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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Platinenlayout Drossel neben Kompass



Che Guevara
18.06.2013, 17:54
Hi,

ich hab auf einer Platine einen HMC5883L (3-Achs Kompass) neben einer Drossel platziert. Verglichen mit meinem Smartphone Kompass gibt der HMC5883L immer einen Wert aus, der um ca. 5° verschoben ist. Der Sensor ist kalibriert und die Werte sehen sehr gut aus, bis auf diese Abweichung.
Kann es sein, dass die Drossel daran Schuld ist?

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Vielen Dank & Gruß
Chris

Verata
18.06.2013, 18:17
Ja, das kann sein. Wie ist die Drossel denn beschaltet? Wenn sie geladen wird und ihre Energie mehr oder weniger hält, hat sie ein statisches Magnetfeld, was du rausrechnen kannst. Wenn sie z.B. in einer Wechselstromschaltung liegt, kannst du es vergessen und bekommst totals Chaos.
Die beste Lösung wäre, wenn du die Drossel mit Klarlack isolierst und dann mit Eisen-Band abschirmst.
mfg Verata

Che Guevara
18.06.2013, 18:31
Hi,

die Drossel gehört zu einem LC-Filter vor dem AVCC Eingang eines ATXMega32A4. Die Spannung sollte bis auf einen kleinen Ripple absolut stabil sein. Der Strom sollte 5mA nicht überschreiten (hochgeschätzt).
Wie genau kann man den das rausrechnen?

Gruß
Chris

RoboHolIC
19.06.2013, 00:38
Hat die Drossel einen Ferritkern?
Ich hab mal gehört, dass Ferromagnetika in der Nähe eines Kompasses nichts zu suchen haben (wenn man just in diesem Moment was Sinnvolles messen will); wobei als "Nähe" je nach Genauigkeitsanforderung auch ein noch ein Mehrfaches der Eigengröße des Störkörpers gelten kann.

PsiQ
19.06.2013, 00:44
Kannst du den kompass evtl durch "unter"löten von kupfer etwas entfernen von der drossel ?
Magnetfelder nehmen exterm mit der Entfernung ab.
Eisenplatten verbiegen die Magnetfeldlinien etwas, aber evtl auch das Erdfeld.

Kannst du die Drossel auf die andere Platinenseite setzen?

Andere Frage:
Hast du mal nen normalen Kompass danebengelegt oder dein Smartphone geprüft ?

Wenn die Abweichung immer identisch ist, kannst du's ja rausrechnen.

-Kannst du die Drossel auslagern, z.B. in die Messzuleitung? Oder weglassen? R-C statt L-C ?

Che Guevara
19.06.2013, 01:24
Hi,

ja, es ist eine Ferritdrossel. Ich dachte nicht, dass so kleine Ferrite eine so große Auswirkung haben.
Was meinst du mit "unter"löten? Den Kompass höher setzen?
Ich möchte, soweit es geht, auf mechanische Abschottung verzichten. Auf die andere Seite kann ich sie nicht setzen, da befindet sich ein Luftdrucksensor.
Einen anderen Kompass hab ich momentan leider nicht, deswegen kann ichs nicht ausprobieren. Aber ich bin der Meinung, die Daten vom Smartphone sollten Stimmen. Wenn ich die Daten auf der Karte ansehe, stimmt alles.
Ob die Abweichung immer so groß / klein ist, kann ich nicht sagen. Aber es würde mich trotzdem irritieren, wenns so wäre.
Die Drossel sitzt vor dem AVCC-Eingang eines ATXMega32A4. Ob ich auch einen RC verwenden kann, weiß ich nicht, bin nicht so bewandert in E-Technik. Es geht darum, kleine Spannungsschwankungen aus der Versorgung zu filtern, damit der ADC korrekt funktioniert.
Könnte ich den einen RC TP verwenden?

Gruß
Chris

PICture
19.06.2013, 11:03
Hallo!

Das zum Strom proportionales statisches Magnetfeld ist gleich egal durch was der Strom fliesst. Die EMV Störungen von Wechselstrom sind dagegen beim RC TP sicher kleiner als beim LC.

Che Guevara
19.06.2013, 11:18
Hi,

ich dachte, das Magnetfeld hängt von der Länge des Leiters ab!?
Dann werde ich heute mal die Drossel durch einen Wiederstand ersetzen, mal schaun, ob sich dadurch eine Besserung einstellt.
Danke erstmal für die Hilfe, ich melde mich notfalls nochmal.

Gruß
Chris

PICture
19.06.2013, 11:26
ich dachte, das Magnetfeld hängt von der Länge des Leiters ab!?

Das stimmt undirekt, deshalb ist RC TP besser als LC. Bei L multiplizieren sich eben die erzeugte Magnetfelder durch alle Windungen (quasi längerer Leiter).

Ausserdem könten Stromimpulse (I) grössere Spannungen (U) an L verursachen, die durch vorhandene Montagekapazitäten sich verbreiten könnten, weil U proportional zu di/dt ist (vereinfacht ist d = delta, also Änderung).

PsiQ
19.06.2013, 11:35
Ja, mit unterlöten meinte ich dass du z.B. 1mm Kupferdraht unterlegst an die Anschlusspins um einfach mehr Raum zu gewinnen,
aber wenns mitm R statt L klappt dürfte das Problem gelöst sein.

Denk halt daran, dass der R-C mit dem Eingangswiderstand am µC Pin evtl einen Spannungsteiler bildet wenn beim Messen Strom fließt.
Also keinen 100K vorbauen wenn der Eingangspin nur 50k hat..
(Hatte das Problem mal beim Analogeingang an einer Siemens Logo, da war der Eingangswiderstand so niedrig (glaub 60k rum),
dass er massiv den stromarm geplanten Spannungsteiler verfälscht hat.)

Che Guevara
19.06.2013, 11:47
Hi,

genau das mit den Windungen meinte ich ;)
Unterlöten geht schlecht, das Teil ist nur 3x3mm groß und es ist schwer genug, ohne Heißluftlötstation nur auf der Herdplatte zu löten.
Welche Größenordnung sollte den der Wiederstand dann haben? In etwa so groß wie der Eingangswiederstand? Auf jeden Fall wohl im maximal 2 stelligen Ohm Bereich, oder?

Gruß
Chris

PICture
19.06.2013, 11:59
Das muss man nach gewünschtem Spannungsabfall und vorhandenem Strom wählen/ausrechnen. Man muss wegen C dabei immer frequenzabhängigen Spannungsteiler sehen.

PsiQ
19.06.2013, 13:52
Nur als Beispiel:
Wenn du einen 100k Pineingangswiderstand hast, und einen 1K Widerstand davorsetzt,
hast du eine Verfälschung um ca 1%, weil das dem Spannungsteilerverhältnis entspricht.
100K : 1K ..

Je nachdem ob dauernd oder nur beim Messvorgang Strom fließt, hast du dazu den Kondensator der sich auflädt (bei keinem strom) und beim Messen entlädt.

Eine Schutzbschaltung am µC wie ich sie schon am Analogpin gesehen hatte war 1k + 100nF + 5,2V Z-Diode, Da würde aber nur eine grobe Spannung 0-5V gemessen.

Worauf wurde denn das originale L-C-Glied ausgelegt ?
Was willst du damit überhaupt messen? Frequenzen ? Batteriespannung ? Was sehr exaktes ?


PS.: Widerstand schreibt man nicht mit "ie" weils nicht "erneut" = wiederholt bedeutet,
sondern von Wider = entgegen, z.B. "wider Willen" kommt.

Che Guevara
19.06.2013, 15:54
Hi,

am liebsten wäre mir eine sehr kleine Verfälschung, da damit ein Luftdrucksensor ausgewertet wird, mit dem mein Kopter die Höhe halten soll. Dementsprechend genau sollte das Signal auch sein ;) Der AVR läuft übrigens mit 3V3.
Die Beschaltung findet man als Standartbeschaltung der Spannungsversorgung. Wie groß der Eingangswiderstand ist, kann ich momentan nicht sagen, da ich keine Zeit habe, um ins DB zu sehen, mach ich dann später.

Gruß
Chris

seite5
19.06.2013, 16:57
Hi,
bei der "verwurschtelten" Masseführung auf dem Board rettet die Drossel eh nix mehr, mach das C am AVCC-Pin möglichst gross, statt der Drossel ein paar Ohm.
mfg
Achim

Besserwessi
19.06.2013, 19:38
Sofern man an den ADC Pins keine größeren Lasten treibt, geht auch ein RC Filter. Es gibt aber halt einen kleinen Spannungsabfall, was ggf. stören kann wenn AVCC als Ref. genutz wird. Als Widestandswert reichen ggf. schon 10 - 50 Ohm.

PsiQ
19.06.2013, 20:46
Da du wohl eine relative (relativ zu dir) und nicht absolute Druck=Höhenmessung machst (und sonst schlimmstenfalls nen wert unter dem Boden vorgibst),
dürfte die Abweichung durch n Vorwiderstand bei dir egal sein. Wirst ja wohl nullen wenn du aufm Boden stehst / beim Start,
da der Luftdruck ja auch stark Wetterabhängig ist. Die Abweichung durch den R-C ist beim messen immer gleich.

Che Guevara
20.06.2013, 09:51
Hi,

ja, ich weiß, die Masseführung ist nicht sehr gut... Hast du einen Verbesserungsvorschlag? :D
An den ADC Pins ist nur dieser eine Eingang genutzt, ansonsten hängt am ganzen Port nichts.
Im Prinzip messe ich den relativen Luftdruck, das stimmt. Es sollen zwar irgendwann Wegpunkte dazu kommen, aber ich denke, die Abweichung wird sich wohl im einstelligen cm Bereich bewegen, also kein Problem.

Achja, weiß jemand, ob und wenn ja wie ich die Inklination des Kompass miteinbeziehen muss? Ich bin der Meinung, dies ist nur bei einem mechanischen Kompass notwendig, da ich ja den Kompass auch Lagekompensiere. Liege ich da falsch?

Gruß
Chris