PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Militärische Roboter



oberallgeier
25.12.2010, 13:26
Die Ausgabe Dezeber 2010 des Spektrum der Wissenschaften bringt einen sehr informativen Artikel über militärische Roboter:
Der ferngesteuerte Krieg. (http://www.spektrum.de/artikel/1050008), der im www frei downloadbar ist (PDF). (http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1055086)

Sehr informative Bilder dazu, z.B. eine schön detaillierte Übersicht zum BigDog von Boston Dynamics. Und der Kasten "Und fliegt und fliegt und fliegt" bringt interessante Details zum Thema Cyborgs.

Interessant ist der dokumentierte Fortschritt. Wer vor zehn Jahren irgendwie über die fast spöttischen (nicht wirklich verbreiteten) Berichte vom MIT über den Irakkrieg stolperte (wie oft muss ich meinen Rechner im Panzer starten, bis der richtig gebootet hat - der Rechner, nicht der Panzer) wird einigen Fortschritt dieser autonomen Technologien finden. Allerdings ist wenig über die Fehleranfälligkeit ausgesagt.

Anmerkung: über die vor einiger Zeit hier im Forum vorgestellte Roboterhand wird ebenfalls, aber getrennt, berichtet. (http://www.spektrum.de/artikel/1052641&_z=798888)

Richard
25.12.2010, 14:27
Die Ausgabe Dezeber 2010 des Spektrum der Wissenschaften bringt einen sehr informativen Artikel über militärische Roboter:
Der ferngesteuerte Krieg. (http://www.spektrum.de/artikel/1050008), der im www frei downloadbar ist (PDF). (http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1055086)

Sehr informative Bilder dazu, z.B. eine schön detaillierte Übersicht zum BigDog von Boston Dynamics. Und der Kasten "Und fliegt und fliegt und fliegt" bringt interessante Details zum Thema Cyborgs.

Interessant ist der dokumentierte Fortschritt. Wer vor zehn Jahren irgendwie über die fast spöttischen (nicht wirklich verbreiteten) Berichte vom MIT über den Irakkrieg stolperte (wie oft muss ich meinen Rechner im Panzer starten, bis der richtig gebootet hat - der Rechner, nicht der Panzer) wird einigen Fortschritt dieser autonomen Technologien finden. Allerdings ist wenig über die Fehleranfälligkeit ausgesagt.

Anmerkung: über die vor einiger Zeit hier im Forum vorgestellte Roboterhand wird ebenfalls, aber getrennt, berichtet. (http://www.spektrum.de/artikel/1052641&_z=798888)

Da sag ich Frohe Weihnacht armer Käfer. :-)

Frohes Fest, Richard

oberallgeier
25.12.2010, 18:26
Immerhin wäre hinter vorgehaltener Hand fast zu überlegen, ob der Coloradokäfer („Colorado beetle“) die erste oder die Test- Version dieser Art biologischer Kriegsführung sein könnte - oder hätte sein sollen - oder so. Wurde ja in den 50ern jenseits der Mauer so propagiert. Allerdings kam der Coloradokäfer schon viel früher, sozusagen zum hundertsten Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung als interkontinentale Waffe. Aber das hieße immerhin, dass hier langfristig und extrem vorausschauend geplant worden wäre. Das wiederum kann ich mir in diesem Zusammenhang nicht vorstellen. Beetle oder Bush-Männer . . . . .

Frohes Fest *ggg*.

Richard
25.12.2010, 19:27
Aber das hieße immerhin, dass hier langfristig und extrem vorausschauend geplant worden wäre.


Das darfst Du nicht so negativ sehen, Warum Käfer nehmen die keine Wummen halten können, es gibt doch LSD für die Truppe. :-) Hat sich allerdings nicht durchsetzen können weil die LSD Truppen Freund/Feind nicht unterscheiden konnten oder geglaubt haben sie könnten Fliegen, das war dann ein einfach zu hoher "Material" Verbrauch......immer diese harten Landungen. :-(

Gruß Richard

Thoralf
25.12.2010, 21:03
ich habs nur kurz überflogen. Im Grunde nichts neues im Artikel, sorry.
Gut, Überwachungsdrohnen haben den Militäralltag bereichert. Überwachung, Aufspüren von Gegnern in unübersichtlichen Gelände und deren Vernichtung mit Hellfire-Raketen sind quasi Alltag.
Eine ganze Reihe von weiteren Robotern ist angedacht, die in allgemeinen Medien nicht gro? publiziert werden. ein Beispiel stellen springende Minen dar. Diese verlegen sich selbst nach vorgegebenen Koordinaten (werden vom Jeep oder Truck gekippt oder geworfen und springen per Verbrennungsmotor zum einsatzort). Detonieren welche, können sie feststellen, wo Lücken entstanden sind und "heilen" diese selbst aus.
Auch im Polizeieinsatz sind Minidrohnen angedacht ... oder ne Art "Krafteier" mit Kamera, die in fenster von zu erstürmenden Gebäuden geworfen werden.
Ein fazit kann man bei allen Roboteranwendungen oder deren Planung ziehen:

1. fliegende Drohnen funktionieren nur bei Lufthoheit der Einsatzmacht. Sonst können die genauso vom Himmel geholt werden, wie jedes Kampfflugzeug. Für Helidrohnen, die mal für Sportstadien angedacht waren (eine Freigabe steht bisher nicht in Aussicht) genügt eine Rolle Klopapier, um diese vom Himmel zu holen.

2. von Drohnen a la Predator mal abgesehen sind viele Drohnen oder Bots für den Geländeeinsatz zu kompliziert, wartungsintensiv oder genügen den Anforderungen nicht gut:
- zu geringe Batteriekapazität
- benötigen Benutzerintervention bei unklaren Situationen
- praktisch immer Backup via Funk nötig
- bei kleinen Bots schlechte Geländegängigkeit und zu geringe Payload
- große Bots kommen z.B. in Unterholz schlecht durch

3. Die KI ist noch lange nicht soweit, daß von einem Roboter hochkomplexe Entscheidungen getroffen werden können

4. fehlende vernünftige Energiequelle. Verbrennermotoren sind nur für Flugdrohen oder große Bots geeignet, aber bei Beschuß explosiv. Motoren benötigen schon kompliziertere Steuerung als Elektroantriebe

5. Batterien haben noch immer zu geringe Kapazitäten für einen ernsthaften Kampfeinsatz. Im Antiterroristenszenario beim Stürmen von Wohnungen oder Häusern genügen diese schon eher.

6. Funk läßt sich IMMER stören trotz Verschlüsselung und Spread-Spektrumstechnik. Klar, es gibt Technologien, die trotz Störnebel Signale durchbringen aber die Fehlerrate steigt mit fallendem Signal-Stör-Abstand und die Übertragungsrate fällt.

Insgesamt kann man sagen, daß Anwendungen heutzutage nur funktionieren, wenn man eine umfangreiche Technik vor Ort bringen kann und einem keinerlei adäqute Gegner gegenüberstehen.

Diese aufstellungist natürlich nicht vollständig und alles entwickelt sich immer weiter. aber seidem man Kriege führt gibt es einenWettlauf zwischen Geschoß und Panzerung, den bisher immer das Geschoß gewonnen hat (symbolisch gemeint)