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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zum IC 4066



Elu
15.05.2010, 23:10
Hallo,
ich habe mir für ein Projekt mehrere ICs 4066 besorgt. Dieses IC beinhaltet vier selbständige elektronische Schalter. Die untenstehende Kopie stellt aber nur symbolisch das Innenleben des ICs dar. Die Funktion wird in der Literatur so beschrieben:

"Wenn an dem zugehörigen Steueranschluss (S1 bis S4) eine positive Spannung angelegt wird, schaltet der Schalter ein und bleibt eingeschaltet solange diese positive Steuerspannung an dem Anschluss bleibt"

Mein Problem:
Ich habe über Pin 1 und 2 eine LED angeschlossen. Wenn ich die Betriebsspannung einschalte, leuchtet die LED sofort. Wenn ich an PIN 13 eine positive Spannung von PIN 14 aus anlegte, verlischt die LED. Also der umgekehrte Vorgang zu der Beschreibung. Auch habe ich die offenen Eingänge S2 - S4 mit 10 k-Widerstände gegen GND geschaltet. Das ändert auch nichts. Auch Versuche mit den anderen 3 Schaltern brachten kein anderes Ergebnis.

Hat jemand die gleichen Erfahrungen gemacht? Oder funktioniert dieses IC generell als Ausschalter?

Gruß Elu

PICture
16.05.2010, 00:41
Hallo!


Die Funktion wird in der Literatur so beschrieben:

"Wenn an dem zugehörigen Steueranschluss (S1 bis S4) eine positive Spannung angelegt wird, schaltet der Schalter ein und bleibt eingeschaltet solange diese positive Steuerspannung an dem Anschluss bleibt"

Ich habe für dich die Beschreibung ein bißchen erwartet, weil du an GND Anschluß (Pin 7) vermutlich vergessen hast. ;)

"Wenn an dem zugehörigen Steueranschluss (S1 bis S4) eine positive Spannung gegen GND angelegt wird, schaltet der Schalter ein und bleibt eingeschaltet solange diese positive Steuerspannung gegen GND an dem Anschluss bleibt"

MfG

ranke
16.05.2010, 10:09
Ich habe über Pin 1 und 2 eine LED angeschlossen. Wenn ich die Betriebsspannung einschalte, leuchtet die LED sofort. Wenn ich an PIN 13 eine positive Spannung von PIN 14 aus anlegte, verlischt die LED.


Das hat schon seine Richtigkeit. Die positive Spannung am Pin 13 schließt den Schalter zwischen 1 und 2, Deine LED ist damit kurzgeschlossen, der Strom fließt über den geschlossenen Schalter und nicht mehr über die LED. Da muss man nätürlich auch aufpassen, dass ein Vorwiderstand drin ist (den braucht man ja auch wegen der LED. Direktes Kurzschließen macht der nur einmal ganz kurz, dann ist der Rauch 'raus.

Elu
16.05.2010, 11:40
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten, aber Entschuldigung, was ich hier geschrieben habe, ist falsch.


Wenn ich an PIN 13 eine positive Spannung von PIN 14 aus anlegte, verlischt die LED.

Richtig ist: Wenn ich die positive Spannung (von PIN 14) anlege, bleibt die LED an, wird aber minimal heller. Wenn ich jedoch die negative Spannung (von PIN 7) anlege, geht die LED aus.

Das ändert ja die Situation noch mal. Entschuldigt bitte. Habt Ihr dazu einenen Rat?

Gruß Elu

Kampi
16.05.2010, 12:16
Laut Datenblatt darfst das IC nur von -0.5V bis 20V betreiben. Desweiteren steht im Datenblatt das das IC sobald das IC "geschaltet" hat es trotzdem noch einen Widerstand von 250 Ohm hat (5V).

Hilft dir das vlt. weiter?

Searcher
16.05.2010, 13:02
ich geh mal davon aus, das es ein CMOS IC ist? Wenn Du die + von S1 wegnimmst, ist der Eingang offen. Das soll/darf bei CMOS nicht sein, weil sich der empfindliche Eingang Störungen einfängt.

Da müßte ein Pulldown Widerstand von S1 nach GND von ca. 100kOhm bis 1MOhm rein.

Gruß
Searcher

ranke
16.05.2010, 13:14
Ich habe über Pin 1 und 2 eine LED angeschlossen.


Dieser Satz ist nicht ganz eindeutig. Ich hatte ihn in meiner ersten Antwort so gedeutet, dass Du einen Pol der LED an P14, den anderen Pol der LED an P15 angeschlossen hast. Möglicherweise hast Du aber die LED in Serie geschaltet, also z.B.: Plus-Vorwiderstand-LED-CD4966-Minus oder in einer anderen Reihenfolge.
Falls die letztere Annahme zutrifft, würde ich das Verhalten so erklären:
1. Fall:
Pin 13 liegt an Minus: LED leuchtet nicht, weil Schalter offen.
2. Fall:
Pin 13 liegt an Plus: LED leuchtet hell, weil Schalter geschlossen.
3. Fall:
Pin 13 ist nicht angeschlossen:
CMOS-Eingänge, die nicht definiert auf ein Potential gelegt sind, haben kein definiertes Eingangssignal. Sehr kleine Störspannungen (z.B. kapazitive Einkopplung von 50Hz "Netzbrumm") schalten den Eingang ständig hin und her. Dadurch wird der Schalter ständig geöffnet und geschlossen, die LED leuchtet, aber nicht so hell wie bei ständig geschlossenem Schalter.

Searcher hat schon geschrieben, was man als Gegenmaßnahme macht.

Elu
16.05.2010, 13:41
Hallo,

Da müßte ein Pulldown Widerstand von S1 nach GND von ca. 100kOhm bis 1MOhm rein.

Searcher hat schon geschrieben, was man als Gegenmaßnahme macht.

Das ist des Rätsels Lösung. Mit einem 100k-Pulldown funktioniert das einwandfrei.

Nur verstehe ich nicht, warum im Buch von Bo Hanus "Experimente mit superhellen Leuchtdioden" diese erforderliche Maßnahme nicht erwähnt ist.
In einem anderen Forum war ich auch schon auf dieses Problem gestoßen, ohne dass jedoch eine Lösung genannt wurde.

Nochmals Euch allen besten Dank und noch einen schönen Sonntag. Gerade scheint die Sonne nach vielen trüben Tagen wieder einmal.

Gruß Elu