, 23:20
Dacht ich es mir doch, das Gesetz regelt es zum Guten. Natürlich ist so ein Gesetzestext immer Auslegungssache und bisweilen kann man sich formidabel darüber streiten, wer denn nun Recht hat bzw. Recht bekommt (ist ja nicht das Selbe).

Erfinde ich etwas, muss ich es meinem Arbeitgeber sagen - völlig in Ordnung.
Erfinde ich etwas, muss ich meinem Arbeitgeber die Möglichkeit geben die Erfindung zu nutzen - auch völlig in Ordnung, denn der Nachtsatz "zu angemessenen Bedingungen" sorgt dafür, dass ich nicht leer ausgehe. Vielleicht ist mein Arbeitgeber ja sogar willens meine Erfindung zu verkaufen - perfekt für micht, denn dann erspar ich mir das Klinkenputzen.

Aber auch hier gilt wieder: Jeder Erfinder tut gut daran seine Erfindung zu dokumentieren und genau aufzuschreiben wie er dazu gekommen ist. Ohne Papier und Bits kein Nachweis und damit kein Beweis, dass die Erfindung von einem selbst kommt!

PICture
23.09.2013, 11:56
Wenn einem nur Geld wichtig ist, braucht er für einige Zeit ausser selbst Herstellen und Verkaufen nix machen (ausprobiert). ;)

Moppi
04.11.2019, 08:53
Interessant vor allem der Beitrag von Oberallgeier §4,18,19 ....
Ich habe schon vieles gehört, von Leuten, die "richtung Ahnung haben" präsentierten, aber davon noch NIE etwas gehört! :)

Seit wann gibt es das im Gesetz?

Die Frage, die mir dazu einfällt ist: ab wann gilt eine Erfingung als gemacht?
Wenn sie mir eingefallen ist oder erst, wenn sie so weit ist, dass ich sie in die Produktion geben, direkt vermarkten könnte und sie auch geschützt ist (Name, Gebrauchsmuster)?
Oder gilt sie als "gemacht", wenn ich ein erstes Modell habe und sage: "ja, das ist es!" ?
Bei letztem wäre es ja dumm, weil ich dann auch gleich Informationen dazu herausgeben muss, die dem Anderen die Idee nahebringen und ich damit rechnen kann, dass ich meine Erfindung los bin.

Übrigens schade, dass das nicht weiter diskutiert wurde! Ich finde auch, dass Tchibo schon gute erste Informationen zurückgegeben hat. Manchmal bekommt man noch weniger oder gar nichts zurück.




MfG

- - - Aktualisiert - - -

Schade finde ich, dass keiner wirklich mal einen Verlauf aufgezeigt hat, welche Stationen man so durchlaufen soll/muss, um ein Produkt am Markt zu verkaufen.
Ich habe auch keine Kurse dazu besucht, aber wenn es einer weiß, vielleicht kann er das ja mal unter Stichpunkten (1.,2.,3. ...) skizzieren?

- - - Aktualisiert - - -

Ich habe das mal was gefunden, weiß nicht, ob das ausreichend und ein wirklich guter Leitfaden ist:

https://www.marketinginwestfalen.de/blog/das-marketingkonzept-6-schritte-zur-perfekten-vermarktung/

HaWe
04.11.2019, 09:18
Interessant vor allem der Beitrag von Oberallgeier §4,18,19 ....
Ich habe schon vieles gehört, von Leuten, die "richtung Ahnung haben" präsentierten, aber davon noch NIE etwas gehört! :)

Seit wann gibt es das im Gesetz?



Gesetz über Arbeitnehmererfindungen
Vom 25. Juli 1957

In der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 422-1, veröffentlichten bereinigten Fassung
Zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2521)
http://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsoft/justizportal_nrw.cgi?t=157285509464765638&xid=140447,1

- - - Aktualisiert - - -

PS
ich kann mir gut vorstellen, dass es Informationen und Kurse von der IHK gibt.

Moppi
04.11.2019, 09:39
Super, danke!

- - - Aktualisiert - - -


(2) Bestreitet der Arbeitgeber nicht innerhalb von drei Monaten nach Zugang der Mitteilung durch Erklärung in Textform an den Arbeitnehmer, dass die ihm mitgeteilte Erfindung frei sei, so kann die Erfindung nicht mehr als Diensterfindung in Anspruch genommen werden

Unglaublich!


Das Gesetz verlangt vom Arbeitnehmer seine Erfindung unverzüglich mitzuteilen und räumt dem Arbeitgeber ein, sich 12 Wochen überlegen zu dürfen, ob der z.B. diese Erfindung schon früher gemacht hat.


Heute, zu Zeiten der Minijobs: ich habe 2 oder sogar mehr Jobs, um als "Erfinder" meinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Streiten sich dann die Arbeitgeber um meine Erfindungen? - Stelle ich mir interessant vor! :)



MfG

- - - Aktualisiert - - -

Wie ist das im Land der unebgrenzten Möglichkeiten geregelt, das Herr Trump jetzt regiert?

oberallgeier
04.11.2019, 10:15
Ach Moppi, Fragen über Fragen.


.. Seit wann gibt es das im Gesetz ..Zu solchen Fragen ist die Adresse https://www.dpma.de/.. ganz gut. Hier z.B. dies (https://www.dpma.de/docs/dpma/arbegneuefassung.pdf) über "Gesetz über Arbeitnehmererfindungen"; also ab 50er Jahre, aber Grundzüge gehen weiter zurück.


.. Die Frage, die mir dazu einfällt ist: ab wann gilt eine Erfingung als gemacht ..Moppi das ist ja erst die Folgefrage. Die erste geht nach einer Definition - was ist eine Erfindung. Dazu lies Dir doch mal hier die ersten 1, 2, 3 Seiten (https://www.jura.uni-muenchen.de/pub-dokumente/201410/20141027171808.pdf) durch, insbesondere 1. a) :
Erfindung ist eine Lehre zum praktischen Handeln, die realisierbar und wiederholbar ist und eine Lösung einer technischen Aufgabe durch technische Mittel darstellt.
Und was ist die darin erwähnte "Lehre" ? Das ist eine Anweisung an den menschlichen Geist. Somit ist also eine Erfindung eine Anweisung an den menschlichen Geist. Ab wann die gemacht ist? Sagen wir mal - ab dem Zeitpunkt da dem Erfinder klar ist, dass die gesuchte oder gefundene Lösung ein existierendes (?) Problem auch lösen kann oder löst. Ob das nu schriftlich fixiert ist oder nicht - das ist ja egal. Die Frage ist eher erkenntnistheoretischer Natur - das wolln ma hier eher nicht sooo ausbreiten ! ?
Beim Arbeitnehmererfindungsgesetz geht es eher um das Schutzrecht von Erfindungen - das dann eintritt wenn man die Lösung veröffentlicht bzw. an andere weitergibt und sichergehen möchte, dass man das wirtschaftliche oder sachliche Nutzungsrecht dieser Idee behält. Oder - was ich gelegentlich gemacht hatte - ich hatte eine Sache zum Patent angemeldet - damit ist eine Art Öffentlichkeit genutzt in der drinsteht wann welche Idee (durch MICH) offen gelegt wurde.


.. Oder gilt sie als "gemacht", wenn ich ein erstes Modell habe und sage: "ja, das ist es!" ? ..Jaaa, JETZT wirds wirklich interessant und wichtig. Mir lag mal eine PatentERTEILUNG vor über etwas das meine Firma bereits Jahre zuvor gefertigt und verkauft hatte.
Anmerkung: Erteilung: die Anmeldeschrift wurde formal geprüft, veröffentlicht = Offenlegungsschrift, sachlich geprüft nach Erfindungshöhe und Neuheit entsprechend dem aktuellen Stand der Technik und danach als Patent erteilt. Zu Patent siehe Wikipedia.
Nun hätte meine Firma ein Benutzungsrecht fixieren können - wegen der "Vorbenutzung" die ohne öffentliche Beschreibung erfolgte. Aber das war für mich eine Berechtigung dritter Klasse oder so.
Und was nu? Gerichtsverfahren? DAS kostet ein irres Geld (Einstieg kann viel kosten, auch schon mal knapp unter hundert Tausendern) und hinterher ist man vom Gerichtsentscheid total abhängig. Hier hatte ich gemerkt dass die PatentSCHRIFT einen physikalischen Fallstrick enthielt. Etwas das jeder "wusste" aber eigentlich keiner wirklich glaubt - weil der physikalische Hintergrund (un-)ziemlich tricky ist. Und das hatte der Anmelder des Patentes übersehen bzw. nicht physikalisch korrekt beschrieben, der(die) Prüfer hatte(n) das auch nicht bemerkt und daher etwas für patentfähig dokumentiert, das in der beschriebenen Vorgehensweise nachweisbar nicht funktionierte. EIN KLEINES Detail im physikalischen Ablauf war falsch beschrieben. Es hatte viel gekostet das durch Gutachten belegt dem Patentamt vorzustellen - aber - freufreufreu - das Patent wurde vom Patentamt für null und nichtig erklärt. Und gegen so etwas gibts dann keinerlei Berufung . . . Und DAS war dann für mich eine Korrektur erster Klasse!


.. aber wenn es einer weiß, vielleicht kann er das ja mal unter Stichpunkten (1.,2.,3. ...) skizzieren? ..Die Geschichte ist meist eher einfach - das ist schon das Bestreben des Patentamtes - aber es gibt mitunter Details die, sagen wir mal etwas platt, die höllisch sein können. Dazu hat "einer der es weiß" viel geschrieben - siehe die verschiedenen Patentierungs- und Anmeldehilfen beim DPMA, z.B. hier (https://www.dpma.de/patente/anmeldung/index.html).


I.. Ich finde auch, dass Tchibo schon gute erste Informationen zurückgegeben hat ..Tchibo - wo habe ich da in diesem Thread was überlesen? Grübel.

Nachtrag: hier gibts auch noch Wissenswertes (https://www.tib.eu/de/suchen/id/TIBKAT%3A044531214/Technische-Lehre-und-Anweisung-an-den-menschlichen/).

Moppi
04.11.2019, 11:25
Tchibo - wo habe ich da in diesem Thread was überlesen? Grübel.

Ich glaub am Anfang.


Oder - was ich gelegentlich gemacht hatte - ich hatte eine Sache zum Patent angemeldet - damit ist eine Art Öffentlichkeit genutzt in der drinsteht wann welche Idee (durch MICH) offen gelegt wurde.

Hatte ich auch so gedacht. Aber der AG könnte nun einwenden, dass Du damit deine Pflicht zur unverzüglichen Mitteilung verletzt hast oder gar noch andere Sachen ... oh je!

Aber mal so gedacht: die meisten AGs interessieren sich nicht dafür oder treten das breit, bei Vertragsschluss z.B. Warum kann man spekulieren, aber ich denke auch: wen interssiert es? Lass den AN machen, kommt was mit großer Gewinnspanne bei raus, kann der AG die Erfindung dann für sich einklagen.

oberallgeier
04.11.2019, 11:43
.. Aber mal so gedacht: die meisten AGs interessieren sich nicht dafür .. kommt was mit großer Gewinnspanne bei raus, kann der AG .. einklagen.Na ja, dann ists aber schon spät.

Vor allem heute, im Zeitalter der Globalisierung, werden immer mehr Arbeitgeber irgendwelche Vereinbarungen mit andern Firmen haben, die mit andern Firmen kooperieren die mit andern . . . sodass Du im weitesten Sinn ins "Netz" der Geschäftsinteressen Deines Arbeitnehmes fällst. Ausweg gibts nur wenn man das vorher - möglichst nebulös (und damit sehr weit gefasst) als möglichst kurzen Anhang zum eigenen Arbeitsvertrag hinzufügen lässt. Beispielsweise (ohne jegliche Haftung *ggg*) ".. Nebentägigkeiten ohne Störung der hier definierten Beschäftigung sind nach Meldung zulässig, beispielsweise auf dem Gebiet der Luftfahrt; damit sind Erfindungen auf diesen Gebieten auch freie Erfindungen, selbst wenn der Arbeitgeber dann im weitesten Sinne auf diesem Gebiet tätig geworden ist ..".

Tchibo - ach ja, schon im ersten Posting. Na ja - da wäre vielleicht eine eigene Gebrauchsmuster- oder Patentanmeldung nützlich gewesen. Die kann man (ok, vielleicht nicht jeder) für kleines Geld selbst hinkriegen. Dazu kann man evtl. auch mal die eine oder andere Gruppe "freie Erfinder" kontaktieren. Aber das auszuführen bin ich jetzt zu faul.