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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nibobee (fast) nichts läuft - Anfänger



BeeAnfaenger
11.01.2013, 23:18
Hallo,

ich bin Roboter-Bastel-Anfänger und hätte gerne ein paar Tipps. Ich studiere zwar im 5. Semester Mechatronik (Vertiefung Robotik), aber vom Löten (und sonstiger Praxis) hab ich leider keine Ahnung.

Vor ner Weile hab ich mir eine Nibobee zugelegt und die Montage jetzt fertig gestellt. Bis auf die leuchtende Power-LED geht bei mir von den ersten Tests aus der Anleitung nichts. Jetzt habe ich alle Lötstellen versucht zu "erneuern" - ich weiß nicht genau, wie man das am besten macht, hab überall kurz nochmal den Kolben drangehalten - aber leider läuft alles noch genauso wenig wie vorher. Wie kann ich jetzt weiter vorgehen? Wie findet man systematisch Fehler? Erste Hilfe bei Google und in diesem Forum haben mich leider nicht weiter gebracht.

Ich hoffe das steht hier ca. an der richtigen Stelle und dass mir jemand weiterhelfen kann.

BeeAnfaenger

elektrolutz
12.01.2013, 00:10
Hallo BeeAnfaenger,

hast Du ein Messgerät und kannst Du damit umgehen?
Kannst Du einen Schaltplan lesen?
Als Mechatroniker sollte Dir soetwas eigentlich nicht ganz unbekannt sein.

Vorgehensweise
Sichtkontrolle auf der Lötseite: Mit einer starken Lupe die Lötpunkte kontrollieren. Eine Lötung sollte wie ein kleiner Kegel aussehen. Lötpunkte, die wie eine Kugel aussehen müssen überarbeitet werden. Genau betrachten, ob eventuell durch zu viel Lötzinn oder Lötfäden Kurzschlüsse zu Nachbarflächen entstanden sind.

Sichtkontrolle auf der Bauteileseite: Sind alle Bauteil richtig herum eingebaut? Dioden, Transistoren, Kondensatoren prüfen. Stecken die ICs richtig herum in den Sockeln? Sitzen die Beinchen richtig, sie verbiegen sich leicht beim Einsetzen. Sehr mühsam, aber prüfen, ob die Widerstände richtig sind.


Messkontrolle: Prüfen, ob alle Masseflächen (GND-Flächen) miteinander verbunden sind. Bei eingeschalteter Biene entsprechend Schaltplan prüfen, ob die VCC an allen Punkten anliegt.

Wird die Biene über USB vom PC erkannt?
Sind die AKKUS VOLL geladen? Die Spannung der 4 Akkus sollte bei eingeschalteter Biene möglichst größer 5V sein.
Können die Akkus über USB (entsprechend Bedienungsanleitung der Biene) geladen werden?

Damit solltest Du ersteinmal etwas beschäftigt sein. Wenn alle Überprüfungen ohne Fehler sind, dann schauen wir mal weiter.

BeeAnfaenger
12.01.2013, 09:26
Danke schonmal für die Tipps. Ein Messgerät wollte ich mir noch besorgen. Ein günstiges aus dem Internet würde reichen, oder? Im Baumarkt - wo ich es schneller hätte - ist es meines Wissens nach überteuert. Ich denke wenn ich eins habe, kann ich damit halbwegs umgehen. Hatte ja schon genug Labore mit Multimeter (auch wenn ich nicht der Praxisnaheste Student bin ;). Schaltpläne sollte ich eigentlich auch lesen können, aber auf den ersten Blick steig ich da nicht ganz durch. Ich erkenne vor allem (noch) nicht die Verbindungen auf den Platinen.

Widerstände/ICs sind geprüft, werde ich aber nochmal machen. Darf man eigentlich mit eingebauten ICs löten oder ist das gefährlich?

USB-Test muss ich noch machen, Akkus sind geladen :)

Nochmal Danke. Mit nem Multimeter probiere ichs dann weiter...

elektrolutz
12.01.2013, 16:28
Hallo BeeAnfänger,

ohne Messgerät bist Du aufgeschmissen. Das muss kein extrem hochwertiges Profimessgerät sein. Klein und einfach, für Messungen Strom, Spannung und Widerstand, Preisordnung 10-20 Euronen. Wenn Du dann vielleicht doch mal mehr machst mit Elektronik, dann kannst Du immer noch was edeleres nachrüsten.

Du kannst grundsätzlich MIT eingesetzten ICs löten, wichtig ist aber, das die Elektronik ausgeschaltet ist.

Vielleicht hast Du einen Studienkollegen, der sich etwas besser mit Elektronik auskennt und Dir bei der Praxis etwas helfen kann. Auch beim "über die Schulter schauen" lernt man sehr gut.

BeeAnfaenger
12.01.2013, 17:44
Ich hab mir vorhin ein Multimeter für 20 Euro im Baumarkt besorgt. Im Internet gab es zwar günstigere Varianten, aber das hätte 6-9 Werktage gedauert, bis ichs gehabt hätte.. so lange kann ich nicht warten, jetzt wo mich das Bastel-Fieber gepackt hat ;). Löthilf-Lupen waren leider gerade ausverkauft, aber man kriegt auch ohne die etwas hin - hoffe ich.

Gut, dann leben die ICs also noch. Die wurden gestern nämlich ziemlich warm.

Ich hoffe, dass ich heute abend mal was zum laufen kriege...

elektrolutz
12.01.2013, 23:27
Hallo BeeAnfänger,

was verstehst Du unter "ziemlich warm"?
Wärme ist grundsätzlich kein Problem, bei der Biene hält sich die Wärme in Grenzen und ist eigentlich kaum spürbar.
Über 40° C wird es für viele Menschen unangenehm beim Anfassen, so viel Wärme sollte bei der Biene nicht auftreten.

BeeAnfaenger
13.01.2013, 16:07
Ich glaube ganz so warm war es nicht . Ich hatte nur nicht erwartet, dass sich die ICs von oben so erwärmen, wenn ich unten an der Platine löte. Da in der Anteilung stand, dass man die ICs erst einbaut, wenn alles fertig gelötet ist, habe ich mir nur ein wenig Sorgen gemacht. Ich glaube zu heiß war es nicht.

Übrigens kam Knacken, wie beim Eiswürfen aus dem Eisfach ausdrücken, von der Platine, als ich sie gestern ein bisschen gedrückt habe (vorgestern alles neu gelötet). Das ist kein gutes Zeichen oder? Ich glaube davon gibts kalte Lötstellen :/.

Ich komme jetzt nicht so ganz voran beim Finden dieser Stellen. Ne Lupe muss ich noch besorgen und mit dem Auge find ich nichts (mehr).

Sichtkontrolle bei Widerständen und Diodentests habe ich gemacht. Wie kann ich denn die Polarität der Kondensatoren überprüfen? und seit wann haben Kondensatoren eine Polarität? :D Wenn ich da mit dem Diodentester (Akkus sind draußen) drangehe, wird kurz eine Spannung angezeigt, dann nicht mehr, egal welche Richtung - wie es bei Kondensatoren eben zu erwarten ist.

Noch eine dumme Frage: Wie teste ich denn, ob die Grounds miteinander verbunden sind? Akkus rein, Anstellen und Spannungen zwischen Grounds messen? Oder auf Diodenmessung oder Widerstandsmesssung stellen? Die Versuche, den Schaltplan auf der Platine wiederzufinden sind bisher auch zum Großteil gescheitert, aber da finde ich mich hoffentlich noch ein...

elektrolutz
13.01.2013, 16:53
Hallo BeeAnfänger,

bein Löten werden ICs natürlich auch warm, ICs werden ja auch direkt eingelötet. Ein gesockeltes IC ist bei Defekt nur leichter zu wechseln. Ich hatte Deine IC-Wärme-Frage so verstanden, dass die ICs nach dem Einschalten der Biene sehr warm geworden sind.

Ein leichte knacken ist beim Biegen einer Platine nicht unnormal und erzeugt auch nicht unbedingt Defekte. Das Knacken kommt oft von den gesockelten ICs, wen die geklemmten Beinchen sich verschieben. Ein all zu starkes Biegen der Platine ist aber für die Platine und die Bauteile nicht wirklich förderlich.


Wie hast Du die Sichtkontrolle der Widerstände und Dioden gemacht? Nur geschaut ob da was ist, oder auch an Hand der Farbringe kontrolliert, ob der jeweilige Widerstand an der richtigen Stelle eingebaut ist? Bei Dioden kann man an Hand der Kennzeichnung erkennen, wo Anode und wo Kathode sind. Auch bei LEDs ist dieses erkennbar. Ohne Lupe ist soetwas manchmal nicht einfach zu erkennen.


Es gibt unterschiedliche Kondensatortypen. Gepolte und ungepolte, Elkos haben dann einen entsprechenden Aufdruck mit "+" und "-".


Ein Diodentester arbeitet selbst mit einer Spannung. Diodentests im eingebauten Zustand bringen oft keine brauchbaren Ergebnisse, denn die Dioden sind über die Leiterbahnen mit anderen Bauteilen verbunden, die die Messung dann stören.

Dir Durchgangsprüfung ist eigentlich eine Widerstandsmessung auf "0 Ohm". Eine einwandfreie Verbindung stellst Du mit dem Widerstandsmesser fest, wenn als Wert "0" angezeigt wird.
Wenn Du Probleme hast einen Schaltplan zu verstehen und die im Schaltplan dargestellten Dinge auf der Platine nicht wiederfinden kannst, dann ist Hilfe hier über das Forum eher nicht möglich. Hier im Forum kann ich Dir ein paar Tips bei der Fehlersuche geben, einen Elektronik-Grundkurs solltest Du aber besser an der VHS oder an Deiner FH/UNI besuchen, dort werden dann auch praktische Übeungen durchgeführ, die sicherlich wesendlich verständlicher sind.

BeeAnfaenger
13.01.2013, 17:15
Deine Tipps Helfen mir auf jeden Fall schonmal sehr weiter. An der Elektronik Vorlesung habe ich ja bereits teilgenommen und auch "sehr gut" abgeschlossen, aber das Hilft mir hier nicht so ganz weiter, da wir da hauptsächlich irgendwelche OP-Schaltungen besprochen haben. So ähnliche Schaltpläne wie bei Nibobee habe ich auch schon in Digitaltechnik gebaut, aber ich erkenne es bisher einfach nicht auf der Platine wieder. Die schwarzen Linien auf der Platine zeigen die Verbindungen, richtig? Sie führen nur öfter ins Nichts.. Muss ich an den kleinen "Löchern" die Betrachtung auf die andere Seite der Platine wechseln?

Die Widerstände habe ich mit dem Bild der fertigen Platine (rangezoomt) von der NiboBee verglichen - inklusive Farbringe. Die Dioden habe ich gut per Sichtkontrolle erkennen können. Nur bei den LEDs ist es schwierig. Und bei den gepolten Kondensatoren ist leider auch kein +- zu finden.

elektrolutz
13.01.2013, 18:10
Hallo BeeAnfänger,

die "schwarzen Linien" auf der Platine sind die Leiterbahnen aus Kupfer. Diese Leiterbahnen verbinden die Bauteile. Wenn eine Leiterbahn plötzlich endet, dann ist dort ein kleines Loch, in dem ein Bauteil angelötet wird oder aber eine "Durchkontaktierung" zur anderen Platinenseite, wo dann eine weitere Leiterbahn angeschlossen ist.

Die Orientierung auf der Platine zu finden ist reine Übungssache. Was zum Anfang sehr unübersichtlich erscheint ist schnell entwirrt. Einen Bezug vom Schaltplan zur Platine findest Du über die Bauteilebenennungen.

Nehmen wir den Widerstand "R26", im Schaltplan auf Sheet 3/3 (3. Blatt von 3 Blättern) findest Du ihn oberhalb der gezeichneten Akkus, sofort rechts vom Schalter S1. Dieser Widerstand hat 2 Anschlüsse. Ein Anschluss ist verbunden mit D14 und LED4, der andere Anschluss ist mit VCC (und somit mit allen anderen an VCC angeschlossenen Bauteilen) verbunden. Du musst nun den Widerstan "R26" auf der Platine suchen und dann verfolgen, wo die Leiterbahnen hinfüren, nur so kannst Du erkennen an welchen Bauteileanschlüssen Du richtig messen kannst.

Zum Anfang ist es etwas schwierig einen Schaltplan zu lesen. Oft werden nicht alle Verbindungen durch eine Linie dargestellt. Die Bezeichnunegen "GND" oder "VCC" (als Beispiel) findest Du an vielen Stellen im Schaltplan wieder, auf der Platine sind diese "Poteniale" allesamt durch Leiterbahnen verbunden. Auch Signalleitungen werden so dargestellt und gerne in einem "dicken schwarzen Balken" zu einem Bus zusammengefasst. Im Schaltplan sind alle Linien mit gleichem Namen als miteinander verbunden zu betrachten. Da muss man dann etwas suchen, ob und wo diese Kennung noch verwendet wird. Bei der Biene ist der Schaltplan noch recht übersichtlich.

Nun kannst Du so an den Punkten, an denen "VCC" anliegt mit Deinem Messgerät prüfen, ob dort bei eingeschalteter Biene die Akkuspannung vorhanden ist. Die Spannung sollte bei frisch geladenen Akkus so um die 5,5 V liegen. Bei 5,0V und weniger solltest Du ersteinmal die Akkus neu aufladen.

In der "Bauanleitung Roboterbausatz NIBIbee" in Kapitel 4 sind alle verwendeten Bauteile mit Bezeichnung und Wert aufgelistet. Hier findest Du die gepolten "Elektrolytkondensatoren" und deren Schaltplanbezeichnung und Wert.
Wenn Du beim Zusammenbau nach der "Bauanleitung Roboterbausatz NIBIbee" vorgegangen bist, dann solltest Du in Kapitel 2.3.17 auch die Beschreibung zu den Elektrolytkondensatoren gelesen haben. Wenn nicht, dann solltest Du diese Anleitung noch mal durcharbeiten.

(Ich hoffe, dass meine Kapitelangaben passen, meine Unterlage ist schon etwas älter - Ausgabe 07.12.2009)

BeeAnfaenger
17.01.2013, 22:09
Hallo elektrolutz,

dank deiner hilfsreichen Tipps blicke ich langsam durch Schaltplan und Platine durch. Danke für die ausführliche Antwort. Beim Bauen habe ich mich genau an die Anleitung gehalten.

Ich war die letzten Abende mit Testen beschäftigt (habe wegen Prüfungsstress leider nicht so viel Zeit wie ich gerne hätte..) und fast (!) alle Ergebnisse waren positiv.

Die Grounds sind alle verbunden, USB wird erkannt (LED hatte sogar mal beim Laden geleuchtet, nur grade komischerweise nicht... (Brücken habe ich umgesteckt) - ich glaube ich müsste den PC neu Starten, weil ich grad einen neuen USB-Port benutze).

Beim VCC-Test habe ich gemerkt, dass die Akkus "etwas" leer sind, mir aber nichts dabei gedacht und die VCC-Tests gemacht. Dabei kamen auch positive Ergebnisse raus, bis auf bei der Verbindung VCC an PIN 1 von IC2 (und D11, D12, C5, C6). An dieser Stelle habe ich gerade nochmal nachgemessen mit VCC = 2,16 V (ich weiß, sehr wenig - dazu komme ich gleich) habe ich an der oben genannten Stelle ca. 1,91 V. Könnten 0,25 Volt die Durchlassspannung (wäre auch etwas wenig) und das VCC an PIN 1 von IC2 soll nur ca. = VCC sein?

Dann kommen wir zu meinem Hauptproblem (ich habe es leider erst gerade eben bemerkt. Bisher dachte ich, dass die Akkus einfach nicht voll waren): Kurz nach dem Anschalten der Nibobee wird mir die Spannung "abgesaugt". Bei 5,15V VCC habe ich angefangen zu messen und es ging drastisch runter, bis auf ca. 2,16V. Vor allem die beiden "Minus"-Akkus werden "leergesaugt". Spannung der einzelnen Akkus von links nach rechts (Bee von oben, hinten betrachtet): -0,18V (minus!); 1,25V; -0,19V (minus!); 1,24V. Ich habe jetzt spontan keine Idee, woher das kommt. Von einem Kurzschluss? Nach einer Minute laden sind die Akkus dann übrigens auch wieder voll.

Gruß

elektrolutz
18.01.2013, 05:53
Hallo BeeAnfänger,

Sind alle Akkus vom gleichen Typ, haben gleiche Kapazität und sind gleich alt/gebraucht?
Womit werden die Akkus geladen?
(Ein separates Ladegerät, in dem jede Zelle unabhängig zu den anderen geladen wird, ist deutlich besser, gegenüber der integrierten Block-Ladefunktion über USB der Biene.)

Die Akkus ausbauen, die Biene einschalten und mit der Widerstandsmessung "+" gegen "GND" messen, hier sollte der Wert über 100 Ohm liegen.

VCC ist immer das gleiche Potenzial auf der Biene, egal anwelcher Stelle und sollte über 5V liegen.
Meine Biene funktioniert so gerade noch bei VCC = 4,6V. Die Übertragung eines Pgms ist dann aber schon nicht mehr möglich.

Für die LED5 gibt es in Kapitel 5 der Bauanleitung eine Tabelle zum Laden über USB. Kannst Du dieses beschriebenen Blinkereien bei Deiner Biene nachvollziehen?



Prüfungen sollten Vorrang haben, alle anderen Dinge haben Zeit und laufen nicht weg.

BeeAnfaenger
18.01.2013, 14:25
Die Akkus sind alle vom gleichen Typ, gleiche Kapazität und gleich neu. Sie haben (an der externen Ladestation) frisch geladen ca. 1,33 Volt.

Der Test mit ausgebauten Akkus "GND gegen +" bringt folgendes Resultat: Ähnlich wie die Spannung "läuft" der Widerstand "weg". Sobald ich das Multimeter anschließe, geht der Widerstand ab ca. 0 Ohm schnell nach oben (ca. 1 Ohm/sec). Der Widerstandsanstieg wird dann immer geringer und pendelt sich ca. bei 44,5 Ohm ein.

Die USB-LED-Tests folgen, aber ich denke und hoffe oben ist bereits der entscheidende Fehler.

Wenn ich endlich zum Programmieren komme, lerne ich ja auch nebenbei für die Prüfungen (Echtzeitprogrammierung ; ).

elektrolutz
18.01.2013, 14:34
Hallo BeeAnfaenger,

unter 100 Ohm ist zu wenig. Das Ansteigen des Ohmwertes ist soweit OK, das passiert wegen der Kondensatoren, die durch die Mess-Spannung geladen werden.

Zieh mal den Jumper "JP7" ab, das ist die Versorgung zu den Motorbrücken und messe den Widerstand noch einmal.

BeeAnfaenger
18.01.2013, 15:29
Bei den Messungen eben hatte ich mit und ohne JP7 ca. 45,5 Ohm.

Die Lade-LED kriege ich inzwischen auch nicht mehr zum leuchten. Ich erinnere mich aber, dass ganz am Anfang, als ich den Roboter fertig montiert hatte, die LED5 beim Laden wie in der Anleitung beschrieben geblinkt hat. Durch mein "Nachlöten" habe ich vielleicht mehr kaputt gemacht, als ausgebessert...

elektrolutz
19.01.2013, 11:53
Hallo BeeAnfänger,

dann scheinen die Motorbrücken schon mal nicht das Problem zu sein.

Ja, durch Nachlöten können neue Fehler passieren. Funktionierende Lötstellen können dabei zu kalten Lötstellen werden, aber auch Kurzschlüsse und Leitebahnunterbrechungen können passieren. Bei zu viel Hitze könnnen auch Bauteile zerstört werden.

Sorry, habe einen Fehler in meinen Angaben festgestellt. Widerstand meiner Biene OHNE Zubehör ca. "1000 Ohm", mit aufgestecktem Display dann noch 900 Ohm.

Irgendwo hast Du einen Kursschluss produziert, oder ein defektes Bauteil im Einsatz. Da hilft nur geduldiges Suchen, auch auf der Bauteileseite der Platinen.

Prüfe mal, ob Du im Bekanntenkreis jemanden hast, der Erfahrung mit Elektronik hat und Dich praktisch unterstützen kann.
Eventuell mal nach einem Unternehmen in Deinem Umkreis suchen, das mit Elektronikentwicklung oder -reparatur arbeitet. Vorher über Preise sprechen! (Ein kleines Betriebspraktikum neben dem Studium ist auch nicht verkehrt?)

So online über das Forum aus der Ferne habe ich da ersteinmal keine weiteren Möglichkeiten.

BeeAnfaenger
19.01.2013, 20:32
JUHUU!! Ich hatte die Hoffnung ja fast schon aufgegeben.. aber doch nochmal aus Spaß den Power-Schalter an gemacht, nachdem ich eine suspekte Lötstelle am Quarz ungefähr das 10. Mal nachgelötet hab.. und jetzt leuchten die LEDs!!! Ich glaube sogar so wie sie sollen! Vielen Dank für deine geduldige Hilfe!

elektrolutz
19.01.2013, 20:44
Hallo BeeAnfaenger,

Glückwunsch und Gratulation, Erfolgserlebnisse machen Spass.

Dann viel Erfolg bei der weiteren Inbetriebnahme.

Wenn was unklar ist, immer wieder Fragen stellen.

BeeAnfaenger
19.01.2013, 21:46
Etwas zu früh gefreut. Das meiste klappt jetzt immerhin kurz nach dem Laden und Einschalten (alles aus den Anleitungstests bis auf der Bodensensor-Test war positiv). Das Problem, dass die Spannung runter läuft, besteht leider immernoch. Aber ich werde fleißig weiter suchen. Da ich den einen Fehler gefunden habe bin ich zuversichtlich, dass ich auch andere finde (mit meiner neu erworbenen beleuchteten Lupe kein Problem! ;).

BeeAnfaenger
26.01.2013, 20:52
Leider war ich da (bisher) doch zu optimistisch. Ich suche jetzt schon ein paar Abende verzweifelt nach dem Fehler und vielleicht hat hier ja noch jemand nen Tipp parat. Komischerweise geht mir die Spannung jetzt nicht mehr so schnell verloren wie vorher und bleibt lange über 5V. Nur wenn ich die Motoren über die Fühler aktiviere sind schnell ein paar Hundertstel/Zehntel-Volt weg (auch wenn der Motor nicht mehr läuft). Ich glaube so hoch soll der Energieverbrauch nicht sein, oder?

Das Problem, an dem man sich vielleicht orientieren kann ist, dass die Boden-Sensorik noch nicht funktioniert. Ich komme leider nicht so gut an die Phototransistor- und LED-Lötstellen dran und kann sie auch nicht gut sehen. sollte man alles abbauen und dann nochmal löten (wenn ja, wie?) oder durch das Loch "rumstochern"?

Außerdem ist an PIN 1 von IC2 (und D11, D12, C5, C6) immernoch nicht genau VCC sondern ein paar Zehntelvolt weniger. Ich finde leider nicht die direkte Verbindung von VCC zu oben genannten Stellen (IC2 etc.). Vielleicht würde mir das helfen, um die Verbindung nochmal genauer zu kontrollieren. Ich weiß nicht, ob die beiden Fehler zusammenhängen.

Gruß
BeeAnfaenger

elektrolutz
27.01.2013, 14:36
Hallo BeeAnfänger,

das von Dir festgestellt absinken der VCC ist sicherlich soweit OK.
Frisch geladene Akkus habe eine Spannung von über 1,4V, bei Belastung sinkt die Spannung relativ zügig auf die Nennspannung von etwas über 1,2V ab. Dieses Spannungsniveau sollte dann über eine längere Betriebsdauer recht stabil erhalten bleiben. Neigt sich dann die Ladung des Akkus dem Ende zu, sinkt sie Spannung wieder recht zügig und erneutes Aufladen ist erforderlich.

Dass die Spannung an Pin1 von IC2 etwas niedriger ist gegenüber VCC ist auch OK. Du bist sicherlich etwas irritiert von der Bezeichung "VCC" am IC2, das ist aber nur der "Pin-Name" am IC, hier auf der Biene wird die VCC der Biene über eine Diode (D12) an Pin1 von IC2 geleitet. Je nach dem Strom, der durch die Diode fliesst, hat die Diode einen Spannungsfall von 0,2V bis 0,8V. Die von Dir beobachtete Abweichung der Spannung an IC2 ist also vollkommem OK.

Die Beschaltung der Sensorplatine findest Du auf "Sheet1/3" unten links.
Wenn die Biene auf dem Rücken liegt kannst Du als erstes mit einer Digitalkamera oder Handykamera prüfen, ob die beiden IR-LEDs überhaupt arbeiten. Das IR-Licht der Dioden wird vom Auge nicht erkannt, auf dem Kameradisplay wird aber ein Teil des Lichtes der Dioden lila/violett angezeigt. (So kann man eigentlich jede IR-Quelle leicht prüfen.)
Ob die 3 Fototransistoren arbeiten kannst Du an den jeweiligen Widerständen messen. Je mehr IR-Licht die Fototransistoren erreicht, um so mehr steuern die Transitoren durch, dieses kannst du dann als Spannungsfall an den Widerständer messen. 0V am Widerstand bedeutet also kein/wenig IR-Licht am Transistor, bei viel IR-Licht sollte der Spannungsfall dann entsprechend größer sein. (Beachte: viele Lichtquellen habe IR-Lichtanteile, aber mit unterschiedlicher Stärke, Sonne hat viel IR-Licht, Glühlampen wirken auch auf die Fototransistoren, Leuchtstofflampen und normale LEDs haben in der Regel nur geringe IR-Anteile.)

Ob die Dioden und Transistoren richtig eingebaut sind kannst Du auch an der Gehäuseform erkennen. Der Bodenring sollte in Fahrtrichtung vorwärts abgeflacht sein.

Wenn Du die Senorplatinen wieder zerlegen musst, dann benötigst Du eine Entlötpumpe und/oder Entlötlitze, um das Lötzinn von den verbindenden Lötflächen zu entfernen. Dabei vorsichtig vorgehen, damit die feinen Leiterbahnen und Lötflächen sich nich ablösen.

BeeAnfaenger
28.01.2013, 09:50
Du hast recht, beim PIN-Namen hab ich mir irritieren lassen. Hatte mich auch gewundert, warum vor und hinter einer Diode die gleiche Spannung sein sollte.

Das waren mal wieder super Tipps. Woher kriegt man so viel Wissen? Ich glaube Praxiserfahrung nach dem Studium könnte mir auch nicht schaden.

Ich habe jetzt herausgefunden, dass die PTs funktionieren wie sie sollen, aber die LEDs nicht (nichts mit der Handykamera leuchten sehen - bei der Fernbedienung schon). Sie sind zwar richtig herum eingebaut (vorne abgeflacht), aber irgendwie scheint da noch eine Lötstelle nicht gut zu sein. Ich habe zwar schon gestern versucht, nachzulöten, aber ich komme da kaum dran und es hat sich nichts gebessert. Heute werde ich es erneut versuchen. Mit dem Diodentester habe ich auch nochmal gesehen, dass die Dioden ansich Funtionstüchtig sein sollten. (Ich weiß, das sollte ich im eingebauten Zustand nicht machen, aber es schadet denk ich nicht.)

Danke!

Gruß
BeeAnfaenger

elektrolutz
28.01.2013, 20:10
Hallo BeeAnfaenger,

mein eigentlicher Traumberuf war Radio- und Fernseh-Elektroniker.
Bin dann aber doch in die Automatisierungstechnik abgedriftet und die Elektronik ist nur zum Hobby geworden.

Oohps, das mit den IR-LEDs war etwas voreilig von mir, denn wenn Du den Schaltplan genau betrachtest, dann erkennst du, dass der untere Anschluss von R36 nicht mit GND verbunden ist, sondern mit "LINE_EN" (dürfte wohl ein Kürzel für "line sensor enable" sein). Hier ist wieder so eine Linie im Schaltplan, die einen Namen hat aber keine gezeichnete Verbindung. Du findest die gleiche Potenzialbezeichnung auf dem gleichen Blatt weiter oben am Pin5 von IC1 wieder. Das bedeutet, GND wird erst über einen Programmbefehl im Prozessor freigeschaltet.

Wenn der Prozessor die IR-LEDs nicht aktiviert hat, dann solltest Du an R36 VCC gegen GND messen können.
Die IR-LEDs der Bodensensoren sind gepulst, sie werden also ganz schnell ein- und ausgeschaltet, so messe ich bei meiner Biene, bei aktiven Bodensensoren und eingeschalteter Biene, ca. 3,2V an IC1/Pin5 und ca. 4V an R36 zur IR4.
Ist denn noch das das originale "erste" Testprogramm auf deiner Biene, oder hast Du schon ein anderes Programm aufgespielt?
Wenn die Biene Spannungsfrei ist (Akkus also raus), dann kannst Du mit der Widerstandsmessung mal die Verbindung IC1/Pin5 und R36 prüfen. Da sollten fast 0 Ohm oder rund 120 Ohm messbar sein.

An sonsten solltest Du nun das "Tutorial zur Programmierung" Stück für Stück durcharbeiten.

BeeAnfaenger
31.01.2013, 09:49
So, die erste Prüfung hab ich hinter mir, jetzt kann ich noch ein bisschen basteln.

Ich weiß jetzt nicht ganz, ob meine IR-LEDs funktionieren. Ich vermute mal nicht. Auch wenn sie gepulst sind müsste man da doch (per Handykamera) etwas leuchten sehen, oder ist das zu kurz/schnell fürs Auge? Die Schwellspannung liegt soweit ich das feststellen konnte bei 1,3V und ich messe bei IR3 ca. 0,8 V, wohl wegen der Pulsung (IR4 muss ich heute nochmal genauer testen). Wenn ich die Spannung an der Anode von IR4 teste, kommt 0,02 V raus, also vermute ich hier eine kalte Lötstelle, die ich aber bei 100 mal Nachlöten auch nicht rausbekäme (hier sollte ja das gleiche Potential wie bei der Kathode von IR3 sein). Über R36 entsteht gar kein Spannungsverlust. Hier liegt - an beiden Seiten - die Spannung von IC1/Pin5 an ca. 3,3V (bei frisch geladenen Akkus). Ich habe noch das Ursprungsprogramm auf dem uC und der Bodensensortest funktioniert nicht (per Fernbedienung beleuchtet blinken die roten LEDs aber). Also irgendetwas stimmt da noch nicht ganz.

Ausgebaut kriege ich die kleine Platine (8) mit meinen Lötfähigkeiten auch nicht mehr, um besser nachlöten zu können (obwohl ich eine Entlötlitze habe).

Außerdem ist es wohl vom Wetter abhängig, ob mein VCC konstant über 5 V bleibt. Mal wird ein Akku "leer gesaugt" (VCC ist dann ca. 3,7 V), mal nicht. Also vermute ich entweder eine kalte Lötstelle ("Wackelkontakt") oder da, wo ich die ganze zeit herumlöte baue ich einen Fehler ein/aus.

Ich wollte bisher nicht mit dem Programmieren anfangen, da das erste Testprogramm zur Einstellung des Bodensensors ist und der funktioniert ja bei mir anscheinend nicht (oder kann es sein, dass die IR-LEDs so schief sind, dass zu wenig IR-Licht an den Transistoren ankommt?)

Sollte ich mich trotz der Fehlerstellen schonmal am Programmieren versuchen oder muss erst alles reibungslos laufen?

Gruß
BeeAnfaenger

elektrolutz
31.01.2013, 18:30
Hallo BeeAnfaenger,

bei Funktion müssen die IR-LEDs auf einem Kamera-Display lila/violett leuchten. Das Pulsen geht so schnell, dass Du es mit dem Auge nicht erkennen kannst, genau so wie bei Deiner IR-Fernbedienung für den Fernseher.
Kein Spannungsfall über R36 bedeutet, dass kein Strom fliesst. Das Ohmsche Gesetz sagt: U=R*I .
Also muss da eine Unterbrechung sein und gibt es mehrere Fehlermöglichkeiten:
- Leiterbahn defekt/unterbrochen
- Kalte Lötstelle
- Diode defekt (Beim Einlöten der kurzen Beinchen einem Hitzschlag erlegen)

Das Zerlegen der Sensoreinheit ist leider nicht ganz einfach, mit leichter und dosierter Gewalt es geht aber, habe schon mehrere Operationen an dieser Stelle durchgeführt. Diese Konstruktion ist leider nicht wirklich servicefreundlich.


Sehr bedenklich ist das Einbrechen der Akkuspannung auf 3,7V. Irgendwo wird eine Stelle sein, wo durch leichtes Verbiegen der Platinen ein Kurzschluss passiert. Wenn Du diesen Spannungseinbruch bemerkst, kannst Du dann irgendwo an der Platine stärkere Erwärmung feststellen? Viel Strom sorgt immer auch für viel Wärme, zumindest die Akkus müssten bei einem Kurzschluss schnell warm oder sogar heiss werden. Zu viele Kurzschlüsse schädigen aber auch die Akkus, mit der Folgen von erheblichem Kapazitätsverlust.
Da bleibt nur genauestes Kontrollieren, mögliche Fehlerquellen sind: Lötfähnchen, zu dicke Lötzinnansammlungen an Lötstellen, umgebogene und nicht abgeknipste Drahtenden, auch die Getriebekästen genau betrachten.
Hast Du einen 2. Akkusatz zum Testen? Denn 3 IO-Akkus und 1 blinder Akku (0V wegen Defekt) ergibt auch ca. 3,7V. Bei Billig-Akkus oder alten Akkus kann sowas passieren.