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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie habt ihr angefangen?



Kimba
22.10.2010, 19:35
Hallo,
auf Grund der vielen Möglichkeiten die es gibt um mit der Robotik anzufangen, und ich mich nicht für eine entscheiden kann,
möchte ich euch hier ein paar Fragen stellen, wie ihr in das Thema rein gekommen seit: :-k

Habt ihr mit einem Lernpaket angefangen?(Wenn ja: mit welchem? Wenn nicht: Wie dann?)*

Hattet ihr schon irgenwelche Vorkenntnisse?*

Wie hat das geklappt (Einfach, Schwirig, Öde...)?

Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Würdet ihr das empfehlen?


*Ich meine damit nicht den ASURO o.ä . Da ist ja schon mehr oder weniger alles fertig. (in Elektrotechnischer Sicht)


Hoffe ihr könnt mir ein bisschen bei der Entscheidung helfen.O:)

LG
Kimba

Manf
22.10.2010, 20:34
Das Feld ist sicher sehr komplex, aber der Asuro ist ein sauber definierter Einstieg in eine Reihe von Gebieten gleichzeitig.
Damit kann man einen guten Überblick gewinnen, besser als vor 35 Jahren. Damals hatte man mehr mit den einzelnen Gebieten zu tun, irgendwie ging es da aber auch schon, mit Fortschritten in Wochen anstelle von Tagen.
Ich glaube der größte Fortschritt seit damals ist das Internet mit seinem effizienten Informationsaustausch, beispielsweise über ein solches Forum.

Kimba
22.10.2010, 20:56
Nur was bring der Asuro mir für elektrotechnische Sachen bei? Asuro ist mehr zum Programmieren lernen und zu sehen welche Programmstrucktur für welche Interaktionen nötig ist.
z.B. ein Kondensator wird einfach nur einmal am Anfang eingelötet. Was der macht, wie der das macht, wofür man den gebrauchen kann und welche auswirkungen er hat muss man bei dem nicht wissen.

-schumi-
22.10.2010, 21:03
1. Nein, kein Bausatz aber der Roboter Robby RP6 (Zu Weihnachten :-) )
2. Bischen "Bastelerfahrung", aber nur sehr wenig (sogar R=U/I war mir unbekannt)
3. Gut, macht viel Spaß, aber manchmal darf man nicht aufgebeben wenns doch mal nicht klappt
4. Ich verstehe nicht ganz auf was bezogen. Auf das Hobby allgemein?
+ Beste Noten in Physik, IT und wo sonst noch solche Sachen drankommen (Ich bin der festen Überzeugung dass ich durch das Programmieren gelernt habe besser logisch zu denken -> fast immer Klassenbester in Mathe)
+ Falls es dir wirklich gefällt ist die Berufswahl sehr einfach (mache gerade Ausbildung zum Elektroniker für Geräte & Systeme)
+ Kleine Sachen kann man selbst reparieren (durfte vor kurzem ein Flachbandkabel in einem Ultraschallmeterstab wieder anlöten)
- Die Hardware kostet ein klein wenig Geld, aber ist mit sicherheit billiger als z.B. rauchen xD (kommt aber drauf an wie viel/teuer man kauft, am Anfang geht natürlich jede menge Kohle für die Grundausstattung weg, aber mit der Zeit wirds immer billiger)
5. Das Hobby allgemein? Für alle Leute die gut logisch denken können und Spaß am Basteln haben auf jeden Fall zu empfehlen

Allerdings kann einem weder der RP6 noch der Asuro alles beibringen. Der größte Lerneffekt stellt sich warscheinlich ein wenn man mit einem großen Steckbrett hantiert, auf dem dann Mikrocontroller inclusive allem drum und dran (z.B. Spannungsversorgung) draufgesteckt werden.

Also noch viel Erfolg beim Einstieg und rasches Gelingen! (aber wie gesagt nicht gleich Aufgeben wenns mal nicht funzt)

MfG
-schumi-

Besserwessi
22.10.2010, 21:22
Die Anfänge früher waren einges schwieriger. Datenblätter zu ICs ware realtiv schwierig zu bekommen und entsprechend hatten Zeitschriften noch eine größere Bedeutung. Etwas leichter war die Auswahl der Teile - so viele verschiedene ICs gab es da noch nicht. Man hatte allerdings auch etwas geringere Ansprüche: ein Stabilisiertes Netzteil, oder eine Blinkerschaltung ware halt mehr als ein müdes Lächeln wert.

Angefangen habe ich z.B. mit Fischertechnik Elkektronik (bzw. Elelektromechanik) Bausteinen, einem analogen Multimeter (geht immer noch) und als Computer dann irgendwann ein C64. Um Programmieren zu lernen war der eigentlich nicht schlecht - man kam relativ schnell an die Grenzen und mußte sich entsprechend realtiv früh um effektive Programmierung kümmern. Außerdem hatte man einen Computer den man gut mit selbstgebasteltem verbinden konnte.

Da Internet macht heute einiges viel einfacher. Datenblätter sind selten ein Problem, und auch die Auswahl ein Teilen die man bekommen kann ist viel größer. Das Problem das man heute eher hat, ist es einfache Schaltungen zu finden, ohne spezielle ICs. Bei eher einfachen ICs, oder auf Transistorbasis ist es halt einfacher die Dinge auch zu verstehen als bei fertigen Bausteinen mit komplexen Funktionen.

markusj
22.10.2010, 23:38
Ich denke, der Weg in die Robotik/Elektronik ist eine individuelle Angelegenheit. Es hängt stark von deinem Vorwissen, deiner Art an unbekannte Probleme heranzugehen und deinem Durchhaltevermögen ab.
Ein fertiger und in sich geschlossener Roboterbausatz ist gut für den ersten Einstieg geeignet, man hat schnell erste Erfolgserlebnisse was weiter motiviert. Je nach mitgelieferter Dokumentation lernt man dabei auch etwas über die Hardware.

Geht man den schwereren Weg, einzelne Komponenten oder gar die ganze Elektronik selbst zu entwickeln, können natürlich viel mehr Fehlerquellen auftauchen, speziell die Fehlersuche (ist die Soft- oder Hardware an jenem konkreten Bug schuld?!) kann haarig werden.
Wenn man das notwendige Vorwissen für diesen Weg hat, kann man dabei aber auch viel Lernen - Das Frustrisiko ist aber höher ...

Nun zu meinem Einstieg: Ich habe vor meinem Einstieg in die µC-Programmierung bereits Pascal, Delphi und Java programmiert, musste also "nur" die Spracheigenheiten lernen.
Meine Herangehensweise war eher unkonventionell: Ich kaufte mir zwei Bücher (noch zu BASCOM ...) und arbeitete mich so in die Konzepte der AVR-Programmierung ein. Danach habe ich das Datenblatt eines ATMega durchgearbeitet um die verschiedenen Komponenten näher kennenzulernen. Noch bevor ich die erste Platine gefertigt hatte, programmierte ich zuerst in BASCOM, wechselte dann aber relativ schnell zu C. Mit der echten Hardware und weiteren Projekten kam dann nach und nach die Erfahrung.

Egal welchen Weg du gehst, wichtige Tipps:
1. Niemals aufgeben
2. Immer Neugierig bleiben
3. Datenblätter lesen!
4. Gut abschreiben ist manchmal besser als schlecht selbst machen, du solltest nur versuchen dann das zu verstehen was du abgeschrieben hast

mfG
Markus

Hellmut
23.10.2010, 00:02
Ich würde Kimba empfehlen mit dem Asuro anzufangen. Es ist in vielen Aufgaben die sich einem in der Robotik stellen immer hilfreich von etwas bekanntem oder funktionierendem auszugehen. Deshalb bieten die Hersteller der ICs immer Applikationsdaten und Evaluationskits und sind bemüht diese unter die "Leute" zu streuen. Ich war mal Applikationsingenieur bei einm Halbleiterhersteller. Manchmal fand ich es schon dreist wie manche Ingenieure beim Kunden sowas einforderten. Auf deranderen Seite ist es auch so,dass wenn beim Kunden im Haus Referenzsysteme sind von denen man ausgehen kann und auch diese werden herangenommen. es geht ja darum so schnell und kostengüsntig wie möglich und mit demgeringsten Risiko eine Lösung in ein Produkt zu wandeln! Die weiteren schritte sind dann Teile der vorhandenen Lösung zu kopieren und an die eigenen Vorstellungen anzupassen.

Kimba
23.10.2010, 15:19
Den Asuro hab ich schon hier. Nur finde ich es ein wenig langweilg, immer nur an der Sofware rum zu basten, ohne auch nur einen Sensor zusammen zu bauen oder zu verstehen. (Gut die Theorie ist ja nicht so schwer, nur kommt eben die Praxis in der Hardware was zu kurz)

oberallgeier
23.10.2010, 15:48
... nur an der Sofware rum zu basten, ohne auch nur einen Sensor zusammen zu bauen oder zu verstehen ...Genau das war ja auch einer meiner wesentlichen Beweggründe, die ich in Deinem anderen Thread (https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?p=523361#523361) geschildert hatte.

TomEdl
26.10.2010, 16:34
Habt ihr mit einem Lernpaket angefangen?(Wenn ja: mit welchem? Wenn nicht: Wie dann?)
Nein, nicht direkt. Ich bekam von einem Freund eine Platine, auf der nur ein Tiny26 mit Hühnerfutter und die Pins herausgeführt wurden. Danach lud ich mir die Bascom-Demo und baute einen kleinen Parallel-Programmer. Die ersten Tage blinkten irgendwelche LEDs auf meinem Schreibtisch herum. ;)

Hattet ihr schon irgenwelche Vorkenntnisse?
Elektrotechnische Kenntnisse waren durch die Ausbildung vorhanden, ich musste also "nur" das Programmieren lernen.

Wie hat das geklappt (Einfach, Schwirig, Öde...)?
Es war auf alle Fälle interessant, aber auch nicht wirklich schwer. Ich programmierte eben drauflos.

Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Eine kleine "Lötwerkstatt" sollte dabei schon vorhanden sein, denn man hat ja nur die Platine. Für Erweiterungen muss man schon ein wenig herumlöten.

Würdet ihr das empfehlen?
Wenn bereits Vorkenntnisse in E-Technik vorhanden sind - auf jeden Fall!

Später kamen dann von mir selbst konstruierte Controllerboards hinzu, die alle mehr oder weniger ihre Aufgabe erfüllten.


Grüße
Thomas

funkheld
26.10.2010, 17:19
...Nur finde ich es ein wenig langweilg, immer nur an der Sofware rum zu basten, ohne auch nur einen Sensor zusammen zu bauen oder zu verstehen.....


hm..., versteh dich nicht...., du kannst dir doch sensoren ausdenken und an dem asuro testen..., zu tausenden.

BurningWave
27.10.2010, 18:47
Ich habe, als ich in der 4. Klasse war, angefangen, mit Kosmos-Kästen zu experimentieren und C++ zu lernen (nur aus Interesse) und dann nach und nach auch eigene Schaltungen entworfen und auf Platinen gelötet. Irgendwann habe mir ein Buch zur µC-Programmierung und einen Programmer von myAVR gekauft und angefangen µCs zu programmieren und zu verwenden.

steveLB
30.10.2010, 13:15
Kosmoskästen als kleines Kind, dann eine lange Zeit kein Interesse mehr gehabt ( eher an Coputerspiele spielen , nicht proggen) und dann durch mein Praxissemester im Studium und durch eine Seminararbeit zum Thema Ct-Bot richtig lust drauf bekommen. Seit dem Zeitpunkt bin ich dabei :) .