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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Parallele Einspeisungen



Chevy
07.12.2004, 19:30
Hi Leute,

In meiner Eigenschaft als Elektriker wurde mir eine Frage gestellt die ich zwar mit "Nein" beantwortet habe, mir aber nicht sicher bin ob das eigentlich stimmt.

Die Frage hat eigentlich nichts mit Roboter oder Microcontroller zu tun aber vieleicht doch da es um Digital Technik geht.

Also: Ein User schrieb mir das er sich zwei Digitale Slotbahnen ( Das sind die Teile mit dem Schlitz in der Straße auf denen dann Autos langfetzen ) gekauft hat und die zweite Packung zur erweiterung der ersten nehmen will.

Im Prinzip stellt so eine Slotbahn eine Ringleitung mit einem Einspeisepunkt dar. Nun möchte der User die zweite Einspeisung am gegenüberliegenden Punkt dieser Ringleitung einbauen. Um damit die Verluste die durch hohe Übergangswiderstände der Streckenteile entstehen zu veringern.

Jede dieser Einspeisepunkte besitzt ein eigenen Trafo.

Jetzt hat man mal gelernt das man zwei Trafos sekundärseitig nicht parallel betreiben soll. Da diese dann sich gegenseitig Einspeisen und auf der Primärseite eines nicht angeschloßenen Trafos dennoch 230 Volt enstehen können.

Nun bestehen, bei dem vom diesem User gekaufte Bahn, die Einspeisungen aus der sogenanten Blackbox. Diese Box ist eine digitale Zentraleinheit. Die Stromversorgung erfolgt über ein gleichgerichteten Trafo von ~230 Volt / +-14,8 Volt

Da auf der Ringleitung immer die volle Spannung ansteht und nur durch die belastung der digitalen Autos diese schwankt, stellt sich jetzt die Frage darf man zwei digitale Zentralen parallel betreiben.? Die eine Zetrale soll nur genutzt werden um die Spannung zu stabilizieren. An der andere Zentrale werden dann die Regler angeschlossen die dann die digitale Informationen an die Bahn weiter gibt.

Ein weitere Frage stellt sich, da diese Zentralen auch Codierte Fahrzeuge selbst ansteuern kann. Wenn nun zwei Zentralen angeschlossen sind überschneiden sich dann diese digitalen Informationen und kann es zur Zerstörung einer oder beider Zentralen kommen?

Also wer kann mir sagen ob man zwei Digitale Zentralen parallel betreiben kann und wenn nicht, dann warum nicht. Welche Probleme können entstehen? Gibt es Probleme mit den sekundärseitigen parrallelgeschalteten zwei gleichgerichteteten Trafos?

Fragen über Fragen... ](*,) Wer kann helfen?

Gruß Marco

PicNick
08.12.2004, 14:58
Hi, wenn es so ist, dass die "BlackBoxen" nur einen glatten Betriebsstrom liefern, kannst du sie wie jede andere Stromquelle natürlich auch parallelschalten, was erzählt ich dir ?
ABER: wenn das Zeugs auch nur annähernd so funktioniert wie bei Modelleisenbahnen (digital) dann ist das so zu vergessen. Denn da wird der Betriebstrom als 50:50 Rechteck-Wechselstrom auf die Leitung gelegt und die digitalen Nachrichten durch Frequenz-änderung aufmoduliert.
***In diesem Fall kann es wie beim Highlander nur einen geben, sonst dampft es***
Von dieser EINEN Zentrale kannst du aber, denk ich, auch an mehreren Stellen einspeisen.
Für insgesamt mehr Power brauchst du einen sog. "Booster" (heißt so bei der Modellbahn) oder schlichtweg einen Digital-verstärker.
PS: Aussage mit angemessener Vorsicht zu geniessen, meine Kenntnis über digitale Autorennbahnen hält sich in engen Grenzen. mfg Robert

Chevy
08.12.2004, 20:29
Hi Robert,


Denn da wird der Betriebstrom als 50:50 Rechteck-Wechselstrom auf die Leitung gelegt und die digitalen Nachrichten durch Frequenz-änderung aufmoduliert.

Danke für die Info!



Für insgesamt mehr Power brauchst du einen sog. "Booster" (heißt so bei der Modellbahn) oder schlichtweg einen Digital-verstärker.

Genau da liegt zur Zeit das Problem, es gibt für die digitalen Slotbahnen zur Zeit keinen Booster. Es gibt aber auch keine technischen Daten der "Blackbox" Und hienweise das man keine zwei Blackboxen parallel schalten soll gibt es auch nicht. Daher kommen die Leute natürlich auf die Idee einfach eine zweite in die Bahn einzubauen. Die digitale Slotbahn liegt halt noch in den Kinderschuhen, und mal sehen was da noch kommen wird.

Vielen dank für deine Antwort, und schon ist er wieder etwas schlauer. :cheesy:

Gruß Marco

PicNick
09.12.2004, 06:59
Hi, Marco, nochmal ich: Um zu sehen, wie das Zeugs funktioniert, hilft ein Oszilloskop, klaro
da siehst du ja gleich ob's nun so oder doch ganz anders ist.
Technische Info für dig Eisenbahnen: google "NMRA" u. "DCC"
mfg robert

Chevy
09.12.2004, 17:28
Hi Robert,


Hi, Marco, nochmal ich: Um zu sehen, wie das Zeugs funktioniert, hilft ein Oszilloskop

Das ist genau das Teil, wo ich den Kauf immer vor mir her schiebe...
So auf die Art: "könnte ich gebrauchen!...Naja eigentlich doch nicht" O:)



Technische Info für dig Eisenbahnen: google "NMRA" u. "DCC"
mfg robert

Danke ist auch ne gute Idee, habe bisher immer unter "Digital Modellbahn" gesucht und bin da nicht so fündig geworden. Meistens heißt es dort: "Bei mehr Power benötigen sie ein Booster" aber warum und wieso und die technischen Hindergründe habe ich bisher noch nichts gefunden.

Gruß Marco

PicNick
09.12.2004, 18:23
Hallo Marco. Oszilloskop is schön zu haben, aber bei dem digitalen Zeugs garnicht so hilfreich, wie man vielleicht meint. Hätt ja sein können. Dagegen sind Multimeter, Kaffeemaschine und Aschenbecher aber absolut elementare Dinge, die solltest du aber schon haben, wirst du auch wohl.
Umfassende Doku über den digital Modellbahn standard. in englisch
http://dcc.info/standards_rps/
Bastlereinen für das Zeugs, (auch BOOSTER) in deutsch
http://fremodcc.sourceforge.net/diy/nmra_dcc_d.html

Wie gesagt, unter der Annahme, daß Slotbahnen so ähnlich funktionieren, ist aber naheliegend.
Es kann nur gut sein, daß die Bahnen einfacher funktionieren, weil ja nur in eine Richtung gefahren wird und die Autos auch immer in dieser Richtung auf der Bahn stehen.
Ich werd' noch ein bißchen stöbern.
http://www.mobilrennbahn.de/digital.html

äääh: was möchtest du eigentlich tun, außer kompetent beraten ?
mfg robert

Chevy
10.12.2004, 15:47
Hallo Robert,


Dagegen sind Multimeter, Kaffeemaschine und Aschenbecher aber absolut elementare Dinge, die solltest du aber schon haben, wirst du auch wohl.

Da hast Du recht, es gibt nicht viele Dinge auf der Welt die man braucht, die drei gennanten jedoch gehören mit Sicherheit dazu. :cheesy:



Es kann nur gut sein, daß die Bahnen einfacher funktionieren, weil ja nur in eine Richtung gefahren wird und die Autos auch immer in dieser Richtung auf der Bahn stehen.

Richtig! Ein Richtungswechsel ist nur durch umpolen der Stromschienen möglich.



äääh: was möchtest du eigentlich tun, außer kompetent beraten ?
mfg robert


In erster Linie bin ich sehr neugierig und interessiert mich immer wie was funktioniert. Unabhängig davon ob ich das Praktisch verwerten kann oder nicht. O:)

Im obigen Fall hat mein interesse jedoch auch ein praktischen nutzen für mich, habe mir nämlich mal ein Kindheitstraum erfüllt und mir auch eine Slotbahn zugelegt. Natürlich Digital.

Interessant ist natürlich für mich herauszufinden welches Format Carrera für Ihre Digitalbahn benutzt. Sollte das nämlich eines der Standart der Modelleisenbahn sein so könnte man da das angebotene Zubehör nutzen was natürlich dann ganz andere Möglichkeiten zulassen würde.

Ein weiteres interesse kommt durch mein Hobby "Elektronik" und meine "Bastelleidenschaft". Wenn ich die Hintergründe weis, dann kann ich mir auch so mansches Teil selber fertigen und/oder Optimieren.

Und wie gesagt als beratende Tätigkeit in meiner funktion als Moderator eines Slotcarforum www.freeslotter.de (Dort unter dem Username Marco)

nochmals vielen Dank für Deine Hilfe und für Dein interesse an dem Problem.

Gruß Marco

PicNick
11.12.2004, 12:16
Hi, Chevy !
Ich hab ein bißchen gestöbert. technische DetailInfo dürfte knapp sein, so wie es aussieht. Folgendes ist aber eine interessante Aussage
http://www.amoslot.de/newsdesk_info.php/newsdesk_id/28
Zitat:
Derzeit gibt es am Markt 3 grosse Hersteller von Digitalsystemen: Carrera, Scalextric und SCX. Daneben arbeitet ein kleines amerikanisches Unternehmen an einem eigenen Digitalsystem, das auf dem aus dem Modelleisenbahnbereich bekannten DCC Standard aufbaut. Die Decoder dieses Systems sollen neben dem DCC Standard auch Carrera Pro-X und das Scalextric Digitalsystem unterstützen. ...
Zitat ende

Also irgendwie sind wir mit dem Eisenbahnvergleich, so scheint's, nicht weit weg. Ganz genau müßte man offenbar "hacken".

Was mich wundert: wenn ich die Fahrzeuge schon digital anspreche, wieso fixiere ich mich dann trotzdem auf fixe Spuren u. Weichen ?
Ich täte ja auch gleich die Lenkung digital machen, dann kann jeder fahren, wo er will, stell ich mir noch lustiger vor.
Sollt' man direkt einmal durchziehen, mit einfachen umgebauten RC-Cars, die gibt's ja ganz billig beim Aldi. Na ja.
mfg robert

Chevy
11.12.2004, 16:04
Hi Robert,



Ich hab ein bißchen gestöbert. technische DetailInfo dürfte knapp sein, so wie es aussieht. Folgendes ist aber eine interessante Aussage
http://www.amoslot.de/newsdesk_info.php/newsdesk_id/28


Super.. Das ist ja schon mal was konkretes. Denn wenn dieses amerikanisches Unternehmen ein Deckoder heraus bringen will was auch das Carrera ProX System unterstützt, dann müssen die ja auch wissen was den für ein System Carrera verwendet. Da werde ich mich mal dranhängen. O:)



Also irgendwie sind wir mit dem Eisenbahnvergleich, so scheint's, nicht weit weg.


Richtig, den es währe ja auch nicht klug von Carrera und den anderen das Rad neu zu erfinden. Ich bin fest der überzeugung das man sich eins der vorhandenen Formate bedient.



Was mich wundert: wenn ich die Fahrzeuge schon digital anspreche, wieso fixiere ich mich dann trotzdem auf fixe Spuren u. Weichen ?
Ich täte ja auch gleich die Lenkung digital machen, dann kann jeder fahren, wo er will, stell ich mir noch lustiger vor.


So was ähnliches gab es schon, nannte sich Carrera Servo und setzte sich nicht durch. Der Slot hat ein großen Vorteil. Durch ihn ist es möglich Fahrzeuge auf verhältnissmäßigen kleinen Raum sehr schnell fahren zu lassen. Ohne slot müsste man in den kurven so stark abbremesen das die Fahrzeuge nicht rausfallen. Bei mehreren Fahrzeugen würde eine Straßenbreite von ca. 20cm ohne Slot nicht mehr ausreichen um ohne ständig an die Banden oder gegen die anderen zu fahren, über so ein Kurs zu kommen. Und RC-Fahrzeuge in 1:24 gibt es bereits auch. Aber zwischen RC und Slotfahrer liegen welten :mrgreen:

Gruß Marco

PicNick
11.12.2004, 19:20
Hi, Chevy,



So was ähnliches gab es schon, nannte sich Carrera Servo und setzte sich nicht durch. Der Slot hat ein großen Vorteil. Durch ihn ist es möglich Fahrzeuge auf verhältnissmäßigen kleinen Raum sehr schnell fahren zu lassen. Ohne slot müsste man in den kurven so stark abbremesen das die Fahrzeuge nicht rausfallen. Bei mehreren Fahrzeugen würde eine Straßenbreite von ca. 20cm ohne Slot nicht mehr ausreichen um ohne ständig an die Banden oder gegen die anderen zu fahren, über so ein Kurs zu kommen. Und RC-Fahrzeuge in 1:24 gibt es bereits auch. Aber zwischen RC und Slotfahrer liegen welten :mrgreen:


Na, wer sagt's denn, wieder was gelernt.
also, bis dann ! mfg robert O:)

schmic20
11.12.2004, 21:09
Hallo zusammen,

ich habe zwar nicht viel Ahnung von digitalen Slotcars, aber ich baue mir meine Digitalkomponenten für meine Eisenbahn selbst.
Wenn ich das richtig verstehe fährt doch auf einer Slotbahn immer nur ein Auto auf einer Spur. Wenn ich das auf meine Modellbahn umsetze, so wäre ein Booster unnötig, denn den brauche ich nur wenn ich mehr als 3 Lokomotiven auf der selben Strecke fahren lassen will. Um den Spannungsabfall weiter entfernter Streckenteile auszugleichen wird normalerweise nur eine Ringleitung parallel zur Strecke verlegt die in Abständen von ca. 1m an das Gleis angeschlossen wird. 1,5mm²-Litze solle eigentlich genügen. Das ist viiiiiiiiel billiger als ein Booster.
Ich denke, dass sich diese Vorgehensweise auch bei einer langen Slotbahn übernehmen lässt und das für wenige Euronen. :)

Konnte ich damit einen Denkanstoss liefern? Würde mich freuen.

Viele Grüße
MIchael

Chevy
11.12.2004, 22:52
Hallo Michael



Wenn ich das richtig verstehe fährt doch auf einer Slotbahn immer nur ein Auto auf einer Spur.

Normalerweise schon (Analog). Bei der digitalen Slotbahn kannst Du bis zu 6 Fahrzeugen auf einem Slot fahren.



Um den Spannungsabfall weiter entfernter Streckenteile auszugleichen wird normalerweise nur eine Ringleitung parallel zur Strecke verlegt die in Abständen von ca. 1m an das Gleis angeschlossen wird. 1,5mm²-Litze solle eigentlich genügen.


So wird es auch bei der Slotbahn gemacht, zumindestens bei den Bahnen die fest Aufgebaut werden. Die meisten Slotbahner jedoch bauen ihre Bahn im Wohn- oder Kinderzimmer auf und nach eins zwei Wochen wieder ab. Für diese Slotbahner lohnt sich der Aufwand einer Ringleitung weniger.
Aber ich bin gerade dabei mir Anschlussschienen zu Basteln mit denen ich schnell eine Ringleitung verlegen und wieder abbauen kann.

Aber es ist nicht die Lösung der Probleme das Problem, sondern das wieso und warum habe ich überhaupt Probleme bzw. wie in der Frage des Users, warum geht ein Parallelschalten von zwei Zentralen nicht.

Klar geben sich viele auch damit zufrieden das ich sage "es geht nicht" und du must das dann so oder so machen. Ich jedoch will wissen wieso das nicht geht.

Wenn Du Dir die Komponenten selbst baust, dann müsstest Du mir doch sagen können wie diese digitalsysteme Arbeiten oder?

Gruß Marco

schmic20
12.12.2004, 15:47
Hallo Marco,

ich will versuchen mit einfachen Worten die Grundzüge der digitalen Fahrsysteme zu umreißen. Im Prinzip funktioniert damit das Märklin- Digitalsystem, auf das ich mich hier beziehe, wobei die Adressen allerdings nicht über 80 hinausgehen weil dort die Adresse als Ternätiäre Information (also dreiwertige Information) übertragen wird. Weil Du aber wissen willst warum man keine 2 Zentralen gleichzeitig an der selben Spur anschließen darf, beschränke ich mich hier auf die reine digitale Datenübertragung.

Wenn eine Adresse an der Zentrale eingegeben wurde liegt am Gleis eine rechteckförmige Wechselspannung, die in ihrer Puls- und Pausendauer die Digitalinfomation enthält. Eine logische 0 oder logische 1 besteht aus 8 Takten. Bei einer logischen 0 ist der erste Takt +12V, die restlichen 7 Takte –12V. Bei einer logischen 1 ist es genau umgekehrt. Der ersten 7 Takte sind +12V der letzte Takt ist –12V. Das habe ich im Download als „Bild A“ dargestellt.
Nun stellen wir uns vor, dass die erste Zentrale die Adresse „202“ sendet, beginnend mit dem MSB (Most significant Bit, höchstwertigen Bit). Der Datenstrom sieht dann aus wie im „Bild B“.
Soweit so gut.
Schließen wir nun eine 2. Zentrale an, und diese würde z. B. die Adresse „178“ senden („Bild C“), dann hätten wir bei den gelben Blitzen jeweils einen Kurzschluß, weil sich die Signale der Zentralen überlagern.
Selbst wenn die Zentralen die gleiche Adresse senden würden, ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese exakt synchron laufen würden. Wir hätten dann in jedem übertragenen Byte mehrere Kurzschlüsse zu erwarten.
Haben die Zentralen eine Kurzschlußstrombegrenzung haben wir nochmal Glück gehabt, aber der Datenstrom wird trotzdem nicht richtig bei unseren Fahrzeugen ankommen. Haben die Zentralen keinen Schutz brauchen wir eine oder zwei neue Zentralen, oder einen Elektroniker der uns die Leistungstransistoren austauscht. Die sind dann nämlich den Wärmetot gestorben.
Deshalb gibt es sogenannte Booster. Diese Booster bekommen das Signal von einer Zentrale und versorgen einen Streckenabschnitt. Das Ausgangssignal ist synchron mit der Zentrale und die Fahrzeuge fahren überall mit der gleichen Power. Ein Nachteil ist, dass diese Booster teuer sind, wenn man sie kaufen muss. Einen Booster zu selber zu bauen erfordert ein wenig Kenntnisse in der Elektronik. Schaltpläne findet man in Internet. Dann kostet der Booster (je nach Ausführung) ab ca. 20 Euro.

Ich hoffe ich konnte Dir damit ein wenig Einblick gewähren bzw. war an einigen Stellen nicht zu ausführlich und Du hast das schon gewusst.
Auf dieser Basis funktioniert das Märklin-Digitalsystem und auch Selektrix. Vielleicht haben ja auch die Slotcar-Hersteller eine ähnliche Datenübertragung verwendet.

Viele Grüße
Michael

Chevy
13.12.2004, 02:07
Hallo Michael,



Ich hoffe ich konnte Dir damit ein wenig Einblick gewähren bzw. war an einigen Stellen nicht zu ausführlich und Du hast das schon gewusst.
Michael

Du konntest und wie! O:)

.... genau das was ich immer mal wissen wollte. Ich schätze das Deine Beschreibung sinngemäß auch auf andere Digitalsysteme wie DCC usw. übertragbar ist. Den letztändlich muss ja die Informationen in irgendeiner Form auf die Spannung modelliert werden und das hast Du sehr anschaulich erklärt.

Ich wusste doch, das dieses Forum dass richtige Forum ist um genau solche Probleme zu lösen. \:D/

Vielen Dank Michael
Vielen Dank Robert

Und endlich ist er schlauer als zuvor... :mrgreen:

Gruß Marco

Chevy
13.12.2004, 13:27
Hi Michael,

Jetzt hätte ich aber doch noch ne Frage O:)

Märklin ist ja ein Wechselstromsystem, wie ist das mit einem Gleichstromsystem.?

Gruß Marco

schmic20
13.12.2004, 14:38
Hallo Marco,

bezüglich:


Märklin ist ja ein Wechselstromsystem, wie ist das mit einem Gleichstromsystem.?


Stimmt. Märklin wird im Analogsystem mit Wechselstrom betrieben und Trix wird im Analogsystem mit Gleichstrom betrieben. Trotzdem sind sich die beiden Systeme im Digitalsystem ähnlich. Beide erzeugen Digitalsignale die sowohl ins Positive wie auch ins Negative gehen. Selektrix soll sich nur dadurch unterscheiden, dass es Pausen auf 0-Volt-Niveau aufweist. Eigentlich ist es ja auch logisch, dass die Spannung bei digitaler Datenübermittlung ins Negative gehen muss, denn diese wechselnde Spannung überträgt ja ausser der Digitalinformation auch noch die Leistung für die Motoren unserer Fahrzeuge, und die wollen ständig mit Strom versorgt werden, egal ob wir gerade bei einem "Hoch" oder einem "Tief" in unserer Datenübermittlung angekommen sind.

Ein reines Gleichstromsystem müsste die Daten durch eine überlagerte Frequenz übermitteln, da die Gleichspannung die Motoren konstant versorgen muss. Mir ist jedoch kein derartiges System bekannt, allerdings weiß ich auch nicht alles. Ich lasse mich deshalb gern eines Besseren belehren. Man weiß ja nie wann man es mal braucht.

Viele Grüße
Michael

13.12.2004, 19:22
Hallo Michael,



Ein reines Gleichstromsystem müsste die Daten durch eine überlagerte Frequenz übermitteln, da die Gleichspannung die Motoren konstant versorgen muss. Mir ist jedoch kein derartiges System bekannt, allerdings weiß ich auch nicht alles. Ich lasse mich deshalb gern eines Besseren belehren. Man weiß ja nie wann man es mal braucht.
Viele Grüße
Michael

Kann ich das mit einem Multimeter herausbekommen ob die Bahn eine überlagerte Gleichspannung besitzt oder so funktioniert wie bei Märklin und co.

Wenn nicht geht das mit einem Oszi?

Und wenn überlagerte Gleichspannung dann würde jedoch der selbe Effekt eintreten, da die Frequenz bei zwei Zentralen Parallel ja sich wieder gegenzeitig überlagern? Ist das richtig, oder bin ich auf dem Holzweg?

Gruß Marco

schmic20
13.12.2004, 20:23
Hallo Marco,

also mit einem Multimeter stelle ich mir das in beiden Fällen etwas schwierig vor. Beim überlagerten Gleichstromsignal kann man, je nach dem wie stark die Wechselspannung die Gleichspannung überlagert, immerhin mit dem Wechselstrommeßbereich die Wechselspannung messen und im Gleichstrommeßbereich die Gleichspannung.
Wie aber sieht das beim Märklin-Signal aus?
Im Wechselspannungsmeßbereich kann ich in etwa die +-12V also 24V messen (Multimeter zeigen die Werte für 50Hz Sinus einigermaßen genau an. Wir haben hier aber ca. 4800Hz bei wechselnder Puls-/Periodendauer. Das Meßergebnis also nicht auf die Goldwaage legen.)
Im Gleichspannungsmeßbereich werde ich je nach Informationsgehalt des Signals alles mögliche zwischen +12V und -12V messen. Übertrage ich lauter logische Einsen (siehe Bild A im Download vom Sonntag) habe ich 7 Takte plus und 1 Takt minus. Mein Gleichspannungsmeßwert wird demnach irgendwo zwischen 0 und +12V liegen. Übertrage ich lauter logische Nullen habe ich 7 Takte minus und 1 Takt plus. Hier werde ich etwas zwischen 0 und -12V messen. Sind Nullen und Einsen ausgewogen, dann messe ich 0V.
(Hoffentlich habe ich das jetzt nach einem Arbeitstag und um 21.00 Uhr mit Schnupfen noch richtig auf die Reihe gekriegt.)
Mit einem Oszilloskop geht das schon besser. Jedoch wird das Oszi nicht immer am Anfang der jeweiligen Datenübertragung triggern, sondern an der nächstmöglichen Flanke der gerade laufenden Datenübertragung. Das sieht dann etwas wirr aus. Besser wenn man ein Seicher-Oszi hat. Dann kann man in aller Ruhe den Anfang eines Datenpaketes suchen und dann die Übertragung auswerten.

Mit überlagerter Gleichspannung habe ich keine Erfahrungen, doch ich denke Du liegst richtig. Wenn es auch vielleicht nicht gerade zu Kurzschlüssen kommt, so gibt es dann mit Sicherheit Auslöschungen durch die verschiedenen Signale der Zentralen.

Und die Moral von der Geschicht'
mehr als eine Zentrale geht halt nicht.

Viele Grüße
Michael

joerg@amoslot.de
16.12.2004, 22:32
Hallo,
da ich an der einen oder anderen Stelle in diesem Thread zitiert werde, stehe ich für Fragen zu Slotracing Digital im Allgemeinen und carDCC, dem DCC-Standard für Autorennbahnen, gerne zur Verfügung.

carDCC ist ein aus dem NMRA-DCC (Gleichstrom-Digitalstandard für Modelleisenbahnen) abgeleiteter Standard für Autorennbahnen. Erarbeitet von einer internationalen Gruppe interessierter Entwickler ähnlich dem OpenSource-Prinzip, befinden sich derzeit, auch bei uns, erste Decoder in der Entwicklung und im Test. Es gibt mehrere Firmen, die an Multiprotokoll-Decodern arbeiten. Decoder also, die sowohl carDCC, wie auch Scalextric und sogar Carrera unterstützen. Diese Firmen halten sich aus nachvollziehbaren Gründen derzeit noch eher verdeckt. Aus patent- und lizenzrechtlichen Gründen wird man solche Decoder wahrscheinlich in Taiwan ordern müssen, wenn sie denn verfügbar werden.

Zum Thema Stromversorgung:
In der Zentraleinheit bzw. im "Booster" (den es für Rennbahnen noch nicht gibt) werden die Steuerungssignale über den Nutzstrom gelegt. Deshalb kann man keinen Trafo direkt an die Schiene anschliessen.
Eine Carrera-Zentraleinheit verträgt etwa 3 A. Höhere Ströme machen sich durch Rauch bemerkbar, die Einheit brennt ohne Vorwarnung nieder.
Die Scalextric Zentraleinheit verträgt laut Herstellerangabe 2,5 A an jedem der beiden Eingänge, insgesamt also 5A. Wir haben sie bis 7A getestet und keine Schäden festgestellt. Mit 7A lassen sich 6 "normale" Autos (z.B. mit einem slot.it Motor) problemlos gleichzeitig betreiben. Die Tatsache (gilt für alle Systeme), dass die Beschleunigungswerte digitaler Autos noch nicht so gut sind, wie die von guten analogen Autos, liegt an der begrenzten "Peak-Performance" der Decoder in den Autos. Es ist absehbar, dass bald schon Decoder für leistungsfähigere Motoren auf den Markt kommen, die zumindest kurzfristig auch über 1A zum Motor schicken können, ohne gleich abzurauchen.
Grüsse
Joerg

Chevy
17.12.2004, 02:17
Hallo Joerg,

Erstmal vielen Dank für die Informationen, das hilft schon einwenig weiter.



Decoder also, die sowohl carDCC, wie auch Scalextric und sogar Carrera unterstützen.


Na das ist ja mal ne Nachricht. Aber jetzt weis ich immer noch nicht was den für ein Standart Carrera verwendet. Ist das von der Funktion her ähnlich wie DCC und was ist der Unterschied?

Oder Allgemein wie funktioniert das DCC Protokoll?



Diese Firmen halten sich aus nachvollziehbaren Gründen derzeit noch eher verdeckt. Aus patent- und lizenzrechtlichen Gründen wird man solche Decoder wahrscheinlich in Taiwan ordern müssen, wenn sie denn verfügbar werden.


Ich möchte weder Decoder bauen noch eine Zentrale herstellen. Maximal möchte ich vorhandens mit dem System von Carrera kombinieren, falls das Möglich ist. Aber wie das ganze funktioniert, das interessiert mich sehr. Ich verstehe diesen Mangel an Informationen nicht. Was ist daran so Geheim, das man einem Ottonormalverbraucher nicht erklären kann wie ein Produkt das er sich gekauft hat funktioniert? Würde man das auf die Computerindustrie verlagern ja dann gebe es heute kein einziges Programm, auser die vom Hersteller geschriebenen... Weil keiner weis wie es Funktioniert.



In der Zentraleinheit bzw. im "Booster" (den es für Rennbahnen noch nicht gibt) werden die Steuerungssignale über den Nutzstrom gelegt.


Genau das ist das was mich interessiert. Kannst Du das mal näher erklären? Ist das eine Frequenz die darüber gelegt wird oder wie muss man sich das bei DCC vorstellen?

Gruß Marco

schmic20
17.12.2004, 12:15
Hallo Marco,

ich habe mal ein bischen rumgesucht und diese Seite mit Informationen über das Modellbahn-DCC gefunden. Von den Spannungswechseln betrachtet funktioniert DCC wie das Motorola-Format. Nur die Definition von logisch 0 und logisch 1 ist anders. carDCC wird demnach so ähnlich funktionieren.
Schau Dir mal den Link an:
http://www.lokodex.de/mo/m_digital_dccprot01.htm

Dürfte sehr interssant sein, denke ich. :)

Viele Grüße
Michael

Chevy
17.12.2004, 22:27
Hallo Michael,



Dürfte sehr interssant sein, denke ich. :)
Viele Grüße
Michael

Da hast Du recht O:)

Vielen Dank für den Link, jetzt weis ich wenigstens wie DCC funktioniert. Und wie Jöerg es schon erwähnt hat, basiert das digitale Carsystem darauf.

i Love the Internet :mrgreen:

Gruß Marco

Mario Pro-X
22.12.2005, 23:23
Hallo Marco,

auf folgender Seite findest du alle Informationen und Beschreibungen zum Datenprotokoll von pro-x ordentlich dokumentiert:

http://www.freeslotter.de/thread.php?threadid=794&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=5

Und noch viele andere nützliche Infos :wink:

Gruss
Mario

kalledom
23.12.2005, 00:04
Der Unterschied der Digital-Systeme liegt wesentlich im Daten-Format. Die Übertragung selbst ist ähnlich der seriellen RS232 Schnittstelle, mit positivem und negativem Pegel. Auch hier gibt es Unterschiede im Format: 7 oder 8 Bits, mit oder ohne Parity, 1 oder 1,5 StopBits, ... Dann gibt es unterschiedliche Übertragungsraten (Baudrate). Die Pegel sind unterschiedlich: RS232 ~ 12 V, V24 ~ 24 V, TTY ~ 2 mA.
Digitale Modellbahnen haben ebenfalls Unterschiede im Format: binär, trinär, binär und trinär gemischt (Märklin-Motorola) Anzahl der Bits oder Bytes, ... Auch Unterschiede in der "Baudrate" und im Spannungs-Pegel.
Es können Endstufen / Booster parallel geschaltet werden, wenn sie die gleiche digitale Information erhalten, also nur von einer Zentrale versorgt werden. 2 Zentralen, die unterschiedliche Daten senden, können aus den vielen genannten Gründen nicht parallel geschaltet werden.