Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welchen spezif. Widerstand hat Hilumin
oberallgeier
25.07.2013, 19:54
Hallo Alle,
eine Frage: kann mir jemand bitte den spezifischen Widerstand von Hilumin nennen? Es ist das Bandmaterial (http://www.tatasteel.de/de/produkte_und_services/band/veredeltes_kaltband/hilumin/) - Eisen vernickelt - das zum Verbinden von Batterie- oder Akkupacks verwendet wird. Ich habe damit angefertige, geschweißte, spezielle Akkupacks für mein MiniD0 (genau nach Wunschmaß). Nun interessiert mich der Widerstand dieses Bandmaterials in den Abmessungen 10mm x 0,15 mm. Längeres Recherchieren bei Tante Goockel und in den Internetseiten des Lieferanten/Herstellers brachte mir keinen Treffer. Ein Anruf beim Lieferanten Tata Steel ergab mehrere weitergereichte Verbindungen, keine annähernd sinnvolle Antwort, aber etliche Fragen nach Verwendung und Verbrauchsmenge und ein Versprechen auf Rückruf - der nicht erfolgte.
Kann jemand weiterhelfen? Danke im Voraus.
Schöne Frage, das ist sicher interessant.
Ich habe gerade beim googeln gefunden, dass es sich um 99,5% Nickel handeln soll.
Vielleicht kann jemand beurteilen, ob in dem Fall die 0,5% den Widerstand beeinflussen können oder ob es sich dann in erster Näherung um Nickel und um die Eigenschaften von Nickel handelt.
http://www.linergy-shop.de/product_info.php?info=p79_hilumin-band--nickelband--10mm-x-0-15mm--1m--zum-loeten-und-punktschweissen.html (http://www.linergy-shop.de/product_info.php?info=p79_hilumin-band--nickelband--10mm-x-0-15mm--1m--zum-loeten-und-punktschweissen.html)
oberallgeier
25.07.2013, 23:11
... dass es sich um 99,5% Nickel handeln soll ... in erster Näherung um Nickel ...Danke Manf für die Hilfe. Genau diese Site von Lingery hatte mich stutzig gemacht. Insbesonders die Angabe dort
... Reines (>99,5%) Nickelband (Hiluminband) ist besonders gut zum Punktschweissen und Löten geeignet ...suggeriert ja "REINES" Nickelband während die Leute von Tata Steel Warm- und Kaltband (http://www.tatasteel.de/de/produkte_und_services/band/veredeltes_kaltband/hilumin) vertreiben, bei ihrer Anpreisung deutlich von einem vernickelten Kaltband schreiben und bescheiden darauf verzichten explizit den Grundwerkstoff zu nennen. Immerhin wäre ja eine elektrolytisch aufgebrachte Schicht ja dann auch "reines" Nickel. Aber da man "Steel" im Namen führt wurde ich etwas verwirrt. Auch mein Anruf bei Hille & Müller GmbH ergab auf diesbezügliches Nachhaken keine brauchbare Antwort! Also noch mehr Verwirrtheit (bei mir) und Stutzigkeit.
Na ja, wir hatten dreihundert Meter aufgerollt (eine Straße rauf - runter - wieder rauf und zurück) und sechs Ohm gemessen, also 20 mΩ/m beim Querschnitt 10x0,15 mm². Dabei würde ich aber für die Genauigkeit ungern haften - schon mal wegen der Übergangswiderstände . . .
RoboHolIC
26.07.2013, 00:01
dreihundert Meter aufgerollt (eine Straße rauf - runter - wieder rauf und zurück) und sechs Ohm gemessen, also 20 mΩ/m beim Querschnitt 10x0,15 mm². Dabei würde ich aber für die Genauigkeit ungern haften - schon mal wegen der Übergangswiderstände . . .
Ist heute zufällig der erste April???
Wie wär's damit:
Einen oder zwei (oder meinetwegen auch 10) Meter auf die Wekbank legen, zwei Markierungen in genau gemessenem Abstand darauf anbringen, einen bekannten Gleichstrom von 1 oder 2 (oder meinetwegen auch 10) Ampere außerhalb der beiden Markierungen einleiten und an den beiden Markierungen den Spannungsabfall messen.
Der (Taschen-)Rechner liefert dann den Quotienten "Ohm pro Meter". Das wird bestimmt zuverlässiger als mit dem Ohmmeter eines 08/15-DMMs.
oberallgeier
26.07.2013, 00:15
Ist heute zufällig der erste April??? ...Berechtigte Frage. Gegenfrage: wenn Du in einer Gruppe bist und dort ne Antwort suchst und jemand mancht etwas - sagen wir mal - etwas Ungewöhnliches - haust Du den dann in die Pfanne? Ich fand diese Aktion cool. Der Gleichstromtest kommt noch, danke für den Hinweis. Aber mal ehrlich: ein weit verbreitetes Bauteil der Elektrotechnik und kein verfügbares Datenblatt. Irgendwie auffallend.
RoboHolIC
26.07.2013, 01:46
Hallo oberallgeier.
... haust Du den dann in die Pfanne?
Scheinbar hast du meine Nicht-Ernsthaftigkeit an der monierten Stelle ebenso wenig erkannt wie ich die deine.
Ein beiderseitiges "Im Zweifel für den Angeklagten" wäre natürlich auch ein Weg gewesen.
Aber es stimmt schon: Beim wiederholten lesen merke ich allmählich, dass man meinen "ersten April" wirklich auch ganz anders auffassen kann als er gemeint war. Es tut mir Leid, wenn ich dir da zu nahe getreten bin!
dichte von eisen 7,8g/cm³ von nickel 8,9g/cm³ sollte man doch herausfinden können ob 99,5%nickel oder vernickeltes stahlband
Wenn die Messung stimmt dann wäre Hilumin ein Material das weitgehend aus Nickel ist und einen deutlich kleineren elektrischen Widerstand hat (Faktor 2,31), das macht für die Zielsetzung Sinn, aber so genau war die Messung ja nicht.
Material
Ohm*mm²/m
rel. zu Hilumin
Cu
0,017
0,56
Al
0,027
0,88
Hilumin*
0,030
1,00
Ni
0,069
2,31
Fe
0,100
3,33
*Wert nicht überprüft
Hier ist eine Aussage zum Widerstand:
Noch etwas zu den Verbindern:
Das sog. Hilumin ist kaltgewalztes Stahlband, das elektrolytisch vernickelt wird (Hilumin ist ein Warenzeichen von Hille + Müller). Der spez. Widerstand ist mind. 5 mal schlechter als der von Kupfer. Alternativ kann man auch Nickelband verwenden. Dessen spez. Widerstand ist geringfügig besser. In Akkupacks habe ich auch schon Verbinder gesehen, die wohl aus vernickeltem Kupfer waren. Meist wird aber wohl Nickel verwendet.
http://www.pedelecforum.de/forum/showthread.php?11421-Eigenbau-Punktschwei%DFger%E4t-f%FCr-Akku-Verbinder&p=184632#post184632
Mit 5 mal schlechter als Kupfer kommt man dann ganz gut auf den Wert von Nickel.
Gibt es vielleicht ein Foto von der Messung, so mit Schildern zum Sperren der Straße und mit Leuten die mit Maßband herumlaufen?
oberallgeier
26.07.2013, 09:08
... meine Nicht-Ernsthaftigkeit ... ebenso wenig erkannt wie ich die deine ... zu nahe ...Das ist nun wirklich kein Problem - bei der beschriebenen Versuchsanordnung stehen sicher jedem elektrotechnisch versierten Menschen die Haare zu Berge. Und Deinen kalendarischer Hinweis fand ich witzig, meine Entgegnung sollte nur sagen, dass ich die Messung zwar nicht gemacht hatte - aber vielleicht gemacht hätte . . . Alles zusammen: bleib so bei Deinen Entgegnungen, so etwas lockert trockene Themen schon nett auf! Und Dein Hinweis auf die Messanordnung "Bestimmung des Widerstandes eines widerstandsarmen Leiters" ist prima und wird befolgt.
Vielen Dank Thomas$ und Manf für die weiteren Hinweise! Dabei fange ich an zu überlegen: WENN meine Erinnerungen an den Physikunterricht stimmen, dann nimmt Strom vorzugsweise den Weg des geringsten Widerstandes. Der geringe Strom aus dem DMM kann deshalb bequem durch die elektrolytisch aufgebrachte, mikroskopisch dicke Schicht fließen - anstatt sich durch das tragende, kaltgewalzte Stahlband zu quälen (wenn denn ein Stahlband da wäre). Auch ohne Skinneffekte. Sozusagen zwei parallele Widerstände - einmal Eisen (dick) und einmal Nickel (dünn) - mal unter Vernachlässigung der Übergangsschicht. Deshalb macht meiner Meinung nach die Messanordnung von RoboHolIC ziemlich viel Sinn. Oder irre ich mich jetzt bei meinen Vorstellungen?
... Gibt es vielleicht ein Foto ... mit Schildern zum Sperren ... mit Leuten die mit Maßband herumlaufen?Leider leider leider. Da wars nicht wirklich photogen-hell. Zum Glück kam auch kein SEK - es hatte sicher sehr verdächtig ausgesehen. Zumal bei Halbmond und wolkenlos . . .
Wenn neue Messdaten vorliegen, werde ich berichten - mit oder ohne Foto.
macht ... die Messanordnung von RoboHolIC ziemlich viel Sinn
ja sicher, zur Eliminierung der Übergangswiderstände für den Messstrom
RoboHolIC
26.07.2013, 19:46
Der "Weg des geringsten Widerstandes" impliziert ein entweder-oder: entweder durch das Nickel oder durch das Eisen. Elektrolytisch beschichtet oder aufeinander gewalzt/kaltverschweißt - in beiden Fällen nehme ich eine ausreichend gute elektrische Quer-Leitfähigkeit zwischen den beiden Lagen an, sodass es sich beim Stromfluss um ein sowohl-als-auch handeln dürfte. Beweise dafür habe ich offen gesagt nicht.
Das Nickel als besserer Leiter würde aber nur zum Tragen kommen, wenn dessen bessere Leitfähigkeit nicht durch den minimalen Querschnitt wieder aufgefressen würde.
Daher lautet mein Reim auf die Geschichte:
Nickel als Coating scheint günstig für das punktschweissen und den Korrosionsschutz zu sein und Eisen als Substrat ist vermutlich billiger als Nickel. Also ist Nickel pur die Businessklasse und Nickel auf Stahl Economy.
Ach ja: Die von mir wortreich beschriebene Kontaktierung zur Widerstandsmessung (oder Strom-/Spannungsmessung am bekannten Widerstand) wird Vierleiter-Anschluss und in ähnlicher Anordnung auch als Kelvin-Klemmen bezeichnet; leider nicht meine Erfindung.
in beiden Fällen nehme ich eine ausreichend gute elektrische Quer-Leitfähigkeit zwischen den beiden Lagen an, sodass es sich beim Stromfluss um ein sowohl-als-auch handeln dürfte. Beweise dafür habe ich offen gesagt nicht.
Es handelt sich beim Eisen mit Nickel-Beschichtung um eine in Längsrichtung homogene Leiteranordnung die nicht gegeneinander isoliert ist. Die Breite ist nur 0,15mm da gibt es dann kurz nach der Kontaktstelle keine Feldstärke und Stromdichte mehr quer zum Leiter und eine ganz normale Stromverteilung nach Leitfähigkeit.
wilfriedbillich
03.11.2018, 11:35
Hallo,
nach Messung an 5 m langem Hiluminband und Angaben von Verkäufern ist Hilumin mit 0,12 ohm qmm/m der einzig brauchbare Wert. Natürlich kann sich der Wert auch auf Grund der Nickelauflage leicht verändern, da sich aber die Auflage im tausendstel-mm-Bereich liegt, ist die Änderung vernachlässigbar. Die Schichtdicke liegt bei 0,2 – 4,0 µm also 0,0002 bis 0,004 mm.
PS.: Da die Schicht so dünn ist, ist auch zu erklären, dass beim Säuretest die obere Schicht nicht deutlich Nickelcharakter zeigt, also blank bleibt, sondern mehr den Eisencharakter zeigt (mit Phosphorsäure werden beide Oberflächen, angeschliffen oder nicht, ähnlich korrodiert).
Hier stehts doch ziemlich klar:
https://www.tatasteeleurope.com/de/produkte/ingenieurwesen/elektrolytisch-veredelt/hilumin
Den Nickelanteil am Gesamtquerschnitt kann man sicher vernachlässigen. Den Spezifischen Widerstand von Stahl findet man z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand
Hier gibt es allerdings eine Spanne mit ungefähr Faktor 2, was logisch ist, da es tausende verschiedene Stahllegierungen gibt. Aber man kann sich ja mal den besten und schlechtesten Fall ausrechnen.
wilfriedbillich
04.11.2018, 18:15
Hier stehts doch ziemlich klar:
https://www.tatasteeleurope.com/de/produkte/ingenieurwesen/elektrolytisch-veredelt/hilumin
Den Nickelanteil am Gesamtquerschnitt kann man sicher vernachlässigen. Den Spezifischen Widerstand von Stahl findet man z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand
Hier gibt es allerdings eine Spanne mit ungefähr Faktor 2, was logisch ist, da es tausende verschiedene Stahllegierungen gibt. Aber man kann sich ja mal den besten und schlechtesten Fall ausrechnen.
Wer arbeitet denn gerne mit einem spezifischen Widerstand mit Faktor 2?
Ich habe doch deutlich genug den Wert von Hilumin erläutert, dass man 0,12 Ohm x qmm/m nehmen könnte!!!
Übrigens ist das ungefähr der doppelte Widerstand von reinem Nickelband.
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