Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie einen Zug erkennen?
Moin,
Ich wollte mal fragen, welchen Sensor ihr nehmen würdet, um einen Zug auf einem Bahngleis zuverlässig zu erkennen.
Es geht darum, dass ein Bekannter von mir begeisterter Eisenbahnfotograf (eher garnichts für mich :-s) ist und gerne seine Kamera frühzeitig in die richtige Position bringen möchte.
Da bin ich auf die Idee gekommen, in ca. 1km Entfernung auf allen 3 Gleisen einen Sensor anzubringen, der von einem Mikrocontroller ausgelesen wird und dann z.B. über Optokopplern oder Elektromagneten auf einem modifiziertem Handy seine Nummer wählt und eine Pieptonreihenfolge ausgibt. Praktisch 1 Piep für Gleis 1, 2 Pieps für Gleis 2 u.s.w.
Das wär alles kein Problem, wüsste ich wie man die Züge am besten erkennen kann.
Meine allererste Idee wäre ein dünnes Kabel über einen Gleisstrang zu legen, welches dann von den Rädern durchtrennt wird. Wäre aber verboten und würde nur ein einziges Mal funktionieren.
Jetzt hatte ich die Idee, einfach im Gleisbett je einen Fototransistor zu befestigen, der dann erkennt, wieviel Licht (Wenn was drüberfährt logischerweise weniger) von oben kommt. Das wär meines Erachtens die einfachste Lösung. Die 3 Sensoren würde ich dann mittels Klingeldraht, welcher unter den Gleisen verlegt wird mit den ADC-Eingängen eines Atmegas verbinden.
Was würdet ihr nehmen?
Ich würde nichts verwenden, was näher als fünf Meter an die Gleise heran muss - Stichwort "Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr".
Wenn schon, dann eher eine Lichtschranke (mit nicht sichtbarem Licht -> Infrarot oder UV).
Was ich aber nicht verstehe: Warum sieht dein Bekannter nicht einfach im Fahrplan (geht auch online) nach? Und wenn man freundlich die richtigen Leute fragt (Telefon!), kommt man vielleicht auch an Informationen ...
mfG
Markus
Das Problem ist, dass Güterzüge nunmal nicht auf dem Fahrplan stehen und oft von seltenen Loks bei kleineren Betrieben gezogen werden. Das Problem an einer Lichtschranke ist, dass man nicht weiß auf welchem Gleis gefahren wird und zwischen den äußeren Gleisen schon ca. 10m Entfernung liegen.
Ich hab ihn zu Beginn gefragt, wieso er nicht einfach in der Kurve fotografiert, damit er in beide Richtungen mit dem Fernglas schauen kann aber er möchte unbedingt immer sonen Förderturm im Hintergrund haben.
Das mit den Sensoren im Gleisbett sehe ich da eher als unproblematisch. Sind ja schnell ein- bzw. ausgesteckt.
chris155
08.06.2010, 15:28
warum nicht akustisch? Züge machen doch einen Heidenlärm ... Der Krach sollte auch noch aus einiger Entfernung zu erkennen sein. Also: Mikrofonkapsel, einfacher Vorverstärker und ein Komparator (macht der Atmega): Wenns über eine bestimmte Schwelle geht,ist der Zug da.
Nochwas: Als Handy würde ich ein altes Siemenhandy empfehlen, das kannst Du vom Atmega mit RS232 wie ein Modem ansteuern. Funktioniert ausgezeichnet.
Grüße,
Christoph
Hi
Ich halte das für alles andere als eine gute Idee!
Wenn der Lokführer aufgrund deiner Aufbauten ne Vollbremsung oder schlimmeres hinlegt, dann bist du dran!
Du darfst normalerweise nicht mal in die Nähe der Gleise, ist halt Gelände das der Bahn gehört.
Nehm dir nen gemütlichen Stuhl und n Fernglas mit, fertig.
Ich würde ehrlich gesagt die Finger davon lassen.
Zum einen darfst Du nach §64b Satz 2 Nr 1 (http://www.jusline.de/index.php?cpid=ba688068a8c8a95352ed951ddb88783e&lawid=859&paid=64b&mvpa=66) noch nicht einmal in die unmittelbare Nähe der Gleise und mit Sicherheit ist auch das unbefugte Anbringen von Gegenständen an Gleisanlagen strafbar.
Zum anderen - und das würde mir viel mehr Sorgen machen - wäre das Anbringen der Sensoren lebensgefährlich, da Du nicht wissen kannst, wann auf einem der 3 Gleise ein Zug kommt...
Gruß,
askazo
Das Problem ist, dass Güterzüge nunmal nicht auf dem Fahrplan stehen und oft von seltenen Loks bei kleineren Betrieben gezogen werden. Das Problem an einer Lichtschranke ist, dass man nicht weiß auf welchem Gleis gefahren wird und zwischen den äußeren Gleisen schon ca. 10m Entfernung liegen.
Daher die richtigen Leute sprechen - die Bahn hat auch für Güterzüge Pläne - die hängen nur nicht aus. In Stellwerken etc. weiß man aber sehr wohl was durchfährt. Wenn man da freundlich anfragt müsste sich doch bestimmt etwas machen lassen!
@10m: Ist der Aufwand, die Kamera um 10m zu verschieben, so groß? Im Worst-Case kann man ja mit nem Fernglas nachsehen, auf welchem Gleis der Zug kommt (ist ja ne Gerade)
Davon abgesehen: Evtl. kann man mit einer Trickreichen Montage mehrerer Lichtschranken rauskriegen, auf welchem Gleis der Zug kommt.
Wenn man zwei Lichtschranken über Kreuz montiert, schlägt eine zuerst an - außer der Zug kommt auf dem mittleren Gleis, dann lösen beide Lichtschranken fast zeitgleich aus.
mfG
Markus
RobbyMartin
08.06.2010, 17:53
Hey ich würde ganz einfach eine Reflexlichtschranke nehmen oder Ultraschall.
Der Vorteil von beidem ist das du nur an einer Seite was Montieren musst ausserdem reichen sie über weite distanzen
lg
martin
Ok. Wenn sowas harmloses schon verboten ist, werd ich mal lieber nichts direkt an den Gleisen montieren.
Das Problem ist es ja, dass er unbedingt vor dieser Kurve fotografieren will.
Mit ner Mikrofonkapsel hört sich schonmal gut an. Wenn man auf jeder Seite eine macht und dann z.B. per Laserstrahl 2 Controller miteinander kommunizieren lässt und einer von beiden dann Auswertet, wo es am lautesten ist (funktioniert logischerweise nur, bevor der Zug auf Höhe der Anlage ist, weil er den Strahl ja unterbricht) könnte man so doch auch die Position bestimmen.
Mit dem RS232 hört sich interessant an. Kann ich dann direkt vom Controller aus z.B. eine SMS schicken mit einer Zahl, die per 232 übertragen wird? Wäre mal ne coole Idee zur Fernsteuerung von irgendwas mit mehr als nur einer Funktion.
chris155
08.06.2010, 20:47
...
Mit ner Mikrofonkapsel hört sich schonmal gut an. Wenn man auf jeder Seite eine macht und dann z.B. per Laserstrahl 2 Controller miteinander kommunizieren lässt und einer von beiden dann Auswertet, wo es am lautesten ist (funktioniert logischerweise nur, bevor der Zug auf Höhe der Anlage ist, weil er den Strahl ja unterbricht) könnte man so doch auch die Position bestimmen.
Mit dem RS232 hört sich interessant an. Kann ich dann direkt vom Controller aus z.B. eine SMS schicken mit einer Zahl, die per 232 übertragen wird? Wäre mal ne coole Idee zur Fernsteuerung von irgendwas mit mehr als nur einer Funktion.
SMS kann ein Atmega mit nem Siemenshandy sowohl empfangen wie senden. Guck mal hier: http://www.ulrichradig.de/home/index.php/avr/avr_handy
Für die Positionsbestimmung könntest Du evt. an jedes Gleis ein Mikro drannkleben und so den Körperschall aufnehmen. Mikro plus Minisender passen in einen Fingerhut, den kriegst Du sicher irgendwie unterm Gleis versteckt.
Grüße,
Christoph
s.frings
08.06.2010, 20:56
Vergiss das mal mit dem Laserstrahl. Wie willst Du denn die Optiken bei einem mobilen Aufbau genau genug ausrichten und dafür sorgen, dass sie sich nicht verschieben?
Die Akustische Variante gefällt mir.
chris155
08.06.2010, 21:41
Nochwas:
Als Sender könntest Du evt. ein 433Mhz-Modul nehmen, sowas wie das hier vom Big C http://www.conrad.de/ce/de/product/130428/SENDE-EMPFAeNGERMODULSET-433MHZ oder was ähnliches aus dem Fernsteuerbereich, da bleibst Du, was den Sender betrifft weitgehend im legalen Bereich ... O:)
Grüße
Ok, stimmt schon mit dem Laser. Ansonsten lass ich den Bekannten das ganze aufbauen und sag ihm dann per Funk bescheid, wenn sich ein Zug von der anderen Seite der Kurve nähert. Kabel müssen ja nicht sichtbar sein. Ich denk mal, auf ein graues 2x0,75er Kabel wird son Zugführer sowieso nicht achten bzw. nichtmal sehen, zumal die sowieso meistens am telefonieren oder sonstwas am machen sind.
Mit dem Mikro direkt unterm Gleis ist eigentlich sehr gut. Da kommt ja der meiste Krach her, von den Rädern.
JoeBlack
09.06.2010, 02:34
Bei dem Mikro unterm Gleis musst Du aber wieder ran und davon wissen wir ja nun das es nicht so toll ist.
Allerdings würde ich ernsthaft über zwei gekreuzte Lichtschranken nachdenken.
Die Empfänger können ja auch auf der gleichen Seite sein und gegenüber kannst Du je nach Umgebung durchaus zwei Laser montieren.
Laserpointer reichen ewig für ne kleine Lichtschranke.
Das Ergebniss lässt sich dann ja via SMS verssenden.
MfG JoeBlack
MeckPommER
09.06.2010, 10:25
Und dem Lokführer sieht das Gebastel nur knapp abseits der Strecke nach nem Al Quaida Sprengsatz aus ... und dann hast du die teuersten Bilder aller Zeiten gemacht.
Keine Mics, keine Laser ... einfach nur ein Typ mit nem Fotoapparat sollte reichen.
Einfach nach dem Fahrplan fragen - erspart viel Zeit und Ärger.
Und dem Lokführer sieht das Gebastel nur knapp abseits der Strecke nach nem Al Quaida Sprengsatz aus
Sowas ist Heutzutage kein Spaß mehr.
Schon ein falscher Witz darüber kann dich ja zB. am Flughafen teuer zu stehen bekommen. Und wenn jemand dich an den Gleisen rumhantieren sieht, kannst du dir sicher sein, daß du recht schnell Besuch von den Behörden bekommst.
Ob die dir dann die Geschichte mit den Fotos abnehmen, nachdem es auch schon Anschläge auf Züge gab, ist die Frage.
Auf jeden Fall kann es für dich extrem teuer werden.
Einfach nach dem Fahrplan fragen - erspart viel Zeit und Ärger.
So isses.
Gruß
Christopher
Rabenauge
09.06.2010, 12:55
Die Bahn versteht wirklich keinen Spass.
Ich hab mir mal die Hacken wundgelaufen (und die Finger -telefoniert), nur, weil ich ein _unbenutztes_ Gleis (hinter einer verschlossenen Weiche, also selbst mit extremer
Schusseligkeit _kann_ dort ungewollt unmöglich ein Zug fahren) mal für einen Speedtest benutzen wollte.
Keine Chance.
Hab das Ganze dann auf nem Gleis gemacht, was nicht der Bahn gehört, es ging wirklich kein Weg hinein (obwohl der Renner durch seine Grösse und sein Gewicht nicht mal in der Lage gewesen wäre, Schottersteine zu verschieben im Crashfall).
Hmm also wirds wohl doch nichts. Hab keine Lust, dass ICH deswegen hinterher auchnoch Ärger bekomm, weil ich die Anlage gebaut hab.
Naja soll er sich jemanden mitnehmen, der sich mit nem Funkgerät hinter der Kurve hinstellt.
Das einzige, was ich mit gutem Gewissen dafür nehmen würde, wäre eine weitere Kamera, die außerhalb des Gleisbereichs angebracht ist. Dazu dann ein Bildanalyseprogramm, das aus der plötzlichen Veränderung des Bildes den Zug und das Gleis erkennt.
Dürfte sogar mit ner einfachen CMUcam machbar sein, falls deren Optik dafür geeignet ist. Oder stattdessen ein kleines Netbook/embeddedPC und eine Webcam.
Und noch ein Ansatz, allerdings nur für E-Loks und ohne Gleiserkennung: die Funkstörungen von Stromabnehmer mit einer Antenne auffangen und auswerten... Ich war mal als Praktikant bei ner Firma in der Nähe einer Bahnstrecke. Da konnte man jeden Zug im Radio hören, das bestimmt 30m vom Gleis entfernt war.
Ich verstehe die Vorgehensweise sowieso nicht. Ich kenne einen Eisenbahnfreak bei der Bahn in einer praktischen, obenliegenden Stelle. Selbst wenn ich den nicht persönlich kennen würde, hätte ich für ein solches Vorhaben Personen bei der Bahn - Lokdisposition oder so - gesucht und von denen sicherlich Fahrpläne bekommen, vermutlich sogar mit Gerätetyp - manche Leute sind genauso eisenbahnverrückt. Rumstehen und tagelang warten bis etwas Geeignetes vorbeikommt - das machen nicht mal die Jäger. Und - eine teure Kamera würde ich auch nicht lose in die Gegend stellen . . . . Und ein gutes Foto mit einer Wegwerfknippse ? ?
Moin moin.
Sich mit der DB anlegen kann bitter enden! Aber gegen Tonaufnahmen
außerhalb des Hoheitsgebietes der DB..... Die Dinger machen doch reichlich Lärm der sich mit jedem billigen einfachen Mikrofon auswerten lassen sollte.
Mann könnte mit einem Geräuschprofil sogar den Typ ermitteln um nur bei bestimmten Zügen den Fotoapparat oder die Haftmine ( Sorry bei solchen
windigen Projekten werde ich wach) auszulösen.....
Gruß Richard
Mann könnte mit einem Geräuschprofil sogar den Typ ermitteln um nur bei bestimmten Zügen den Fotoapparat oder die Haftmine ( Sorry bei solchen
windigen Projekten werde ich wach) auszulösen.....
Gruß Richard
Nene nen Turban trag ich nun auch wieder nicht [-(
Ich lass es lieber ganz sein, bevor ich iwie doch Ärger kriegen könnte.
Hätte halt damit die Gelegenheit gehabt, mir nen bisschen was dazu zu verdienen. Aber besser garnichts, als hinterher irgendwie Strafe zahlen zu müssen oder so.
Rabenauge
10.06.2010, 01:42
Liegestuhl, Fernglas und Handy.
Preiswert, sicher und erklärbar, im Notfall- es gibt auch kein Gesetz, was es verbietet, Bahnstrecken aus sicherer Entfernung zu beobachten. ;)
Das dazugehörige Bier (falls nötig) kann dir dein Kumpel ja spendieren.
Wobei ich es teilweise schon grotesk finde, was diese Eisenbahnfreaks so treiben, hier (Müglitztalbahn, ist halt einschlägig bekannt) stehen die teilweise mitten auf der Bahnbrücke mitsamt Fotoausrüstung, um den Zug bei Ausfahrt aus dem vorherigen Tunnel filmen zu können. Da sind dann gerade noch 100m zwischen, und die Regios sind ganz schön flink...
Bauen ist nicht Strafbar, nur mit den Anwenden könnte es
Probleme geben.
Gruß Richard
rockin_santa
10.06.2010, 10:11
Also ich finde die Idee, sowas so zu Verwirklichen, daß keine DB meckern kann, durchaus reizvoll. Es wurden ja schon ein paar nette Vorschläge, die auf Distanz funktionieren, gemacht.
Aufgeben würde ich an Deiner Stelle hier noch nicht.
MeckPommER
10.06.2010, 11:01
Man sollte sich nur nicht verschätzen in der Beurteilung dessen, worüber die Bahn meckern kann.
Und so langsam sehe ich auch das Problem nicht mehr wirklich. Fahrplan besorgen - Bilder machen - fertig.
Das hat nichts mit Aufgeben zu tun, sondern damit, das die einfachste Lösung manchmal wirklich auch die beste Lösung ist :-)
_werwurm_
16.06.2010, 00:01
Hallo!
Ist vielleicht nicht unbedingt durchführbar aber: vielleicht kann man das Sensorproblem auch ganz vermeiden? Einfach 3 Kameras verwenden. 2 machen dann halt ein unbrauchbares Bild..
Oder halt eine Kamera, die nur in einem Drittel der Fälle ein Bild produziert..
Ist sicher nicht die genialste Lösung aber hat auch was für sich...
Grüße,
Martin
_werwurm_
16.06.2010, 00:06
Noch was:
Vorbeirauschende Züge machen auch ordentlich Wind! Bei Fotos an einem schönen Tag (=wenig Wind) reicht vielleicht ein Stück Papier an einem kurzen Draht. Das würde heftig wackeln und dabei den Draht am Kontakt "klingeln" lassen. Der Luftstoß braucht sicher eine deutlich unterschiedliche Zeit jeh nach Abstand und ein Zettel an der Strecke sieht sicher auch harmlos genug aus um keinen Notstop des Zuges zu provozieren (?).
MfG
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.