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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ATMEGA328P-PU Brenner gesucht



Maximilian Koch
26.10.2012, 23:14
Guten Tag,
ich suche nen passenden brenner für einen ATMEGA328P-PU . Bin neu in dem Bereich. Sollte also nicht mehr als 50€ kosten.



Mfg
Maximilian Koch

Thomas E.
26.10.2012, 23:47
Hallo Maximilian!


Bei AVRs spricht man im Allgemeinen nicht von "Brennen", da sie meistens im System (ISP) programmiert werden oder sogar per RS232-Schnittstelle über einen Bootloader. Wenn du also einen ISP-Programmieradapter suchst: Das billigste dürfte die Eigenbaulösung mit sehr wenigen Bauteilen sein, die du an deinem Parallelport am PC anschließen kannst
(Bild (http://wiredworld.tripod.com/tronics/atmel_isp_ckt.png)).
Theoretisch könnte man das IC auch weglassen, wäre mir aber zu gefährlich - denn es schützt bei Fehlern deinen Parallelanschluss vom PC. Ich habe einen solchen Programmer (ebenfalls Eigenbau) jahrelang verwendet und er funktionierte stets sehr zuverlässig.

Da ich nun keinen parallelen Anschluss mehr an meinem Notebook habe, verwende ich nun den USBASP (USB-Programmer) von Ulrich Radig.

Maximilian Koch
27.10.2012, 00:32
Ok, erst mal danke ;)

Da ich Anfänger bin, wie kann ich dann den Chip später auf ne Schaltplatine setzen? Einfach eine Halterung drann und dann die Einzelnen Ports so löten wie benötigt?

Thomas E.
27.10.2012, 00:48
Da ich Anfänger bin, wie kann ich dann den Chip später auf ne Schaltplatine setzen? Einfach eine Halterung drann und dann die Einzelnen Ports so löten wie benötigt?
Du meinst die Parallel-Version? Die Programmierschaltung mit dem IC ging sich bei mir wunderbar in einem halb geöffneten Parallelport-Steckergehäuse aus. Kurzum: Die Programmierschaltung (sei es Parallel oder Seriell/USB) bleibt immer am Kabel (oder ist bei manchen Versionen auch das Kabel), du gehst rein nur mit einem Stecker auf deine Zielschaltung. Wäre sonst ja etwas mühselig. ;)

Schau mal:
BILD (http://www.google.at/imgres?imgurl=http://electronics-diy.com/schematics/avr_programmer/avr_programmer.jpg&imgrefurl=http://electronics-diy.com/avr_programmer.php&usg=__cHwvLedp6ImRMrbR88GkXCcH9R8=&h=451&w=600&sz=60&hl=de&start=2&zoom=1&tbnid=FaWHK-et44WXpM:&tbnh=101&tbnw=135&ei=kRKLUJ-xG4XltQbFoIGADQ&um=1&itbs=1)
Das ist ein Serieller ISP-Programmer. Die Schaltung des Programmers steckt im Gehäuse des seriellen Anschlusses und ist somit unsichtbar. Auf dem Bild ist auch noch eine kleine Lochrasterplatine mit einem AVR (natürlich in Minimalbeschaltung - ist ja nur ein Beispiel) - dort siehst du diese Stiftleisten; genau dort wird dann das Programmierkabel einfach angesteckt.

Maximilian Koch
27.10.2012, 00:50
Ne, ich meinte nach dem Programmieren ;)

Oder verstehe ich das alles falsch :O?

Thomas E.
27.10.2012, 01:00
Ich schrieb ja von In-System-Programming. Du baust dir dein Projekt auf und führst zusätzlich einfach die ISP-Pins auf Stiftleisten, Pfostensteckern oder irgendeine andere Steckverbindung (die jedenfalls mit dem Gegenstück auf dem Programmierkabel zusammenpasst). Wenn alles fertig ist steckst du das Programmierkabel da drauf und flashst den Controller. Nach dem Flashvorgang (dauert nur wenige Sekunden i.d.R.) legt der Controller sofort los. Die Geschichte mit dem Bauteil aus der Schaltung rausnehmen, in einen Brenner setzen, Programmieren und wieder zurücksetzen ist schon lange vorbei, sowas ist Vergangenheit und bei AVR-Controllern auch nicht nötig.

Also in kurz: Der Controller bleibt immer in seiner Ziel-Hardware und wird direkt im System programmiert.

Maximilian Koch
27.10.2012, 12:48
Wenn ich also nen Roboter baue, brauche ich Praktisch nen Programmer der dann fest drinn ist? Ok, danke :D

Maximilian Koch
27.10.2012, 12:52
Könntest du mir auch eben sagen was es dann mit dem Quartz aufsich hat?

Thomas E.
27.10.2012, 13:06
Wenn ich also nen Roboter baue, brauche ich Praktisch nen Programmer der dann fest drinn ist? Ok, danke :D
Nein (ich habs wohl momentan nicht so mit dem verständlichen Erklären, sry)!
Du baust dir ein Programmierkabel und dieses steckst du an deinem Roboter an. Der Programmer bleibt sozusagen am PC oder Notebook. Wenn der Roboter dann losfahren soll (oder was der auch immer tut) kannst du das Kabel einfach abstecken und zum Beispiel an einen anderen Roboter anstecken. Den Programmer baust du dir nur einmal zusammen und kannst ihn an all deinen Projekten verwenden. Du kannst, wenn du die ISP-Pins nicht gleichzeitig für deine Schaltung verwendest, den Programmer auch stecken lassen und die Schaltung laufen lassen (würde nur bei einem fahrenden Roboter eventuell schiefgehen).

Der Quarz ist eine mögliche Taktquelle für den Controller, die AVRs werden aber werkseitig mit dem internen RC-Oszillator ausgeliefert. Du brauchst dich also am Anfang nicht darum kümmern. Einfach die zugehörigen PINS (XTAL1/XTAL2) unbeschaltet lassen. Wenn du etwas Erfahrung hast, dann wird ein Quarz interessant.

trekko
06.11.2012, 00:41
Wenn du also einen ISP-Programmieradapter suchst: Das billigste dürfte die Eigenbaulösung mit sehr wenigen Bauteilen sein, die du an deinem Parallelport am PC anschließen kannst

Hi! Kann man so pauschal nicht sagen, es gibt auch erstaunlich einfache Programmieradapter für die USB-Schnittstelle. Schau dir mal den hier an:
https://guloshop.de/shop/Mikrocontroller-Programmierung/guloprog-S-Programmer-fuer-die-Steckplatine::64.html

Falls du die passenden Bauteile irgendwo rumliegen hast, brauchst du dir das Teil nicht zu kaufen, sondern kannst es nachbauen. Die Anleitung lässt sich runterladen und die Software ist sowieso Open Source. Wenn ich das richtig gesehen habe, sind es nur 6 Teile und ein USB-Kabel:
https://guloshop.de/shop/images/product_images/popup_images/64_1.jpg
Ich glaub, ich bau den mal zusammen...

Da es ein "USBasp" ist, lässt sich damit fast jeder normale ATtiny und ATmega brennen, ganz sicher jedenfalls der "ATMEGA328P-PU".

Grüße
trekko

Chypsylon
06.11.2012, 10:58
Falls du die passenden Bauteile irgendwo rumliegen hast, brauchst du dir das Teil nicht zu kaufen, sondern kannst es nachbauen. Die Anleitung lässt sich runterladen und die Software ist sowieso Open Source. Wenn ich das richtig gesehen habe, sind es nur 6 Teile und ein USB-Kabel:


Da hat man aber das Henne-Ei Problem das man die usbasp-firmware erst einmal hinaufbekommen muss wozu man wiederum einen Programmieradapater benötigt.

Selberbauen lohnt da sowieso nicht (abgesehen natürlich vom Spass am basteln :) ), auf ebay gibts die ab ~2€.

HeXPloreR
06.11.2012, 12:51
Hallo,

ich kann es nachvollziehen wenn der Eine oder Andere sagt, das kann man doch selber bauen...ja, kann man sicherlich. Aber wie lange dauert das alles und kann das jeder einfach mal so? Funktioniert es dann auch?
Abgesehen davon das Du Dir mit einem Selbstbau nur noch mehr mögliche Fehler in den Aufbau holst, kann ich den mySmartUSB MK II von myAVR empfehlen.

Das ist fertiger Programmer der über USB am PC angeschlossen wird. Kostet 28€ glaub ich, und läuft mit WinAVR und Bascom und programmiert (gestestet, mindestens) tiny13, mega8, mega328 über ISP.
Ich glaube zu wissen das wenn ein Bootloader vorhanden ist, ist der nach dem Brennen über ISP überschrieben und damit verloren.
Läuft bei mir unter XP und Win7(Starter).
Dazu kann man den per Software auf UART (Rx/Tx) umschalten so das man nach dem programmieren anschliessend im Terminal empfangen und senden kann.

EDIT: Rx/Tx direkt vom µC, damit benötigt man z.B. keinen MAX232 - Braucht man heute überhaupt noch USB zu RS232? Nur mit Bootloader.
I²C kann der auch, hab ich allerdings noch nicht getestet.

trekko
06.11.2012, 18:58
Also, ein paar deiner Fragen kann ich inzwischen beantworten. :-)


ich kann es nachvollziehen wenn der Eine oder Andere sagt, das kann man doch selber bauen...ja, kann man sicherlich. Aber wie lange dauert das alles (...) ?

Zwischen 5 und 10 Minuten. Aber auch nur, weil ich geizig war und alles selbst gemacht habe. Wenn du so einen Steck-Bausatz kaufst ("guloprog S"), dann sind es keine 2 Minuten, weil der ATtiny85 schon programmiert geliefert wird.


... und kann das jeder einfach mal so?

Ja, ziemlich jeder. Das Zusammenstecken von 6 Bauteilen ist nicht sooo schwer. Es gibt natürlich auch andere Bausätze, Löt-Bausätze, das kann dann nicht mehr jeder, aber es können immer noch viele.


Abgesehen davon das Du Dir mit einem Selbstbau nur noch mehr mögliche Fehler in den Aufbau holst,

Bei 6 Bauteilen? Naja, wenn es jemand schafft, beim Zusammenstecken von 6 Bauteilen schon Fehler reinzubringen, dann sollte er vielleicht besser die Hände ganz von der Elektronik lassen und erst mal eine Weile mit Lego üben. ;-)


kann ich den mySmartUSB MK II von myAVR empfehlen.

Dem kann ich mich auch anschließen, das ist ein gutes Teil. Ob es allerdings den 4-fachen Preis wert ist, muss jeder für sich entscheiden.

HeXPloreR
06.11.2012, 19:20
@ trekko:
eigentlich habe ich nun nicht direkt konkrete Anworten erwartet. Es war eher so gedacht, der der Threadstarter ja Anfänger ist, aber merkwürdiger weise viele, nicht alle, empfehlen den Programmer selbst aufzubauen obwohl möglicherweise dieses Wissen garnicht besteht - also wiedereinmal als "selbstverständlich" vorhanden angenommen wird. Das das möglerweise nicht zutrifft erkennt man schon beim dritten Post des Maximilian.

Und ja, man kann durchaus auch bei weit weniger als 6 Bauteilen Fehler einbauen. Und sei es nur durch schlechten Kontakt im Steckbrett.
Und ganz besonders wenn ein IC dabei ist.
Der IC wird dreimal entnommen...und dann ist er kaputt, der Fehler aber immer noch nicht gefunden = -> Frust: nichts ist schlimmer als der Frust, bevor man überhaupt mal angefangen hat sein Programm in der µC gebracht zu haben.

Und schon einem Anfänger, jemand der also anfängt sich damit auseinander zu setzen, dann direkt zu raten weiter Playmobil zu spielen, wenn etwas, für andere ganz einfaches, nicht Fehlerfrei sein könnte... naja, finde ich "Pedagogisch wertlos"

Chypsylon
06.11.2012, 20:18
[...]kann ich den mySmartUSB MK II von myAVR empfehlen.[...]

Dazu möchte ich nur kurz in den Raum werfen das der USBasp mit der AVR-Lab-Firmware von Ulrich Radig geflasht werden kann (http://www.das-labor.org/wiki/Usbasp) und so noch weitaus mehr Funktionen wie z.b. Osziloskop, USB-RS232, I²C Brücke u.v.m annehmen kann. Und das ganze zu einem Bruchteil des Preises des mySmartUSB MK II :cool:

trekko
07.11.2012, 00:04
Und ja, man kann durchaus auch bei weit weniger als 6 Bauteilen Fehler einbauen. Und sei es nur durch schlechten Kontakt im Steckbrett. Und ganz besonders wenn ein IC dabei ist. Der IC wird dreimal entnommen...und dann ist er kaputt, der Fehler aber immer noch nicht gefunden = -> Frust: nichts ist schlimmer als der Frust, bevor man überhaupt mal angefangen hat sein Programm in der µC gebracht zu haben.

OK, da sind meine Erfahrungen mit Breadbords ganz anders - und durchweg positiv. Ich hatte erst einmal ein "defektes Loch", weil ich versucht hatte, einen 1 mm dicken Lötnagel reinzustecken, war also selber schuld. ICs gehen in Breadboards nicht wegen des Reinsteckens und Rausziehens kauptt. Die mechanische Belastung ist deutlich geringer als z.B. bei gedrehten Fassungen. Das ist aber alles meine persönliche Erfahrung! Ich räume ein, dass es auch anders laufen kann. Das kann aber auch mit fertigen Schaltungen passieren. Und versuch mal, ein defektes Bauteil auf einer fertigen Schaltung zu erkennen und dann auszutauschen...


Und schon einem Anfänger, jemand der also anfängt sich damit auseinander zu setzen, dann direkt zu raten weiter Playmobil zu spielen, wenn etwas, für andere ganz einfaches, nicht Fehlerfrei sein könnte... naja, finde ich "Pedagogisch wertlos"

Du hast Recht, ich möchte mich an dieser Stelle entschuldigen. Mein Vergleich mit Lego war überzogen und sollte ganz sicher nicht den Threadstarter ins Lächerliche ziehen. Im Gegenteil, ich finde es mutig, sich ins Thema zu stürzen. Meine Anfänge waren da alles andere als rühmlich. Also sorry, mein Ton war wirklich nicht angemessen.

trekko