Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 8 Pol. Schrittmotor wie ansteuern
caractere
15.11.2012, 21:24
Hallo zusammen,
Schrittmotoren ist Neuland für mich.
Ich möchte folgenden Schrittmotor zum Laufen bringen:
Vexta Model ( 8Polig)
A 3727- 9412
0,78 Ohm
DO 4A
2Phase 1,8 Grad
der Motor soll mit einer konstanten Drehzahl (ca. 120 U/min) laufen (also nicht geregelt werden).
Kann man das mit wenig Aufwand realisieren?
Bislang habe ich je 2 Wicklungen in Reihe gelegt und über eine Relaisansteuerung
(4 Kanal Lauflicht) bei 20msec Taktung komme ich so auf ca. 8 U/min.
habe den Motor mit ungefähr 2V DC betrieben damit sich der Strom in Grenzen hält.
(lag bei 1A).
Lässt sich das ganze mit L297 und L298 realisieren?
Kann mir hier jemand weiterhelfen?
Danke schon mal
Caractere
Geistesblitz
16.11.2012, 09:48
Mit L297 und L298 sollte das definitiv möglich sein. Ich schätze mal mit 8-polig meint du, dass er 8 Kabel hat? Dann würde ich die gegenüberliegenden Spulen jeweils entweder parallel oder in Reihe schalten, was die Vor- und Nachteile beider Beschaltungen sind kannst du per Google herausfinden. Der Vorteil ist dann auf jeden Fall eine einfache Ansteuerung (brauchst nur Takt- und Richtungssignal), auf den Takteingang bringst du dann einfach ein Rechtecksignal mit einer Frequenz von 400 Hz rauf (=400 Schritte/s =2 U/s =120 U/min bei Vollschrittbetrieb, bei Halbschrittbetrieb doppelte Frequenz). An den Richtungseingang kannst du auch erstmal einen Schalter stezen, der zwischen Vss und Gnd umschaltet. Wo du die Frequenz herholst musst du dann sehen, entweder einen einstellbaren Taktgeber aufbauen oder das Signal mit einem Controller erzeugen. Jedenfalls kannst du dann auch eine höhere Spannung anschließen, da der integrierte Stromregler die immer versucht so passend zu regeln, wie der einstellbare Sollstrom es erfordert. Lies dich am Besten mal in den Datenblättern zu beiden Bauteilen ein, da steht ja schon das Meiste drin, aber schonmal ein fettes "Ja, es funktioniert definitiv".
caractere
18.11.2012, 21:11
Hallo Geistesblitz,
ersteinmal Danke für deine Antwort, ich brauch doch ein wenig mehr Hilfe. Kenntnisse in Elektrotechnik sind vorhanden, aber in Sachen Elektronik kann ich nicht viel aufweisen.
Das mit dem Rechtecksignal hört sich gut an, kannst du mir hierzu mit einem Schaltbild weiterhelfen?
Mit Richtungseingang ist CW/CCW gemeint oder? Heißt das, wenn ich den Eingang gegen Masse schalte steht der Motor und bei angelegten 5 V läuft er?
Wenn der Motor steht, sollte aber trotzdem noch der eingestellte Strom fließen, damit der Motor sich nicht von alleine verdreht.
Hab wirklich keinen großen Plan aber lerne gerne dazu.
Danke schon einmal
Caractere
Geistesblitz
19.11.2012, 00:07
Lernwilligkeit ist immer gut :)
Also:
Wenn an den CW/CCW-Eingang +5V angelegt wird, dann dreht sich der Motor in die eine Richtung, bei 0V in die andere Richtung. In welche Richtung er sich dreht hängt dann von der Beschaltung der Spulen mit dem Treiber ab und kann dann auch noch durch Vertauschen der Polung eines Spulenpaars umgedreht werden.
Der Motor bekommt immer seinen eingestellten Strom, wenn Enable auf +5V liegt. Wird es auf 0V gezogen, dann fließt kein Strom mehr durch den Motor. Da die Enableeingänge vom L298 schon von den Inhibit-Ausgängen des L297 besetzt sind, macht man das am Besten am Enable-Eingang des L297.
Ein Rechtecksignal kann man auf verschiedene Weisen bekommen. Die einfachste Variante lässt sich mit einem NOT-Gatter, einem Potentiometer und einem Kondensator bauen: http://www.dieelektronikerseite.de/Lections/Taktgeber%20-%20Herzschrittmacher%20der%20Elektronik.htm
Den Ausgang dieser Schaltung an den Clock-Eingang des L297 und der Motor sollte sich drehen. Durch Verdrehen des Potis lässt sich dann die Drehzahl einstellen, der Bereich geht bei größeren Widerständen und Kapazitäten in niedrigere Drehzahlbereiche.
caractere
19.11.2012, 23:43
Hallo Geistesblitz,
das ist genau das, was ich gesucht habe.
Wenn ich einen NE 555 verwende und mit 5 V versorge und betreibe, kann ich dann den Ausgang 5 direkt auf den Clock Eingang vom L297 legen, oder geht das nicht so einfach?
Dann habe ich noch eine Frage zur Strombegrenzung. Der Motor ist ja mit 4 A angegeben.
Der Motortreiber bis 2 A belastbar (wenn ich das richtig gelesen habe)
Rechnung: 2 Wicklungen in Reihe geschaltet = 2A x 1,41 = 2,82A Motorstrom und somit ungefähr 2/3 der Motorleistung ausgenutzt.
Du denkst bestimmt „ man ist der d....“ aber ich Frage lieber vorher,
soll ja nicht alles beim ersten Einschalten in Rauch aufgehen.
Danke für die Hilfe
Caractere
- - - Aktualisiert - - -
Upps, der Ausgang ist natürlich Pin 3 und nicht Pin 5.
Geistesblitz
20.11.2012, 00:22
Hmm, mit NE555 hab ich noch nicht wirklich gearbeitet, obwohl ich welche liegen hab^^
Damit sollte es aber genauso möglich sein. Nur nicht vergessen, die Massen zu verbinden ;)
Wenn der Motor mit 4A angegeben ist, dann ist das meist Strom pro Phase, wobei da aber auch interessant ist, ob parallel oder seriell geschaltet. Was sagt denn das Datenblatt genau? Ansonsten kanst du auch zwei L298 parallel schalten, um doppelt so viel Strom treiben zu können ;)
Wenn du an die Grenzen kommst (also nahe den 2A) macht ein dicker Kühlkörper auch Sinn.
caractere
20.11.2012, 21:56
Datenblatt vom Motor hab ich leider nicht.
Die Frage war, ob wenn ich den Ne 555 mit 5V betreibe die 5V auch am Ausgang rausgehen, oder ob ich ihn mit höherer Spannung versorgen muß, hab was vom Umschalten 2/3 - 1/3 low-hi, aber nicht so ganz verstanden.
Die 2 Frage: ob ich den Motor grundsätzlich auch mit einem kleineren Strom überhaupt betreiben kann, ich benötige nicht so ein hohes Drehmoment wie der Motor liefern könnte. oder funktioniert das nicht?
Aber vielen Dank du hast mir schon sehr geholfen.
Geistesblitz
20.11.2012, 22:39
1. Frage: Ich denk mal schon, dass beim NE 555 5V hinten herauskommen. Wie lang die Impulse sind, ist dem L297 sogar ziemlich wurst, der achtet immer nur auf eine Flanke (ob es die steigende oder fallende ist, weiß ich allerdings nicht, da müsste ich nachgucken). Mit meinem Microcontroller hatte ich immer einen Pin gleich nachdem er eingeschaltet wurde wieder ausgeschaltet und der L297 hat das trotzdem erkannt, genauso wie bei einem Tastverhältnis von 50%
2. Frage: klar kann man den Strom herunterregeln, dazu ist ja ein Stromregler integriert. Am besten an Vref ein 10k-Poti anschließen mit einem zusätzlichen 6,2k-Widerstand nach +5V, dann kannst du alles zwischen 0 und 2A am Treiber einstellen.
caractere
20.11.2012, 22:58
Super, ich werde mich mal an die Sache wagen.
Vielen Dank
Ein Dank geht auch ans Forum allgemein
weiter so
Gruß Caractere
Ostermann
24.11.2012, 17:00
Wenn sich die 4,0A wie üblich auf den unipolaren Betrieb beziehen, wird das sehr eng für den L298. Selbst bei Reihenschaltung wären dann noch 2,8A erforderlich. Ein Betrieb bei 2,0A sollte möglich sein, reizt aber den Motor nicht voll aus. Mehr Dynamik erhält man bei Parallelschaltung, dann sind allerdings schon 4,0A erforderlich. Das wäre eher was für 2*L6203.
Kabelfarben und Verschaltung siehe Motor-Basics
(http://www.mechapro.de/pdf/motor-basics.pdf)
Eine fertige Platine zur Takterzeugung mit NE555 findest Du hier: Taktgeber-Platine
(http://www.mechapro.de/shop/Sonstige-Schaltungen/Taktgeber-Platine::227.html)Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann
caractere
26.12.2012, 17:01
Hallo alle zusammen und frohe Weihnachten,
ich habe jetzt ein wenig Zeit gehabt und mich an die Schrittmotoransteuerung gewagt. Dank der Hilfe von Geistesblitz hat das auch super geklappt.Hierfür ein dickes Dankeschön.
Jetzt hab ich aber noch ein zwei hoffentlich kleine Probleme.
Mit einem ne555 erzeuge ich einen Takt von 800Hz. Diesen Takt hab ich direkt auf den Clock eingang vom L297/L298 gelegt. Damit dreht sich der Motor mit 120 U/min. Den Strom hab ich auf 1A eingestellt. Das Drehmoment reicht für meine Zwecke vollkommen aus.
Problem 1: manchmal läuft der Motor falschherum an. Dann dreht er mit ca. 40 U/min falschrum. Versuche ich jetzt die Welle festzuhalten ändert er die Drehrichtung und läuft wie gewünscht mit 120 U/min richtig herum.
Woran kann das liegen?
Hab schon überlegt, ein Freilauflager mit auf die Welle zu setzen, dass kann aber ja wohl nicht die Lösung sein.
Kann mir jemand einen Tip geben??
Gruß Caractere
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