Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Motorwerte "umrechnen"
Moin,
ich habe einen Elektromotor mit folgenden Kennwerten:
Nenndaten
Spannung: 12V
Leistung: 6,3W
Drehzahl: 3000 1/min
Stom: 0,9A
Leerlaufdaten
Drehzahl: 4400 1/min
Strom: 0,1A
Anlaufdaten
Anlaufmoment: 61mNm
Anlaufstrom: 2,5A
Leistungsdaten
max. Abgabeleistung: 7W
max. Dauerdrehmoment: 11mNm
Diesen Motor möchte ich nun an einem 2S Lipo (7,4V) betreiben. Wie kann ich die Daten auf diese Betriebsspannung umrechnen? Das wird ja kein linearer Zusammenhang sein oder?
Gruß
Christopher
021aet04
10.07.2011, 22:48
Die Drehzahl ist relativ linear zur Spannung. Es hängt aber auch von der Belastung ab, die an der Motorwelle anliegt. Je höher die Last an der Motorwelle ist, desto niedriger ist die Drehzahl. In der Industrie werden die Motoren eher mit einer Stromregelung betrieben. Deswegen heißen diese Antriebssätze auch Stromrichter. Bei Drehstrommotoren nennen sich Diese Frequenzumrichter, da sie die Frequenz steuern/regeln.
MfG Hannes
Okay.
Wenn die Drehzahl also einigermaßen linear ist bräuchte ich noch einen Ansatz um auch das Drehmoment zu ermitteln. Ich erinnere mich da grade an eine meiner Vorlesungen zum Thema "Elektrische Maschinen". Da haben wir Fremd- und Nebenschlusserregte Gleichstrommotoren durchgekaut. Hängen geblieben und spontan wieder aufgetaucht ist da bei mir die Formel: P=M*2*PI*n
Wenn ich jetzt noch an eine Leistung komme könnte ich die Formel doch nach M umstellen oder? Ich dachte daran, den Motor mit 7.4V zu betreiben. Auf der Motorwelle bringe ich eine Scheibe an um den Durchmesser etwas zu vergrößern. Um diese Scheibe schlinge ich ein Stück Stoff, mit welchem ich über ein Gewicht oder Feder die Reibung auf der Scheibe so lange erhöhe, bis sich am Motor eine Drehzahl von ca. 1800 1/min einstellt (7,4V/12V*30001/min). Über ein Multimeter messe ich dann den aufgenommenen Strom und errechne über P=U*I die aufgenommene Leistung des Motors. Einen Wirkungsgrad wird man wohl grob abschätzen können, um somit das Drehmoment zu errechnen.
Komme ich mit diesem Weg auf realistische Werte oder habe ich irgendwo einen Denkfehler, bzw. übersehe eine Wichtigkeit?
Calis007
11.07.2011, 16:59
Klingt nicht schlecht, Wirkungsgrad fuer solche kleinen Dinger liegen so um die 40-50% am Leistungsmaximum, soweit ich das von den hoeher drehenden Slotcar-Motoren kenne, wird hier wohl nicht viel anders sein..
Ich hab ein Datenblatt zum Motor gefunden. Da mir den Aufbau eines Teststandes im Moment Zeit, Material und Platz fehlt hab ich mir anhand der hier gezeigten Daten einen Rechenweg ausgedacht um Drehzahl und Drehmoment zumindest grob abzuschätzen:
Über das Ohm'sche Gesetz errechne ich mir mit meiner neuen Versorgungsspannung von 7,4V und dem Anschlusswiederstand den neuen Anlaufstrom: 7,4V / 4,8Ohm = 1.54A
über die Drehmomentkonstante komme ich so an ein Anlaufdrehmoment von 25mNm/A * 1,54A = 38,5mNm
Über das Verhältnis von Anlaufdrehmoment zu max.Dauerdrehmoment bei Bemessungsspannung (12V-Betrieb) errechne ich mir jetzt das neue max. Dauerdrehmoment: (38,5*11)/61 = 6,9 mNM
Könnte mir jemand bestätigen, ob ich damit reelle Werte errechnet habe oder ob ich irgendwo Mist gerechnet habe?
Hier noch der Auszug zum Motor aus dem Datenblatt:
19330
Die ersten beide Werte sind so zu berechnen.
Das maximale Dauerdrehmoment kann man etwas höher ansetzen.
Es ist ja nicht das höchste Drehmoment, beispielsweise das beim Stillstand, sondern das Drehmoment bei dem die Erwärmung nicht zu groß wird. Wenn bei 12V Betrieb das Dauerdrehmoment 11mNm ist dann kann man den dafür nötigen Strom auch bei 7V Betrieb fließen lassen und kommt auf das gleiche Moment. Die ohmschen Verlaust sind dabei gleich groß, die Drehzahl ist eben geringer.
So wie ich es sehe ist die Kühlung nicht von der Drehzahl abhängig (ohne Lüfter auf der Motorwelle).
Super. Besten Dank für die Tipps/Infos/Hilfestellung!
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