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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leere Autobatterie an volle Autobatterie



Christoph2
13.07.2011, 09:26
Hallo,

ich habe eine Frage zum Laden einer Autobatterie:

Wenn ich eine leere Autobatterie mit einem Relais an eine volle Autobatterie schalte, wie viel Strom fließt dann? Ist das schädlich für die Batterien?
Begrenzen die Autobatterien den Strom selbst, oder muss ich Widerstände einbauen?

Beide Batterien haben 100Ah bei 12V, und als Relais würde ich ein 120A KFZ-Relais nehmen.

Lg
Christoph

BASTIUniversal
13.07.2011, 10:12
Hallo!
Einfach aneinander anschließen würde ich die Akkus nicht. Der Strom würde nur vom Innenwiderstand der beiden Akkus begrenzt werden...und der kann vor allem bei Blei-Akkus dieser Größenordnung sehr klein sein. Die Folge wären zwei zerstörte Akkus bzw. eine geschmolzene Verbindungsleitung und Relais.
Die Frage ist natürlich auch, was einem zwei halb volle Akkus bringen. Ist es nicht eher sinnvoll erst den einen Akku zu leeren und dann den nächsten zu verwenden? Oder geht das eher in Richtung 2 Akkus in einem Auto/Wohnmobil?

Gruß
Basti

Hubert.G
13.07.2011, 10:15
Wie leer ist leer?
Du musst bedenkend das ein Akku eine sehr niederohmige Stromquelle ist. Der Kurzschlussstrom begrenzt sich zumeist nur durch die Selbstzerstörung.
So ein Autoakku ist für sehr hohe Ströme, zum Starten, ausgelegt. Das begrenzende Bauteil wird der Relaiskontakt sein, da im Einschaltemoment der Strom wesentlich höher sein kann als die 120A.
Wie groß ein Widerstand sein muss der dir den Strom bei einer Spannungsdifferenz leer / voll und deinem gewünschten Strom sein muss, kannst du dir ja selbst ausrechnen.
Für 100A würde ich den Widerstand aber nicht auslegen.

meistervolker
13.07.2011, 11:01
Hallo an alle,
mal ein Einwand aus der Praxis : wenn wir eine tatsächliche Tiefenentladene Batterie haben ( Kommt bei uns auf natürliche art und weise permanent vor ) -bekommt man die genau mit dieser Methode wieder zum leben -das Ladegerät ist nicht in der Lage -richtig ist das es auf jeden Fall Starthilfekabel sein sollten !
Bleiakkus sind da in der Handhabung sehr schmerzfrei , dabei lassen wir das Ladegerät gut eine Stunde mit angeschlossen ,danach schafft der Akku das wieder alleine -unsere Ladegeräte schaffen auch 100 A und Batterien haben wir hier im Schnitt mit gut 200 AH aber noch nie habe ich gesehen das dieser hohe Strom tatsächlich fließt -ausser es ist ein Verbraucher angeschlossen !
Das Relais ist eigentlich ja nur nötig wenn permanent beide Batterien an z.b. der Ladespannung der Lichtmaschine hängen -dann muß ein D+ gesteuertes Trennrealis dazwischen und Standard KFZ Relais ( schau mal Conrad ) können schon Mörder-Ströme von Haus aus ab !!

Christoph2
13.07.2011, 11:22
Hi,

ja es soll für die Umschaltung zwischen zwei Batterien im Wohnmobil sein.

Die Hauptbatterie soll immer voll sein, sodass man immer sicher sein kann dass man noch anstarten kann.
Die Zweitbatterie soll beliebig befüllbar (z.B. mit Dieselgenerator oder Solarzellen im Stillstand, und über die Lichtmaschine während der Fahrt) und Entleerbar (z.B. für Kühlschrank und Licht während dem Stillstand).
Während der Motor läuft sollen aber beide Batterien über die Lichtmaschine geladen werden.

Ich werde daher das Gesamte Boardnetz des Autos mit einem Relais an die Hauptbatterie und mit einem Relais an die Zusatzbatterie anschließen.
Mit einem uC werde ich drei Spannungen des Autos erfassen:

1. 12V-Boardnetz (ist immer 12V)
2. Zündung (ist 12V, wenn die Zündung ein ist)
3. Irgendein Signal das 12V ist, wenn der Motor läuft (muss ich erst suchen, wenn wem was einfällt bitte melden)

Der uC entscheidet dann welche Batterien er mit dem Boardnetz verbindet:
Wenn der Motor läuft, sollen beide Batterien verbunden sein, damit beide geladen werden.
Wenn nur die Zündung eingeschalten ist, soll nur die Hauptbatterie angeschlossen sein, sie ist ja hauptsächlich fürs starten da.
Wenn die Zündung abgedreht ist, also kompletter Stillstand, soll nur die Zweitbatterie angeschlossen sein, damit sie vom Kühlschrank und von der Beleuchtung entleert werden kann.

Bei jedem Umschalten zwischen den Batterien müssen aber für einen kurzen Moment (z.B. 200ms) beide Batterien mit dem Boardnetz verbunden sein, damit man nicht bei jedem Umschalten einen "Stromausfall" hat und z.b. der Radio die gespeicherten Sender verliert.

Wenn aber z.B. nach zwei Tagen Stillstand die Zusatzbatterie komplett leer ist, die Hauptbatterie aber voll, und man schaltet die Zündung ein um anzustarten, werden 200ms lang beide Batterien parallel hängen, und ein sehr hoher Strom fließen. Die Hauptbatterie sollte danach aber auf jeden Fall noch voll genug sein um starten zu können...

Eine Lösung die mir noch eingefallen ist ist auf die 200ms zu verzichten, dafür ein paar von diesen 1F Audiokondensatoren zu kaufen, die für die Pufferung bei größeren Musikanlagen im Auto eingesetzt werden, und an das Boardnetz zu hängen. Damit könnte man das umschalten überbrücken. Aber die Kosten von so einem Kondensator wollte ich eigentlich sparen...

LG Christoph

meistervolker
13.07.2011, 12:04
Hab ich mir doch gedacht ,
im richtigen Leben gibt es diese Schaltung ja schon ,wobei die Fahrzeugbatterie immer die Pufferung zum Umschalten übernimmt !
Wo genau liegt jetzt die größte Problematik in deiner Planung ??
Hier kann mann ja mal den Chinesen machen -bei fertigen Schaltungen ,da ist sicher die eine oder andere gute Lösung Bei !
Hast du denn das D+ Signal zur verfügung ??

Christoph2
13.07.2011, 15:38
Das Problem bei meiner Konstruktion ist dieser Stromstoß, der beim Umschalten entsteht. Mit so einem Elko könnte man die Boardspannung puffern, während man die eine Batterie ausschaltet und die andere ein:
http://www.conrad.at/ce/de/product/372861/AIV-2-FARAD-POWER-KONDENSATOR/0245610&ref=list;jsessionid=27201F96778F61C1697DB96C9BCBFE 4D.ASTPCCP2

Der Kostet allerdings 50€, so viel wollte ich für den gesamten Umschalter ausgeben.
Die Pufferung könnte man ja eigentlich auch mit einem kleinen Billigen Bleiakku machen oder? (z.b. Mopedbatterie =15€)


Wo kann man solche Batterie-Umschalter fertig kaufen?
Ich hab noch nichts gefunden das das tut was ich oben geschrieben hab oder zumindest so ähnlich.
Mehr als 50€ wollt ich für das Ding nicht ausgeben.

lg Christoph

meistervolker
13.07.2011, 23:21
Wie oft kommt denn tatsächlich so ein Umschalten vor ??
In echt wird ja die Fahrzeugbatterie mit einem Spannungswächter vom Bordnetz getrennt was durch einschalten der Zündung die Batterie für den Anlassvorgang wieder frei gibt (Bausatz bei Conrad unter 20,- Eur )-an sonsten ist die ab einer eingestellten Mindestspannung nicht mehr am Bordnetz .Die Aufbaubatterie wird mit einem Relais geschaltet was mit D+ der Lichtmaschine gesteuert wird, wenn der Motor läuft wird die Batterie geladen ,das Fahrzeug aber aus der Fahrzeugbatterie versorgt und wenn der Motor abgestellt wird wieder umgekehrt (wechsler )!
Rettungswagen können diesen Relais mit einem Schalter betätigen ,das D+ kommt dann eben nicht von der Lichtmaschine sondern von der Bordspannung -so starten diese Fahrzeuge im Notfall mit der Aufbaubatterie -aber vorsicht ,hier ist wichtig das man die Aufbauelektrik im Griff hat -hier ist es Möglich das durch die Leere Batterie und den hohen Anlassertrom 100A Strom durch Masseleitungen von Steuergeräten oder Heizungs-Bedienteilen fließen welche in dem Moment kontakt haben und ausgrillen können. Der Anlasser holt sich die Masse die er braucht -auch durch 0,75er kabel an schalterelementen !
Eine Erfahrung die einige Wohnmobilfahrer schon hinter sich haben -also prüfen ob die Aufbaubatterie duchgänig zum Motor mit Männerkabel angeschlossen sind -die Mühe machen sich viele Aufbauhersteller nicht und dann läuft der Motor -aber die Hütte brennt !!!
Ein permanentes Umschalten der beiden Batterien nütz ja eh nichts -eine Batterie muß Top sein sonst ist die beste idee nur Schwachstrom - und so schalten diese Batterien eben nur bei Motorlauf um !
Die Fahrzeugbatterie mit laden über Solar im Fahrzeugstillstand ist ja unproblematisch zu steuern !!
Hilft dir das etwas ??

PsiQ
19.07.2011, 15:42
Richtig, die Lösung von Meistervolker ist die einfachste:

Ein Relais, dass die 2.Batterie bei laufendem/ladenden Motor, also D+ an der Lichtmaschine, einschaltet. Ansteuerung des Relais per D+.
Das darf gerne ein 60A Doppelkontakt Relais sein, solltest halt 2x 12mm² Leitungen verlegen (Hifi Zubehör).
Dabei daran denken: Du hast keine 100A Dauerlast! Kabel nicht überdimensionieren begrenzt den Strom auch ;-)

Sofern die 2.Batterie nicht ganz kaputt ist, und selbst bei Plattenschluss hast du ohne Last immer noch um 9V, hast du auch nur eine differenz von 5V rum.

Wenn du beide Batterien am Campingplatz/Generator laden willst, häng die Batterien an eine gemeinsame Masse (sind se ja sowieso), und häng se über 2 dicke Dioden (als Verteiler mit Querstromschutz) an den Generator/Steckdose(Ladegerät).
Das geht ohne Mechanik.

Der ELKO nutzt dir nichts, zu klein, dafür hasste doch die (leere) Batterie als Puffer, notfalls empfindliche Dinger direkt intern puffern.
Der Elko haut dir nur noch mehr Stromspitzen beim Einschalten dazu.

meistervolker
19.07.2011, 21:46
Das richtig ,
deshalb hängt Fahrzeugelektrik immer an der Batterie -weil das der Beste Kondensator überhaupt ist ,die Idee mit den Dioden ist nicht schlecht -die gibt das günstig bei Conrad für Männerströme !!

Thommi
13.07.2015, 17:38
Ich bevorzuge immernoch die Klemme X-Lösung vor der D+-Lösung, um das Trennrelais anzusteuern. So ist es original in meinem VW-T4-Multivan verbaut. Leiterquerschnitt ist original 6 mm² und original unabgesichert.

Es ergab sich dann mal, dass ich ne andere Batterie unter den Fahrersitz gebaut hatte, deren Klemmsockel niedriger war. Die Barrerie/Akku (100 Ah) rutschte in den Kurven, der Pluspol kam an die Sitzkonsole. Das Trennrelais war dann die Sicherung, es brannte durch, unbemerkt. Später in einer anderen Kurve lag dann dr Pluspol längere Zeit an der Konsole, der Ringkabelschuh an dem Minuspol der Batterie brannte durch, die zweite Sicherung. Daher wäre es ratsam, beide Pole mit einer Streifensicherung mit ca 60 A abzusichern (Sicherungen für die Glühkerzen bei Dieselmotoren)

Als Trennrelais reicht eines, das 40 A schalten kann, wenn der Leitungsquerschnitt 6 mm² zwischen den Batterien hat, wie es original so ist.

Eine fatzleere Batterie zieht nur in den ersten Sekunden sehr viel Strom, hat dann aber schon einen kleinen Schaden weg. Wenn die nicht immer auf Volladung ist, neigt sie zum Sulfatieren. Sulfatieren kommt von Sulphur, Schwefel, und das Elekrolyt der Bleibatterie ist eben Schwefelsäure.

Je mehr Schwefelkristalle sich auf den Bleiplatten bildet, desto glatter werden
sie, und je glatter sie werden, desto weniger Reaktionsfläche haben sie, und umso weniger Strom können sie aufnehmen (Ladung) oder abgeben (Stromentnahme)

Wenn du einen Blei-Gel-Akku verbaut hast, dann ist der Effekt noch grösser, die brauchen mehr als 14 V Ladespannung, werden mit der Lichtmaschine nie voll, AGM auch nicht.

da brauchst du einen Kennlinienlader von Cetek oder Fraron, da kann man die Ladekennlinie dann einstellen.

Was deine Verbraucher betrifft: Evtl Luftstandheizung und idealerweise 12 V Kompressorkühlbox, die schalten vor der Entladeschlussspannung idealerweise ab, ebenfalls eine elektrothermische Kühlbox von Elektrolux, aber bei der ohne Gewähr.

Hast du eine Absorberkühlbox, welche ein Heizelement zum Verdampfen der Kühlflüssigkeit hat, dann saugt die die Batterie bis zum Anschlag leer.

Ich habe auf meinem Bulli ein 180 WP- (theoretisch unter Idealbedingungen) Solarpanel, ein 40 A Trennrelais, das die Batterie bei Fahrt mitlädt, und https://www.fraron.de/batterieladegeraete/blg20m12v-batterieladegeraet-iuou-20a-12v-zwei-baenke/a-3355464/

eben den ewig langen verlinkten Lader drin verbaut. Trivalent, Solar, mit Lichtmaschine oder Landstrom

Du musst aber bedenken, dass der Fraron nur mit einer Ladekennlinie auf beiden Batteribänken lädt.

Also nicht Blei-Säure Starterbatterie und Bleigel Wohnbatterie.

Um nun wieder auf Klemme X zur Relaisansteuerung zu kommen: Es kann passieren, dass die Starterbatterie im Winter schwächelt, die Wohnbattrie dann aber voll geladen ist. Dann bringt es etwas, wenn man die Zündung für fünf bis zehn Minuten einschaltet, und die Wohnbatterie gibt der Starterbatterie nen schubs, dass es zum Starten reicht. Wenn du den Zündschlüssel zum Starten drehst, sind die beiden Batterien dann wieder getrennt.

Bei D+-Ansteuerung hast du die Möglichkeit nicht, da heisst es dann Starthilfe von einem Fremdauto annehmen.