Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kleiner Zahnradfräser im Selbstbau
Geistesblitz
19.07.2011, 18:11
Hallo Community
In letzter Zeit spukt in meinem Kopf ständig die Idee herum, in wieweit es möglich ist, einen kleinen Zahnradfräsapparat zu bauen. Der Keim für diese Idee war dieser Artikel bei ebay (http://cgi.ebay.de/Walzfraser-Zahnformfraser-Modulfraser-Gear-Cutter-M-0-5-/310270580159?pt=Fr%C3%A4sen&hash=item483d9155bf), was an sich eigentlich recht günstig aussieht. Und so hatte ich mir immer weiter überlegt, wie denn so ein Gerät aussehen könnte, dass zumindest Kunststoffzahnräder herstellen kann.
Herausgekommen ist bisher Folgendes:
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Im ersten Bild sieht man den bisherigen Gesamtaufbau, im zweiten Bild ist der Schlitten für den Fräser an sich dargestellt. Im zweiten Bild wurden sowohl der Fräser als auch das Schneckengetriebe und die Kugellager vereinfacht dargestellt, da es um die grobe Konzeptionierung geht. Um sich die Größe vorstellen zu können, Das bisherige Gerät ist etwa 210 mm lang und 155 mm hoch. Es fehlen noch viele Elemente wie die Linearantriebe, der gesamte Werkstückschlitten sowie Endschalter, allerhand Schrauben und Kleinkram.
Um die Elektronik mache ich mir weniger Sorgen, am meisten Arbeit wird da wohl am Display und der Programmierung des Menüs (einstellen der Zähnezahl, Zahnradbreite, Geschwindigkeit etc.) anfallen. Die Ansteuerung der Schrittmotoren wird relativ einfach und auch mit einem einzelnen Timer realisierbar sein: der Fräser dreht sich mit einer gewissen Geschwindigkeit, der Zahnradrohling dreht sich bei jedem Z-ten (Z=Zähnezahl) Schritt des Fräsers um einen Schritt (vorrausgesetzt man hat gleiche Schrittzahlen auf beiden Achsen) und wann die z-Achse einen Schritt weiter herunterfährt muss man wohl testen. Die x-Achse wird dann nur am Anfang betätigt, um den richtigen radialen Abstand zum Fräser zu haben (Endschalter suchen -> in Abhängigkeit von Z an den Fräser heranfahren). Ähnlich soll dann auch die Fräserachse seine Lage suchen, um zu verhindern, dass das Teil ewig und drei Tage ins Leere fräst.
Nun stellen sich mir aber auch noch ein paar Fragen:
-Welchen Durchmesser sollten die Gewindestangen für den Linearantrieb haben?
-Wo bekommt man günstig Wellenkupplungen bzw. wie lassen diese sich ansprechend improvisieren?
-Ist das Ganze, wie ich mir das bisher ausgedacht habe, überhaupt tauglich für die Aufgabe?
-Ich mach mir auch immernoch Sorgen darum, dass das Drehmoment der Motoren nicht reichen könnte...
-Wie könnte man die Aufnahme für die Rohlinge realisieren, um unterschiedliche Bohrungsdurchmesser einspannen zu können?
Soweit will ich das hier erstmal stehen lassen. Bitte nicht schlagen, hab bisher noch nicht so viel in diese Richtung gebaut.^^
hallo!
Also ich kann dir jetzt direkt zu deinen bisherigen Überlegungen nix sagen, nur mein Daddy hat in seiner Firma eine alte Zahnradfräse stehen, und diese hab ich mal beobachtet, wie diese fräst, und das kann ich dir ja mal hier beschreiben, und vielleicht hilft das die bei der einen oder anderen Überlegung. Also jedes zahnrad braucht nunmal in der Mitte ein Loch, dieses kann ja ruhig schon vorher da sein, oder sollte sogar, damit mal schon einen komplett rundlaufenden Rohling hat. in der maschine gibt es eine senkrechte Achse, auf diese die ganzen Rohlinge aufgespannt werden, so kann man übereinander mehrere Zahnräder gleichzeitig bei einem Fräsgang herstellen. Diese Achse dreht sich langsam, also so vielleicht 20 bis 30 Umdrehungen in der Minute geschätzt, und der Fräser, so ähnlich wie dieser aus deinem Ebay Artikel, bewegt sich dann langsam nach unten, er fräst also alle zähne gleichzeitig, und man bekommt eine bestimmte Rundung der Zähne nur so hin, das sozusagen die Spitze eines Zahnes breiter sein kann, als sein Schaft, so bekommt man genauere Zahnräder hin, die besser ineinander laufen, wurde mir da gesagt. Ich bin eben kein Metaller, das ich das richtig verstehen würde, ich bin eben ein Elektriker, aber ich hoffe, dir vielleicht trotzdem einen kleinen Einblick gewährt zu haben, was meine Beobachtungen an so einer Professionellen Maschine waren und wenn du dazu noch ein paar Fragen hast, kann ich gern versuchen, dir diese zu beantworten, soweit mir das möglich ist.
MfG Dennis
Geistesblitz
19.07.2011, 19:58
Naja, ich bin Maschinenbaustudent und du erzählst mir da absolut nichts Neues. Über die Funktionsweise bin ich mir absolut im Klaren, nur die Umsetzung ist das, was bei mir noch nicht so klar ist.
lokirobotics
19.07.2011, 20:26
Wenn du sowieso schon alles weißt, wieso fragst du uns dann noch?
Anhand von derNeue's Schilderung hättest du dir selbst erschließen können, ob deine Ideen, zumindest im Ansatz, tauglich sind.
Und wieso berechnest du als Maschinenbaustudent nicht einfach die erforderlichen Durchmesser der Gewindestangen und die zu bewältigenden Drehmomente? Was willst du später mit deinem Studium anfangen?
oberallgeier
19.07.2011, 20:27
Hei Geistesblitz,
es ist sicher möglich, eine kleine Zahnradfräsmaschine zu bauen und zu betreiben. Ein paar Punkte solltest Du wissen.
Kunststoffzahnräder werden üblicherweise aus Thermoplast (z.B. PE-UHMW) gespritzt. Damit wird die Gleitfläche am Zahn sehr formgenau und extrem glatt und bietet zusammen mit den guten Gleiteigenschaften des Werkstoffs die gute Funktion.
Gefräste Zahnräder aus Metall sind für mittlere Anwendungen eher schon zu schlecht - die Zahnflanke ist so rauh, dass ein guter Lauf eher nicht möglich ist. Frästeile aus Kunststoff sind sowieso (fast) eine eigene Wissenschaft, ich bezweifle, dass die üblichen Wälzfräser für Metallbearbeitung bei Kunststoffen eine brauchbare Oberflächengüte ergeben. Wälzfräser für Kunststoffbearbeitung sind mir nicht bekannt, aber da kanne ich den Markt nicht. Gefräste Zahnräder (Metall) werden nach der spanabhebenden Bearbeitung üblicherweise noch geschliffen. Diese Maschinen hobbymässig zu erstellen und zu betreiben, halte ich schlicht für nicht machbar.
Zahnräder mit einem Modul unter Modul 2 hobbymässig zu fräsen dürfte eine riesige Herausforderung sein, zum Schleifen gelten meine Anmerkungen von eben.
Wenn du sowieso schon alles weißt, wieso fragst du uns dann noch?
Diese Frage ging mir auch gerade durch den Kopf :)
MfG Dennis
Diese Frage ging mir auch gerade durch den Kopf :)
MfG Dennis
Wie auch immer, hier gab es einmal einen Link wo man bewundern konnte wie jemand Zahnradfräser im Selbstbau hergestellt hat und damit auf einer guten Hobby Fräse Zahnräder gefertigt hat! Sehr interessant! Möglich das Klingon sich daran erinnert und näheres berichten kann?
Gruß Richard
Geistesblitz
20.07.2011, 01:37
@lokirobotics: Nun komm mal runter. derNeue hat das absolute Grundprinzip erklärt, das mir allerdings schon bekannt ist. Wie gesagt, mir ging es eher um die Realisierung der Maschine selbst als um die Erklärung des Fertigungsprozesses.
@oberallgeier: Hmm, also wenn du meinst, dass die Zahnflanken durchs Fräsen zu unschön werden, würd sich wohl doch nicht wirklich lohnen. Schade :(
Weißt du denn, wie derartig gefertigte Zahnräder laufen? Geht das gar nicht, haben die viel Spiel oder reiben sich einfach nur tot? Bei Kunststoff würd ich noch am ehesten glauben, dass die sich auch mit der Zeit einschleifen (oder schätz ich das falsch ein?).
Naja, aber wie es aussieht muss ich dann doch weiterhin Zahnräder kaufen, wobei man dann aber entweder nicht die Richtigen findet oder diese viel kosten :/
Aber deswegen frag ich ja hier nach, um abschätzen zu können, ob das realistisch ist. Wär auch ein schönes Projekt gewesen zum Erfahrungen sammeln.
@Richard: Tja, anscheinend kommt man bei dem Versuch auch nicht wirklich um eine richtige Fräse herum, wobei das mit dem simultanen Drehen des Rohlings auch nicht so einfach sein dürfte.
Ich glaub, ich kann mir die Idee aus dem Kopf schlagen und mir ein anderes Projekt suchen...
Oder doch lieber mit dem Kopf durch die Wand? :D
oberallgeier
20.07.2011, 10:29
... Weißt du denn, wie derartig gefertigte Zahnräder laufen ... Wär auch ein schönes Projekt gewesen zum Erfahrungen sammeln ...Na ja, meine Erfahrungen liegen bei modul > 10. Ich musste mal ein Ritzel mit Grenzrähnezahl nacharbeiten lassen, das vorher schon geschliffen war ......
Stimmt - es wäre ein schönes Projekt. Steig vielleicht nochmal ein, etwas früher: such Dir in Deiner Gegend ne kleine Getriebefertigung und sprich dort mit einem Entwickler. Erzähl dem Deine Ideen und frag ihn was er dazu meint. Dort könntest Du sicher auch die Fertigungshardware ansehen und Dir dann evtl. die Projektaufgabe modifiziert nochmal stellen. Rostock ist halt etwas abseits vom Allgäu - sonst könnte ich Dir etwas anbieten . . .
Ja und nochwas: Abrieb bei gleitenden Kunststoffflächen wird sicherlich rau. Das fängt eher an zu fliessen.
Geistesblitz
20.07.2011, 19:02
Was könnte es denn zur Folge haben, derartig raue Zahnflanken trotzdem zu verwenden? Gehen einem dann gleich die Dinger hops oder machen die nur eklige Geräusche und haben weniger Wikungsgrad?
radbruch
20.07.2011, 19:14
http://www.google.de/search?q=raue+Zahnflanken
Naja, ich bin Maschinenbaustudent...
Viel Spass beim Studieren ;)
oberallgeier
20.07.2011, 19:34
Was könnte es denn zur Folge haben, derartig raue Zahnflanken trotzdem zu verwenden? ...WENN (m)ein Personalbüro diese Frage Dir - als Bewerber - eindeutig zuordnet, dürfte das Urteil für Dein technisches Verständnis als Maschinenbaustudent wohl (bestenfalls ?) ungenügend lauten. Im Klartext - aus der Bewerberliste streichen - selbst wenn Du drauf der Einzige bist.
WENN (m)ein Personalbüro diese Frage Dir - als Bewerber - eindeutig zuordnet, dürfte das Urteil für Dein technisches Verständnis als Maschinenbaustudent wohl (bestenfalls ?) ungenügend lauten. Im Klartext - aus der Bewerberliste streichen - selbst wenn Du drauf der Einzige bist.
Na ja, er Studiert ja noch, mit etwas Fleiß kann das noch besser werden. Obwohl wenn ich mit dem blanken Popo eine Eis Rampe oder ein ungehobeltes Brtett herunter rutsche, brauch (ich) nicht Studieren nur Fühlen. :-) Zum Studium der Thermodynamik reicht ja auch ein Weib. :-) :-)
Gruß Richard
Wenn ich versuche das Ziel von Geistesblitz nachzuvollziehen, dann will er wohl Zahnräder haben um damit spielen zu können, als Student eben. Klingt in jedem Fall gut, vielleicht reichen ja für die Versuche auch einfache nicht dauerhaft haltbare Zahnräder. Der Bau einer Maschine dafür ist allerdings mit viel Aufwand verbunden.
Vielleicht kann man eine Alternative finden. Ich habe einmal relativ billige Getriebe gefunden zum Ausschlachten. Interessant für eine hohe Flexibilität sind dann eben Getriebe die durchgehend den gleichen Modul verwenden, 0,5 oder 0,3. Nicht ganz so teure Zahnräder gibt es ja auch bei Lemo Solar http://www.lemo-solar.de/shop/sonderposten.php .
Ich sehe gerade die Leute haben ihre Homepage etwas umgestaltet, ich bin dann erst einmal beschäftigt.
Geistesblitz
20.07.2011, 22:21
Jungs, nun mal Schluss hier mit dem Kindergarten...
Ich vertiefe nunmal in Richtung Mechatronik, da hab ich in dem Letzten jahr kaum was anderes als Regelungstechnik, Elektronik und Steuerung gehört. Im Prinzip haben wir auch einige Auslegungssachen gerechnet, allerdings ist das bei einzelnen Bauteilen manchmal schon ein echter Krampf, da würde ein ganzes Gerät schon einiges an Zeit kosten nur um Festzustellen, dass man auch einfacher etwas Brauchbares hätte bekommen können...
Will heißen: ich weiß nicht, ob ich mir den ganzen Kram zutrauen kann.
@oberallgeier: Dachtest du etwa, ich würde solche Zahnräder für industrielle Anwendungen verwenden wollen? Wie manf schon richtig vermutet geht es mir rein um die Anwendung im Hobbybereich. So eine Frage würde ich in einem Personalbüro jedweder Firma natürlich nicht stellen. Ansonsten ist es natürlich klar, dass die Zahnräder so nicht mehr richtig abwälzen und es zu erhöhter reibung kommt, nur in welchem Ausmaß kann ich nur schwer abschätzen.
@Richard: sehr geistreich :rolleyes:
Ich hielt dich bisher eigentlich für vernünftiger.
Nochmal an alle: es handelt sich um ein reines Hobbyprojekt, wenn die Zahnflanken nicht völlig glatt werden aber die Zahnräder trotzdem relativ gut laufen, hätte ich eigentlich schon genug zu meiner Zufriedenstellung erreicht ;)
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