Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Kabel hat den geringeren Widerstand?
Hallo Freunde
Dumme Frage, ich vermute aber, dass das Kabel mit nur einer Litze den geringeren Widerstand hat.
Wenn ich 2 Kabel habe, sagen wir mit 1,5qmm Kabelquerschnitt habe, eines mit nur einen Litze, das andere mit vielen Litzen. ich betrachte den Gleichstromfall, welches hat den geringeren Widerstand?
Verunsichert bin ich, da für ein Hochstromkabel, das ist hier aber nicht der Fall, der Einsatz eines Kabels mit vielen Litzen empfohlen wurde. Die Oberflächen seien größer war die Begründung!
Der bei Kabeln angegebene Querschnitt bezieht sich immer auf alle Einzellitzen zusammen. Es ergibt sich also in beiden Fällen der gleiche Widerstand.
[Einzige Ausnahme sind Hochfrequenzanwendungen bei großer Leistung. Bei HF fließt durch den Skin-Effekt der Strom vor allem an der Oberfläche eines Leiters. Daher gibt es spezielle HF-Litze, bei der dann allerdings die einzelnen Litzenadern lackisoliert sind, damit sie sich nicht berühren]
Ich kanns nicht wirklich begründen aber meine Vermutung wär folgende:
Bei Gleichstrom sollte es eigentlich relativ egal sein ob Draht oder verdrillte Litze. Durch das enge verdrillen im Mantel wird ab einer gewissen länge der unterschied nur relativ klein sein. Nachteil ist natürlich die Kontaktierung am Ende des Kabels. Bei Lüsterklemmen beispielsweise kann es durchaus passieren das bei verdrillter Litze der Kontakt schlecht ist und nicht alle litzen kontakt haben. Das führt dann logischerweise zu einem kleineren Querschnitt an den Enden und eventuell zu lokaler überhitzung. Der Widerstand steigt dann selbstverständlich auch.
Bei Wechselspannung ist das wieder ein ganz andere Thema, da dort die Frequenz nicht ganz unwichtig ist. Bei sehr hohen Frequenzen kommen dann Dinge wie Skin Effekt, Induktivität etc. zum tragen aber das ist hier ja nicht die Frage.
Warum das Kabel einen größere Oberfläche haben sollte kann ich nicht ganz nachvollziehen da das Kabel ja sehr eng verdrillt ist im Mantel und sich die litzen somit untereinander eh kontaktieren auf relativ breiter fläche. Selbst wenn das nicht so währe, würden sich die Oberflächen der Litze zwar addieren aber dafür ist der Querschnitt der einzelnen Litzen ja auch wesentlich kleiner was einen größeren Widerstand zur folge hat. Somit würde die addition der einzeloberflächen zwar größer, was aber nicht zwangläufig einen geringeren Widerstand im Vergleich zu einer Drahtleitung zur folge hat.
Ich nehme hier wie gesagt nur den Gleichstromfall an und vernachlässige daher Induktivität etc. und somit auch den Blindwiderstand.
Hat einer eine bessere Erklärung oder kann meine Widerlegen?
Hallo!
Dumme Frage, ich vermute aber, dass das Kabel mit nur einer Litze den geringeren Widerstand hat.
Wenn ich 2 Kabel habe, sagen wir mit 1,5qmm Kabelquerschnitt habe, eines mit nur einen Litze, das andere mit vielen Litzen. ich betrachte den Gleichstromfall, welches hat den geringeren Widerstand?
Du hast bei Gleichstrom völlig Recht, da bei mehreren Drähten (Litze) und gleichem Querschnitts beiden Kabel, der gesamte Querschnitt des leitenden Metals sicher kleiner ist. ;)
MfG
Hessibaby
21.02.2011, 09:32
Der Widerstand von 1 m Litze gegenüber 1 m Massivleiter ist ca. 2% höher, da die Länge der einzelnen Drähte durch das Verdrillen höher ist. Zum Thema Strombelastbarkeit solltet Ihr mal beim VDE nachlesen.
.:markus:.
21.02.2011, 11:59
Das die Länge der Einzellitzen länger ist, ist klar. Aber warum sollte das auswirkungen auf den Widerstand haben? Die Litzen sind ja untereinander nicht isoliert...
Hessibaby
21.02.2011, 13:42
@Markus , dass ist richtig, aber die Einzeladern sind, je nach Hersteller, nicht wirklich formschlüssig verdrillt. Dazu kommen Parameter wie Oberflächenoxydation und Querschnittsverjüngung.
Hallo!
@ .:markus:.
Das stimmt nicht, weil der Widerstand der Leitung proportional zur Länge ist und verdrillte Drähte praktisch immer länger als einzelner gerader sind. ;)
Ausserdem in Kabeln mit gleichem Durchmesser ist bei runden Drähten in der Litze der gesamte Querschnitt kleiner als bei einem Draht.
MfG
.:markus:.
21.02.2011, 14:42
Hab mal nachgeschaut, beim Kabelhersteller Lapp ist das Kupfergewicht einer einzeladrigen Ader gleich dem einer felxiblen mit gleichem Nennquerschnitt.
-> Muss also bedeuten dass bei mehrlitzigen Adern der Querschnitt größer ist um den gleichen effektiven Kupferquerschnitt zu erhalten.
-> Und muss auch bedeuten dass der Widerstand gleich ist, jedoch dürfte in der Praxis Hessibaby mit
Oberflächenoxydation und Querschnittsverjüngung
recht haben.
Der Widerstand von 1 m Litze gegenüber 1 m Massivleiter ist ca. 2% höher, da die Länge der einzelnen Drähte durch das Verdrillen höher ist. ...
Ein sehr interesssanter Aspekt, das ist dann mal wieder ein charakteristischer Wert den man sich für den Rest seines Lebens merkt obwohl man ihn nicht wirklich brauchen wird. Unwillkürlich fragt man sich dann natürlich auch warum eine dünne Ader mehr Verdrillungen pro Meter hat als eine dicke oder ob es nur ein Mittelwert für eine mittlere Adernstärke war.
Wieviele Umdrehungen pro Meter wären es eigentlich, um bei einem Kupfer-Querschnitt von 1mm² auf den Wert zu kommen, bei einzeln isolierten Drähten und wieviele im realen Fall? Vielleicht sollte man es einmal nachmessen.
Entschuldigung für die Abschweifung.
Hallo Freunde
Dumme Frage, ich vermute aber, dass das Kabel mit nur einer Litze den geringeren Widerstand hat.
Wenn ich 2 Kabel habe, sagen wir mit 1,5qmm Kabelquerschnitt habe, eines mit nur einen Litze, das andere mit vielen Litzen. ich betrachte den Gleichstromfall, welches hat den geringeren Widerstand?
Verunsichert bin ich, da für ein Hochstromkabel, das ist hier aber nicht der Fall, der Einsatz eines Kabels mit vielen Litzen empfohlen wurde. Die Oberflächen seien größer war die Begründung!
Könnte die Oberfläche nicht auch im Bezug auf die Wärmeableitung gemeint sein?
Hallo -Paa- nein, ich denke das kommt vom bezug auf den Skin-Effekt bei Wechselspannungen.
Hab zwar bis jetzt noch nicht vom Skin-Effekt gehört, klingt aber laut Wikipedia einigermaßen logisch.
hardware.bas
22.02.2011, 14:07
Um noch mal auf die HF zurückzukommen; bei LW-, MW- und KW-
Anwendungen gabs mal die HF-Litzen. Da waren die - meistens
20 - Einzeläderchen gegeneinander isoliert, so dass sich tatsächlich eine
erhöhte Oberfläche ergab . Hatte man ein einziges Äderchen beim
Anlöten nicht erwischt, war die Gesamtqualität dieser Litze schlechter,
als ein Einzeldraht. Bei hohen Frequenzen wurden eh wieder Einzel-
drähte benutzt. Wies jetzt gehandhabt wird, weiss ich nicht, da ich schon
seit geraumer Zeit kein Radio mehr gebaut habe. VG Micha
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