Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LED multiplexing Spannungsproblem
Hallo zusammen,
ich habe das Problem, dass wenn ich meine LEDs multiplexe dass dann nurnoch 0,9 V an der LED ankommen. Wenn ich die einzelnen Ebenen länger anlasse dann habe ich ein sichtbares flackern. Nun ist die Frage ob ich ungewollt ein PWM signal erzeuge wenn ja wie kann ich das verhindern und wenn nicht welche alternativen gibt es? Denn andere erreichen ja auch nahezu volle Helligkeit.
Gruss Snaper
Wenn du ne LED multiplext, hast du an ihr zwangsweise PWM.
Der Trick beim Multiplexen ist der, dass man der LED mehr Strom gibt, als sie eigentlich im Dauerbetrieb braucht. Ich hab z.B. welche, die 20mA Dauerstrom haben, per Multiplex bzw. PWM halten die auch kurzzeitig 130mA aus (Bedingung: max. 100µs leuchten, danach 900µs Pause).
Okay, d.h: ich habe auch welche die Dauerstrom 20mA benötigen, wenn ich nun 5 mal plexe ist es ja 1/5 der Zeit nur, muss ich dann 100mA nehmen? Und wenn ich den Vorwiderstand dimensioniere muss ich dann die Spannung die plexingbedingt annehmen oder welche eigentlich anliegt?
Als Spannung wird die normale Betriebsspannung verwendet.
Da ja der Widerstand den Strom begrenzen soll, der fliesst, während die LED an ist.
Den max. Strom und die dabei erlaubte max. Zeit + Abkühlzeit sind im Datenblatt angegeben. Ist dann was in der Kombination mit "Peak Current" und nem "duty cycle".
Das blöde ist, dass die Hersteller bzw. Händler sich die Angaben in den Datenblättern oft schenken ("Liest doch eh keiner").
Hab jetzt mal spontan bei Reichelt 3 LEDs angewählt und im Datenblatt geschaut: nur bei 1 steht mal der max. Strom drin.
Einfach nur "1/5 der Zeit" sagen ist schwierig. Wenn deine Zeitbasis z.B. 1 Minute ist, wäre 1/5 davon 12 Sekunden... Wird ne LED bei 100mA vermutlich nicht ohne Farbwechsel überleben.
hmm okay. Also ich wechsel die Ebene alle 5ms damit habe ich eine Frequenz welche kein flimmern mehr zulässt. Nun ist das Problem, dass ich grade mal 0,9 V und 6mA an der LED anliegen bzw. fließen habe. Das ist natürlich für eine 1,9V 20mA LED recht wenig und sie ist dementsprechend dunkel. Nun habe ich mal einen 100 Ohm statt 220 Ohm Widerstand genommen und komme jedoch "nur" auf 9 mA. Also irgendwo ist noch der Wurm drin ?
Hallo Snaper!
Bei gepulstem Strom/Spannung zeigen die "normale" Multimeter den Mittelwert. Wenn mann den Tastverhältnis genau kennt, kann man das von dem Mittelwert ausrechnen. Für genaue Messung von Impulsen eignet sich nur ein Oszilloskop, falls vorhanden.
Beispielweise bei 1 ms an und 4 ms aus ist der Spitzenwert gleich 5*Mittelwert. :)
Bei zulässigen aus Datenblatt der LED Impulswert und Tastverhaltnis darf der Mittelwert für deine 20 mA LED's eben 20 mA betragen.
MfG
Okay,
also die LEDs sind 5ms an und 20ms aus. Nun habe ich einen Widerstand von 39 Ohm ausgerechnet. Da ich aber einen so kleinen Wert nicht hier habe wollte ich es erstmal mit 100 Ohm testen aber wie unten gesagt ist irgendwie keine Änderung zu vernehmen. Ist das normal oder mache ich einfach etwas falsch ?
Falsch kann viel sein, meistens ist falsch denken der erste Fehler, der weitere verursacht. Leider sind mir keine Daten über deine Dioden bekannt und ich dein Problem nicht detailiert analisieren kann.
Vermutlich ist für deine LED die Spannung und als Folge der Strom sogar ohne Vorwiderstand zu niedrig. Ich hatte schon um Widerstände bei haufen LED's zu sparen mehrere Multiplexschaltungen ohne Vorwiderstände, aber dafür mit sehr genauen und temperaturstabilen Spanungsregler entwickelt.
Voraussetzung für jede "worse case" Entwicklung sind sehr genaue Daten allen Bestandteilen der Schaltung. Wenn die benötigte Parameter für verwendete Bauteile in dazugehörigen Dattenblätter nicht zu finden sind, muss man sie leider selber messen.
Die LED's, so wie alle Dioden, als unlineare Widerstände haben nicht lineare Charakteristik I = F (U), dass heist dass der Strom "schneller" als die Spannung wächst und bei bestimmter Spannung kein Zuwaschs des Stroms mehr möglich ist.
MfG
Okay, das mit den Daten über die Dioden sollte ja kein Problem darstellen. Ich verwende einfach folgende von Conrad:
http://www.conrad.de/ce/de/product/184543/LED-5MM-ROT-LD-20/SHOP_AREA_17323&promotionareaSearchDetail=005
Das zugehörige Datenblatt ist dieses:
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/184543-da-01-en-LED_20_5mm_rot_WU_8_53_HD.pdf
Kann natürlich sein das falsches denken den Fehler verursacht. :(
Es ist aber immer gut, wenn jemand versucht durchs Lernen und Experimentieren das Problem zu verstehen um zukünftig gleiche Feler zu vermeinden.
Bisher ist niemand als Genie geboren und als Baby schon Erfinder geworden. :)
MfG
Das ist wohl wahr. Aber liege ich denn richtig, dass ich den Vorwiderstand ändern muss? Denn es wäre ärgerlich wenn ich mich auf den Weg in die Stadt mache um die Widerstände zu holen um nachher festzustellen, dass es der komplett falsche Ansatz war.
Es ist leider nicht sicher das von dir gewünschtes Ergebnis nur per Änderung des "echten" Vorwiderstandes erreicht werden kann. Es kann auch sein, dass die Versorgungspannung für LED's erhöht bzw. der Spannungsabfall auf den Schalttransistoren (z.B. durch "tiefere" Sättigung bzw. inverse Anwendung) gesenkt werden muss, weil es im Datenblatt (DB) keine Angaben für von dir benötigten Strom gibt.
Ich würde dir empfehlen zuerst messen was für eine Versorgungsspannung deine Schaltung durchschnitlich braucht um nötigen bei deinem Tastverhältnis Mittelstrom zu erreichen. Du kannst auch vorsichtig ohne Vorwiderstand probieren. Die Messung wegen Wärmeentwicklung in der LED sollte möglichst kurz dauern, sonst könnte die LED kaputt gehen.
Alle seriel mit der LED geschaltete Bauteile (z.B. Transistoren mittels Basiswiderstände) sind schon "elektrisch" änderbare "Vorwiderstände" und "echte" Widerstände sind nur eventuell fehlendes Teil vom dem von dir nur theoretisch, wahrschenlich für 2,4 V bei 20 mA ausgerechneten Wert, was der Wirklichkeit nicht entspricht. Oft ist es nötig einige Bauteile (LED's, Transistoren, usw.) für Multiplexbetrieb zu selektieren um gleichmässige Helligkeit zu haben.
Ausserdem ist deine Frequenz vom Multiplexing zu niedrig, weil in DB ein Impulsdauer <10 µs angegeben ist. Bei hoher Schaltfrequenz und langen Leitungen müssen sogar ihre Induktivitäten als Blindwiderstände bei Berechnung der Vorwiderstände berücksichtigt werden.
Die Lösung deines Problems ist leider viel komplizierter als man anfangs denkt. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass sogar bestes Denken ohne Messen den nötigen Parameter nicht genügt.
MfG
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