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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Komische Spannungen an L7809CV



toni123
12.04.2010, 18:16
Hey Leute,

habe vor einiger Zeit in ein Gehäuse einen L7809CV Spannungswandler mit zwei Elkos a 10 microfarat und 63V eingebaut. Bei einem Test habe ich nun den 12V - Ausgang eines Computernetzteils genommen und ihn angeschlossen. Sofort ist der Spannungswandler durchgebrannt, obwohl er eigentlich ja bis 18V Eingangsspannung geht. Naja, ich dachte mir, ist wohl fehlerhaft gewesen, kann ja mal vorkommen. Also hab ich heute neue geholt. Hab den alten ausgetauscht und mal kein Computernetzteil genommen, sondern ein normales, das einfach so 12V liefert. Alles nochmal gemessen und dann angeschlossen. Erst mal ist nichts durchgebrannt, aber nach der Wandlung habe ich eine Spannung von 0.75 Volt gemessen. Das kam mir sehr komisch vor. Also habe ich es nochmal angeschlossen und vor der Wandlung gemessen, allerdings nur eine Spannung von 1,7 Volt. Ich habe keine Ahnung woran es liegt, die Anschlüsse stimmen alle, ich hab sie sehr oft überprüft und sonst stimmt auch alles. Was mache ich falsch? #-o

Viele Grüße

Toni

PICture
12.04.2010, 18:30
Hallo toni123!

Angeblich hast du keine keramische Vielschichtkondensatoren um 0,1 µF (100 nF) am Ein- und Ausgang des Spannungsreglers und er oszilliert.

MfG

toni123
12.04.2010, 18:44
Ich habe am ein und Ausgang Elektrolytkondensatoren mit jeweils 10µF, ich dachte das geht auch ?

PICture
12.04.2010, 18:49
Es geht leider nicht, da die eigene Induktivität von Elko für HF zu groß ist.

MfG

toni123
12.04.2010, 19:09
das bedeutet der Elko muss eine niedrigere Faratzahl haben?

viele Grüße

chr-mt
12.04.2010, 19:13
Ja, sieh mal im Datenblatt nach, das ist in der Beispielschaltung zB. 0,33µF im Eingang und 0,1µF im Ausgang.

Gruß
Christopher

PICture
12.04.2010, 19:26
@ toni123

Nein, es dürfen keine Elkos sein oder paralell zu jedem Elko ein Vielschicht anschlessen.

MfG

toni123
15.04.2010, 20:25
Hi, danke für eure Tipps, aber mit den 10 microfarat Kondensatoren hat es super hingehauen. Allerdings habe ich es erst jetzt gemerkt. Hatte mal zum Test den Spannungswandler nicht am Gehäuse mit einer Schraube fixiert, jetzt geht es. Wahrscheinlich weil die Rückseite des Spannungswandlers Ground ist und er sich nirgendwie nicht mit dem Gehäuse vertragen hat :) . Habt ihr eine Idee wie ich das ganze mit der Fixierung lösen kann?

viel Grüße

chr-mt
15.04.2010, 20:32
Dein Gehäuse sollte aber auch auf Ground liegen und nicht auf irgendeiner Spannung, oder ? 8-[

Gruß
Christopher

RobbyMartin
15.04.2010, 20:35
es gibt so wärmeleitfolien die soweit ich weiß auch ziemlich hochomig sind sodass dein ic kein kontakt mit dem gehäuse hat

lg
martin

toni123
15.04.2010, 21:07
Hallo, habe wärmeleitpaste, habe mir gedacht damit geht das auch.

@ chr-mt , da, deshalb hat es mich ja so gewundert :)

lg

toni123
17.04.2010, 11:18
Habe überlegt ob es mit einem kleinen blatt papier zwischen gehäuse und dem Spannungswandler versuchen soll, aber ich weiß nicht, ob er nicht zu heiß wird dabei und dass papier beschädigt. Was meint ihr?

Searcher
17.04.2010, 11:36
Papier würde ich nicht vertrauen. Verwendet man heute keinen Glimmer mehr? Dazu gibt es passende Schraubendurchführungen.

http://www.kessler-electronic.de/grpdetail.asp?ID=9867D0145AAA45298569671E1987DB45&GRP=38391

zb. bei http://www.kessler-electronic.de

Gruß
Searcher

toni123
17.04.2010, 14:57
das wäre eigentlich das beste, danke für den Tipp.

Leider liegt der Mindestbestellwert dort bei 10€, aber eigentlich brauch ich nur zwei Scheiben, die jeweils 4 Cent kosten :)

lg

s.frings
17.04.2010, 18:10
Papier ist ein Isolator, für Strom und Wärme. Du brauchst eine elektrische Isolation mit guter Wärmeleitung. Und da kenne ich nur Glimmer Schreiben. Du brauchst dann auch eine Schraube aus Nylon oder eine 2,5mm Schraube mit einem Kunststoff-Isolator. Die werden typischerweise zusammen mit den Glimmer Scheiben als Set verkauft.

Wärmeleitpaste brauchst Du außerdem auf beiden Seiten der Glimmerscheibe, aber bitte nur hauchdünn auftragen. Wärmeleitpaste füllt die Lücken zwischen zwei Flächen, und verbessert so die Wärmeleitung. Aber zuviel davon ist wieder schlecht, denn sie leitet weniger gut, als Kupfer. Wärmeleitpaste leitet auch Strom, also aufpassen, daß sie nicht über den Rand der Glimmerscheibe hinaus ragt und so eine Kurzschlußbrücke zwischen den beiden Seiten verursacht.

Elektrolyt Kondensatoren sind nicht ausreichend. Meisten funktioniert es schon, aber eben nicht immer. Bei mir ist mal ein Spanungsregler wegen diesem Fehler glühend heiß geworden, bis er dann durchbrannte. Sogar der interne Überlastschutz (manche Varianten haben einen) hatte versagt.

Die solltest sowohl am Eingang als auch am Ausgang immer 100nF Kondensatoren haben, und diese möglichst nahe am Chip positionieren (maximal 1cm entfernt). Wichtig ist auch, dass die GND Anschlüsse vom Spannungsreger und von beiden Kondensatoren an einem Punkt zusammen laufen, nicht an einer Linie!

toni123
17.04.2010, 22:29
Wow, cool, danke für die vielen Tipps :)

chr-mt
17.04.2010, 22:55
Ist ja alles gut und schön,
aber trotzdem würde ich mir weniger Gedanken um eine Isolierung des Spannungsreglers machen, sondern um die Frage, warum das Gehäuse nicht auf GND Potential liegt.
Müsste eigentlich auf der Ausgangsspannung des Reglers liegen, wenn der Ausgang durch das Anschrauben kurzgeschlossen wird.
Falls wirklich Spannung am Gehäuse liegt, hast du spätestens dann wieder das gleiche Problem, wenn du dein Gerät an ein anderes Gerät anschliesst.
Meistens reicht es sogar schon, wen du dein Gerät auf ein anderes mit Metallgehäuse setzt. Schon hast du wieder deinen Kurzschluss.
Hast du vielleicht deine Platine verschraubt und eine VCC Leitung mit eingeklemmt ?
Kannst du das nicht einfach mal messen ?
Vom mittleren Pin des Reglers nach Gehäuse ?

Gruß
Christopher

toni123
17.04.2010, 23:48
Komisch, habe es gerade nochmal versucht, alles funktioniert problemlos. Habe ihn festgeschraubt und es war kein problem. aber ich denke ich werde trotzdem ein bisschen wärmeleitpaste draufschmieren.

viel Grüße

Toni

toni123
18.04.2010, 19:51
Noch eine Frage hab ich:

Der Wandler ist für 1A ausgelegt. Gibt es sofort Probleme wenn das Bauteil das dranhängt mehr als ein Ampere zieht oder gilt das nur für längere Zeit?

viele Grüße

Toni

chr-mt
18.04.2010, 22:03
1A geht nur mit guter Kühlung.
Es kommt auch immer drauf an, wie viel der Regler verbraten muß.
Von 12 auf 5V lässt ihn schon ganz schön schwitzen.
Ich laste meine Regler nie bis an die Grenze aus, ich mag es nicht, wenn Elektronik heiß wird.

Gruß
Christopher

PICture
19.04.2010, 00:06
Hallo!

@ toni123

Für dauerhaft 2 A gibt es 78S09 in TO3, also etwas grösser. Wenn genügend Platz vorhanden ist, nehme ich immer um eine "Nummer" grösser, wie Schuhe, weil es wegen Kühlung bequemer ist... :)

MfG

toni123
19.04.2010, 06:27
Vielen Dank für die Tips :)

viele Grüße

Kampi
19.04.2010, 07:18
Das gibt Probleme wenn du über diese 1A (oder 2A) Grenze gehst mit dem Strom, weil die Regler dann in den Kurzschlussbetrieb schalten und die Ausgangsspannung verringern. Deswegen wenn du über 1A brauchst auch wenn es nur kurzzeitig ist wähle den Regler lieber eine Nummer größer wie PICture bereits gesagt hat.

s.frings
19.04.2010, 08:37
Manche Varianten der 78xx Regler begrenzen den Strom fast exakt auf den Nenn-Wert. Andere wiederum begrenzen ihn nicht, sondern gehen kaputt, wenn man sie längere Zeit überlastet. Ich glaube, da muß man ins Datenblatt schauen, das scheint je nach Hersteller zu variieren.