Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Robotik als Pflichtkurs an Gymnasien
Timo Klaas
30.07.2011, 17:12
Hallo an alle,
ich denke die Information ist für alle hier Interessant denn unser gemeinsames Hobby wird nun an allen Gymnasien in NRW und einigen anderen Bundesländern zum Pflichtfach für naturwissenschaftlich ausgerichtete Klassen. Es wird für ein halbes Jahr lang gemeinsam von Informatik und Physiklehrern unterrichtet.
Was mich jedoch geschockt hat, ist die Tatsache das es in der 5Klasse sattfinden muss. Ich werde an meiner Schule den Lehrern ein bischen zur Hand gehen denn von ihnen hatte noch keiner einen Roboter in der Hand. Daher weiß ich auch, dass die 10Jahre alten Schüler nach einer Zeit selber Roboter programmieren sollen und die Standart Aufgaben für Roboter der einfachen Mindstorm oder Asuro Art lösen sollen.
Mich würde mal interessieren was ihr von den beiden Punkten (bitte getrennt beantworten) haltet.
Che Guevara
30.07.2011, 18:43
Hallo,
dass soetwas an der Schule gemacht wird finde ich super (leider zu spät für mich..). Robotik (bzw. Informatik und Physik) ist ein heutzutage sehr wichtiger Sektor. Es werden in den nächsten Jahren sehr viele solche Stellen vorhanden sein, welche sicherlich nicht schlecht bezahlt sein werden! Da ist es doch begrüßenswert, wenn der Nachwuchs schon so früh gefördert wird.
Das bringt mich aber zum 2. Punkt: Dass soetwas in der 5. Klasse stattfindet finde ich nicht gut, da in diesem Alter IMHO noch nicht die nötigen Grundlagen für solch ein Vorhaben vorhanden sind. Soll das dann alles auf Plug & Play oder Drag & Drop basieren oder wie darf man sich das vorstellen? Ich persönlich würde das in eher in der 9. oder 10. Klasse machen.
Gruß
Chris
Timo Klaas
30.07.2011, 19:36
Die Schüler werden anfangs die Aufgabe mit dem Lehrer besprechen. Im Anschluss sollen sie in Partnerarbeit klären man die Aufgabe lösen kann.
Der Lehrer gibt ihnen dann, weil sie ja noch nicht programmieren können, vorgefertigte Funktionen. Dann werden diese dem Konzept entsprechend aneinandergereiht.
Letztendlich wird dann geflasht, geguckt was der Roboter falsch macht, das Programm angepasst und vorgeführt.
Ich halte das aber für den falschen Weg weil vom Codeschnipsel-Kopiern lernt man nicht Programmiern. Da muss man entweder von anfang an verstehen was man schreibt oder man bleibt ewig auf dem Status, das man aus Tutorials und Anleitungen kopiern muss.
Auf der anderen Seite ist es so, dass die Schüler keinerleih Vorkenntnisse besitzen können, ich denke es ist schon ein sonderfall wen ein 10jähriger mehr vom Programmieren weiß, als das es Computersprachen gibt und dass es irgendwas mit 1 und 0 zu tun hat. Als nächstes ist der Kurs weils ein Pflichtkurs ist, zu 50% mit Mädchen besetzt. Da will ich keine Vorurteile ausleben aber 10jahre alte Mädchen benutzen den PC in ihrer Freizeit wohl noch weniger zum programmieren :-) .
Und als letztes bleibt zu sagen, das es 90min Unterricht pro woche sind, ein halbes Jahr lang, ein erklährender Lehrer auf 30Schüler. Da kann also auch nicht viel bei rumkommen.
Was könntet ihr euch vorstellen um die Situation ein wenig zu verbessern? Dankt dran mal eben mit der Bezirksregierung sprechen und die Lehrpläne ändern ist nicht drin.
Hallo,
dass soetwas an der Schule gemacht wird finde ich super (leider zu spät für mich..). Robotik (bzw. Informatik und Physik) ist ein heutzutage sehr wichtiger Sektor. Es werden in den nächsten Jahren sehr viele solche Stellen vorhanden sein, welche sicherlich nicht schlecht bezahlt sein werden! Da ist es doch begrüßenswert, wenn der Nachwuchs schon so früh gefördert wird.
Das bringt mich aber zum 2. Punkt: Dass soetwas in der 5. Klasse stattfindet finde ich nicht gut, da in diesem Alter IMHO noch nicht die nötigen Grundlagen für solch ein Vorhaben vorhanden sind. Soll das dann alles auf Plug & Play oder Drag & Drop basieren oder wie darf man sich das vorstellen? Ich persönlich würde das in eher in der 9. oder 10. Klasse machen.
Gruß
Chris
Na ja, "anfangen" kann man nicht früh genug, problematisch ist eher die Beschränkung auf 1/2 Jahr. OK ein Print "Hallo Welt" ist dabei natürlich machbar. Ein Verstehen was letztendlich zu den Erfolg geführt hat? Immerhin kann das Interesse am/auf das Thema geweckt werden ohne all zu sehr durch zu viel Theorie ab zu schrecken. :-) Um aber wirklich gute TechnikerINNEN/ProgrammiereINNEN "anzulernen" braucht es erheblich mehr Zeit und auch etwas ältere SchülerINNEN mit schon etwas Elektronik Wissen. Außerdem sollte dort erst einmal ein Grundkurs in ASM angeboten werden.
Gruß Richard
Es hat mir im Alter von 10 Jahren sehr geholfen, dass sich ein Mitschüler mit Radio-Bastel-Experimenten beschäftigt hat. 1968 mit 15 Jahren habe ich einen bedienbaren Computer in der Computer-Arbeitsgemeinschaft in meiner (öffentlichen) Schule kennen gelernt. Das war ein Gerät für ca. 30000 DM, wie ein programmierbarer Taschenrechner mit Magnetkarten, wie sie dann etwa sieben Jahre später für 1500 DM in den Handel kamen.
Beim ersten Kontakt habe ich wohl eher nicht alles mitbekommen was man damit machen kann aber mit dem Zusammensetzen und dem Variieren von Bauteilen bzw. Programmzeilen steigt die Vertrautheit mit dem Gebiet und es kann zu “eigenem Wissen“ werden, dem man verbunden ist und für das man sich zuständig fühlt.
Das kann dann durch Neugier zu einer weiteren Vertiefung führen die nicht im Lehrplan steht.
Grundsätzlich sollte der Schritt gewagt werden, sich neue Technologien anzuschauen, wenn es in der Schule auch erst einmal nur oberflächlich ist und auch mit recht naheliegenden Erfolgserlebnissen. Ich kann mir vorstellen dass nicht in allen Schulen schon vor 40 Jahren damit begonnen wurde, neue Technologien richtig erst zu nehmen, aber dann ist es jetzt wohl an der Zeit. Mittlerweile sind ja auch noch ein paar Gebiete dazu gekommen.
radbruch
30.07.2011, 22:18
...vom Codeschnipsel-Kopiern lernt man nicht ProgrammiernNur so lernt man das richtig! Warum das Rad immer wieder neu erfinden? Vermutlich wurden schon nahezu alle Programmierprobleme gelöst. Das Jonglieren mit den Schnippseln ist die wahre Kunst des Programmierens (http://www.google.de/search?q=die+wahre+Kunst+des+Programmierens).
Die 5. Klasse halte ich auch für viel zu früh. Sicher gibt es auch in diesem Alter "Frühzünder", aber ein allgemeines Verständniss für die Komplexität der Robotik würde ich erst ab einem Alter von ca. 14 oder 15 Jahren vorraussetzen.
Timo Klaas
31.07.2011, 10:53
Oh da hab ich mich ein bisschen falsch ausgedrückt, was die kopierten Codeschnipsel angeht.
Ich mach es ja selber so, ich meinte eigendlich, wenn man den Codeschnipsel nur kopiert und ihn nicht einmal verstehen kann, denn er ist ja in Programmiersprache und dazu noch auf englisch und das kommt in den naturwissenschaftlichen Klassen am Anfang zu kurz, dann lernt man nicht programmieren.
Die Schüler werden einen Codeschnipsel bekommen, den der Lehrer vielleicht sogar selber nicht versteht, denn es werden überwiegend Physiklehrer sein, und sollen ihn dann sinnvoll einsetzten.
Das geht meiner Meinung nach nicht.
Also Codeschnipsel kopiern ist in Ordnung, solange man versteht was da steht.
nix für ungut, aber als diplom-physiker und physiklehrer möchte ich der behauptung, ein physiklehrer verstünde nix von solchen sachen, aufs deutlichste widersprechen :-))
physiker haben schon programmiert, als informatik noch kein studienfach war!
"Robotik als Pflichtkurs an Gymnasien"
woher hast du die information? ich finde im netz nichts dazu.
Timo Klaas
03.08.2011, 09:44
Diese Information habe ich von den Lehrern meine Schule, die später auch den Kurs unterrichten werden.
Und einer von denen kann ein bisschen Basic programmieren, aber so sicher das er das auch anderen beibringen können schein es nicht zu sein.
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