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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Edelstahlteile miteinander verbinden



terz
17.11.2012, 12:14
Hallo Leute,

ich habe die Technik, Elektronik und die Software meines Roboters weitgehend fertig. Da mir meine Nachbarin seit einiger Zeit freundlicher weise die Briefe aussortiert und jeden Brief entweder durch ein Kochrezept oder durch ein leeres / ab und an sogar volles Fläschchen Jägermeister ersetzt (und dummerweise die aussortierten Rechnungen nicht bezahlt - fragt nicht :mad: ), dachte ich, ich gehe an die Sache mit moderner technik ran. Ich habe mir deshalb eine Art High-Tech Briefkasten gebaut, in dem zum einen Briefe sicher aufbewahrt werden und zum anderen der Paketbote auch Pakete hinterlassen kann (DHL Wunschort).

Nun möchte ich das Außengehäuse des Roboters bauen. Ich habe mich dabei für einen Zylinder entschieden, der passend zum Zaun aus Edelstahl sein soll. Die Optik soll dabei etwas an die Poliscan Speed Tower erinnern. Mein Problem ist momentan, dass ich keine Ahnung habe, wie ich etwas an dem Edelstahl-Zylinder befestigen kann, z.B. den Deckel im sichtbaren Bereich oder Aufhängungen im Inneren.

Wenn ich es richtig verstehe, habe ich im Grunde zwei Verfahren, wie ich zwei Metallteile aneinander befestigen kann. Zum einen das Schweißen zum anderen das (Hart-)Löten. Und bevor jetzt jemand sagt: "Geh zu einem Metallbauer oder in einer Werkstatt, gib denen 5/10€, dann machen die es für dich!" Nein, ich möchte es schon selbst machen können. Um etwas neues zu lernen und auch nicht wegen jeder neuen Befestigung auf jemanden angewiesen zu sein.

Kann mir von euch deshalb sagen, was ich da nehmen kann? Hartlöten, Schweißen (MIG, MAG, WIG oder andere) ?

toemchen
17.11.2012, 16:39
Oha.

Einerseits klingt die Formulierung "...zwei Verfahren, wie ich zwei Metallteile aneinander befestigen..." so, als ob Du noch nicht viel Erfahrung im Basteln mit Metallen hättest. Andererseits klingst Du durchaus entschlossen, was zu lernen.

Zum Thema Hartlöten gibt es einen Versand für Materialien zum Bauen von Dampfmaschinenmodellen, auf die bin ich auf der Suche nach Infos zum Hartlöten gekommen: bengs-modellbau.de Die haben auch eine Art Magazin, in dem Tipps gegeben werden, z.B. http://www.bengs-modellbau.de/magazin/tutorial/hartloeten-silberlot-anleitung/ Da ist auch ein Video dabei.

Dann kann man sich unter hartlöten schon mal was vorstellen.

Schweißen bedeutet auf jeden Fall eine größere Hürde und längere Lernkurve. Soweit ich das beurteilen kann (und ganz sattelfest bin ich da auch nicht), brauchst Du ein WIG-Inverterschweißgerät, Argonflasche, Schweißdraht, natürlich ein Schutzvisier... Bei dünnen Blechen ist die Schweißerei besonders schwierig.

Natürlich gibt es auch die Methode "loch reinbohren und was anschrauben". Dann ist die Außenwand halt nicht unberührt glatt. Aber ein gesenktes Loch und Inbus-Senschrauben, dann siehts doch einigermaßen edel aus. Und an einem dünnen Edelstahlblech von innen was anschweißen/anlöten, während man von außen nicht die kleinsete Verfärbung an der Stelle sieht, das gibts auch nicht.

Noch was: Du kannst bei rc-baustelle.de mit dem Suchbegriff "hartlöten" sicher auch eine Weile schmökern und dazulernen.

Viele Grüße
Tom.

terz
17.11.2012, 17:04
Hallo Tom,

ja die Formulierung am Anfang war extra so gewählt. Und ich muss sagen, dass ich bisher relativ wenig mit Metallen gemacht habe. Das liegt vor allem daran, dass mir ein Ort und auch z.T. ein "Problem" gefehlt hat, das ich lösen wollte. Aber ich bin auch keine Laie auf dem Gebiet. Ich bin Helfer am THW. Und dort gehört es zu unserer Ausbildung, dass wir vor allem Trennschweißen. Auch das Hartlöten haben wir dort mal ausprobiert. Allerdings gestaltete es sich als relativ mühselig. Allerdings hätte ich beim THW schon eine Werkstatt + die nötige Ausstattung. Ich weiß, dass auf dem Fahrzeug meiner Gruppe ein Elektro-Schweißgerät vorhanden ist und evtl. in der Werkstatt ein MIG/MAG/WIG, kA was herumsteht. Leider habe ich keinen gesehen, der damit mal was gemacht hat.

Und ich sags mal so: Im Worst Case kaufe ich mir die Ausrüstung selbst ;)
Für mich bleibt immer noch die Frage, ob ich wirklich Edelstahl hartlöten kann.

Searcher
17.11.2012, 17:19
Allerdings gestaltete es sich als relativ mühselig
Ich kann Dir nicht wirklich etwas raten oder helfen. Eins weis ich jedoch mit Sicherheit:
Es geht nicht ohne reichlich Übung um Gefühl für das Material zu entwickeln.

Eine andere Option wäre noch Kleben!?

Gruß
Searcher

wkrug
17.11.2012, 19:12
Ich hab mir kürzlich ein WIG Schweissgerät zugelegt.
Damit kann man Edelstahl verschweissen.
Edelstahl hab ich damit noch nicht bearbeitet, aber normale Eisenteile von 2 bis 5mm. Die Schweissnähte sehen ziemlich gut aus.
Allerdings ist das Ganze auch nicht billig. Mein Gerät ( WIG TIG 200 Puls ) hab ich von Stahlwerk (http://www.stahlwerk-schweissgeraete.de/) und bin bis jetzt sehr zufrieden damit.
Die Geräte von Lorch waren mir einfach zu teuer.
Für die Herstellung eines Einzelstückes ist so ein Gerät zu teuer, da man ja auch noch Gas, Schweissgut, Wolfram Stäbe + Schutzausrüstung braucht und üben sollte man auch, bevor man an ein richtiges Werkstück rangeht.
Mit nem AC Gerät kann man auch ALU schweissen, das geht mit dem normalen 200 Puls nicht!
Roundabout wirst Du da so auf 700€ kommen.
Der freundliche Schweisser aus der Nachbarschaft ist da billiger! Oder Du guckst doch mal beim THW.

terz
17.11.2012, 19:33
Roundabout wirst Du da so auf 700€ kommen.
Der freundliche Schweisser aus der Nachbarschaft ist da billiger! Oder Du guckst doch mal beim THW.

Hmmm... Also wenn ich ehrlich bin, dann ist der Preis von ca. 700€ noch in den Grenzen des Möglichen. Für andere Geräte, wie z.B. für ein Oszilloskop habe ich auch um die 700€ bezahlt. Labornetzteil 500irgendwas. Aber ich werde wirklich mal damit anfangen, dass ich mal im THW schaue, was wir dort haben. Da kann ich zumindest die ersten Erfahrungen sammeln.

Frank
17.11.2012, 19:38
Ein geht auch mit einem einfachem Elektroschweissgerät, es sollte aber schon ein Inverter mit Anti-Stick und Hot-Start sein. Wenn es nicht schön aussehen muss, bekommt man das nach ein paar Übungen hin, weiß ich aus Erfahrung ;-) Schön, allerdings nur mit sehr viel Übung! Problem beim Edelstahl schweißen ist, das danach die Naht mit speziellen Mitteln gereinigt werden muss weil sonst auch Edelstahl schnell rostet! Aber ich bin da kein Experte, da kann sicher jemand anders mehr zu sagen.

Es gibt übrigens auch so ne Art Kaltschweisspaste, damit kommt man dann ganz ohne Gerät aus. Aber sieht nicht so toll aus und wie mechanisch stabil das ganze dann ist weiß ich auch nicht. Bei mir ist die mal gerissen, allerdings wurde die Naht auch einer starken Erhitzung ausgesetzt (direkt im Feuer). Dabei war weniger die Temperatur schuld, sondern die Tatsache das sich das Metall so stark in der Hitze verbogen hat.

wkrug
18.11.2012, 09:09
Zaun und Geländerbauer haben oft Inverter und auch WIG Schweissgeräte. Eventuell kennst Du da ja wen?

Einen günstigen Schweiss Inverter wirst Du wohl nicht unter 200... 300.-€ ohne Zubehör kriegen. Kannst ja eventuell in der Bucht nach was gebrauchtem suchen.

Im Internet hab ich auch mal die "E-Hand fibel" und die "Wig- fibel" gefunden.
Ist ne sehr interessante Lektüre mit Tabellen und wertvollen Tipps.
Einige gute Videos gibts auch bei youtube.

terz
18.11.2012, 12:34
Einen günstigen Schweiss Inverter wirst Du wohl nicht unter 200... 300.-€ ohne Zubehör kriegen. Kannst ja eventuell in der Bucht nach was gebrauchtem suchen.

Zugegeben, ich war gestern in der Bucht unterwegs und hab mal so ein bissl aus Spaß mitgeboten. Und tata... Ich bin jetzt Besitzer eines MAG/MIG + WIG + Handschweißgerätes. Der große Vorteil ist nun, dass ich mir keine Gedanken machen muss, wo ich das passende Equipment herbekomme ;)

Nun muss ich das Schweißen noch lernen. Ich habe mir heute sehr viele Videos angesehen, die sich mit dem WIG Schweißen beschäftigen. Ansich scheint da ja nichts all zu komplexes zu sein - wenn andere es können, dann kann ich es auch. Ich muss nur üben und evtl. mich mal mit Profis unterhalten, die mir Tipps geben.

Jetzt muss ich nur noch Metallstücke zum Probeschweißen finden. Ich denke mal, dass die Schrottplätze da ein guter Anlaufpunkt sind.

wkrug
18.11.2012, 16:56
Wow, das ging aber schnell mit deinem Schweissgerät.
Nun brauchst Du nur noch einen Druckminderer, Argon Gas und Du kannst mit dem WIG Schweissversuchen anfangen.
Ich bin da auch ein "Ungelerner", bin aber der Meinung, das das WIG Schweissen relativ einfach geht.
Nach etwa einer Stunde üben sahen meine Schweissnähte schon recht passabel aus.

Du solltest nur vermeiden mit der Wolfram Nadel in das Schweissbad, oder an den Zusatzwerkstoff zu kommen.
Sollte es doch mal passieren, sofort die Nadel austauschen, oder nachschleifen, weil Du sonst keinen stabilen Lichtbogen mehr bekommst.

Ein guter Mittelwert für normale Schweissarbeiten ist eine 1,6mm Schweissnadel. Für dünne Bleche darf es auch mal ne 1mm sein, für richtig dickes Material kann man ne 2,4er verwenden. Für noch dickere Nadeln bringt ein " Heimwerker " Inverter nicht genug Strom.

Meine Kotflügel ( 2mm Blech ) hab ich mit der 1,6er und 40A gemacht.

Mit dem Lichtbogen produzierst Du ein kleines Schweissbad, in das Du den Zusatzwerkstoff immer wieder kurz eintauchst.
Der Lichtbogen wird dabei schön langsam und gleichmässig in Schweissrichtung voangeführt.

Da Du Edelstahl schweissen willst, würd ich es gleich mit der WIG Funktion und normalen Eisenblechen ausprobieren.
Da Du dazu beide Hände frei haben musst, brauchst Du allerdings einen Schweisshelm - Am besten mit Automatikfunktion.

Elektrodenschweissen hab ich bisher auch nur bei normalen Eisenblechen ausprobiert.
Es geht zwar schneller und macht weniger Aufwand, allerdings hat man das Problem mit den Spritzern und der Schlacke.
Ausserdem finde ich, das das Schweissbad schwerer zu sehen ist.
Ob es auch Edelstahl Schweisselektroden für E-Hand Schweissen gibt, kann ich jetzt gar nicht beantworten.

Für das Übungsmaterial würde ich eher in einer Schmiede, einer Landmaschinenwerkstatt, oder einem metallverarbeitenden Betrieb in der Restetonne gucken.
Ganz umsonst wirst Du aber das Material normalerweise nicht kriegen. Auch Eisenschrott ist etwas Wert.

terz
18.11.2012, 17:20
Ich denke mal, dass ich am Anfang ein Problem haben werde, die Elektrode im gleichen Abstand zum Werkstück zu halten. Je näher die Elektrode am Werkstück ist, desto geringer die Spannung und desto punktueller auch die Erhitzung. Je weiter die Elektrode weg ist, desto höher die Spannung. Dadurch erwärme ich eine größere Fläche.

Ich hab ja schon erwähnt, dass meine einzige Schweißerfahrung nur das Trennschweißen mit Acetylen Sauerstoff ist. Da war auch mein Problem, dass ich den Abstand zum Doppel-T-Träger nicht immer gleich halten konnte. Dadurch ergab sich eine ungleichmäßige Naht. Ein weiteres Problem war bei mir die Führung. Durch den Schweißerhelm konnte ich nicht wirklich viel von dem Werkstück sehen, da ging es dann eben um den Bogen, statt geradeaus ;)

Kannst du mir evtl. noch einen Tipp geben, wo ich an das Argon-Gas rankommen kann? Im Hornbach verlangen die 45€ für eine 20L Flasche + 165€ für die Flasche selbst. Ich finde, dass der Preis für die Flasche garnicht geht. Hast du da nen Tipp für mich?

wkrug
18.11.2012, 22:43
Ich hab für meine 10L Flasche mit Füllung 150€ gezahlt. Dein Preis ist also eigentlich im Rahmen.
Die Flasche geht, wenn sie leer ist, per Umtausch wieder zurück und Du bekommst einen Neue mit Füllung und gültigem TÜV.
Du brauchst also künftig nur wieder die Füllung zu bezahlen.

Auf E-Bay hab ich einen Händler gefunden, der gefüllte Flaschen verschickt.
Da hast Du dann aber wieder das herumgeeiere mit Gefahrgut usw.
Ich würde mir lieber einen Händler suchen, der in meiner Nähe ist, damit man bei Bedarf selber eine gefüllte Flasche holen kann.
Üblicherweise tauscht ein Händler nur Flaschen, die er selber verkauft hat, also Quittung aufheben.

Meine Flasche hab ich mir bei einem KFZ Autoteilehändler in der Nähe besorgt. Mein nächster Baumarkt ist 25km entfernt.

Inverter Schweissgeräte regeln den Strom nach. Im Prinzip wäre deshalb eine kleine Abweichung im Elektodenabstand egal.
Zudem brennt bei WIG die Elektrode nicht ab, muss also nicht immer näher an das Werkstück herangebracht werden.
Allerdings hast Du bei zu großem Abstand oder falschem Schweisswinkel keine Schutzgasglocke mehr am Werkstück und das Teil beginnt zu spratzen.
Sehr wichtig ist auch ein sauberer Anschliff der Elektrodenspitzen. Das die Stromeinstellung, die Schutzgasmenge usw. wenigstens einigermassen stimmen muß ist natürlich auch klar, aber dafür gibt es ja Tabellen.

Rein von der Arbeitsweise her ist es ein wenig wie Löten, ohne Kontakt zum Werkstück.
Ehrlich gesagt - Mir macht es richtig Spaß.

Was für ein Gerät hast Du Dir denn zugelegt - Will ja auch ein wenig was zu lästern haben ;)

terz
19.11.2012, 05:47
Was für ein Gerät hast Du Dir denn zugelegt - Will ja auch ein wenig was zu lästern haben ;)

Das nennt sich STAHLWERK MIG MAG 200 WIG & MMA/ E-Hand - INVERTER SCHWEIßGERÄT / SCHUTZGAS (http://www.ebay.de/itm/400340443846?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1439.l2649). Und rein vom Preis liegt es etwa in dem Bereich, den in für das Gerät zahlen würde. Noch eben kurz eine Anmerkung zu dem "Wow, das ging aber schnell mit deinem Schweissgerät.". Ich bin jemand, der handelt. Sicher könnte ich jetzt mit euch hier tagelang über die Vorzüge und nachteile von jedem Verfahren und Geräten diskutieren, mir Wochenlang den Kopf zerbrechen, ob der Nutzen die Kosten überwiegt und bli, bla, blubb. Aber dann würde ich wirklich zu nichts kommen. Bei der Auktion habe ich mir gesagt, dass das Gerät mir 555€ Wert ist, den Zuschlag habe ich erhalten. Somit ein "Problem" weniger, um das ich mich kümmern muss.

Was mich momentan nur etwas nervt, ist das Schutzgas bzw. die Flasche. 38€ kostet die 10L Füllung und 115 die Flasche. 45€ die 20L Füllung und 165€ die Flasche - bei Hornbach - 100m von meinem Haus weit weg. Als ich bei Hornbach das letzte Mal eine Propan Flasche umgetauscht habe, habe ich so ein Ding bekommen, wo der Fuß total verrostet war. Und so sahen alle Flaschen bei denen aus. Und Global Gas Flaschen kann ich nur bei Hornbach (und ich glaube Obi) abgeben. Der nächste Hornbach ist bei mir auch um die 20km weit weg, Obi sogar ca. 30-40.

Naja, mal schauen, was ich da mache. Ich gehe davon aus, dass das Gerät zum Wochenende bei mir ist. Bis dahin habe ich Zeit, mir eine Flasche zu besorgen. Und zur Not => Hornbach.

wkrug
19.11.2012, 11:44
Ich denk mal mit dem Gerät hast Du keinen Fehler gemacht.
Mit dem Gas würde ich mir mal ne Flasche vom THW ausleihen und gucken wie Du mit der WIG Schweisserei zurecht kommst.
Bei meinem Stahlwerk war auf der Elekroden Spannhülse kein Gewinde drauf - Wurde aber anstandslos und ohne Probleme ausgetauscht.
Ich hab dann sogar 2 Stück zugeschickt bekommen.
Wenn Du mal WIG Schweissnadeln besorgst, pass auf, das Du keine WT Typen kriegst. Die sind nämlich Thorium dotiert und somit Radioaktiv!

Ich seh gerade, das Ding ist ja auch ein Schutzgas Schweissgerät mit Drahtrolle ( MAG ).
Für's MAG Schweissen brauchst Du normalerweise auch ein anderes Schutzgas. Wird Corgon genannt wenn ich mich nicht irre und ist ein Gasgemisch.

terz
19.11.2012, 17:04
Mit dem Gas würde ich mir mal ne Flasche vom THW ausleihen und gucken wie Du mit der WIG Schweisserei zurecht kommst.


Genau das kann ich leider nicht machen. Nachdem bei uns vor etwa einem Jahr einiges an Diesel und Benzin verschwunden ist wird über die Verbrauchsstoffe genaustens Buch geführt. Wobei verschwunden auch sein kann, dass die Buchführung einfach nicht stimmt. Deshalb kann ich wohl vor Ort in der Werkstatt basteln, aber die Flasche mitnehmen ist wohl nicht möglich.

Ich habe mich heute aber auch mal umgehört, was mit Argon kosten wird. Die Baumarkt-Preise habe ich ja bereits genannt. 45€ für 20L + Kaufflasche. Bei Linde direkt würde mich das Gas 54€ kosten + 115€ die Miete für die Flasche für 5 Jahre oder 41ct Miete pro Tag und ab 3 Monaten 41ct pro Monat. Auch von Linde aber über einen Handwerksbetrieb bestellt, der eine Linde-Gasstation betreibt würde ich (ohne hinterlegte Preise) 140€ für die Füllung bezahlen. Und bei Basi-Gas, einem Händler hier aus der Nähe kostet die Füllung ca. 90€. Ich glaube, da bleibe ich meinem Baumarkt treu ;)



Wenn Du mal WIG Schweissnadeln besorgst, pass auf, das Du keine WT Typen kriegst. Die sind nämlich Thorium dotiert und somit Radioaktiv!


Ich habe mir jetzt beim gleichen Händler weitere Nadeln bestellt. Eine ist ja beim Gerät dabei, 10 habe ich noch für Edelstahl bestellt. Thorium.. Naja... da würde ich mir höchstens beim Anschleifen der Elektrode Sorgen machen, dass der Staub nicht inkorporiert und richtig entsorgt wird. Sonst ist da ja nix schlimmes bei. Thorium wird ja heute sogar noch in Rauchmeldern verwendet.

Naja, MAG sich erstmal hinten anstellen müssen. Erst ist WIG dran, und dann Elektrodenschweißen. Da habe ich ja dann alles für, bis auf die Elektroden, die eh nicht so viel kosten. MAG kommt später. Schweißen soll für mich ein Hilfsmittel in der Werkstatt sein, bei der Robotik für die Herstellung der benötigten Metallteile und auch im Haushalt -> Geländer aus Edelstahl bauen. Und wenn mein Briefkasten fertig ist, ist erst einmal ein anderes Projekt an der Reihe. Ich möchte das PhantomX Hexapod nachbauen, allerdings aus Alu und größer.

wkrug
19.11.2012, 23:22
da würde ich mir höchstens beim Anschleifen der Elektrode Sorgen machen
Ja, genau das ist das Problem. Staub mit Alpha Teilchen Emmision in der Lunge kommt halt nicht so gut.
Da es aber auch CER oder LANTHAN dotierte Elektroden gibt braucht man's eigetlich auch nicht mehr.

Wenn Du ohnehin mehr in der Richtung Metallbau vor hast, hat sich die Anschaffung sicher gelohnt.
Ich hatte bisher immer nur einen sehr einfachen Schweisstrafo ( Streufeldtrafo ). Damit hat das Schweissen nicht wirklich Spaß gemacht.
Mit dem Inverter schaut das nun ganz anders aus.

Wenn Du nun noch zu deinem Gas kommst, kannst Du schon mal mit dem Probieren anfangen.

Wär super, wenn Du hier berichten würdest, wie Du zurecht gekommen bist.
Ich geh mal davon aus, das Du an jeder unbedeckten Hautstelle einen Sonnenbrand haben wirst ;) - Wegen dem vielen Schweissen.
Obwohl das mit der richtigen Schutzkleidung eigentlich nicht passieren sollte.

wkrug
29.11.2012, 17:28
Und - Gerät schon ausprobiert?

terz
30.11.2012, 18:41
Nee, leider noch nicht.
Ich habe das Gerät erst diesen Montag bekommen. Und leider hatte ich diesen Montag einen THW Einsatz von 6 Uhr bis 18 Uhr, etwa die Hälfte der Zeit habe ich draußen im Regen verbracht. Und Montag Abend hat mein Kumpel seinen Geburtstag gefeiert. Dienstag war ich deshalb zu nichts zu gebrauchen. Die letzten Tage habe ich deshalb benötigt, um zwei Tage aufzuarbeiten. Heute habe ich es geschafft, die Gasflasche abzuholen - bin jetzt doch Kunde bei Linde geworden, da die mir relativ humane Preise bei guten Flaschen angeboten haben - und am WE werde ich das Gerät auspacken und mir eine Art Werkbank einrichten. Ich werde mal berichten, wie meine Erfolge mit dem Schweißen aussehen.

terz
14.12.2012, 17:49
Soo.....
Einmal ein kleiner Zwischenbericht. Mit dem Wig Schweißen habe ich heute erst beginnen können, da der bei Stahlwerk mitbestellte Druckminderer weder Dichtungen dabei hatte noch einen Stutzen für den Schlauch zum Schweißgerät. Da ich aber etwas machen wollte, habe ich erst einmal mit Elektrodenschweißen probiert. Mein erstes Problem war es die Elektrode richtig zu zünden. Sehr oft zündete die Elektrode nicht und blieb am Stahl einfach hängen. Dann habe ich es doch geschafft, einfach mal zwei Elektroden mehr oder weniger gerade auf den Stahl zu bekommen. Gerade sah es nicht wirklich aus und schon garnicht gleichmäßig. Ich denke, dass das Problem die wohl noch fehlende Koordination ist. Wenn der Automatikhelm einschaltet, kann ich einfach nicht so gut erkennen, wo etwas ist.

Okay, heute waren die fehlenden Bauteile für den Druckminderer in der Post. Hab alles zusammengebaut und herumprobiert. Also es war schon eine andere Klasse, als beim Elektrodenschweißen. Einfach den Brenner in die Nähe des Werkstücks halten und er zündet sofort. Und sofort habe ich eine gleichmäßige Flamme. Und vor allem keine Spritzer, die überall hinfliegen. Macht einfach mehr Spaß. Aber auch da merkte ich die fehlende Koordination. Zwischen der Wolframnadel und dem Werkstück sollte ja nur wenige mm "Luft" sein, da sonst ja die Spannung hochgeht und eine zu große Fläche erwärmt wird. Das habe ich einige Male probiert. Dann irgendwann hat die Nadel den Stahl berührt. Dann hatte ich den Stahl auf der Nadel und der Spaß war vorbei. Da ich heute keine Lust mehr hatte, die Nadel neu anzuschleifen, werde ich erst morgen weitermachen. Evtl. stelle ich am WE noch ein paar Fotos von den ersten Versuchen rein.

wkrug
15.12.2012, 09:15
Sehr oft zündete die Elektrode nicht und blieb am Stahl einfach hängen
Die Elektrode brennt innerhalb der Umhüllung bis hinter die Ummantelung ab.
Dann ist der Abstand zu groß und die Elektrode zündet nicht mehr.
Klopft man dann mit der Elektrode auf dem Werkstück rum, platzt dann gleich wieder zu viel Ummantelung ab und die Elektrode klebt fest.
Hat Dein Gerät nicht auch Anti Stick? Das gibt beim Zünden einen etwas höheren Strom auf die Elektrode, was das Festbrennen verhindern sollte.
Das Ganze ist aber meiner Meinung nach auch ein Koordinationsproblem.


Dann irgendwann hat die Nadel den Stahl berührt
Das passiert mir leider auch immer wieder. Schleif doch einfach mal auf Vorrat 5 bis 6 Nadeln an, dann kannst Du bei Bedarf einfach die Nadel mal schnell wechseln. Sind ja 10 Stück dabei!
Wenn ich mal ein etwas kompliziertes Werkstück hab, brauchen schon auch mal 3 Nadeln das Nachschleifen den Tag über.

Wenn Du beim Automatikhelm während des Schweissens nichts siehst, kannst Du die Verdunkelungsstufe ein wenig zurück drehen, dann wirds beim Schweissen etwas heller.
Bei voll auf 12 aufgedreht siehst Du wirklich nur den Lichtbogen.
Ist natürlich auch vom Schweissstrom abhängig.


Zwischen der Wolframnadel und dem Werkstück sollte ja nur wenige mm "Luft" sein
Da ist man oft näher am Werkstück dran als man meint, weil man durch den Lichtbogen die eigentliche Spitze nicht sieht.
Das merkt man aber erst, wenn man in den Stahl eingetaucht hat.
Ich versuch mich während der Schweissens zu setzen und für den Arm einen Fixpunkt zu haben, dann gehts auch besser, weil man mehr Gefühl hat.

ikamonte
02.01.2013, 16:18
Hi bei niro must du das Werkstück formieren, dh mit edelgas auf der unterseite Spülen, damit dir dort nicht das werkstück verbrennt.
zusätzlich müssen alle niro wst anschliessend gebeizt und passiviert werden, da die dir sonst schneller wegrosten als stahl.
ich nehme an dass du mit normalen 1.4301 arbeitest, das rostet bei saurem regen, oder streusalz auch.

beim schleifen oder nachbehandeln ist es auch wichtig, dass du keine Stahl werkzeuge verwendest. Sprich wen du mit einer normalen stahldrahtbürste, oder mit einer niro bürste die du schon für stahl verwendet hast, bringst du stahlpartikel in die oberfläche ein, die dann auch wieder verteufelt schnell rosten...
lg stefan

terz
02.01.2013, 16:34
Hi,

wieso ist es denn wichtig, dass ich das Werkstück anschließend beize und passiviere? Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat der Beiz-Vorgang nur ein Ziel. Und zwar die verfärbungen auf der Oberfläche zu entfernen. Wieso muss ich aber anschließend passivieren. Das Passivieren erfolgt eh nur an der Oberfläche. Wenn ich aber zwei Werkstücke aus 1.4301 habe und keine unedelen Materialien einbringe (Füllmaterial und Werkzeuge), wieso muss ich dann anschließend die Oberfläche behandeln?