Ich überlege, auch mal einen Roboterbausatz zu kaufen (Nibo2 oder Pro-Bot 128). Ich habe ein paar allgemeine Fragen:
a) Was meint ihr sind Standardprobleme, die man bei folgenden Dingen hat:
- Hardware (z.B. ein Zahnrad klemmt)
- Programmierumgebung (z.B. meldet AVR Studio einen Fehler, den man noch nie gehört hat)
- Programmierung selbst (z.B. eine fertige Bibliothek enthält irgendwo einen Bug)
b) Macht es eher Spaß, oder ist es eher nervig, die Bewegung eines Roberts zu optimieren? Z.b. könnte ich mir vorstellen, dass es jedesmal lange dauert, bis eine neues Programm auf den Roboter übertragen wurde: Programmieren->Übertragen->Testen->Programmieren->... Beansprucht das nicht sehr viel Zeit?
c) Was ist das Schönere: Der Weg oder das Ziel? (Das Optimieren oder das Zusehen, wenn der Roboter endlich so schön rumfährt, wie man es sich vorgestellt hat)
d) Hat die Beschäftigung mit Robotern einen Langzeitreiz? Ich könnte mir vorstellen, dass man irgendwann eine ganz gute Fahr-Strategie zuende entwickelt hat, und der Roboter fährt prima. Ist der Roboter dann nicht langweilig geworden und kommt in den Schrank?
e) Habt ihr Haustiere? - Mögen die eure(n) Roboter?
Hallo,
zu a:
Mein Problem ist das mir manchmal das Werkzeug fehlt was ich brauche, musste gerade erst ein Teil von der Schrittmotorwelle abziehen und hatte keinen Abzieher und hab mir dabei leider die Welle vermurkst.
zu b: Da bin ich eher auf der "macht Spass" Seite.
zu c: Das ist so eine Sache, mich graust es immer von langwierigen arbeiten, ich muß ca. 50 Drahtbrücken biegen und in eine Platine einlöten und das nimmt kein Ende. Aber wenn es dann fertig ist es doch schöner als gekauft.
zu d: Also den Perfekten Roboter wird es nicht geben, nur zum Schluss wird das Programmieren immer komplizierter und dann denke ich mal wird auch der Spass nicht mehr da sein.
zu e: Nein.
Schöne Grüße
Thomas
Rabenauge
03.04.2010, 11:29
Standardprobleme gibt es wohl nicht, jeder hat seine "Macken", denke ich.
Sicher werden Fehler überall vorkommen, aber das bekommt man schon hin.
Die Bibliotheken, hm, genau genommen braucht man die gar nicht- es geht ja auch ohne. Wichtig ist halt, dass möglichst viele Leute den selben Roboter haben, dann werden die auch fast "automatisch" erweitert.
zu b): mir macht das einen Heidenspass. Ich brauch keinen Roboter, wenn er seine Aufgaben eher schlecht als recht erledigt, es ist Technik, und die hat möglichst optimal zu funktionieren.
Der Zeitaufwand hängt von der Übung des PÜrogrammierers ab und von der Aufgabenstellung, Linienfolgen einfach ist in einer Stunde gegessen, Linienfolgen mit Schikanen, wo man ohne Logik nicht weiter kommt, kann natürlich Tage dauern.;)
Und ja: Langezeitspass auf jeden Fall: zum einen sind viele Roboterbausätze erweiterbar (zum Teil nahezu ohne Ende, einen NiboBee kannst du theoretisch hochrüsten, bis er zusammenbricht) , somit kannst du ihn an deine Wünsche oder Vorstellungen leicht anpassen, zum anderen gibt es ja auch komplexere Aufgaben, Kartierung, Orientierung oder so, damit verbringst du schon reichlich Zeit.
Und wenn dir deine Aufgabenstellung zu kompliziert ist, packst du das Programm eben mal eine Weile weg und machst was anderes damit.
Das ist ja das Feine: dadurch, dass du die Programme selber schreibst, bist du nicht an bestimmte Aufgabenstellungen gebunden, du kannst den Roboter genausogut aus stylischen Wecker benutzen, wie zum Tisch abräumen.
Ich hab vor..hm, viiielen Jahren mit einem der Lego-Roboter angefangen, dem RCX, der kann schon drei Motoren bedienen, hat drei Sensoranschlüsse, zusätzlich eine Infrarotschnittstelle, alleine damit (und dem legotypischen Baukastensystem) kannst du eine Unmenge an Aufgabenstellungen bewältigen.
Obendrein ist das Ding, durch die IR-Schnittstelle, schwarmfähig, wenn man drei davon hat, macht das _richtig_ Spass!
Sie können leicht untereinander kommunizieren.
Inzwischen habe ich den NiboBee, und der bietet einfach noch mehr: meiner hat inzwischen ein I2C-Display, einen vernünftigeren Akku und ein nettes Gehäuse (nicht nötig für die Funktion, aber schicker als eine fahrende Leiterplatte).
Weiterhin sind geplant: Tonausgabe (muss keine MIDI-Musik, aber so verschiedene Töne sollen es schon werden, damit er alleine "arbeiten" kann und notfalls um Hilfe schreien), berührungslose Umgebungssensoren (überlege ich noch, ob US oder IR), Tasten (dann können die Fühler weg, im Moment nutze ich die als Eingabegerät), später vielleicht ein Kompasssensor.
Ausserdem muss sie eine Infrarotschnittstelle bekommen, damit sie mit meinem RCX zusammen arbeiten kann.
Und wenn mir für die kleine Biene nichts mehr einfallen wird, nehme ich sie, packe sie in ein grösseres Gehäuse mit einem anderen Antrieb und kann draussen weitermachen.:)
Die wird die nächsten Jahre nicht langweilig, das weiss ich.
Trotzdem werd ich natürlich irgendwann einen neuen Roboter kaufen, aber ganz sicher nur, weil eben bestimmte Dinge mit der Biene keinen Sinn machen: sie kann mit nem GPS einfach nix anfangen, da sie im wesentlichen doch ins Zimmer gehört usw.
Was Haustiere angeht: meine Fische interessiert es kein bisschen, die Katzen meiner Freundin betrachten die Roboter mit gesunder Skepsis (gibt aber nicht wirklich Probleme) und ihren Hund interessiert alles technische überhaupt nicht.
Er ignoriert es einfach bzw. geht aus dem Wege.
Früher hab ich mal versucht, den RCX zum Katzenspielzeug zu machen, wenn man ihn sehr defensiv programmert, klappt das sogar.
Allerdings mögen sie es gar nicht, wenn er auf sie zufährt. ;)
HannoHupmann
03.04.2010, 12:17
zu a) ne Runde fluchen, sich ärgern und dann trotzdem weiter machen :). Eventuell schreib ich einen Thread ins Forum wenn ich selbst nicht mehr weiter weis oder mach ne Pause. Viel mehr ein Standardproblem ist, dass man nicht weiter weis und sich erst mal schlau machen muss. Aber im Internet steht zu allem was.
b) ich bin kein Fan von programmierung, daher sind meine Roboter meistens mechanisch sehr aufwendig und von der programmierung eher einfach. Kommt stark darauf an wieviel Spass man damit hat und wie gut man sich auskennt.
c) definitiv der Weg, es gibt kein Ziel. Ein Roboter kann immer nochmal umgebaut werden, anders programmiert, wieder neu gebaut etc. Da ein Hobbybastler das Projekt nicht abgeben muss wird es immer weiter gebastelt. Manche Projekte kommen aber in einen Zustand an dem sich eine Weiterentwicklung nicht lohnt und man lieber ein neues anfängt.
d) Definitiv aber es gbit immer wieder Zeiten in denen das Hobby unbeachtet in der Ecke liegt. Dann gibt es wieder Zeiten da macht man wochenlang nichts anderes in seiner Freizeit. Meine Roboter stehen hübsch präsentiert auf Regalen und ich werd immer wieder nach einer Vorführung gefragt o.ä. Manche Roboter sind auch als Dekoelement einsetzbar (Phoenix² leuchtet blau und ist mit nem Steckernetzteil als Lampe verwendbar).
e) Eine Katze und die hat keine Scheu vor meinen Roboter, ich habs noch nicht ausprobiert wie sie auf US-Sensoren reagiert, aber zur Not kann sie einfach das Zimmer verlassen. Bohrmaschine, Schwingschleifer und andere Geräte machen ihr keine Angst, da hab ich sie von klein auf daran gewöhnt, dass dieser "Krach" für sie keine Bedrohung ist und auch wieder aufhört. Jetzt schläft sie einfach weiter wenn ich die Bohrmaschine auspacke.
Nervig an meiner Katzen ist nur:
- sie spielt mit allen Kabeln
- sie kickt gerne Dinge vom Schreibtisch
- sie sieht Tüten mit Bauteilen als Beute und trägt sie durch die Wohnung
- sie sitzt mitten auf dem Arbeitsplatz
Da ein Hobbybastler das Projekt nicht abgeben muss wird es immer weiter gebastelt.
Stimmt, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Das Projekt "Roboter" kann einem niemand nehmen. Das ist noch ein Pluspunkt für den Roboter als Hobby.
Danke für eure ermutigenden Antworten.
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