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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lasermodul von Pollin



BurningWave
05.04.2010, 17:46
Hallo,

ich bin bei Pollin.de gerade auf folgendes Lasermodul gestoßen:
http://www.pollin.de/shop/dt/Nzc1OTMxOTk-/Bauelemente/Aktiv/Optoelektronik/Laser_Modul_LP_705.html

Hierzu habe ich ein paar Fragen: Könnte man mit einem Lasermodul Klasse 3R (wie dieses) schon die Kupferschicht einer normalen kupferbeschichteten Platine weglasern, bzw. diese Platine belichten? Oder welche Laserklasese wäre dafür erforderlich? Mit welcher Laserklasse könnte man sogar Platinen schneiden? Kommt es bei solchen Lasermodulen nur auf die Laserklasse an, oder muss man noch andere Sachen beachten, um herauszufinden, was man mit dem entsprechenden Laser alles machen könnte?

Ich weiß, dass das alles gefährlich, also kommt mir bitte nicht damit. Außerdem sind das alles theoretische Fragen, weil mich das interessiert.

mfg

justin
05.04.2010, 17:51
Hallo

Zum belichten passt die Wellenlänge nicht und die Kupferbeschichtung wirst du damit bei weitem nicht durch kriegen.

Gruß Justin

Rabenauge
05.04.2010, 17:53
Sieht aus wie das Innenleben eines stinknormalen roten Laserpointers, das Teil schneidet gar nix.
Allerdings _kann_ es fürs menschliche Auge bereits gefährlich werden, aber du kannst dir an dem Ding nicht mal die Finger verbrennen (es sei denn, die Laserdiode überhitzt).

Siggi_White
05.04.2010, 19:16
Wie bereits beschrieben passt die Wellenlänge nicht gut zur Belichtung von Fotolack. Dieser wird normalerweise mit UV-Licht belichtet (ca. 350 - 400 nm), wenn ich richtig informiert bin.

Kupfer zeigt bei dieser Wellenlänge eine hohe Reflektivität (ca. 95%). Daher wird das meiste Licht einfach von der Platine zurückgeworfen, ohe dass es eine Wirkung hat. Die Reflektivität ist schlechter (also besser für die Bearbeitung) bei grünen oder UV-Lasern.

Will man Kupfer mit (Infra)rotwellenlängen schneiden, dann benötigt man Pulsspizenleistungen von wenigen Kilowatt, also weit von dem entfernt, was dieses Modul bewerkstelligen kann.
Ein Laser, der Kupfer schneiden oder abtragen kann wird also immer der Klasse 4 entsprechen.

BurningWave
05.04.2010, 20:08
Und was wäre wenn man mit einer Lupe oder ähnlichem den Strahl weiter bündelt? Könnte man dann die Kupferschicht entfernen?

Mal noch eine andere Frage: Wie Leistungsstark müssen UV-Röhren eigentlich sein, um Platinen zu belichten? Geht das auch mit einfachen UV-LEDs?

Del
05.04.2010, 20:57
Nein :D auch dann nicht.

Die stärke der Röhren ist garnicht so wichtig, mit schwachen Röhren kann man Platinen genauso belichten wie mit starken, es dauert nur länger!

Siggi_White
05.04.2010, 21:18
Den Strahl zu bündeln ist eine gute Idee, jedoch bin ich bei meiner Kilowatt-Aussage schon von einem Strahldurchmesser < 0,5 mm ausgegangen. Es wird dir nicht ohne Weiteres gelingen, den Strahl auf unter 0,2 mm Durchmesser zu drücken. Dann brauchst Du zwar nur noch Pi mal Daumen ein Fünftel der Leistung, das ist dann aber immer noch fast ein Kilowatt...
Und im Pulsbetrieb bekommst Du Dein Modul nur auf vielleicht 100 mW.

Belichten kannst Du statt mit Röhren auch mit LEDs. Ich habe mir einen LED-Belichter aus 96 Stück 400 nm-LEDs gebaut. Diese sind aber auf eine Fläche größer als eine Eurokarte verteilt und sind vom Strom her nicht 100%ig ausgereizt. Trotzdem belichte ich für Bungard-Platinen nur > 2 Minuten.

BurningWave
05.04.2010, 21:31
Gut, dann kann ich es wohl vergessen, mit einem Laser die Kupferschicht zu entfernen oder gäbs da noch andere Möglichkeiten?

Ich werde mir jetzt in den nächsten Tagen mal überlegen ein Belichtungsgerät mit UV-LEDs zu bauen.

Danke für die schnellen Antworten.

Siggi_White
05.04.2010, 21:51
Nun ja, am gängigsten für Hobbybastler dürften sein:

- Negativbelichtung
- Ätzen nach Tonertransfer
- Ätzen nach Bemalen der Kupferschicht
- Fräsen (Antwort auf die Frage "Gäbs da noch andere Möglichkeiten")

- habe ich etwas vergessen?

Viele sagen, das Belichten geht mit Röhren besser. Ich habe den LED-Belichter mehr oder weniger zum Spaß gebaut.
Für Röhren-Belichtung suche mal nach "Gesichtsbräuner"...

Ach ja: Wenn Du eine CNC-Fräse oder einen Plotter hast, dann könntest Du versuchen, die Platine mit dem blauen Laser eines Blu-Ray-Laufwerks selektiv zu belichten. Das wird halt ewig dauern. Und ob es besser ist als ein Negativ zum Belichten zu verwenden...? Ich bezweifle es ja...

Del
05.04.2010, 23:23
Du brauchst dafür kein Belichtungsgerät, kein Ätzgerät oder sonst irgendwas. Für ab und zu reicht das Einsteigerset von Conrad völlig aus, dazu ne UV Birne und fertig.
Nach ein paar Probeplatinen haut das wunderbar hin, in die Serienfertigung kann man damit natürlich nicht gehen.

Oder du schaust bei eBay nach "DPSS", nimmst dann die stärkste Infrarot Diode die du findest, manchmal gibts Wassergekühlte mit 70W oder mehr und jagst gepulst ein paar hundert Ampere durch.
So, wenn du jetzt noch nicht blind bist fokusierst du den Strahl mit einer passenden Optik (gibts da manchmal auch). Das alles schraubst du dann auf einen alten Plotter(gibts auch bei eBay) und los gehts.

Lemonsquash
06.04.2010, 09:00
Oder du schaust bei eBay nach "DPSS", nimmst dann die stärkste Infrarot Diode die du findest, manchmal gibts Wassergekühlte mit 70W oder mehr und jagst gepulst ein paar hundert Ampere durch.
So, wenn du jetzt noch nicht blind bist fokusierst du den Strahl mit einer passenden Optik (gibts da manchmal auch). Das alles schraubst du dann auf einen alten Plotter(gibts auch bei eBay) und los gehts.

Man verzeih mir meine angreifende Einmischung, doch das ist Blödsinn!! Und gefährlich noch obendrein!

Danke, Ende.
Lemon

BurningWave
06.04.2010, 16:04
Man verzeih mir meine angreifende Einmischung, doch das ist Blödsinn!! Und gefährlich noch obendrein!

Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen das wirklich so zu machen ;)

@Siggi_White:
Was für UV-LEDs hast du genau genommen? 100 LEDs kosten ja schon gut 150€. Von daher würde sich das ja gar nicht lohnen. Für welche Fläche in cm² reicht eine dieser LEDs aus?

BASTIUniversal
06.04.2010, 18:17
Hi!
Ich belichte meine Platinen ausschließlich mit UV-LEDs. Bei mir arbeiten da rund 100 LEDs.
Du darfst nur nicht den Fehler machen und die LEDs bei Reichelt o.ä. kaufen (für >1,50€ pro Stück). Schau lieber mal in den vielen LED-Shops und auf eBay. Ich habe damals rund 30€ gezahlt (Rabatte für hohe Stückzahlen beachten!)

Gruß
Basti

Del
06.04.2010, 22:25
@Lemonsquash
Scheinbar war ich nicht sarkastisch genug das auch du merkst das es nicht ernst gemeint war.

@_R2D2
Hab hier nochn Belichtungsgerät das ich dir günstig verkaufen würde. Schick mir mal ne PN wenn du Interesse hast.

Manf
07.04.2010, 07:40
Zu dem Thema gehören sicher auch die Techniken "galvo Projektion" in Kombination mit "bluray burner" zur Belichtung.
Drüber habe ich noch wenig gehört.

http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:nUD6br34820ouM:http://www.nordiskmusik.se/Global/Produkter-bilder/laserworld_screen_stor.jpg http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:m1kyEav70z_QjM:http://www.ibiblio.org/Dave/Dr-Fun/df9706/df970626.jpg (http://www.ibiblio.org/Dave/Dr-Fun/df9706/df970626.jpg)

Siggi_White
07.04.2010, 21:15
@_R2D2:
Ich habe die hier verwendet:

http://www.highlight-led.de/Leuchtdioden/LED_5mm_wasserklar/Ultraviolett_c76.htm

Ups, sind teurer geworden... Jaa, der Wechselkurs *g*
100 Stück also ca. 20 Euro. Ein Gesichtsbräuner ist billiger...

Es sind sogar Widerstände und Schrumpfschlauch dabei. Auch wenn man sie nicht braucht...

Die LEDs habe ich auf eine Fläche von 180 x 120 verteilt. Abstand zur Platine müsste ich bei Bedarf vorsichtshalber nochmal nachmessen, müssten aber so ca. 15 cm sein.
Das Belichtungsergebnis ist, wie gesagt, gut ab 2 Minuten Belichtungsdauer. Allerdings strahle ich durch 3 mm Bilderrahmenglas, was in dem Ruf steht auch einiges an UV-Strahlung wegzufiltern...

BurningWave
14.04.2010, 22:21
So, ich habe jetzt 100 von diesen LEDs von highlight-led.de bestellt. Nun wollte ich fragen, wie du sie beschalten hast (ja natürlich parallel, aber welche Spannung, Vorwiderstand, Netzteil oder Batterien)?
Eine dieser LEDs braucht einen Strom von 20-30mA, bei 100 LEDs bräuchte ich ja dann einen Strom von 2-3A wie bekomme ich ihn Zustande? Ist so ein hoher Strom nicht schon gefährlich?

(400. Beitrag :P )

Siggi_White
15.04.2010, 07:15
Die LEDs habe ich auf Lochrasterplatinen platziert, die ich vorher auf der Oberseite mit Chrom-Effektlack angesprüht habe. Ob das nötig ist, k.a. Aber ich habe gehofft, dass dann deutlich mehr Licht heraus bekomme und die Ausleuchtung vielleicht noch etwas homogener wird. Bei der Effektlackschicht konnte ich mit dem Multimeter keine Leitfähigkeit feststellen.
Achja: Manche von den Highlight-LEDs haben noch etwas Vergussmasse auf der Drahtseite herausragen. Diese einfach mit dem Fingernagel wegbrechen, damit die LEDs gerade stehen...

Ich habe, da ich nur ca. 12 V Versorgungsspannung zur Verfügung hatte, immer 2 Stück in Reihe geschaltet. Ebenfalls in Reihe zu diesen 2 LEDs einen 180 Ohm-Widerstand. Diese 3-Bauteil-Serienschaltungen habe ich dann parallel gehängt. Du musst darauf achten, dass die LEDs immer in Serie mit dem Vorwiderstand sind. Wenn Du sie parallel oder ohne Vorwiderstand betreibst, riskierst Du, dass der Strom zu groß wird. Bei einer Parallelschaltung von LEDs könnte auch theoretisch fast aller Strom durch Eine fließen, durch die Anderen fast keiner.

Der Strom liegt tatsächlich in der von Dir angegebenen Größenordnung. Bei 12 V Spannung ist das aber vollkommen ungefährlich (sofern Du nicht gerade ein Brenn- oder Explosionsfähiges Gemisch neben Dir hast oder beschließt, die Drähte abzulutschen...).
Normalerweise nimmt man, um so einen Strom zu bekommen ein einfaches Labornetzteil (kann auch mit fester Spannung sein, ist billiger). Falls Du so etwas nicht hast, würde ich ein (altes) PC-Netzteil verwenden. Die Dinger haben die meisten Leute rumliegen und sind außerdem nichts wert...
Ebenfalls möglich wäre, die Netzspannung zu verwenden und provisorisch gleichzurichten und zu glätten. Das sollte relativ günstig möglich sein, aber mit Netzspannung wirds wieder gefährlich...

BurningWave
17.04.2010, 22:50
Gut ok, dann mache ich das so. Aber mit dem Unterschied, dass ich jeweils an meine 95 LEDs einen 470 Ohm Widerstand in Reihe schalte und diese 95 Elemente alle parallel an 12V betreibe. Das geht doch so oder?

Del
18.04.2010, 02:41
Willst dir 95 Leds kaufe, aber meine Belichtungsgerät nich haben...

Siggi_White
18.04.2010, 03:08
Nun ja, wenn ich mich nicht verrechnet habe, würden bei einem Stromfluss von 20 mA 9,4 Volt am Widerstand abfallen. Damit bleiben nur noch 2,6 Volt übrig. Dies ist aber weniger als die angegebene Durchlassspannung der Dioden. Daher wirst Du sie wesentlich schwächer betreiben, als möglich.
Evtl. empfiehlt es sich, etwas kleinere Widerstände zu verwenden (z.B. 270 Ohm)...
Wenn Du mehrere LEDs in Serie schaltest, hast Du halt den Vorteil, dass Du weniger Energie in den Widerständen verheizt.

BurningWave
18.04.2010, 17:05
Meiner Berechnung nach brauche ich bei 12V und einem Stromfluss von 20-30mA (sagen wir mal 25mA) mindestens 470Ohm (12V/0.025mA=480Ohm).

Das Problem ist halt, dass ich nur 470Ohm Widerstände in dieser Menge dahabe.

Kampi
18.04.2010, 17:20
Naja in so einem Fall das du zwei Stromstärken hast (oder einen Bereich wo der Strom schwankt) rechnest du generell immer mit dem höchsten Strom der benötigt wird um abgesichert zu sein.
Also in dem Fall 30mA.

BurningWave
18.04.2010, 17:25
Naja in so einem Fall das du zwei Stromstärken hast (oder einen Bereich wo der Strom schwankt) rechnest du generell immer mit dem höchsten Strom der benötigt wird um abgesichert zu sein.
Also in dem Fall 30mA.

Dann bräuchte ich sogar 600 Ohm bei 12V und 450 Ohm bei 9V.

@Siggi_White
Wie kommst du auf 270 Ohm?

Siggi_White
19.04.2010, 09:42
Nun ja:
An der Diode fallen 3,4 - 4,0 Volt ab (Laut Angabe des Händlers). Diese muss ich also von der Gesamtspannung abziehen, damit ich auf die Spannung am Widerstand komme:
12V - 3,5 V = 8,5V

Diese Spannung dividiere ich durch den fließenden Strom:
8,5V / 0,03A = 283Ohm

Nächsthöherer Wert der E12: 330Ohm (Tschuldigung, hatte aus Versehen den nächst niedrigeren genommen (270 Ohm). Wäre aber auch gerade noch ok gewesen...)
Warum zieht von Euch keiner die Durchlassspannung der Diode ab?

PICture
19.04.2010, 14:21
Hallo!

Das abziehen der Durchflußspannung ist notwendig wenn man den Strom , so wie du, richtig ausrechnen will und ich mache es immer, ohne mich durch anderen sugerieren lassen... ;)

MfG :)

Andi_HB
24.04.2010, 14:33
Zum Thema Platinen belichten und ätzen .. gibts auch eine schöne seite wie ich finde. Kannst dich ja mal beim Strippenstrolch umsehen.
http://www.strippenstrolch.de/1-1-4-die-geaetzte-platine.html

Gruß Andi_HB

BurningWave
29.04.2010, 21:13
So, jetzt habe ich nochmal eine Frage: Es muss doch auch möglich sein, die Spannung an den LEDs ohne Vorwiderstände, sondern mit irgendeiner Elektronik zu begrenzen (z.B. mit einem (Leistungs-)Transistor, der das ganze regelt). Ich habe hier nämlich einen Schaltplan mit einem MOSFET, an den eine LED angeschlossen ist, die ohne weiteren Vorwiderstand bei Betriebsspannungen zwischen 5V und 20V gleich hell leuchtet und nicht kaputt geht. Kann man so etwas in dieser Art auch für 95 LEDs, die parallel geschalten sind realisieren?

Siggi_White
29.04.2010, 23:37
Für in Reihe geschaltete LEDs sollte das relativ problemlos gehen. Bei parallel geschalteten kannst Du das Problem bekommen, dass durch eine LED mehr Strom fließt als durch die anderen. Dann erwärmt sie sich mehr und es fließt noch mehr Strom durch diese LED. Das ist ein Teufelskreis, der Deine LED zerstören kann. Wenn sie kaputt geht, funktionieren die anderen nach kurzer Zeit auch nicht mehr.
Wobei ich zugeben muss, dass ich nicht weiß, wie sich die LEDs im Detail verhalten werden. Ich ziehe nur den Vergleich mit Bipolar-Transistoren, die man auch nicht parallel schalten kann. Bei MOSFETs ist dies wiederum möglich, da sie bei Erwärmung ihren Strom begrenzen. Damit verteilt er sich dann wieder auf alle gleichmäßig.