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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie solarstrom im haushalt verbrauchen



Thor_
30.12.2012, 14:53
Hallo zusammen

Ich habe mal vor einem halben Jahr hier die Frage gestellt, wie man ein Gerät (Wechselstrom) gleichzeitig aus 2 Stromquellen (DC) versorgen kann, so dass es die eine bevorzugt.
Die Antwort war, dass es (ohne einen Abschluss in Elektrotechnik) nur folgende Möglichkeit gibt:

Beide Quellen gleichzeitig an einen wechselrichter anschliessen. Die Quelle die bevorzugt werden soll ein bisschen höhere Spannung einstellen (z.B. Q1 12V, Q2 12.2V). Den Verbraucher dann normal am Wechselrichter.

Nun kam mir ein Projekt in den Sinn, wo ich so etwas in der Richtung brauche:
Bei mir am Haus am Wintergarten habe ich ein Glasdach. Dieses hat einen Überhang von ca. 30cm (dient dazu, dass der Regen nicht an die Wand kommt, bzw. das Wasser welches sich auf dem Glasdach sammelt nicht der Mauer entlang hinunter läuft). Ich hoffe ihr könnt euch das so vorstellen=)

Nun kam mir die Idee, von unten an diesen Glasscheiben Solarzellen fest zu machen (einzelne Solarzellen gibt es bei ebay, im gegensatz zu Modulen, zu Spotpreisen, man muss halt noch ein bisschen basteln und löten;)). Das gäbe alles in allem immerhin 3qm Fläche!
Nur die Frage, wie ich diesen Strom verwenden könnte:

-Grosse Akkus anschaffen, inklusive wechselrichter, um dann nur gewisse, isolierte Geräte damit betreiben zu können habe ich keine Lust(es soll kein Superteures Projekt werden!)
-Den Strom zum Heizen nutzen - irgendwie Schade, und im Sommer keine Anwendung (umbauten am Boiler o.Ä kommen nicht in Frage)

Nun habe ich gestern im Baumarkt ein fertig "Solarkraftwerk" gesehen mit ca. 300W Modulleistung. Diese werden mit einem männlichen Stecker direkt in die Steckdose gesteck und der DC der Module durch ein Modul in Netzsynchrone AC gewandelt. Der verbauch erfolgt fann natürlich zuerst lokal, auf Grund der Leitungswiderstände usw.
Ich hoffe ihr könnt mir folgen:)

Nun:
a) ist das so überhaupt legal? Denn wenn im haus mehr produziert als verbraucht wird, würde der Zähler theoretisch rückwärts laufen (habe noch einen alten, so mit drehender Scheibe)
b) falls legal, gibt es diese Netzsynchronen Wandler auch einzeln zu kaufen?

Falls das legal und möglich wäre dieser Art, wäre es mir gleich, dass die Einspeisung nicht vergütet würde. Der Löwenanteil wird so wie so im Haus durch stand-by und kühlschrank und so aufgefressen;)

Ich hoffe, dass ihr meinen Gedankengängen folgen könnt und euch lebhaft einbringt=)

Liebe Grüsse

Thor_

PS: Das ich mit so einem Solarkraftwerk nicht autark bin, die Solarzellen im Falle eines Stromausfalles auch abschalten, die Welt nicht retten kann und die gleichen Zellen an einem anderen Ort mehr Saft produzieren würden ist mir alles klar!;)

Pyro-Mike
31.12.2012, 09:28
Das macht jeder handelsübliche PV-Wechselrichter doch genau so z.B. von SMA o.Ä.? Der Zähler hat meines wissens nach eine "Rücklaufsperre" - dreht sich also nur in eine Richtung, sonst bräuchtest du einen aufwändigeren 2-Richtungs-Zähler.

Ob das so legal ist würde ich eher verneinen, vor allem weil du scheinbar kein ausgebildeter Elektriker bist und so sowieso keine Arbeiten an Netzspannung durchführen darfst. Der Netzbetreiber wird sich auch freuen über eine nicht angemeldete PV-Anlage die in sein Netz einspeisst.

Thor_
31.12.2012, 14:13
Hi Pyro-Mike und vielen dank für deine Antwort

Nun, ich fürchte aber, dass das meinem Projekt den Todesstos versetzt:(
Vielen Dank trotzdem :)!

Liebe Grüsse

Zameer
31.12.2012, 17:26
Naja, sofern du den "Ausfall" eines Geräts für etwa eine Sekunde verkraften kannst könnte man da noch etwas mit Relais bauen die dann bei zu wenig Saft von den Zellen umschalten auf den herkömmlichen Netzstrom.
Das müsste soweit noch gut & sauber aufbaubar sein.

021aet04
31.12.2012, 18:15
Für ein Kraftwerk (egal welcher Art) braucht man eine Genehmingung. Man wird vermutlich keine Genehmigung bekommen wenn man selbst etwas zusammenbastelt. Normalerweise hat man 2 Zähler, einen für entnommene und einen für produzierte Energie (kenne das vom Kraftwerk in der Firma). Bei größeren Kraftwerken hat man dann noch Wirk und Scheinleistung getrennt.

Wenn es einen Stromausfall gibt muss sofort die Anlage vom Netz getrennt werden. Viele Steuerungen schalten das Kraftwerk dann automatisch wieder dazu.

Da du das aber als Hobby machst würde ich entweder auf die Spannung der Akkus umstellen und wenn die Akkus leer sind automatisch mit den 230V arbeiten oder eben alles auf 230V lassen und bei leeren Akkus einfach die 230V von Wechselrichter auf das Netz umschalten.

Vorteil wenn du direkt mit der Akkuspannung arbeitest ist das du weniger Energie verlierst (der Verlust vom Wechselrichter fällt weg), kostet aber mehr (Mehrkosten durch die Lampen bzw Trafos je nachdem wie man es löst).

MfG Hannes

Zameer
01.01.2013, 11:10
Ich bezog mich auch nicht aufs Einspeisen sondern dass man einen getrennten, zweiten Stromkreis aufbaut und mithilfe eines Relais wechselt.

Thor_
01.01.2013, 13:31
Hallo zusammen

Das Problem an der Akkuspeicherung ist folgendes:
Den Tag durch ist bei uns niemand zu hause, der Gesammtenergieverbrauch beläuft sich auf ca. 40 bis 250 Watt (halt je nach dem was alles so an Kühlschrank, Heizung, Server usw läuft), verteilt sich aber auf ca. 10 Geräte

Und am Abend (wenn dann die Sonne weg ist) kann mit den Akkus (zumindest die die ich mir leisten kann/will) nicht viel betrieben werden, weil man dann auch einen grossen Wechselrichter usw. braucht.

Deshalb werde ich das Projekt sterben lassen

PS: Anders würde es natürlich aussehen, wenn ich einen bestimmten, grossen Verbraucher ausmachen könnte, der 24x7 läuft: den könnte man sehr gut mit SOlarenergie versorgen. Aber sogar mein Server (NAS) braucht ca. 20 Watt und geht den Tag durch in ein 0.5W Stand-by

Ich danke trotzdem euch allen!

ErNa
01.01.2013, 16:35
Nur mal kurz und weil das Jahr gerade anfängt: Wenn man einen Wechselrichter für Batteriestrom hat, der 220 V Sinus erzeugt, dann sollte der einfach parallel zum Netz schaltbar sein und seine Leistung abgeben. Die Regelung muss so sein, dass nicht eingespeist wird wenn die Spannung am Ausgang zu hoch ist, weiterhin ist die Abgabeleistung zu begrenzen. Wenn nun also im Haus Verbraucher für 500 W laufen und der Wechselrichter macht 200 W, dann nimmt man aus dem Netz 300 W, die man auch bezahlt. Erzeugt man 200 W und es gibt keine Verbraucher, dann geht die Energie ins Netz, wird nur leider nicht bezahlt. Aber technisch gehen muss das. Wie gesagt: wenn man kein Elektriker ist, dann muss man vorsichtig sein, auch was den Schutz durch Versicherungen angeht! Grüße und Gute Wünsche!