Andree-HB
20.08.2010, 10:11
Hallo Kollegen,
ich wollte mal kurz über einen Testversuch berichten, an dem Gestern meine Freundin und ich an der Bremer Uni teilgenommen haben.
Ziel war es, eine kleine Robotermaus "Kraft seiner Gedanken" durch ein Labyrinth zu steuern...
Nun gut, ganz so war es nicht - denn es gibt eine recht simple Methode, Nerven im Gehirn zu reizen um dies dann auszuwerten und weiterzuverarbeiten.
Versuchsaufbau :
Man wurde am (Hinter)Kopf mit 8 Elektroden verkabelt. Der Bereich im Gehirn, der dort "abgegriffen" wird, ist zuständig für die Verarbeitung der visuellen Reize.
Vor einem ist ein kleines Sperrholzlabyrinth (ca. 1qm), in dem ein funkgesteuerter Rollrobter fährt und in ein Ziel gelenkt werden soll. An der Frontseite sind vier Lichtflächen befestigt, die für die Steuerung des Roboters zuständig sind : rechts/links, vor/zurück. Diese Lichtflächen werden permanent mit einer jeweils unterschiedlichen Frequenz angesteuert.
Nun der Clou - Sieht man auf eine entsprechende Fläche, so wird der visuelle Reiz in einen Nervenimpuls im Gehirn in der gleiche Frequenz erzeugt, der wiederum aufbereitet wird und an den Roboter gegeben wird. Dieser wird allerdings nur impulsartig in einen bestimmten Weg gelenkt oder gedreht, sprich - man schaut auf Lämpchen "links", dann dreht der Robby 90° nach links, schaut man auf "geradeaus", dann fährt er einer Linie entlang bis zur nächsten Gabelung und wartet dann dort auf einen neuen Impuls.
Bild :
http://www.pixelklecks.de/pictures/bic.jpg
Die Frequenzen liegen im Bereich von 10-20 Herz. In dem Bereich konnte ich den Robby sehr gut und genau steuern. Frequenzen darüber haben (nicht nur bei mir) erhebliche "Fehlfahrten" verursacht.
Laut Versuchsleiter sind diese Vorgänge im Gehirn so derart grundlegend (wie z.B. atmen), dass sie auch nicht durch andere Reize gestört werden. Man muss sich also nicht besonders auf die Steuerung konzentrieren, kann dabei auch sprechen...reagiert also nicht auf Geräusche oder so.
Die Studio zielt übrigens auf Patienten ab, zu denen ähnlich einem Wachkomapatient keinerlei Kommunikation gegeben ist, also noch nicht mal durch Augenzinkern oder so. Es gibt eine diesbezügliche Krankheit, deren name ich leider vergessen habe. Diese Patienten nehmen Alles um sich herum klar wahr, können aber halt nicht darauf reagieren.
...man versucht also, evtl. durch das Abgreifen bestimmter Sinneszellen un deren "Übersetzung" eine Kommunikation zu ermöglichen.
Sehr spannend, interessant und Gestern auch sehr "lustig", trotz des ernsten Hintergrundes.
Wer übrigens Interesse hat - sie suchen noch etliche Probanden ! ;-)
ich wollte mal kurz über einen Testversuch berichten, an dem Gestern meine Freundin und ich an der Bremer Uni teilgenommen haben.
Ziel war es, eine kleine Robotermaus "Kraft seiner Gedanken" durch ein Labyrinth zu steuern...
Nun gut, ganz so war es nicht - denn es gibt eine recht simple Methode, Nerven im Gehirn zu reizen um dies dann auszuwerten und weiterzuverarbeiten.
Versuchsaufbau :
Man wurde am (Hinter)Kopf mit 8 Elektroden verkabelt. Der Bereich im Gehirn, der dort "abgegriffen" wird, ist zuständig für die Verarbeitung der visuellen Reize.
Vor einem ist ein kleines Sperrholzlabyrinth (ca. 1qm), in dem ein funkgesteuerter Rollrobter fährt und in ein Ziel gelenkt werden soll. An der Frontseite sind vier Lichtflächen befestigt, die für die Steuerung des Roboters zuständig sind : rechts/links, vor/zurück. Diese Lichtflächen werden permanent mit einer jeweils unterschiedlichen Frequenz angesteuert.
Nun der Clou - Sieht man auf eine entsprechende Fläche, so wird der visuelle Reiz in einen Nervenimpuls im Gehirn in der gleiche Frequenz erzeugt, der wiederum aufbereitet wird und an den Roboter gegeben wird. Dieser wird allerdings nur impulsartig in einen bestimmten Weg gelenkt oder gedreht, sprich - man schaut auf Lämpchen "links", dann dreht der Robby 90° nach links, schaut man auf "geradeaus", dann fährt er einer Linie entlang bis zur nächsten Gabelung und wartet dann dort auf einen neuen Impuls.
Bild :
http://www.pixelklecks.de/pictures/bic.jpg
Die Frequenzen liegen im Bereich von 10-20 Herz. In dem Bereich konnte ich den Robby sehr gut und genau steuern. Frequenzen darüber haben (nicht nur bei mir) erhebliche "Fehlfahrten" verursacht.
Laut Versuchsleiter sind diese Vorgänge im Gehirn so derart grundlegend (wie z.B. atmen), dass sie auch nicht durch andere Reize gestört werden. Man muss sich also nicht besonders auf die Steuerung konzentrieren, kann dabei auch sprechen...reagiert also nicht auf Geräusche oder so.
Die Studio zielt übrigens auf Patienten ab, zu denen ähnlich einem Wachkomapatient keinerlei Kommunikation gegeben ist, also noch nicht mal durch Augenzinkern oder so. Es gibt eine diesbezügliche Krankheit, deren name ich leider vergessen habe. Diese Patienten nehmen Alles um sich herum klar wahr, können aber halt nicht darauf reagieren.
...man versucht also, evtl. durch das Abgreifen bestimmter Sinneszellen un deren "Übersetzung" eine Kommunikation zu ermöglichen.
Sehr spannend, interessant und Gestern auch sehr "lustig", trotz des ernsten Hintergrundes.
Wer übrigens Interesse hat - sie suchen noch etliche Probanden ! ;-)