Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verstärker mit PC-Anbindung
MeckPommER
26.04.2011, 09:28
Hallo liebe Bastlergemeinde,
ich ärgere mich seit langem über meine Audioausrüstung für meine PCs. Ich habe 5 Rechner, über die je nach Anwendung Gepiepse oder 5.1 Sound kommt und ein riesiges Kabelgewirr durch verschiedenste Verstärker, Umschalter und Boxen. Dazu kommt noch, das immer irgendwelche Potis kratzen und quietschen.
Beim Stöber im Reicheltsortiment stieß ich bei analogen ICs auf Mixer und Verstärkerbausteine, die per I2C oder SPI angesteuert werden, und so kam mir folgende Idee:
Ein Verstärker mit 5 Eingängen zu je 6 Kanälen.
6 * 20 Watt Ausgänge für Lautsprecher.
Eingangs-Auswahl, Lautstärke, Balance, Klangregelung über Taster und Drehencoder.
Steuerung zusätzlich möglich per PC (seriell wäre hier natürlich am einfachsten, TCP/IP wäre am sinnvollsten).
Man könnte den Verstärker fernsteuern, hätte nie wieder Gekratze von irgendwelchen Potis, könnte per µC Klangvorlieben und ideale Balanceeinstellungen speichern, weniger Kabel, mehr Platz ...
Zur Realisierung einen Atmega32 o.ä. für die Taster und die I2C-Steuerung der Audiostufen, ein kleines Display vielleicht. Bei den Verstärkern bin ich am überlegen, ob man es nicht preisgünstig mit einem PC-Netzteil und Verstärkerbausteinen für Autos hinbekommen könnte (12V).
Was denkt Ihr darüber?
Gruß MeckPommER
Im Prinzip kannst Du vor den Eingang Deiner Audiokonstruktion einfach nen Multiplexer der per µC angesteuert wird schalten CD4097 z.B..
Der Audioteil ist da noch das kleinste Übel, wie willst Du aber dem µC sagen welcher Eingang nun geschaltet werden soll?
Entweder du baust Dir dann ne Schltung die eben 6-mal jeweils mit dem USB eines Rechners verbunden wird und einfach
auf die Betriebsspannung desselbigen reagiert per Optokoppler getrennt versteht sich,
oder komplexer, indem Du nen RS485-Bus von PC zu PC schleifst und per
Protokoll und USB-RS485-Umsetzer Steuerkommandos schickst. So oder so, trivial wird das nicht.
MeckPommER
26.04.2011, 12:07
Das mit dem Multiplexer ist eine gute Idee, allerdings gibt es solche Multiplexer auch für den Audiobereich inkl. Klangregelung für wenig Geld. Bei der Anzahl meiner Kanäle und Eingänge könnte deine Version mit einigen CD4097 (mit nachfolgender getrennter Klangregelung) sich allerdings erheblich besser und günstiger realisieren lassen.
Die PC-Steuerung wäre nicht so tragisch, denke ich, da einer meiner Rechner sowieso an ist, egal an welchen Rechnern ich sonst noch arbeite. Es müßte also im Minimalfall nur eine serielle Verbindung von einem PC zum Verstärker führen.
Wenn man es wirklich von jedem PC aus steuerbar machen möchte, so sollte man wohl eher eine Steuerung per LAN umsetzen, da ich ja grade darauf aus bin, Kabelsalat zu minimieren.
Die PC-Steuerung ist generell ja nur eine mögliche Erweiterung, da das Gerät selber ja auch über Display, Taster & Drehencoder bedienbar sein soll.
Erstmal habe ich mir ein paar Bauteile geordert um es für einen oder zwei Eingänge in Stereo mal auszuprobieren auf dem Steckbrett.
Hallo!
Erstmal habe ich mir ein paar Bauteile geordert um es für einen oder zwei Eingänge in Stereo mal auszuprobieren auf dem Steckbrett.
Dein Projekt scheint für ein Anfänger, der sich bisher wenig mit Analog/Audiotechnik beschäftigt hat, simpel. Ich möchte nur aus eigener Ehrfahrung warnen, dass ein Netzbrum, der sich in empfindiche Audioverstärker einkoppelt, sogar mit besten Oszis auf einem Steckbrett mit standart Verbindungskabeln kaum zu finden und beseitigen ist. :(
MeckPommER
26.04.2011, 19:42
Jo, mein Vater sagte schon "Ein Verstärker verstärkt verstärkt auch Sachen die er nicht verstärken soll" oder so ähnlich. Auf einem Steckbrett kann man natürlich keine vernünftigen Masseflächen realisieren bzw. optimal auf kurze Wege achten.
Hier kommt es mir zunächst auf eine vernünftige Test-Ansteuerung der einzelnen Baugruppen via I2C an.
Trotzdem vielen Dank für die Warnungen, was das Brummen betrifft. Wenn ich meinen Platinenentwurf fertig habe, werde ich diesen sicherlich zur Diskussion hier einstellen.
Gruß MeckPommER
Es ist nicht schlimm, wen man mit Brumm in Testschaltung leben kann. Ich habe bei profesioneller Entwicklung von einem Audiometer schon mit Kopfhörer diverse Massepunkte auf serienreifer Leiterplatte mit dickem isolierten Draht "kurzschliessen" müssen um den höhrbaren Brumm auf Null zu bringen. Die empirisch gefundene Punkte mussten dann in Serienherstellung genauso verbunden werden und bisher kenne ich keine bessere Methode um Brumm zu beseitigen ... :D
Übrigens, da hilft angeblich keine Diskussion. :(
MeckPommER
26.05.2011, 11:13
Liebe Bastler,
ich wollte nur kurz berichten, das mein 5.1 Umschalter/Verstärker gestern fertiggeworden ist. 5 x 6 Eingänge 6 x 45W. Getrennte Klangregelung für Front/Rear/Center & Sub. Die Klangeinstellungen inkl. Balance etc. können für die jeweilige Quelle gespeichert werden.
Zur technischen Seite:
Input select über 3 TEA6420
Klangregelung über 3 TDA8425
Verstärkung über 2 TDA7560
Steuerung über einen Atmega32 mit angeschlossenen Tastern und S65 Handy-Display.
Schwierigkeiten machte zunächst, das z.B. die TDA8425 per I2C alle auf der selben Adresse sitzen, aber nachdem ich softwaremäßig 3 I2C Stränge realisiert hatte, auf dem jeweils ein 8425 und ein 6420 sitzt, waren alle Probleme beseitigt.
Die Stromversorgung erfolgt durch ein 450W PC-Netzteil, welches 20A auf der 12V Schiene bringt. Dieses Netzteil braucht nur wenige Watt Last auf der 5V Schiene um die 12V ausreichend zu regeln. Das Einschalten geht per Taster über ein bistabiles Relais, welches Power-On von Netzteil über 100 Ohm mit Ground verbindet. Das Ausschalten geschieht über den Atmega über die zweite Spule des bistabilen Relais.
Sound: ich habe 5 zwar große aber einfache 3-Wege-Boxen sowie eine Bassrolle am Verstärker. Keine High-End Teile aber durchaus brauchbar. In der Kombination mit meinem Verstärker bin ich echt voll zufrieden! Es rausch und brummt nix und neben den klaren Höhen drückt der Bass so richtig schön im Gesicht :)
Optik: Außen -> unspektakulär, innen -> spaghettikulär ^^
Mein Fazit: mit Rack-Gehäuse von Pollin (3 HE für 35 Euro) und den ganzen Kleinteilen nebst PC-Netzteil liegen die Kosten bei ca. 140 Euro. Für das Geld bekommt man (zumindest nach meinem Kenntnisstand) nichts Gleichwertiges gekauft.
Gruß MeckPommER
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