Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe beim Bau einer Hochgeschwindigkeitsseilwinde
dost0011
30.11.2009, 13:54
Hallo,
ich möchte für Hobbyzwecke eine gesteuerte "Hochgeschwindigkeitsseilwinde" bauen.
Weil ihr alle neugierig seid: Eine Puppe soll für Geisterbahnzwecke hoch und runtergerissen werden (3m Höhe mindestens)
Anforderungen:
- preiswert
- Last ca. 1kg
- Geschwindigkeit ca. 10m/s
Rechnerisch benötige ich also einen Motor von ca. P = F*v = 100Watt.
Mit Verlusten also so ca. 200Watt.
Dabei habe ich nach langem Suchen folgenden Gleichstrommotor rausgesucht: http://www.pollin.de/shop/dt/MDE2OTg2OTk-/Motoren/Gleichstrommotoren/Hochleistungs_Gleichstrommotor_JOHNSON_1607022506. html
5 Euro.
Ringkern-Transformatoren 220Watt kriegt man für ca 35 Euro.
So, jetzt kommt der Teil, mit dem ich mich weniger auskenne: Mechanik.
Wenn meine Seilspule einen Radius von 10cm hat, dann benötige ich eine Drehzahl von ca. 1000 U/min bei einem Drehmoment von ca. 1Nm.
Da der Motor ca. 10.000U/min dreht, brauche ich also ein Getriebe mit ca. 1:10.
Wellendurchmesser des Motors: 5mm.
Kaufen kann man sowas wohl nicht - hab es nirgendwo gefunden.
Also selber bauen - und jetzt fängt das peinliche an:
- Welche Zahnräder verwendet man bei 1Nm und 200W am besten:
M0.5 oder M1 oder größer?
- Wie baut man so ein Getriebe? Die Frage geht in Richtung Lagerung der Wellen. Braucht man da Kugellager und Lagerböcke?
- Wo kriegt man das preiswert her (speziell für die 5mm Achsen)
Ich habe Elektrotechnik studiert und bin es aus der Elektronik her gewohnt, dass man für ein paar Cent alles bekommt, was man braucht.
Bei der Mechanik finde ICH fast gar nichts und wenn, dann kostet so ein Lagerbock gleich 10 Euro. Da kommt so ein Getriebe mit den teuren Zahnrädern schon fast auf 100Euro. Ich dachte da aber eher an 20 Euro...
Könnt ihr mir ein wenig mit eurer enormen Erfahrung weiterhelfen?
Nun noch die letzte Frage:
Wie würdet ihr die Endpositionen abfragen (bei dieser enormen Geschwindigkeit?)
Vielen Dank für die Hilfe. [-o<
deine letzte frage entweder lichschranke oder geberscheibe
hoi,
anstatt getriebe wäre auch ein riemenantrieb denkbar. ist mechanisch deutlich einfacher zu fertigen, finde ich.
mfg jeffrey
dost0011
30.11.2009, 16:07
@Jeffrey
Wie kriegt man denn eine Übersetzung von 1:10 mit Riemenantrieb hin?
Wo müsste man denn dann die Achsen wie lagern?
Könntest Du mir da weiterhelfen?
Ich hänge an den "einfachen" Themen. Wie befestige ich z.B. eine Riemenscheibe, wenn sie keine Mahdenschraube hat? 1Nm ist doch schon ziemlich viel...
i_make_it
30.11.2009, 16:37
Ist zwar leider zu spät im Jahr, aber einfach mal den Antrieb von einem Freefall Tower ansehen.
Das ist exakt die Selbe Aufgabe in Groß.
Oder einfach so machen:
2018-02-18 Bild gelöscht, da Limit für Bildanhänge erreicht. Platz wird benötigt um neue Bilder in Posts zu ermöglichen
Das Paar Loser Rollen bei "3" kann dann ein Motor mit Umschlingungsantrieb und entsprechendem Drehmoment bewegen.
Ein Umschlingungsantrieb lässt sich so machen:
2018-02-18 Bild gelöscht, da Limit für Bildanhänge erreicht. Platz wird benötigt um neue Bilder in Posts zu ermöglichen
Lässt sich alles mit Stahlseilen und Seilrollen mit Rollenlagern aufbauen.
Um die Seilspannung zu gewährleisten, können die festen Rollen oder die Seilbefestigungen gefedert befestigt sein. Einfach mal bei nem Glasaufzug am Gegengewicht ansehen wie das aussieht.
Für die Berechnung:
Anzahl Lastwechsel je Tag, mal
Anzahl Einsatztage je Jahr, mal
Anzahl Betriebsjahre der Konstruktion.
Das Seil muß die Gewichtskraft der Nutzlast (ca.1Kg), die Gewichtskraft seines Eigengewichtes (vermutlich vernachlässigbar) und die Resultierenden Kräfte durch die Massenträgheit bei der Beschleunigung aushalten.
Das Ganze über die Summe der Lastwechsel der gesammten Betriebsdauer, sonst ist keine konstruktive Dauerfestigkeit gegeben, sondern nur eine Zeitfestigkeit.
Bei Zeitfestigkeit sind alle entsprechend ausgelegten Komponenten nach entsprechend festzulegenden Intervallen auszutauschen.
In einer Geisterbahn befinden sich vermutlich auch Besucher, ein Seil was mal eben mit 10m/s wild durch die Gegend peitscht wenn ein Teil versagt, dürfte Jeden TÜV oder Dekra Mann ein Großes NEIN ins Gesicht zaubern.
Und ich stelle mir grade vor wass passiert wenn man versucht die Masse durch verwendung von Kite Schnüren aus Kevlar zu verringern. Wenn da so ein 1,2mm Faden peitscht gibts vermutlich ein paar abgetrennte Gliedmaßen.
Seilrolle mit Lager Bsp.:
http://www.mercateo.com/p/488BF-158291/Seilrolle_schm_Ausf_560_78_Kugellager.html
Vielleicht einfach stärker auslegen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein massives Stahlseil bei solch einer Belastung reißt. Aber ich bin relativ unversiert in Sachen Mechanik...
Grüße
Thomas
Ich würde das ganze mit einem Gegengewicht konstruiren.
Dadurch wird der benötigte Kraftaufwand kleiner, somit kann man einen
schwächeren (und billigeren) Motor, weniger stabiele zahnräder nehmen
und auf die Lager gibt es auch weniger Belastung. Somit würde das ganze
schon ein Stück billiger werden.
Die Geschwindigkeit kannst du wie oben auf der Skitze auch mit einem
Flaschenzug untersetzen (vieleicht in kombination mit einem Getriebe).
Das sind so meine Gedanken wenn ich mir deine Frage anschaue, ich
kenne mich aber auch nicht so super mit Mechanik aus.
Lg
i_make_it
30.11.2009, 20:03
Ein Gegengewicht verdoppelt die zu bewegende Masse.
Ein Stahlseil wird wohl nicht so schnell reißen.
Wenn aber eine Geisterbahn alle 3 Minuten einen Kunden durchschleust, und eine Kirmes von 14:00 bis 21:00 auf hat sind das am Tag 140 Lastwechsel. Bei Einsatz von Ostern bis Weihnachten und 50% Transport, Auf- und Abbau und 50% Einsatz auf Jahrmärkten, Kirmes, Weinachtsmärkten etc. sind das ca.126 Tage, also 17640 Lastwechsel im Jahr.
Wenn die Geisterbahn in einem Vergnügungspark ist, ist sie von 10:00 bis 20:00Uhr, 9 Monate im Jahr, 7 Tage die Woche im Einsatz. Das sind dann schon 50400 Lastwechsel im Jahr.
Da reist dann auch schon mal ein Stahlseil das dauernd um 180° umgelenkt wird wenn es Baumarktqualität hat und nicht richtig bemessen ist.
Bei der Konstruktion im Maschinen und Anlagenbau werden immer erst die Lastwechsel und die einwirkenden Kräfte berechnet. Dann wird anhand der dieser Daten wird dann dimensioniert.
Die anschließende Gegenrechnung ist dann der Spannungsnachweis mit dem Bewiesen wird das die Festigkeit gegeben ist.
Das ist dann auch neben der Dokumetation der Bauausführung von Belang wenn es mal vor Gericht geht. DIN, VDE und ISO sind dann dein Freund.
Wenn das ganze allerdings wirklich nur im Hobby Bereich ist und nur mal für einen Event gedacht ist, kommt es halt darauf an wie verantwortungsbewust der Betreiber ist.
dost0011
30.11.2009, 21:11
Hallo,
vielen Dank für die Mühen !!!
Also es handelt sich wirklich um ein Hobby: 1 mal im Jahr soll das Ding für 6 Stunden angeschmissen werden...
Die Puppe soll wirklich an einem Seil hängen und es darf sonst nichts zu sehen sein. Die Seilzugkonstruktion i_make_it ist zwar echt pfiffig, lässt sich aber leider nicht realisieren - die Leute laufen unter der Puppe durch...
Ob die Puppe nachher tatsächlich 1kg wiegt, weiß ich noch nicht.
Falls sie weniger wiegen sollte, dann hat der Motor ein leichtes Spiel.
Ich hoffe, dass ich euch jetzt nicht entmutigt habe! Schade ist ein wenig, dass niemand meine sonstigen Fragen beantwortet hat. Ist das "normale" Konzept (wie von mir angedeutet) denn so unrealistisch?
Viele Grüße
1 mal im Jahr soll das Ding für 6 Stunden angeschmissen werden...
Wenn das so ist würde ich auf Kugellager verzichten.
i_make_it
01.12.2009, 08:46
OK gehen wir mal zurück zur ursprünglichen Aufgabenstellung:
Eine Puppe soll hoch und runtergerissen werden
Eine Seilwinde die nur oben zieht kann zwar hochreißen, das Runterkommen ist dann aber einzig von der Fallgeschwindigkeit abhängig.
Wenn Also die Puppe 1Meter Groß ist und die Proportionen eines Menschen hat, wird 1Kg auf ein großes Volumen und somit auch auf einen großen Querschnitt verteilt. Es entsteht ein Fallschirmeffekt der die Fallgeschwindigkeit verringert.
Bei einer Puppe in Erwachsenengröße und selber Masse wird der Effekt noch stärker.
Diese Anfoderung und die Überlegungen waren ausschlaggebend für meinen doppelseitig verspannten Flaschenzugantrieb.
- Geschwindigkeit ca. 10m/s
Da wir schon spätestens seit Einstein wissen das eine unendliche Beschleunigung einer Masse größer Null eine unendliche Energie zum Quadrat benötigt, bedarf es einer Beschleunigungsrampe und einer Verzögerungsrampe um von 0m/s auf 10m/s und zurück zu kommen.
Bei einer Seilwinde die nur von oben zieht, ist die Verzögerungsrampe einzig von der Masse, der Geschwindigkeit und der Schwerkraft bestimmt.
Wird die Seilwinde schneller verzögert, ist keine Spannung mehr auf dem Seil. Das Seil wird nicht mehr sauber auf die Haspel aufgespult und wird mit hoher Warscheinlichkeit aus eventuell vorhandenen Führungsrollen springen. Folge ist ein Totalausfall des Gerätes und notwendige Reparatur.
(3m Höhe mindestens)
Da Personen unter der Puppe durch gehen sollen, ist die Höhe festgelegt durch Durchgangshöhe die schnellstens frei zu machen ist, plus Platz für die Puppe in der oberen Endlage, plus Strecke der Verzögerungsrampe.
Bei Durchlasshöhe 2Meter, Puppenhöhe 1,8Meter und einer fiktiven Verzögerungsstrecke von 0,5Meter, Dürftest du mindestens 2,3m benötigen. Eher etwas mehr.
- Last ca. 1kg
Bei einer menschengroßen Puppe mit diesem Gewicht, denke ich das diese dir bei der ersten Beschleunigung durch die Beharrungskräfte einfach zerfällt.
Ich hatte im Oktober eine Puppe für einen Hexensturz von einem 20 Meter hohen Turm. Die Puppe wog trotz Leichtbau ca. 15Kg.
Davon 5Kg nur die Kleidung mit Schuhen.
Bei der zweiten Forführung ist uns der Körper durch den Bremsruck des Galgens schon fast zerrissen und ein Fuß ist mit Schuh abgegangen.
Zur Verstärkung werde ich in den Körper noch Rolladengurte einarbeiten.
Also Prüfe zur Sicherheit noch mal dein Gewicht nach. Falls du kein Gespenst aus einer Styroporkugel und einem Seidentuch machen willst.
Dazu das meine Konstruktion nicht möglich ist folgendes:
Nimm die Konstruktion mal 2, stelle sie links und rechts vom Personendurchgang auf, Verbinde sie wagerecht miteinenader so das du ein "H" bekommst dessen wagerechter Steg hoch und runter gefahren werden kann. An diesem Steg wird dann die Puppe befestigt und schon gibt es kein Problem mehr. (3-D Skizzen mit Paint sind nicht so einfach zu machen)
Bei der geforderten Maximalgeschwindigkeit würde ich auf Rollen-, Nadel- oder Kugellager nicht verzichten.
Eine einfache PA oder Messingrolle, gleitend auf einer Stahlachse dürfte bei ungeschmiertem Messing schnell zum fressen neigen und bei Kunststoffen zum Plastifizieren unter Druck und Temperatur.
Trocken Gleitlager werden für langsame Bewegungen oder Kurze Lebensdauer verwendet.
Wenn es richtig Schnell wird, wie z.B.: bei industriellen Schleifspindeln kommen wegen der Laufruhe und den Wirkenden Kräften sogar Hydrodynamische Lager zum Einsatz. Was mann hier allerdings wirklich nicht benötigt.
Bei soviel Unsicherheit in der Mechanik, empfehle ich einfach mal ein Modell mit Baumarkt Mitteln oder falls vorhanden Fischerteschnik bzw Märklin Metall / Konstrux etc. zu bauen und dann zu sehen welche nicht bedachten Nettigkeiten auftreten.
Dabei sollte man sich gedanken um die Grundgesetze der Mechanik, der Dynamik fester Körper und vor allem dem Energieerhaltungssatz machen.
Ich denke dann fallen sofort viele Lösungen weg. Vor allem alle die Statisch unbestimmt sind und unkontrollierbare und unbestimmbare Bewegungen zulassen.
dost0011
01.12.2009, 23:07
Hallo,
BITTE BITTE BITTE BITTE:
- Welche Zahnräder verwendet man bei 1Nm und 200W am besten:
M0.5 oder M1 oder größer? (Wozu gibts denn die Unterschiede überhaupt)
- Wie baut man so ein Getriebe? Die Frage geht in Richtung Lagerung der Wellen. Braucht man da Kugellager und Lagerböcke?
- Wo kriegt man das preiswert her (speziell für die 5mm Achsen)
Irgendjemand schreibt, dass man auf die Kugellager verzichten könnte. Ich habe aber gar keine Ahnung, wie man dann eine Welle befestigt!!!
Es leuchtet mir aber auch ein, dass bei dieser Last und Geschwindigkeit ein Kugellager von Vorteil ist.
Also vielleicht hätte ich nicht schreiben sollen, was ich vor habe.
Wenn die Puppe nicht schnell genug fällt, dann lasse ich sie halt langsamer herab - das tut der Mechanik nicht weh.
Ich habe Probleme ein Getriebe zu bauen, weil ich nicht weiß, wo ich den Scheiss dafür herkriege!!! Was brauche ich denn überhaupt???
Brauche ich Lagerböcke? Ja/Nein. Wenn ja wieviele?
Wie verbinde ich ein Zahnrad mit einer Stahlwelle, wenn das Zahnrad keine Mahdenschraube hat? Pressen ist doch bei 1Nm nicht wirklich sinnvoll, oder ?
Wenn euch das alles langweilt und ihr viel lieber über Puppen sprechen wollt (ich kanns ja verstehen!) dann nennt mir wenigstens eine Homepage oder ein Forum, wo ich das oben stehende erfragen/erlesen kann. Ich hab dieses Forum als das beste empfunden! Mir fehlt Praxiserfahrung UND Theoriewissen. Das ist böse - ich weiß...
Sorry, aber ich bin gefrustet. Ihr seid alle schon 100 Schritte weiter.
Ich sage nur "DIN Norm"...
Ich will nur "Basteln"...
Nun bitte nicht eingeschnappt sein. Ich wollte niemandem auf den Schlips treten
Viele Grüße
Na ja, hier ist halt Elecktonik gaängiger als Maschinenbau. Hier
werden, wenn überhaupt, nur sehr wenige ein Getriebe samt
Gehäuse bauen können. Alleine weil die Metallbearbeitungs
Maschinen kaum einer im Wohnzimmer herumstehen hat. :-)
Bei Gopogle und "Getriebe" sollte sich doch etwas in der
Richtung finden lassen, oder halt ein Maschinenbau Forum?
Die Getriebe welche hier so gebaut werden liegen in einer
anderen Leistungsklasse, da reichen halt so ein Plastikrädersatz
von Conrad und die Lagerung muß dann auch nicht SO besonders
sein.
Gruß Richard
i_make_it
02.12.2009, 08:25
Also mal Getriebeberechnung und Zahnradberechnung.
-Dein Getriebe soll eine Leistung übertragen.
-Zahnräder Kämmen genau an einem Zahn im Eingriff.(rechnerisch für die Kraftübertragung)
-Bei gleicher Zahnbreite: je größer der Modul um so größer die wirksame Querschnittsfläche und somit: Umso geringer die Scheerspannung im Material.
- Werkstoffwahl: Kunststoff, Leichtmetalle, Buntmetalle, Stahl, gehärtete Zahnflanken.
Entsprechend der Anforderungen an Laufruhe, zu übertragende Kräfte, Umfangsgeschwindigkeiten der Zahnräder und daraus resultierender Reibungshitze wird der Werkstoff, die Vergütung, die Oberflächenbehandlung und die Verzahnungsgeometrie ausgewählt.
Gehärtete, geschliffene und schrägverzahnte Zahnräder kommen z.B.: in KFZ Getrieben zum Einsatz.
Ein Kunststoffzahnrad hat eine große Dämpfung und somit eine große Laufruhe, aber wenn du die in einem Drehzahlbereich betreibst in dem die Zähne heiß werden, kommst du in den Bereich von Reibschweißen von Kunststoff, die Dinger verkleben einfach.
Kunststoff auf Metallzahnrad. Ohne vernünftige Lagerung werden die Querkräfte die Räder auseinandertreiben und das Kunststoffzahnrad wird als Opferzahnrad seine Zähne verlieren. Das kann konstruktiv sogar so gewollt sein.
Also beginne erst mal mit dem zu übertragenden Drehmoment und ermittle dann mal die sich ergebende Flächenpressung an einem Zahn.
für die verschiedenen Module und Zahnradbreiten.
(Je größer die Fläche um so kleiner die Flächenpressung)
Jetzt kannst du die Scheerfestigkeit der Werkstoffe mit den ermittelten Werten vergleichen und eine Werkstoffauswahl treffen.
Mit dem gewählten Werkstoff, Modul und der Zahnradbreite rechnest du jetzt einmal das ganze Getriebe durch und ermittelst die Kräfte an den Wellen.
Biege- und Torsionskräfte.
Das vergleichst du mit den Werten für deine gewählten Wellen.
Und wählst falls notwendig größer dimensionierte Wellen die den Belastungen Standhalten.
Jetzt kannst du dich mit den Wellen Naben Verbindungen (Zahnrad auf der Welle befestigen) befassen.
Bei Schwächung des Wellenquerschnitts durch Bohrungen, Flächen etc immer noch mal gegenrechnen ob die Welle das jetzt noch aushält oder man noch mal einen Schritt zurück muß.
Zum Schluß widmend man sich der Lagerung der Wellen. und dem Gehäuse was alle Kräfte aufnehmen muß, an das Antrieb und Abtrieb montiert wird und das alle Kräfte sicher an ein Tragwerk ableiten muß.
Das war jetzt die Kurzfassung.
Suchbegriffe: Zahnradberechnung, Getriebekonstruktion, Getriebeberechnung
http://www.tmoells.de/downloads/Zahnradberechnung.pdf
http://www.maschinenbau.fh-pforzheim.de/rip/projekte/mechanika/Getriebekonstruktion.htm
http://www.atlantagmbh.de/media/kataloge/Servo/Kapitel_GE_Getriebe%20Berechnung-Auswahl.pdf
Googeln, lesen, Taschenrechner zücken und frisch ans Werk.
Übrigens wenn man von DIN erzählt ist man nicht weiter sondern das ist der Anfang. Nach DIN kommt das was ich oben geschrieben habe.
Modul ist DIN genormt.
Werkstoffnormung ist DIN.
Vorgehen bei der Konstruktion ist DIN.
Zahnradberechnung ist DIN genormt.
Getriebeberechnung ist DIN Genormt.
DIN ist sozusagen die Bauvorschrift im Maschinenbau.
Die alternative ist Trial and Error.
Nimm einen Motor und ein paar Zahnräder und schau was passiert.
Hat nicht geklappt, dann halt mal ein anderer Motor und ein paar andere Zahnräder und noch mal von Vorne.
Langfristig ist das Vorgehen nach DIN nicht so frustrierend und im Endeffekt schneller.
>>> EDIT <<<
Ich habe mal von der Lastseite gegengerechnet
F=m·(v/t)
Bei v=10m/s
und
t1=1s
F1=1Kg·{(10m/s)/1s}
F1=10N
--------------
t2=0,5s
F2=1Kg·{(10m/s)/0,5s}
F2=20N
--------------
t3=0,1s
F3=1Kg·{(10m/s)/0,1s}
F3=100N
Bei Seilspulenradius von r=0,1m
M1=F1·r
M1=10N·0,1m
M1=1Nm
--------------
M2=F2·r
M2=20N·0,1m
M2=2Nm
--------------
M3=F3·r
M3=100N·0,1m
M3=10Nm
Daraus ergibt sich bei deinen Daten das die Puppe innerhalb von einer Sekunde auf die Endgeschwindigkeit beschleunigt wird, da du ja ein Drehmoment von 1Nm angibst.
Das wiederspricht aber deiner Höhenangabe von 3 Meter.
Da die Durchschnittsbeschleunigung bei einer gleichförmigen Beschleunigung identisch zu dieser ist, kann daraus die Durchschnittsgeschwindigkeit und darüber die zurückgelegte Strecke bestimmt werden. Da komme ich dann auf 5 Meter nur für die Beschleunigung. Wenn die Verzögerung mit dem selben Betrag erfolgt, Sind wir bei mindestens 10 Meter Höhe.
Daraus folgt, wenn die Höhe 3 Meter nicht eklatant überschritten werden soll, aber die Endgeschwindigkeit beibehalten werden soll, muß die Beschleunigung erhöht werden.
Somit stimmt das von dir festgelegte Drehmoment nicht mehr.
Du must mindestens von 3,3Nm ausgehen um die Bauhöhe von 3 Metern nicht massiv zu überschreiten.
Prinzipiell geht man bei der Konstruktion immer von der Last aus und arbeitet sich dann zum Antrieb durch nicht umgekehrt.
Da die Physik für "Bastler" und für Ingenieure die selbe ist, und sich ein paar schlaue Köpfe gedanken gemacht haben und in DIN, VDE, und ISO viele der Naturgesetze in Vorschriften und Formeln für den nicht Physik Professor hadhabbar gemacht haben, sehe ich kein Problem darin mich auch im Hobbybereich daran zu orientieren.
Ich erfinde ja auch nicht grade mal für ein Projekt ein neues Gewinde sondern Nutze genormte Schrauben von denen ich im Zweifelsfall auch sagen kann was sie aushalten.
Auch Zahnräder, Wellen und Kugellager müsstest du dir wie dazumal Leonardo da Vinci ohne DIN selbst schnitzen.
Also Wenn du basteln unter ablehnung von solchen Hilfen betreiben willst.
Wird dein Projekt mit ziemlicher Sicherheit ein Reinfall bis eine Katastrophe.
Nur mal so als anmerkung generell zu einer Seilwinde...
Ein trommeldurchmesser von 10cm ist nie im leben realisierbar ^^
Allein das Stahlseil hat nen mindestbiegeradius...
außerdem neigen kleine Trommeln dazu schlaufen beim aufwickeln zu bilden, daher brauchst du bei den kleinen durchmesser und der Geschwindigkeit eine Spulvorrichtug, wie man sie z.b. von einer Angel kennt. Du solltest mal mit nem Trommeldurchmesser von ca. 60-70cm dann kann es ohne Spulvorrichtung gehen. Diese wird allerdings eine gewaltge Massenträgheit haben und da brauchst du dann richtig Motorleistung. Ich denke so ein Projekt wirst du ohne gute Kenntnisse in Konstruktionstechnik kaum realisieren können
i_make_it
02.12.2009, 15:33
@mwoidt
Also lesen hilft.
Richtig lesen noch mehr!
Ein Radius von 10cm impliziert einen Durchmesser von 20cm.
Und Stahlseile hatte ich ins Gespräch gebracht.
Ein 3mm Stahlseil ließe sich auf 20cm problemlos aufspulen sofern man nicht grade steifen Bowdenzug Draht nimmt.
Bei Kevlar oder einem monofilament Garn fürs Hochseeangeln geht der Haspeldurchmesser noch kleiner.
Dann sollte man aber wie du richtig erkannt hast einen Aufspulmechanissmus einsetzen der ein geordnetes Aufspulen ermöglicht.
Wobei pätestens beim bremsen von 10m/s auf null wird es entweder entsprechend lange dauern oder ohne Seilspannung ziemliches Chaos.
Weshalb ich den beidseitg verspannten Flaschenzug ins Spiel gebracht habe.
radbruch
02.12.2009, 15:54
Hallo
Eine Idee die ich weder völlig durchdacht noch selbst getestet habe: Die Puppe hängt an einem Rollladengurt welcher mit einer Handbohrmaschine per Reibrad (mit Gegendruckrolle) angetrieben wird. Das freie Gurtende hängt mit einem Gegengewicht in einem Rohr und betätigt hier jeweils in der Endlage einen Schalter. Puppe und Gegengewicht werden durch die Erdanziehung nach unten gezogen, denn ich glaube nicht, dass man mit Bastelmitteln einen Antrieb bauen kann, der mit 10m/s² beschleunigen kann (von einer Schleuder mal abgesehen;).
Gruß
mic
Mit einem Gegengewicht kann man doch ganz auf einen Motor verzichten, das Gegengewicht muss einfach dementsprechend schwerer als die Puppe sein. Wenn die Puppe langsamer runter als rauf kommen darf könnte man einfach eine langsamere Seilwinde nehmen um das Gegengewicht wider hoch zu ziehen. Danach ist die Puppe wieder unten und das Gegengewicht oben, und man muss nur noch das Gegengewicht auslösen dass es runterfällt.
Nur so eine kleine Idee von mir:
Warum nicht einfach zwei Umlenkrollen und ein Endlosseil, am oberen Wellenende einen 5-10kW Asynchronmotor und auf Dreieck hart einschalten. Das würde doch anständig genug am Seil anzupfen, oder?`
Grüße
Thomas
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