Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zum Bau eines Getriebes
Hans Krohn
07.02.2005, 16:08
Hi all,
ich baue ein Getriebe mit Elektroantrieb. Dazu verwende ich Zahnraeder M1, sowohl aus Stahl als auch aus Nylon (weisses Plastik). In diesem Zusammenhang folgende 5 Fragen:
1.
Ist es ok, wenn Zahnraeder aus unterschiedlichen Materialien ineinander greifen?
2.
Die Plastik-Zahnraeder haben keine Madenschrauben und sitzen zwar recht fest auf der Welle, aber eben nicht bombenfest. Was ist die beste Moeglichkeit zur axialen Fixierung?
3.
Aehnliche Frage: wie fixiere ich am besten die Enden der Achsen (die auf beiden Seiten in Kugellagerbloecken stecken)
4.
Was ist das beste Material (fuer einen Heimwerker) fuer die Gehaeuseseiten?
5.
Wie gross duerfen bei M1 Zahnraedern die Toleranzen sein?
Herzlichen Dank im voraus fuer alle Tips und Kommentare!
Hans Krohn
hi
1. Ich würde auf keine fall zwei verschiedene Materialien ineinander greifen
lassen weil die dann wahrscheinlich unterschiedliche abnutzung haben, das
hat auch zur folge das die lebensdauer dadurch kürzer wird. Wenn alles
stimmten sollte was ich gesagt habe.
2. und 3. Die perfekte Befestigung sind Mardenschrauben auf der Achse da
dies dann Bomben fest ist, wenn du die möglichkeit hast und mehrere
Zahrräder hast von dann würde ich ausprobieren ob du da ein Loch mit
Gewinde rein bohren und schneiden kannst. Ein andere Methode wäre
ausserdem noch das mit Lochheit fest zu kleben alles dings weiß ich nicht
wie lange es dann hält. Musste halt mal ausprobieren.
gruß
patrick
Hans Krohn
07.02.2005, 16:45
Habe gerade im Conrad-Katalog Sicherungsclips fuer Wellen gesehen. Ich werde die mal bestellen und ausprobieren. Allerdings muss dafuer wohl die Welle eingeschnitten werden.
Gruss,
Hans
hi
damit dieser sichertheits ring hält ist eine gärbung drin diese hält den ring und auch das Zahnrrad müsste dann allerdings auf beiden seiten vorhanden sein
gruß
patrick
Hessibaby
07.02.2005, 17:12
Hallo Hans,
Materialmix ist oK solange das treibende Rad 1. kleiner als das angetriebene ist und zweitens das härtere ist.
Getriebegehäuse am besten Alu in entsprechender Materialstärke.
Zur Sicherung des Zahnrades auf der Welle je nach Motorleistung entweder ein Gewinde einbringen oder durch Zahnradnabe und Welle bohren und einen Sicherungstift einschlagen.
Gegen das Verschieben der Welle benutzt man üblicherweise Seegerringe die allerdings eine Nut zum Einsetzen benötigen ( kann man in der Bohrmaschine mit einem PUK-sägeblatt machen ) oder halt die Klemmringe mit zusätzlicher Anlaufscheibe.
Zulässige Toleranz eigentlich =0 will heißen Z1=30Z Z2=60Z gleich 45mm Wellenabstand bei M1
Gruß Hartmut
Hallo Hartmut
Ich würde versuchen Zahnräder aus Kunststoff und Metall nicht kombinieren. Ich habe bereits mit Conrad Zahnrädern aus Stahl, Modul1 ein Getriebe gebaut. Ich habe das Gehäuse aus Aluminium gemacht. Den Abstand der Achsen habe ich nach der Formel aus dem Conrad Modellbau-Katalog ermittelt: (z1+z2)/2= Achsabstand in mm. z1 und z2 stehen für die Zähnezahl der Zahnradpaarung. Es hat sich als passender Abstand bewährt. Die Werkstatt in meinem Heimatort, wo ich mir bei Dingen helfen lasse die ich nicht selber machen kann, hatte eine andere empirische Methode die der Meister nach seiner Auskunft während seiner Ausbildung gelernt hatte: Zahnräder die Wellen eingeschoben, die Zähne inneinander greifen lassen, zwischen die Zähne ein Blatt Papier, Achsabstand gemessen. Bei seiner Methode hatte das Getriebe im kalten Zustand ein ganz minimales Spiel. Ich kann mir allerdings vorstellen, das wenn die Zahnräder sich erwärmen der minimale zusätzliche Abstand durch das Blatt Papier eine Ausdehnung der metallenen Zahnräder durch die Wärme kompensiert.
Ein Problem hast du bei deinen Fragen allerdings noch nicht angesprochen. Wenn bei einem Getriebe die Zahnräder auf Wellen und nicht auf Achsen laufen, so hat Aluminium, da doch relativ weich, die Neigung das die Welle welche durch die Bohrung im Gehäuse führt, durch die Drehreibung zu einem Oval zu erweitern. Ich habe aus diesem Grund Achsen und Wellen im Aluminiumgehäuse durch Bundbuchsen geführt, siehe Modellbaukatalog Conrad. Diese Buchsen sind aus Sinterbronze selbstschmierend und ölgetränkt. Die habe ich in die Bohrung im Al-Gehäuse gepresst. Den, ich nenne es mal "Kragen", habe ich auf der Innenseite des Gehäuses und das Zahnrad liegt an den Kragen an und hat Gleitreibung mit dem Kragen der Buchse. Wenn du jetzt das Zahnrad mit einer Madenschraube auf die Welle fixierst, so ist damit automatisch auch die Welle fixiert und du brauchst keine Vorrichtung zum Halten der Welle. Bei Achsen verwende ich zum Fixieren die Stellringe von Conrad. Diese fixiere ich auf der Achse auf der Außen- und Innenseite des Gehäuses.
Kurz zu den Begriffen, bei mir heisst Welle, das Zahnrad dreht mit der Welle, bei der Achse dreht sich die Nabe des Zahnrades um die Achse, diese steht.
Hessibaby
08.02.2005, 08:36
Hallo Hellmut,
damit keine Mißverständnise aufkommen -selbstverständlich ist Alu nur als Gerüst zu betrachten- Wellen müssen mindestens mit Bundbuchsen gelagert werden und Achsen müssen beidseitig fixiert werden.
Wenn Du den Bund nach innen legst solltest Du immer Paßscheiben als Gleithilfe zwischenlegen das gilt auch für die Stellringe. Paßscheiben sind sehr hart und glatt und verhindern die Spanbildung.
Die Technik mit dem Streifen Zeitungspapier zwischen den Zahnrädern setze ich auch ein allerdings erst ab z1+z2 >50 da bei kleineren Rädern sonst das Spiel etwas zu groß wird und diese nicht mehr sauber kämmen.
Gruß Hartmut
Hans Krohn
08.02.2005, 10:26
Sowohl an Hartmut als auch an Hellmut ganz herzlichen Dank fuer die detaillierten Infos!
Wenn mein "Werk" fertig ist, mache ich ein Foto und stelle es in dieses Forum.
Gruss,
Hans
www.hanskrohn.com
Hallo Hartmut
Das mit den Bundbuchsen war auch nicht als Kritik gedacht, aber viele Anfänger stolpern über Dinge welche der Erfahrerene für so Selbstverständlich hält, das er dieses nicht erwähnt. Allerdings lerne auch ich gerade hier, die Passscheiben! Wo bekomme ich diese? Sind Passscheiben und Unterlegscheiben das Gleiche?
zu punkt 2:
justier das Zahnrad auf der welle und bohr mir einem feinen bohrer ein Loch durch Zahnrad und Welle und steck einen Bolzen oder ein Stück Draht in das Loch und fixier das ganze mit Sekundenkleber.
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