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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RC Auto zum Roboter umbauen?



Phren
19.06.2012, 16:40
Hi erstmal zusammen,

ich bin neu hier und bei der Suche nach Informationen zur Robotik auf diese Seite gestoßen und finde sie wirklich spitze. Ich lese nun schon seit Stunden dies und das, nun stellen sich mir auch einpaar Fragen ;)

Ich möchte ein RC Auto nehmen welches sowohl automatisch als auch manuell zu betreiben ist.
Es wird mein erster Roboter, weshalb ich die Steuerung zuerst einfach halten werde.
Hat sowas schonmal jemand versucht? Sind solche Umbauten eher problematisch?

Ich bin vorhin auf den zig Seiten langen Bericht von Willa über den Bau eines Tricopters gestoßen.
In diesem wurde gesagt das mit Elektronikerfahrung und "Reinlesen" auch ein derartiges Projekt schon als Anfänger zu realisieren ist. Sollte man wirklich oder wird das ein "lehrreicher Frustakt" bei dem ich euch als Members über Wochen mit Fragen zuschütten muss ;)?

Grüße

Stefan

oberallgeier
19.06.2012, 17:13
... RC Auto ... automatisch als auch manuell ... wird mein erster Roboter ...
Hat sowas schonmal jemand versucht? ...Willkommen im Forum.

Zum Thema RC-soll-auch-autonom-fahren gibts einmal das Projekt von Merlin (klick hier) (https://www.roboternetz.de/community/threads/45983-RC-Auto-nur-umgebaut) und mein WALL R (nochKlick). (https://www.roboternetz.de/community/threads/40453-WALL-R-läuft-(autonomes-Fahrzeug)) Ob diese Umbauten für Dich problematisch sind kommt erstmal auf Deine aktuellen Kenntnisse, dann auf Deine Planungssicherheit und schließlich auf den gewünschten Endausbau an. *) Sprich: nutz mal die Suchfnktion und lies die entsprechenden Fundstellen durch. Und vielleicht noch etliches das zu den Stichwörtern Robotik, Anfänger und so zu erreichen ist. DU entscheidest.

Ich habs für mich so gemacht, dass ich erst einige einfachere Projekte erledigt hatte, bis ich an den WALL R ging. Sonst wäre es - bei mir - nicht wirklich etwas geworden. Übrigens ist der WALL R so klein, dass ich die Fernsteuerung ausbauen musste und ihn nur autonom fahren lasse . . . .

*) Mit ein paar tausend Mannstunden kannst Du dann sogar die Fernsteuerung zum "Notfallschalter" degradieren (klick).
(http://www.carolo-cup.de/oeffentlichkeitsarbeit/neuigkeiten/neuigkeiten-im-detail/article/das-team-der-tu-braunschweig-gewinnt-den-5-hochschulkonstruktionswettbewerb-carolo-cup/)
......http://www.carolo-cup.de/uploads/RTEmagicC_4671a88c45.jpg.jpg

Phren
19.06.2012, 17:42
Hi Joe
und danke für die Antwort. Ich mache gerade meinen Elektrotechniker und verstehe darum zumindest in dieser Hinsicht viele Dinge, aber Robotik ist mir neu.
Ich dachte das ein Fahrzeug, das auf nur 2 Achsen fährt ohne zu kollidieren die zunächst simpelste Variante wäre. Auch bei Konrad sind die kleinen Bausatzrobbies so konzipiert. Hab ich da was missverstanden?

oberallgeier
19.06.2012, 18:10
... ein Fahrzeug ... nur 2 Achsen ... die zunächst simpelste Variante ...Genau so ist es wohl. An diesen Dingen kannst Du ne Menge üben, die später für das ein bisschen autonom fahrende RC-Auto wichtig sind wie z.B. berührungslose Hinderniserkennung die vielleicht schon einen Meter weit geht und Ähnliches. Daher auch mein Hinweis auf ein gestuftes Hinarbeiten zum eigentlichen Zielprojekt.

chrisd
19.06.2012, 18:45
Hallo erstmal ;)

Ich würd erstmal bisschen planen wie du das Alles umsetzen willst welchen Controller, Sensoren usw.
als nächstes kannst du dir dann ja schonmal teilweise die Elektronik kaufen und dich Schritt für Schritt an die Programmierung, Sensor Auswertung, Motorsteuerung ran machen.

Viel Erfolg schonmal.

Gruß Chris

Phren
20.06.2012, 05:44
Hi,
achso, ich glaube ich verstehe das Problem. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit ist die Sensorik das Problem, da sie in Abhängikeit zum verlängerten Bremsweg sensibler sein muss, oder?
Macht es eurer Meinung nach Sinn den Einstieg erstmal mit einem Bausatz zu machen damit man sich schneller mit dem Programmieren beschäftigen kann?
Kennt ihr vlt einen Bausatz der zu empfehlen ist?

oberallgeier
20.06.2012, 08:02
... Aufgrund der hohen Geschwindigkeit ... Sensorik ... sensibler sein muss ...WENN Du ne sensiblere Sensorik bekommst, dann ist es ja gut. Im hier üblichen Bauteilebereich - der den Budgets von Hobbyisten entspricht - werden selten die schnellsten und damit oft teuersten Bauteile genommen. Egal wie schnell die Sensorik ist - damit hast Du einen wesentlichen Punkt zu Sensorik, Manövrierbarkeit und Rechengeschwindigkeit zu einem guten Teil begriffen.

Beispiel: der asuro brettert mit maxial einem halben Meter pro Sekunde durch die Landschaft (klick mal) (https://www.roboternetz.de/community/threads/9828-Geschwindigkeit-bei-Asuro?p=97644&viewfull=1#post97644) und mein WALL R (im Link oben ist ein Video verfügbar) macht im Gib-Gummi-Status schon das dreifache Tempo - wenn auf mehr als einen Meter vorm WALL R alles frei ist.


... Kennt ihr vlt einen Bausatz der zu empfehlen ist?Der asuro ist im Grunde relativ einfach und vor Allem: hier im Forum recht gut vertreten. Dementsprechend gibts schnell fachkundige Hilfe. Natürlich gibts je nach Geschmack etliche Alternativen dazu. Aber auch der Anfang mit einem Steckbrett, einem Controller, beispielsweise mit einem einzelnen Abstandssensor und z.B. einer LED - die man durch Annäherung mit der Hand zum Dimmen bringt, wäre eine der zahllosen Möglichkeiten anzufangen.

Überleg Dir doch mal, welche Aufgaben Du dem RC-Car im autonomen Modus selbst erledigen lassen willst. Das werden etwa ein Dutzend Punkte. Es sollten wirklich nur elementare Aufgaben sein - also NICHT nur z.B. "einer Linie folgen", sondern detaillierter wie etwa: Linie erkennen, Lage relativ zur Linie bestimmen, evtl. Richtung relativ zur Linienausrichtung erkennen, Lenkreaktion aufgrund der Abweichung berechnen, Lenkreaktion auf das Fahrzeug übertragen - usf. Oder - ganz elementar für Dein genanntes Projekt: Fernsteuerung abschalten - und durch das Fahrzeug (von "selbst") wieder einschalten.

Überleg welchen Teilpunkt oder welche Teilschritte Du anfangen könntest oder wolltest. Das könnte der einfachste Punkt sein - oder einer, der Dir am schwersten erscheint (so ne Art Sperrproblem). Mit der Zeit wirst Du schon sehen, wie genau Du Deine Teilprobleme beurteilen sollst und kannst - und dann bist Du schon einen ziemlichen Schritt weiter . . .

Viel Erfolg, Geduld, Spass und so

radbruch
20.06.2012, 09:04
Hallo

Ein RC-Auto hat halt auch einen recht großen Wendekreis und ist deshalb auch bei kleinen Kurvenradien etwas zickig:
https://www.roboternetz.de/community/threads/32683-Autonomes-Fahrzeug-abgeschlossenes-Projekt/page13

Zwei Räder auf einer Achse ala asuro, probot oder nibobee ist deutlich einfacher zu handhaben. Das wären dann auch die Kandidaten für den kostengünstigen Einstieg. Welcher der Beste ist kann man in diversen Threads nachlesen. Zur Zeit würde ich die Biene empfehlen. Für 50 Euronen (+Versand) bei Reichelt (http://www.reichelt.de/Elektronik-Lernen/NIBO-BEE/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3644&ARTICLE=91023&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&) kann man ohne weitere Hardware mit einem USB-Kabel flashen. Der Mega16 hat keinen Bootloader und der Coprozessor ist ein echter ISP-Programmer mit dem man später auch andere AVRs flashen könnte. Einzig die fehlende Möglichkeit mit dem PC zu kommunizieren stört bei der bee: https://www.roboternetz.de/community/threads/45237-NIBObee-Erfahrungsberichte?p=434259&viewfull=1#post434259

Gruß

mic

Phren
20.06.2012, 11:28
Danke erstmal für die ausführlichen Antworten.

Die Probleme die ihr so schildert hatte ich zumindest geahnt. Ich hatte mir schon überlegt das die Hinterachse gegensätzlich drehen können sollte und die Drehzahl begrenzt wird, damit die Geschwindigkeit zumindest halbiert wird.
Naja, ich denke ich werde wohl erstmal einen Bausatz kaufen, dann aber auch bald die Selfmadevariante zum basteln. Erstmal die Basics, gibt ja genug Inspiration hier, und dann kann ich immer noch gucken was ich machen möchte.
Ich werde mir also den asuro und den nibobee mal angucken.

Gruß

Stefan