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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechselspannung mit Brückengleichrichter



hunni
02.12.2010, 21:39
Ich habe mal eine Frage zur Gleichrichtung von Wechselspannung. Wenn ich mit einem Brückengleichrichter die Spannung gleich richte, kann dann die Spannung höher werden. Ich habe mal gelesen, das sie sich um N*1,74 vergrößert. Stimmt dass?

Gruß Hunni

wkrug
02.12.2010, 22:26
Es kommen da 2 Faktoren zusammen.

1. Eine Wechselspannung mit z.B. 12V hat einen Spitzenwert von 16,97V
Das kommt dadurch zustande, das bei einer Wechselspannung der Effektivwert angegeben wird und der ist bei einer Sinusförmigen Wechselspannung Spitzenwert / (wurzel)2.

2. Ein weiterer Effekt ist, das die Leerlaufspannug eines Transformators höher ist, als seine Abgabespannung unter Last.

Negativ in diese Berechnung gehen die Dioden des Brückengleichrichters mit 1,4...2V ein.

Dein Wert mit 1,74 erscheint mir etwas sehr hoch, es kommt natürlich auf die Belastung des Trafos an.

Klar ist auch, das diese Spannungsüberhöhung nur mit einem Siebelko passieren kann.
Bei einer gleichgerichteten Spannung ohne Siebelko würde die Mittelspannung, der pulsierenden Gleichspannung, unter dem Effektivwert der Wechselspannung liegen. ( Verluste durch die Gleichrichterdioden).

hunni
03.12.2010, 10:57
mhh.... also gibt es keine Faustformel, wie ich die Spannung berechnen kann. Wo würde denn das Siebeelko deiner Meinung nach hinkommen? Vor oder nach dem Gleichrichter? Ich habe immer nach den Gleichrichter ein Siebeelko gesetzt, um die Gleichspannung weiter zu glätten.
Ich möchte, z.B. aus 230 Volt wechselspan nung, 12 Volt Gleichspannung und 1 Amp erzeugen. Bisher habe ich einfach immer ein wenig mehr Spannung genommen und dann einfach ein Spannungsregler. Doch ich finde das nicht effektiv.

Gruß Hunni

Andree-HB
03.12.2010, 11:18
Ein Siebelko vor dem Gleichrichter stinkt bestialisch ! :-)

hunni
03.12.2010, 11:26
Gut, wollte schon sagen, dass kann doch garnet

askazo
03.12.2010, 12:05
Bisher habe ich einfach immer ein wenig mehr Spannung genommen und dann einfach ein Spannungsregler. Das ist halt auch die Standartlösung. Wirklich effektiv ist das natürlich nicht, aber das ganze ohne Spannungsstabilisierung zu machen, ist eigentlich nicht praktikabel. Die Spannung die ein Trafo ausspuckt ist halt immer in gewissem Grad lastabhängig. Die einzige Möglichkeit das ganze effektiver zu machen, wäre ein Schaltregler anstatt eines Linearreglers. Da ist dann aber die Schaltung wieder ein bißchen aufwändiger.

Gruß,
askazo

Richard
03.12.2010, 12:47
Ein Siebelko vor dem Gleichrichter stinkt bestialisch ! :-)

Ausprobiert? :-) :-)

Gruß Richard

Andree-HB
03.12.2010, 13:01
...wer hat dergleichen in entsprechender Ausbildung nicht mal ausprobiert ?
Man muss doch schliesslich mal erleben, warum einem vor solchen Dingen abgeraten wird ! ;-)

Manf
03.12.2010, 14:35
Wenn man mal z.B. bei Pollin nachgesehen hat dann kommt es einem meistens nicht mehr so interessant vor ein Netzteil mit 12V und 1A selbst zu bauen.
Eine Testschaltung ist interessant, aber für den Gebrauch mit Gehäuse ist eine fertige Lösung kaum zu schlagen.

http://www.pollin.de/shop/dt/NDAxOTQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Steckernetzgeraete/Stecker_Schaltnetzteil_AVISTRON_KSAD1200150W1EU.ht ml

Richard
03.12.2010, 14:56
Wenn man mal z.B. bei Pollin nachgesehen hat dann kommt es einem meistens nicht mehr so interessant vor ein Netzteil mit 12V und 1A selbst zu bauen.
Eine Testschaltung ist interessant, aber für den Gebrauch mit Gehäuse ist eine fertige Lösung kaum zu schlagen.


In der 4ma haben wier überwiegend kleine Stecker Netzteile von Monacor (Bremen) verwendet. Die sind halt für uns gut erreichbar.

ein 5 A Schaltnetzteil mit Eingangsspannung von 60.......230 VAC und Ausgangsspannung in 1 V Schritten programmierbar bis 24 V für gerade einmal 21 € (netto). Dafür denke ich nicht einmal daran den Lötkolben an zu Heizen.......

Gruß Richard

PICture
03.12.2010, 15:08
Hallo!

@ hunni

Die Berechnungen sind ganz einfach und bei bekannter Spannung des Trafos unter "normaler" Belastung und üblichen Brückengleichrichter die gleichgerichtete Ausgangspannung beträgt Uout = U * Wurzel2 - 2 *Uf.

Dabei ist U der gemessene effektive Wert der AC Spannung und Uf der Spannungabfall auf der Gleichrichterdiode bei gegebenem Strom (z.B bei 1 A um 1V ). Beim Leerlauf ist die Ausgangspannung, je nach Grösse des Trafos natürlich höher, weil U grösser und Uf kleiner sind.

MfG

hunni
03.12.2010, 15:39
Die Berechnungen sind ganz einfach und bei bekannter Spannung des Trafos unter "normaler" Belastung und üblichen Brückengleichrichter die gleichgerichtete Ausgangspannung beträgt Uout = U * Wurzel2 - 2 *Uf.
Super genau diese Antwort habe ich gesucht.


Wenn man mal z.B. bei Pollin nachgesehen hat dann kommt es einem meistens nicht mehr so interessant vor ein Netzteil mit 12V und 1A selbst zu bauen.
Eine Testschaltung ist interessant, aber für den Gebrauch mit Gehäuse ist eine fertige Lösung kaum zu schlagen.

Ja das war auch nur ein Beispiel, bei 1 Amp ist das ganze noch kein Problem, aber bei 50 Amp wird das ganze dann doch etwas kritisch ;).

Vielen Dank noch mal für die schnellen und informativen Antworten.

Gruß Hunni