PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PC Oszi oder richtigen Oszi ?



oderlachs
25.12.2011, 11:28
Hallo Freunde !
ich wollte mal ein wenig auch bei den µC Schaltungen Oszillosscopieren, gibt es da was einfach und solides mit dem PC als Anzeige, oder sollte man sich ein Oszi anschaffen? Weiss nicht ob sich letzteres für mein Hobbybedarf noch lohnt. In meiner Werkstatt, leider im Pc AVR "fernen Bereich" steht ja ein solches Gerät, aber das wäre unpraktisch für mich.
Nun Habe ich mich mal schlau gemacht im Web und HIER (http://thumbs.ebaystatic.com/pict/1405154311884040_1.jpg) (Abbildung) etwas, für mich noch preislich interesantes, in der Bucht gefunden . Wie ist da die Meinung ?

Gerhard

joar50
25.12.2011, 11:48
Hallo,
zu dieser Frage wirst du 100 unterschiedliche Antworten bekommen.
Ich bin der Meinung ein gut gebrauchtes Analog - Oszilloskop (20 - 50 MHz Bandbreite) ist vollkommen ausreichend. Es muß kein DS0 für den alltäglichen Hobbybereich sein. (Obwohl ich au eins habe, aber weniger nutze als die Analogen).
Diese PC - Varianten sehe ich immer etwas als " Notlösung ".
Wie schon gesagt, das ist meine Meinung. Du wirst bestimmt noch etliche andere und gegenteilige hören. Entscheiden musst am Ende du selbst.

021aet04
25.12.2011, 12:03
Ich habe keine Erfahrung mit PC-Oszis. Ich habe ein Lecroy Waveace 212 und ein 234. Bin mit beiden sehr zufrieden. Ich arbeite aber hauptsächlich mit dem 234 (4Kanal mit 300MHz). Habe zuerst das 212 gehabt und bin dann aber auf das 234 umgestiegen. Ich würde eher zu einem normalen Oszi greifen, da man bei einem PC-Oszi immer den PC einschalten muss. Wenn man eine Schaltung repariert und alle Unterlagen hat (Pläne, Datenblätter, Beschreibungen,...) muss man nich immer den leistungshungrigen PC einschalten. Wenn man nur Programmiert ist es aber egal, da der PC immer eingeschaltet ist.
Welches Oszi du nimmst ist eigentlich Geschmackssache. Ich kann aber leider nichts über ein PC Oszi sagen da ich keines besitze und ich noch mit keinem gearbeitet habe. Bisher habe ich mit einem Tektronix (in der Ausbildung), eine älteres Fluke Scopemeter (in der Firma), einem mobilen RedHandScope von Meilhaus Electronic (http://www.meilhaus.de/produkte/messgeraete-instrumente/?user_produkte%5BPATTR%5D=HPG_7-UPG1_20-UPG2_9&user_produkte%5BPR%5D=119&cHash=a0fb1482dc) bzw Lecroy 212 und 234 (alle 3 Privat) gearbeitet. Ich arbeite zuhause hauptsächlich mit dem Lecroy 234, Wenn ich mehrere Kanäle brauche (war bis jetzt aber nicht der Fall) habe ich noch das 212 bzw wenn ich galvanisch getrennt sein muss das RedHandscope.

Ein Nachteil der PC-Oszilloskope ist das bei einem Fehler in der Schaltung im schlimmsten Fall der PC beschädigt wird. Wenn noch wichtige Dateien am PC sind könnte das schlimm enden. Wenn du ein normales Oszi hast ist das normalerweise teurer aber es können keine Dateien o.Ä. beschädigt werden.

Vielleicht hilft dir das weiter.

MfG Hannes

oderlachs
25.12.2011, 12:19
Ich danke erst mal für die Hinweise !

Beim PC Oszi mein ich mehr ein "Gerät" was über USB am PC steckt, das dann wenn's "brennslig" wird , allein abraucht und nicht der PC, höchstenfalls da dann die USB Card im PCI Slot...
Ich habe leider auch sehr wenig Platz zur Verfügung, sonst hätte ich den EO213 schon auf dem Tisch zu stehen und nicht in der entfernten Werkstatt.



Gerhard

021aet04
25.12.2011, 12:27
Bei einem Fehler kann allerdings auch Stromin den PC fließen und dort Hardware zerstören. Wenn du z.B. an einer Spule/Motor o.Ä. misst und die Diode defekt oder nicht vorhanden ist kann sich die Hochspannung (Selbsinduktion) über das Oszi/Usb Verbindung in den PC gelangen und dort die Hardware zerstören. Sollte nur als Hinweis dienen. Die Oszis sind extrem klein geworden. Z.B. Produktbeschreibung vom Waveace
(https://www.distrelec.at/ishop/Datasheets/07625885.pdf)

MfG Hannes
(https://www.distrelec.at/ishop/Datasheets/07625885.pdf)

joar50
25.12.2011, 12:38
Der TO wollte ein Oszilloskop für sein Hobby und keinen LeCroy der bei 2K€ beginnt.
Die Geräte sind bestimmt ihr Geld wert, das streitet niemand ab. Wenn ich das Gerät aber 2 mal die Woche benutze völlig überdimensioniert.

021aet04
25.12.2011, 12:44
Die Lecroy sind sehr gut und teuer. Das gilt aber nicht für alle Oszis. Die Waveace ist ausgelegt für den Hobbybereich und nicht für den High End Bereich. Das günstigste Oszi dieser Serie (2x40MHz, 500MS/s) beginnt bei Distrelec bei (aktuell) 640€ => https://www.distrelec.at/ishopWebFront/search/luceneSearch.do?dispatch=find&keywordPhrase=waveace

Ich habe das nur als Beispiel genommen, da ich damit arbeite und diese kenne.

Das kleine Redhandscope das ich auch noch besitze ist auch extrem klein. Der Koffer mit Zubehör hat ca. 20 x 30cm. Das Oszi hat ca. 18x11x4 cm (Gewicht hat 645g). Bin auch sehr zufrieden damit. Ich habe aber die Vorgängerversion.
http://www.meilhaus.de/fileadmin/upload/pdf/mehk_2011/MEHK_2011_RedHand_Scope.pdf

MfG Hannes

Besserwessi
25.12.2011, 14:26
Solange man es nicht mit wirklich hohen Strömen ( > 10 A) zu tun hat, ist beim USB Oszilloskop am PC die Gefahr eher gering das man am PC was kaputt macht. Ein ggf. zu hohe Spannung wird in den Geräten schon kurzgeschlossen, egal ob das 50 V, 230 V oder 40 kV waren. Ein Problem ist, wenn überhaupt ein zu hoher Strom der über die Masses des PC und dann die Schutzerde abfließt. Da kann dann ggf. schon mal mehr kaputt gehen wenn z.B. 30 A über den PC abfließen sollen. Ein Messung direkt am 230 V Netz sollte man aus Sicherheitsgründen aber sowieso nicht so ohne weiteres machen.

Ein Nachteil der Geräte am PC ist, das man leicht HF Störungen vom PC in die Schaltung einkoppelt. Für wirklich empfindliche Messungen kleiner Signale ist das also nicht unbedingt das richtige. Für Digitale Signale am µC ist das aber eher kein Problem.

rylix
28.12.2011, 10:05
Bei den Kollegen drüben im Mikrocontroller Forum werden die Owon Geräte sehr kontrover Diskutiert.
Es muss auch nicht immer ein DSO (Digitales Speicher Oszilloskop) sein.

Wenn du das Gerät nur ab und zu mal brauchst würde ich eher versuchen ein gebrauchtes Analog Oszilloskop zu ersteigern auf eBay.
Es ist zwar immer ein kleines Glücksspiel ob die Geräte wirklich noch 100% in Ordnung sind aber selbst wenn nicht bekommt man bei Hameg z.b. alle Pläne kostenlos.

Ich hab hier ein Metrix OX 803b, 2 Kanäle 40Mhz, damit bin ich vollkommen zufrieden. Bezahlt hab ich dafür mit 2 Tastköpfen 130€ incl. Versand.
Der Preis war eher Glückssache, was aber wohl daran liegt das Metrix nicht ganz so bekannt ist wie Hameg oder Phillips.

oderlachs
28.12.2011, 11:22
Hallo Rylix !

Vielen Dank für Deine Antwort, auch bin ich Deiner Meinung mit den Diskussionen darüber im MC Forum. Ich habe ja 2 2-Kanal Ozzi 40bzw 60MHz mit allem Zubehör bis GHz Messungen, nur sind die für meinen µC Arbeitsplatz auf dem PC Tisch zu gross, darum wollte ich, um mal schnell was zu "prüfen", etwas kleines und nicht soooo profihaftes Gerät.
Ich werde wohl solch ein USB Vorschaltteil kaufen das wird mir glaub ich genügen für solche schnelle Prüfung... brauche da nix das neuste vom Neusten und Besten.

Gruss Gerhard

rylix
28.12.2011, 12:36
Wäre dort evt. ein Logic Analyser besser?
Gute Geräte gibt es hier schon ab 60€ incl. Analyse-Software.

Diese erkennt dann auch automatisch entsprechende Signale von SPI, I2C, UART usw.

Besserwessi
28.12.2011, 17:51
Wenn man schon 1 analoges Oszilloskop hat, ist so eine DSO Vorsatz für den USB wahrscheinlich keine so schlechte Ergänzung. Die gibt es mittlerweile auch schon recht günstig.

Abnormal
28.12.2011, 23:27
http://www.reichelt.at/Oszilloskope-Spektrumanalyser/UTD-2042-C/index.html?;ACTION=3;LA=0;GROUPID=4044;ARTICLE=873 10;APE=0;SID=13TvuVqH8AAAIAAFYFAUscd126ac9e686da72 5bb7acd382830cf0

keine Ahnung ob das was für Dich wäre.

oberallgeier
29.12.2011, 10:08
Hallo Gerhard.
... ich wollte mal ein wenig ... µC Schaltungen Oszillosscopieren ...Bei mir steht ein altes ABB Goetz Metrawatt M6003, das aber unter dem Blechbezug das zweikanalige Hameg HM604/60 MHz ist. Ich hatte es extrem günstig aus den "Resten" einer Messepräsentation vor dem Verschrotten gerettet. Für hochgestochene Anwendungen könnte ich hin und wieder auf ein DSO in einer befreundeten Firma zurückgreifen.

Die Frage ist ja, was will ich messen und welche Frequenzen/Flankenzeiten habe ich dabei. Da ich mich von Funkanwendungen und Netzgeräten fernhalte, bleibe ich üblicherweise im oberen Nanosekundenbereich >100ns und bei Spannungen unter rund 20V. Meine bevorzugten Controller sind mit 20 MHz getaktet.

Mit dem Oskar sehe ich mir Signalvorkommen z.B. von meinen IR-LEDs an, 36kHz und knapp drüber, die üblichen PWMs in Periode und Rampenverhältnis - bei mir z.T. bis über 10 kHz für Motoren und Signalgeber, den Signalverlauf von Gabellichtschranken meiner Drehzahlmessungen mit max 4 kHz - alles also eher "langsame" Signale. Ein Logikanalysator geht mir ab - den gibt es aber in einer sehr unvollkommenen Form aus (m)einem Lernpaket USB-Anwendungen. Einen I²C-Sniffer hatte ich mir nach einem Forumsbeitrag gebaut - Funktion derzeit 2 bis 4 von 5 Notenstufen. Wirklich nicht unwichtig wäre mir zu Beginn meiner Controllerbasteleien ein Teil gewesen, das ich eher von den teuren DS0`s kenne: ein Glitchdetektor. Den habe ich mittlerweile mit einem 20Mhz-getakteten mega aufgebaut: Signal an externen Interrupt und per LED und Beeper eine Signalverlängerung auf 100 ms (der mega ist total überzogen, ich weiß, der war halt grad da). Damit finde ich diese elenden Fehler raus, bei denen man einen Pin nur wenige Arbeitstakte anknippst, weil man irgendwelchen (es gibt so viele Möglichkeiten...) Schrott programmiert hat - ein kleines Teil und eine große Hilfe.

Gerade bei PWM´s aus/für Motorsteuerung, bei Anstiegsflanken von Transistoren die z.B. von PWMs getriggert werden oder beim Signalverlauf der Drehzahlmessungen ist mir mein Oskar eine unverzichtbare Hilfe. Wo könnte man z.B. sehen, wie sich die Anstiegsgeschwindigkeit und -höhe eines Transistorsignals oder eines Phototransistors (Lichtschranke) bei unterschiedlichen Beschaltungen ändert (mit Simulationswerkzeugen kann ich - noch - nicht umgehen).

Vielleicht ist Dir das eine kleine zusätzliche Hilfe bei Deiner Entscheidung.