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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Roboter für Akademie gesucht



mifritscher
03.01.2012, 11:55
Hi,

ich suche für eine Akademie (7 Tage, jeweils 2x3 Stunden) einen Roboterbausatz, den die ca. 6-10 Leute (16-23 Jahre alt) dann auch behalten können. Ich habe dabei folgende Anforderungen:

- Das Zusammenbauen sollte innerhalb von 6 Stunden erledigt sein - "normale" Sachen sind ok, SMD wohl nicht
- Preisgrenze: 70 Euro (mit allem drum und dran)
- rad- oder kettenmobil (mit Akkus)
- irgendeine Form der Umgebungserkennung (zumindest eine Entfernungsabschätzung in ca. 5 Stufen 20cm-1m oder sowas in der Art sollte möglich sein) - am besten rundum oder zumindest 120 Grad nach vorne
- irgendeine Form einer halbwegs sicheren Kommunikation der Roboter untereinander
- Taster und LEDs
- serielle oder USB Schnittstelle
- bevorzugter MCU ist ein AVR(Mega), aber prinzipiell ist alles, was die üblichen Peripherieeinheiten (Counter, UART, A/D-Wandler, (I2C) ) hat und man in Assembler/C programmieren kann ok.

Boni:
- Lautsprecher / Piepser
- (einfache) Frequenzmessung via Mikrofon o.ä. (um Melodien zu erkennen)
- Siebensegmentanzeige
- Bibliothek zur Ansteuerung

Die einzigen drei Systeme, die ich gefunden habe und halbwegs passen, sind der Asuro, der Nibobee sowie der PRO-BOT128 von Conrad. Ich tendiere derzeit zum Nibobee, und baue auf ihn jeweils ein RFM12 und 2 SRF02 oder GP2Y0A21YK0F, wobei ich wohl schon den Preisrahmen sprenge. Die Kombination aus jeweils einem Sensor und einem Servo ist auch ok, wenn das ganze einigermaßen robust ist.

Calis007
03.01.2012, 15:26
Hallo,
was fuer ein Projekt hast Du Dir da vorgestellt?
Ich sehe das Hauptproblem in dem Punkt "irgendeine Form einer halbwegs sicheren Kommunikation der Roboter untereinander".
6-10 Roboter, die untereinander 'halbwegs sicher' kommunizieren sollen, das erfordert schon ein recht komplexes Protokoll. Ausserdem soll wohl auch sichergestellt sein, dass sich die Sensoren gegenseitig nicht stoeren. Das liegt einige Komplexitaetsgrade ueber z.B. einem Line-follower oder einem Raumvermesser.
Wenn Deine Kandidaten bereits ausgebildete Programmierer sind, die nun etwas ueber Schwarmverhalten/kooperatives Arbeiten von Bots lernen sollen, dann ist das wohl in Ordnung. Andernfalls solltest Du Dir gut ueberlegen, ob wirklich mehr als ein Bot gleichzeitig aktiv werden soll..

42 Stunden sind nicht viel, mindestens 10 gehen wohl fuers Basteln drauf - bleiben 32 fuers Programmieren und Testen. In der Zeit ist ein Anfaenger froh, wenn er ein Programm auf das Ding bekommt, einen Sensor auslesen kann und die Odometrie versteht.

Der Asuro hat den kleinsten Controller, koennte mir vorstellen, dass der mit dem Kommunikationsprotokoll ueberfordert ist. Falls das doch nicht noetig ist, ist es wohl der am besten (im Netz) dokumentierte Bot.

radbruch
03.01.2012, 16:03
Hallo


der Asuro, die Nibobee sowie der PRO-BOT128Wenn überhaupt, dann kann das nur die bee schaffen. Weder asuro noch probot haben ausreichend viele freie rausgeführte IO-Pins (beim probot nur, wenn man im Tausch auf vorhandene Funktionen verzichten kann)

Vorteile der bee zusammengefasst:

- Mega16 gesockelt mit 15MHz (ca.7€ als Ersatzteil)
- eingebauter ISP-Programmer zum direkten Anschluss der bee an den PC per USB
- Ladefunktion für die Akkus über USB
- kein Bootlader
- Aufbau trotz diskret aufgebauter H-Brücke durch überwiegend liegend montierte Bauteile deutlich einfacher als beim asuro
- Durchlichtodometrie
- stabiles (aber etwas fummeliges) Getriebe
- 3-fach Liniensensor
- zur Zeit zumindest in GCC, C++, Java und Bascom programmierbar
- aktive Community mit Herstellerforum

Eine IR-Abstandsmesserweiterung bzw. ein Antikollisionssystem(ACS) wurde unter anderem hier (https://www.roboternetz.de/community/threads/53494-ACS-an-NIBObee) schon entwickelt oder ist ähnlich als Bausatz beim Hersteller erhältlich: http://www.nicai-systems.com/de/zubehoer/bkit-xs.html
Die fehlende Kommunikationsfähigkeit wird ja sowieso durch das Funkmodul ergänzt, ein kleiner Lautsprecher zur Tonerzeugung würde noch fehlen.

Gruß

mic

Abnormal
03.01.2012, 18:17
ich schiese mich den Vorrednern an,

Preis und verfügbare Zeit sehe ich als illusorisch für das Projekt (in dem Beschriebeneen Umfang -> Entfernungsmessung/Umgebungserkennung und Kommunikation)

Für so ein Kurzzeitprojekt mit einer ?unerfahrenen? Zielgruppe würde ich mich mit dem Asuro durchaus anfreunden. Er bleibt zwar sicher hinter Deine Erwartungen
zurück, passt aber ins Budget und es ist anzunehmen, dass Du in der verfügbaren Zeit erste ganz keine Erfolge mit Deiner Gruppe umsetzen kannst 8die werden
ebenfalls hinter den Erwartungen zurückbleiben womit das Problem der mangelnden Technik gelöst sein dürfte)...

Wie auch immer die Entscheidung fällt - ich drücke die Daumen und wünsche viel Spaß und Erfolg beim Einstieg in diese Materie!

mifritscher
03.01.2012, 23:45
erstmal danke für eure Anmerkungen!
Vom preislichen her ist das Funkmodul ja nicht sooo teuer, aber es stimmt schon, darüber ein Protokoll zu entwerfen wird wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen. Die SRF02er sind halt leider etwas teuer (ich kenne die vom Studium her)
Ich dachte aber auch daran, dass wir bei folgenden Treffen weiterbauen werden, daher wäre es gut, wenn die Plattform diesbezüglich erweiterbar ist.
Außerdem werde ich schon vorher einen Roboter probeweise aufbauen und mit programmieren - ich werde die Plattform also schon vorher kennen - was einiges an Zeit sparen dürfte ;)

Zu den Vorkenntnissen: ich würde meine schon als recht solide bezeichnen (hab schon länger mit AVRs gebastelt, und meine Diplomarbeit beschäftigte sich mit einem Multitaskingbetriebssystem auf einem XE167 von Infineon), die Kursteilnehmer werden wohl nur grundlegende Computerprogrammierkenntnisse haben.

Zu den Projekten: Ich werde höchstens ein paar Vorschläge machen, so wie ich die Leute kenne werden de genug eigene Ideen kommen :-) Gut möglich, dass sie die z.B. eine Choreografie einstudieren, sie sprichwörtlich nach ihrer Pfeife tanzen lassen, nen "Staubsaugroboter" bauen (der Staubsauger wird in dem Fall ein nachgezogener Computerlüfter mit einer Tüte o.ä. sein), ein Kartenerstellroboter, Labyrinthmeisterer, Lichtfolger oder auch was ganz anderes :-)

Calis007
04.01.2012, 11:48
"Ich dachte aber auch daran, dass wir bei folgenden Treffen weiterbauen werden"

Dann sehe ich das wie radbruch, die bee ist sicher am besten zu erweitern. In der einen Woche wirst Du sicher nicht die ganze geplante Hardware benoetigen - wenn weitere Treffen geplant sind, kann man ja dann auch nochmal Geld reinbuttern (lassen) fuer Erweiterungen ;)

Solltest Dich evtl. entscheiden, ob Du in der einen Woche eher auf gute Sensoren setzt (und die Kommunikation fallenlaesst) oder umgekehrt...