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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lautstärke regeln



Tido
31.10.2009, 11:19
Hallo,

ich habe ein Soundmodul mit direktem Lautsprecherausgang. Die Lautstärke ist leider zu hoch und das Modul unzugänglich vergossen.
Dazu gehört ein 8-Ohm-Lautsprecher.

Kann man da gefahrlos ein Poti bzw. Festwiderstand in Reihe zum LS schalten?
Aufwändige Schaltungen möchte ich nicht einsetzen, zur Not "dämme" ich den Lautsprecher, aber eine einstellbare Lösung wär mir lieber.

Kann jemand helfen?

KlaRaw
31.10.2009, 11:29
Hallo Tido, in der Regel gibt es mit Widerständen kein Problem. Versuch mal 8 Ohm in Reihe zuschalten. Wenn es von der Anpassung besser sein soll, dann schalte 8 Ohm parallel zum Lautsprecher, das ergibt 4 Ohm und dann 4 Ohm in serie. Damit hast Du wieder 8 Ohm. Achte auf die Verlustleistungen.
Gruss Klaus.

Tido
31.10.2009, 11:39
Danke für die schnelle Antwort.

Ich probiere das nachher mal aus.

PICture
31.10.2009, 11:56
Hallo!

@ Tido

Ich würde dir empfehlen den "dämmenden" Widerstand immer seriell mit dem Lautsprecher zu verbinden, da bei paralellem Schalten ist die Verlustleistung höher und die Verlustleistung des Verstärkers könnte überschritten werden. Der gleiche Lastwiderstand des Verstärkers muss nur dann eingehalten werden, wenn die maximale Lautstärke nötig ist.

MfG

recycle
31.10.2009, 12:39
da bei paralellem Schalten ist die Verlustleistung höher und die Verlustleistung des Verstärkers könnte überschritten werden.

Oder etwas einfacher ausgedrückt - eine Paralellschaltung von Widerständen ergibt einen niedrigeren Gesamtwiderstand.
Das führt dann immer dazu, dass bei gleicher Ausgangsspannung mehr Strom fliesst und die Spannungsversorgung - hier der Verstärker - höher belastet wird.

Ich kann mich gut dran erinnern, dass das früher so einigen Freunde ihre Audio-Verstärker gekostet hat.
Da wurden für die Party ein paar zusätzliche Lautspecher angeschlossen. In Reihenschaltung wurde es dann bei gleicher Einstellung des Lautstärkereglers leiser - taugt nichts, also parallel geschaltet.

Und sobald die Party dann richtig gut wurde, und die Musik voll ausgedreht wurde, wurde es dann plötzlich ganz leise ;-)
Schuld war natürlich der blöde Verstärker, für die nächste Party wurd dann halt ein grösserer besorgt und zur Kühlung ein paar Ventilatoren drumherum gestellt, wirklich geholfen hat das aber natürlich auch nicht ;-)

PICture
31.10.2009, 13:11
Wenn wir schon ein bischer in die Geschichte gehen...

In meiner Jugend habe ich jahrelang in Hard-Rock Bands Schlagzeug gespielt und die ganze Akustik dessen Ausgangsleistung ständig gewachsen ist, betreut.

Da wir damals noch Röhrenverstärker (die sehr empfindlich auf Lastwiderstand waren) hatten, hatte ich damals genug damit zu tun gehabt um ständig wachsende Anzahl den Lautsprecher an die Verstärker mit hunderten Watts anzupassen, damit auf der Bühne nicht plötzlich leise wird... :(

MfG

recycle
31.10.2009, 14:26
In meiner Jugend habe ich jahrelang in Hard-Rock Bands Schlagzeug gespielt und die ganze Akustik dessen Ausgangsleistung ständig gewachsen ist, betreut.
Ganz schön mutig ausgerechnet denjenigen damit zu betreuen, der auch ohne die ganze Elektronik noch den meisten "Krach" machen kann ;-)



hatte ich damals genug damit zu tun gehabt um ständig wachsende Anzahl den Lautsprecher an die Verstärker mit hunderten Watts anzupassen, damit auf der Bühne nicht plötzlich leise wird...

War vermutlich immer noch weniger anstrengend als ständig stundenlange Schlagzeug Soli geben zu müssen ;-)

Besserwessi
31.10.2009, 15:06
Der einfache Weg ist ein Serienwiderstand.

Der Vorschlag mit dem Serien- und Parallel-widerstand ist ja gerade so, das der Gesamtwiderstand gleich bleibt. Für normale Transistorverstärker ist aber ein höherer Ausgangswiderstand kein Problem. Eher schon kann sich der Klang durch einen zu hohen Widerstand ein Serie etwas verändern. Da kann ein Prallelwiderstand dann etwas helfen.

PICture
31.10.2009, 15:14
Das abschneiden der Hochtöne durch einen grösseren seriellen Widerstand kann man, wenn nötig, mit paralell zu ihm geschalteten Kondensator kompensieren.

MfG

Tido
31.10.2009, 18:45
So, ich habe mal zuerst 12 Ohm, dann 18 Ohm in Reihe geschaltet.
Die Lautstärke ist jetzt erträglich und ich konnte keine Unterschiede zws. 12 und 18 Ohm feststellen.
Feststellen musste ich jedoch, das hohe Töne noch etwas zu laut sind, aber daran soll's nicht scheitern!

PICture
31.10.2009, 19:11
Du kannst die hohe Töne durch paralellen zu Lautsprecher Kondensator abschwächen.

Für stufenlose Regelung der Laustärke könnte man, wenn dafür Platz vorhanden ist, auch Hochleistungspotenziometer nehmen.

MfG

Tido
31.10.2009, 23:22
Welchen Wert sollte der Kondensator in etwa haben und welcher Typ?

PICture
01.11.2009, 00:18
Den Wert kann man theoretisch ausrechnen, damit der Kondensator für angenommene Frequenz kleineren Blindwiderstand (kleinere Impedanz) als der Lautsprecher hat.

Beispielweise für f = 16 kHz und RL = 8 Ohm (Lautsprecher) wenn seine Impedanz z.B. 10-fach kleiner seien sollte:

Xc = 0,1 RL -> Xc = 0,8 Ohm -> Xc = 1 / 2 * pi * f * C -> Xc * C = 1 / 2 * pi *f -> C = 1 / 2 * pi * f * Xc -> C = 12,433 µF

So große Kapazität haben nur Elkos, die dürfen aber nicht umgepolt werden. Dafur braucht man spezielle s.g. bipolare Elkos, die in Weichen für Lautsprecherboxen verwendet werden. Diese gibt es z.B. beim Reichelt zu kaufen (z.B. Bestellnummer: TON 15/63).

Praktisch könnte man sich den Kondensator subjectiv an angenehmsten Klang anpassen und den ausgerechneten Wert nur als Richtwert betrachten.

MfG

Besserwessi
01.11.2009, 10:26
Ganz so heftig, mit nur einem Kondensator parallel sollte man das wahrscheinlich nicht machen. Lieber in Reihe zum Kondensator noch einen kleinen Widerstand (z.B. 5 Ohm) damit die hohen Töne nur leiser werde, und nicht fast ganz verschwinden.

@Picture: Den annahmen zur Rechnung kann ist nicht so ganz zustimmen. Frequenzen von 16 KHz kann man kaum noch höhren, interesant sind eher Frequnzen um 2 kHz. Dafür muß die Impedanz des Kondensators auch nur gleich groß werden wie die des Lautsprechers. Die Ausgerecheneten etwa 12 µF sollten schon etwa hinkommen. Allerdings nimmt die Impedanz des Lautsprechers mit höherer Frequenz auch noch zu, und es kann entsprechen auch ein kleinerer Kondensator (z.B. 2 µF) schon ausreichen.

PICture
01.11.2009, 11:14
Hallo!

@ Besserwessi

Natürlich hast du Recht ! :)

Die Rechnung sollte nur als Beispiel diennen.

MfG

Tido
01.11.2009, 15:35
Hallo,

danke für die Info. Mangels Kondensator fällt das erstmal (für die nächste Zeit) flach.

Ich würde nun aber gerne die Sounds per Soundkarte aufnehmen. Ich dachte da an einen Übertrager parallel zum Lautsprecher (Lichtorgelprinzip).
Ausgangsseitig dann zwei antiparallele Dioden um die max. Spannung zu begrenzen und damit an die Soundkarte.

Könnte das so funktionieren?

PICture
01.11.2009, 16:07
Hallo Tido!

Den Übertrager brauchst du nur, wen du galvanisch das Sondmodul von der Sondkarte isolieren willst. Wenn das Soundmodul aus ener autonomer Spannungsquelle (Akku, Batterie) versorgt ist, brauchst du den Übertrager nicht.

Du kannst zum Verringern/Einstellen der Eingangsspannung von der Soundkarte ein Poti nehmen und die antiparalelle Dioden nur als Begrenzung an dessen Schleifer anschliessen. Sie werden die höhere Spannungen über +/-0,5 V Rechteckig abschneiden und der Klang stark verändern. Es sollte immer seriell zu den Dioden ein serieller Widerstand geschaltet werden, damit ihr Durchflußstrom nicht überschritten wird.

Wenn deine Soundkarte einen "Line in" Eingang hat (mit innerem Spannungsteiler) wird sie auch mit höheren Amplituden gut arbeiten können.

MfG

Tido
02.11.2009, 14:53
Also kein Übertrager...
Reicht es dann, wenn ich parallel zum LS einen Spannungsteiler (oder 10 Ohm-Poti) löte und am Abgriff zum Line-In der Soundkarte?
Kann ich die max. Spannung/Amplitude mit einem DMM irgendwie messen, habe leider kein Oszi?

PICture
02.11.2009, 15:49
Hallo Tido!

Der Poti muss nicht so klein sein und sollte nur ca. 10-fach kleiner als Eingangswiderstand der Soundkarte sein.

Du kannst die Spannung mit einem DMM messen, wenn er einen genug empfindlichen ACV Bereich hat. Die maximale Amplitude ist dann für Sinus Umax = U * Wurzel 2, also gemessene mal 1,41...

Sonst musst du dir einen Gleichrichter der ab 0 V funktioniert bauen (siehe Code) und mit DC Bereich messen. Der Kondensator abhängig von Frequenz kann für DMM mit 10 Mohm ziemlich klein sein (min. 1 nF). Bei dem aktiven Gleichrichter wird die max. Amplitude (peak) gemessen.

MfG

VCC
+
|
+------+
| |
.-. |
R | | |
| | |
'-' |
| |/
+----| T2
| |>
|< |
>-----| T1 +----->
|\ |
| ---
=== --- C
GND |
===
GND

Tido
02.11.2009, 15:52
Danke, ich probiers einfach mal aus, habe noch 1-2 Ersatzsoundkarten hier liegen falls es schiefgeht. Habe nur ein wenig Angst, dass die Soundkarte was an dem Soundmodul kaputt macht.

PICture
02.11.2009, 15:57
Keine Angst, das kann sie sicher nicht, wenn du sie an ein paar Ohm anschliesst, die am Ausgang des Soundmoduls hängen... :)

MfG