Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche hitzebeständige elektrisch nicht leitende M3 Schrauben
Hallo Freunde
Für die Vorrichtung zum Verlöten der Leuchtkörper meiner Voilier benötige ich elektrisch nicht leitende Schrauben, M3, die Temperaturen von 250 Grad Celsius abkönnen.
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Mit der Vorrichtung werden die fotobeschichteten Platinen mit Alu-Kern, für gute Wärmeableitung, meiner Leuchtkörper für die indirekte Decksbeleuchtung im reflow Ofen verlötet. Die Messingstäbe werden nach dem Zurechtfräsen die Kontaktpunkte links und rechts des Leuchtkörpers für die Spannungsversorgung. Unter diese und die zwischen den Schrauben eingespannten kleinen Platinen, hier ein Bild,
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wird eine Wärmeleitfähige aber elektrisch isolierende Flolie gespannt. Mit Wärmeleitkleber verhindere ich, dass das Lot zu der Stelle fliessen kann, wo der Alu-Kern der Platine ist und ein kurzer sowohl zwischen den beiden Außenlagen mit Kupfer und dem Alukern erfolgen kann, wie auch eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem Alu-Kern und den Messingblöcken.
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Hier auch eine Zeichnung in der Aufsicht und Seitenansicht des Leuchtkörpers. Die kleine Platine ist 19x7 mm groß!
Die Schrauben dienen zum Fixieren der Konstruktion auf der Vorrichtung und um den "Kanal" für die M3 Madenschraube die den Leuchtkörper in der Fassung befestigt frei zu halten. Ich möchte durch Messen prüfen können, ob ein Kurzer vorliegt bevor ich aus der Vorrichtun die 18 Leuchtkörper jeweils entnehme.[/img]
Bei den Temperaturen kommst nur mit Keramik weiter, ich kenne zumindest keinen Kunststoff der bei 250°C noch hält.
Ob es Keramikschrauben zu kaufen gibt, gute Frage.
Ansonsten muss man die Isolierung anders aufbauen, das die M3 Schrauben in einer Isolierschicht befestigt sind, und von dort andere Schrauben in die Grundplatte gehen.
Elektisch isolierte Schraubverbindungen kenne ich mit speziellen Kunststoffbuchsen, bei denen eine Auflage für den Schraubenkopf integriert ist ~ Buchse mit integrierter Beilagscheibe.
Kann man selber herstellen wenn man das passende Material findet.
LG
Hi
du könntest Schrauben aus PTFE (Teflon) verwenden. Die sollten bis 260°C stabil sein.
http://www.polytetra.de/content/produkt/polytetr/fertigteile/fertigteile6.htm
habe auf die schnelle aber nur bei amazon.com eine kaufmöglichkeit gefunden... o.O
http://www.amazon.com/Machine-Screw-Slotted-Drive-Length/dp/B000MS5X34/ref=sr_1_1/185-4528644-5199965?ie=UTF8&s=industrial&qid=1266236952&sr=1-1
mfG cydodon
Hallo cydodon
dein Vorschlag ist so interesant, das ich sofort im Internet recherchier habe und mit Fachleuten zum Thema PTFE gesprochen. PTFE ist von zu weich. Ic habe sogar dara gedacht mit einen Rundstab zu holen und auf Maß drehen und ein Gewinde schneiden. Da meinte ein Fachmann das Material sei zu weich! Er dachte eventuell könnte man mit Epoxid sowas machen. Ich werde das mal weiter verfolgen. Nochmals danke an Euch beide!
Yossarian
15.02.2010, 19:54
Hallo
Wenn Dir eine Drehmaschine zur Verfügung steht, wäre eventuell das Herstellen der Schrauben aus HGW(Hartgewebe) eine Alternative.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
Rabenauge
15.02.2010, 20:31
Epoxydharz funktioniert nicht.
Es wird weit eher wieder weich, manches (scheint auf die genaue Zusammensetzung anzukommen) schon bei um die 100 Grad.
Es sind schon Teile, die mit Epoxydharz geklebt wurden, in der Spülmaschine auseinandergefallen.
Was ist mit Pertinax?
Das hält eigentlich sehr hohe Temperaturen aus und lässt sich auch gut bearbeiten.
Kannst du die Halterung auch anders machen? Könntest dir sonst Teile aus Ton anfertigen, mit denen du das befestigen kannst..... ist einfacher, als sich schrauben herzustellen...
Gruß, Yaro
oberallgeier
15.02.2010, 22:31
... benötige ich elektrisch nicht leitende Schrauben, M3, die Temperaturen von 250 Grad Celsius abkönnen ...
... dein Vorschlag ist so interesant ... und mit Fachleuten zum Thema PTFE gesprochen ... ist ... zu weich ...PTFE scheitert nicht daran dass es zu weich wäre - das kann man auch mit Glasfaser oder sonstigen Füllstoffen verstärken. Aber PTFE fliesst - endlos.
PEEK. Recht teuer. Wird bis an die 260° mit ausreichender Festigkeit bleiben - natürlich deutlich weniger als Stahl *ggg*. Hol Dir eine passende Stange und schneide Dir die paar Schrauben und Muttern. Natürlich könntest Du Dir auch paarige Bundhülsen als Durchführung basteln, mit der Schraube und Mutter gegen die Bleche isoliert werden. Werkstoff könnte PTFE mit Füllstoff (GF oder Pulver) sein, notfalls, testweise und nur einmalig auch ohne Füllstoff, natürlich auch PEEK.
... mit Fachleuten zum Thema PTFE gesprochen ...Seltsam, seltsam. Hast Fachleute und fragst Dich hier im Forum durch - das verstehe wer will.
Hallo Freunde
Nochmals danke. Ich habe eine Drehbank zur Verfügung und könnte z.B. PEEK bearbeiten, falls das Material es gestattet. ich habe noch nicht viel Erfahrung mit meiner Drehbank gemacht!
Pertinax zeigt nach Tabelle eine kurzeitige Temperaturbeständigkeit bis 150 Grad Celsius, also ungeeignet.
PEEK könnte ein gutes material sein, habe noch keine quelle gefunden die Rundstäbe bietet die für die Herstellung vom M3 Schrauben geegnet wäre und nicht wegen Karneval bis nächste Woche nicht erreichbar ist!
Rabenauge
16.02.2010, 12:37
Richtiges Pertinax besteht aus Phenoplaste mit Füllstoff (meist Papier), das ist ein Kunstoff, der nicht schmilzt (ich glaub, es wird bei Herstellung gebacken), danach _kann_ man es nicht mehr einschmelzen.
Lässt dich einwandfrei mechanisch bearbeiten, auch Gewinde schneiden ist kein Problem, früher mal wurden sogar Zahnräder (DDR-Scheibenwischermotoren) draus gefertigt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Phenolharz
Yossarian
16.02.2010, 17:56
Hallo
Zahnräder wurden und werden auch heute noch aus HGW gefertigt.
Bei HGW besteht der Füllstoff aus Geweben.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
oberallgeier
16.02.2010, 18:20
... Für die Vorrichtung zum Verlöten ... benötige ich elektrisch nicht leitende Schrauben ... die Temperaturen von 250 Grad Celsius abkönnen ...Pertinax ist bis 120 °C spezifiziert, kurzzeitig an die 150°, evtl. etwas drüber. Unterhalb der von Hellmut genannten Temperatur beginnen Zersetzungsvorgänge. Als Zersetzungsprodukte werden u.a. Phenole und Aldehyde frei, lauter Zeugs das wirklich giftig ist. Zum Glück riecht man Phenol, bevor es gefährlich wird. Wenns mal nicht mehr riecht, sollte man rennen - schnell und weit - und erstmal die Luft anhalten.
Yossarian
16.02.2010, 21:19
Hallo
Phenol ist zwar giftig, aber deshalb gleich vor der Bearbeitung von Pertinax eine Panik zu haben, ist doch etwas übertrieben.
Pertinax wurde und wird seit Jahrzehnten verwendet.
Wir haben Pertinax im Gehäusebau, als Isolierstoff und bei Leiterplatten eingesetzt.
Phenole werden als Spritzmittel, als Holzschutz, in Arzneimitteln, zum Ätzen von Warzen, zum Töten der Pulpa in der Zahnmedizin uvm. verwendet.
Die tödliche Dosis liegt zwischen 5 und 10g.
Also: verantwortungsbewußt damit umgehen, aber nicht verteufeln.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
oberallgeier
16.02.2010, 22:58
Ich kann nix dafür, wenn die Aufgabenstellung nicht ordentlich gelesen wird und ich habe auch keine Lust, hier über Reaktivität der Zersetzungsprodukte zu diskutieren.
Hallo yossarian
Es geht um die Tatsache, dass in meiner Anwendung der Stoff kurzzeitig auf 250 Grad Celsius erwärmt wird und das Pertinax nach Datenblatt kurzeitig nur auf 150 Grad Celsius erwärmt werden kann und bei weiterer Erwärmung, wie in meiner Anwendung, die giftigen Gase austreten!
Deep_Thought
20.02.2010, 12:02
Hallo,
also ich wüsste nichts, was grundsätzlich gegen Epoxid sprechen würde -Platinen werden schließlich auch aus Epoxidharz hergestellt und die sind auf jeden Fall hitzebeständig ;-)
Weich werden sollten sie bei Hitze auch nicht, weil es Duroplaste sind (molekular eng vernetzte Kunststoffe, die nicht schmelzbar sind).
Allerdings weiß ich nicht, ob und wo man Rundstäbe oder ähnliches aus Epoxidharz bekommen kann, vielleicht weiß jemand anderes weiter.
Gruß DeepThought
Ich denke so werde ich es machen! ich werde in ein Plastikrohr Epoxi eingiessen, anschliessend auf der Drehbank auf 3 mm drehen und dann ein Gewinde schneiden. Oben drauf einen 6-Kantkopf kleben. Danke.
mahoniii
08.03.2010, 19:29
Deine 3mm Schrauben aus Keramik gibt es aber
Hallo mahoniii
habe gerade mit einem Fachmann zum Thema Keramikschrauben gesprochen. Erstmal würden 4 Schrauben mit passenden Muttern 39,90 Euro kosten, und dann ist es so, dass durch den Herstellungsprozess immer nur die zusammen hergestellten und gebrannten Paarungen aus Mutter und Schraube zusammenpassen, da der Prozess keine exakten Maße ermöglicht. Berücksichtigt man dann auch noch das Keramik sehr spröde ist, würde bei dem mit Sicherheit durch die Toleranzspiele entstehenden Missmatches zwischen Schraube und vorhandenem M3 Gewinde in Messing die Schrauben kaputt gehen.
So muss die Alternative Keramikschrauben leider ad-acta gelegt werden. Trotzdem Danke!
und anders konstruieren? 39,90 für 4 schrauben ist irgendwie heftig
Klar, muss es anders machen, da notwendig.
Also es gibt Hochtemperaturbeständige Epoxidharze (gehen in den Bereich von 240°C Warmformbeständigkeit).
Allerdings sind das spezielle Harze.
Eine zugabe von GF hilft hier sicher auch noch ein bisschen das Kriechen zu dämpfen und die schwindende Festigkeit im Warmen auszugleichen.
Als weiteres würde mir neben PEEK noch PI (Kapton) einfallen.
250°C ist allerdings für so ziemlich alle Kunststoffe schon recht happig.
Was mir als spontane Idee noch in den Kopf kommt wären Aluschrauben zu eloxieren.
Müsste man sicher etwas testen (wegen den Gewindemaßen) und als gegenstück ein weiches Material nehmen, aber ich denke man könnte da Chancen haben.
Ich würde das mal testen. Schraube herstellen und mal mit Heimmitteln eloxieren. Ist nicht so schwer.
Ansonsten vielleicht nochmal ein Blick in Richtung der Silikone bzw Kiselsäure gebundener Derivate wagen.
Es gibt auf jeden Fall in dem Sektor sehr Temperaturbeständige Materialien für den Ofenbau. Die Bearbeitung ist aber scheußlich bis nicht möglich. Müsste man sich die Schrauben vielleicht direkt gießen.
Gruß, Max
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