Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufbewahrung von Ätzlösung und Entwickler
Nullinger
15.04.2010, 11:42
Schonmal ein sorry vorweg, sollte ich ins falsche Forum posten, dann bitte verschieben.
Hallo,
da es jetzt bei mir zum ersten male in die "heiße Phase" des Belichtens und Ättzen geht, habe ich noch ein paar Fragen:
Kann man Natriumpersulfatlösung in einer Plastikflasche aufbewahren, in die man ein Fahrradventil "falschherum" in den Deckel einbaut, und so die Flasche "richtig" zumachen kann?
- Sollte Entwickler luft- und lichtdicht aufbewahrt werden? Wie lange kann man den dann verwenden.
Bitte nicht aufregen, falls das doch eigentlich klar sein sollte, aber lieber einmal zuviel gefragt, als einmal zu wenig.
Vielen Dank.
Hey!
Das mit dem Ventil könnte gut gehen. Bin ich selber nie drauf gekommen. Ein kleines Loch im Deckel tut es aber auch. Wichtig ist das du die Flasche ordentlich beschriftest und keinesfalls Getränkeflaschen verwenden. Sicher ist sicher. Den Entwickler würde ich auch nicht Luftdicht verschließen obwohl der normalerweise nicht ausgasen sollte (ist normale Natronlauge). Lichtgeschützt muss eigentlich auch nicht sein aber kann nicht schaden ;-).
Wie lange du den Entwickler verwenden kannst hängt ganz davon ab wie viele Platinen damit machst aber ich kann dir aus Erfahrung sagen das der Entwickler eigentlich ewig hält. Ich habe es noch nie geschafft einen Entwicker solange zu benutzen das er nicht mehr entwickelt. Ich wechsel den immer aus wenn er mir durch den Lack zu dunkel wird und ich beim entwickeln die Platine nicht mehr so gut sehen kann.
Das mit dem Fahrradventil finde ich nicht so gut. Abgesehen davon, dass ich den Vorteil gegenüber einem Loch im Deckel nicht sehe, man weiss nie, ob das noch Durchgang hat oder möglicherweise verstopft ist. Da scheint mir das einfache (jederzeit durch Augenschein kontrollierbare) Loch im Deckel sinnvoller.
Natronlauge sollte luftdicht verschlossen werden, weil das Kohlendioxid in der Luft mit Natronlauge reagiert. Kunststoffflasche für Natronlauge ist gut, Glas ist nicht gut geeignet.
Kunststoffflasche für Natronlauge ist gut, Glas ist nicht gut geeignet.
Das sehe ich anders: Bei mir hat sich eine Kunststoffflasche bereits einmal verabschiedet nachdem dort ca. 1 Jahr Entwickler drin war. Da war zugegebenermaßen aber auch kein Loch im Deckel, sodass ich nicht sagen kann ob der Defekt durch Druck oder durch die Natronlauge selber entstanden ist.
Das sehe ich anders: Bei mir hat sich eine Kunststoffflasche bereits einmal verabschiedet nachdem dort ca. 1 Jahr Entwickler drin war.
Das kann sein, meine Aussage war wohl zu pauschal, es gibt ziemlich viele Kunststoffe, aus denen man Flaschen machen kann. Sicherlich sind nicht alle geeignet. Was sicher gut geht ist Polyethylen (PE). Auch hier bleibt ein Restrisiko, z.B. wenn eine Dichtung aus einem anderen Material verwendet wurde. Wer es genauer wissen will, kann sich z.B. hier umsehen: http://www.buerkle.de/chemische-bestaendigkeit.html (unter Natriumhydroxid suchen!).
Getränkeflaschen sind häufig aus PET, das dürfte aus chemischer Hinsicht wenig geeignet sein, allerdings sind Getränkeflaschen aus Sicherheitsgründen ohnedies tabu.
Es gibt auch manchmal Alterungserscheinungen bei Kunststoffflaschen, meist wenn sie längere Zeit im Licht stehen. Der Kunststoff wird dann brüchig. Das ist mir mal passiert, eine Flasche Phosphorsäure 30%, etwa ein Jahr nach dem Kauf im (renommierten und teuren) Handel für Feinchemie ist mir buchstäblich in der Hand zerbröselt. Unter dem Etikett (lichtgeschützt) war der Kunststoff noch flexibel.
mikro-VIIV
23.04.2010, 14:35
Angelehnt an die Frage der richtigen Lagerung der Chemikalien würde ich ganz gern einmal wissen, wie man diese am besten entsorgt. Einfach in den Abfluss wollte ich das nicht kippen.
Inzwischen hat sich bei mir schon einiges an verbrauchter Säure angesammelt. Ich habe auch noch einige Liter FeCl3-Lösung, die auf Entsorgung warten. Mittlerweile bin ich nun auf NaPS umgestiegen.
the_muck
23.04.2010, 14:52
hallo,
eigentlich kann man die beim Wertstoffhof/Schadstoffsammlung abgeben, da sollte es eigentlich einen in der Nähe geben. Findet man keinen würde ich bei der Gemeinde/Umweltbehörde nachfragen :)
Ich denke, dass das Ausgasen der Ätzlösung allgemein etwas überschätzt wird. Ich habe etwa 2L Ätzflüssigkeit in einem 10L-Kanister, der fest verschlossen ist. Wenn ich dann nach einem halben Jahr mal wieder den Kanister öffne, ist mir noch nie aufgefallen dass sich nennenswerter Druck aufgebaut hat. Von daher würde ich sagen, dass bei einem nur teilweise gefüllten Behälter keine große Gefahr mehr besteht. Kritisch kann es eigentlich nur werden, wenn der Behälter wirklich randvoll gemacht wird.
Ich denke, dass das Ausgasen der Ätzlösung allgemein etwas überschätzt wird. Ich habe etwa 2L Ätzflüssigkeit in einem 10L-Kanister, der fest verschlossen ist. Wenn ich dann nach einem halben Jahr mal wieder den Kanister öffne, ist mir noch nie aufgefallen dass sich nennenswerter Druck aufgebaut hat. Von daher würde ich sagen, dass bei einem nur teilweise gefüllten Behälter keine große Gefahr mehr besteht. Kritisch kann es eigentlich nur werden, wenn der Behälter wirklich randvoll gemacht wird.
Dieser persönlichen Erfahrung möchte ich natürlich nicht widersprechen, man sollte aber daran denken, dass NaPS ein recht instabiler Stoff ist, dessen Zersetzungsrate (und damit Gasproduktion) von vielen Faktoren abhängen kann. Das können z.B. Verunreinigungen sein, vielleicht spielt auch die Wasserqualität beim Ansetzen der Lösung eine Rolle und natürlich die Temperatur bei der Lagerung. Was beim Einen gut geht, geht beim Nächsten vielleicht nicht gut. Was ist so schlimm daran, ein kleines Loch in den Deckel zu bohren? Damit ist man auf der sicheren Seite.
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