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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Atmega TQFP, alle VCC/GND-Pins verbinden?



pyr0skull
20.10.2009, 13:49
Hallo,

ich plane gerade eine Platine mit einem Atmega16 im TQFP-Format. Jetzt gibt es da mehrere VCC/GND-Pins, die redundant erscheinen. Reicht es also, wenn ich einmal VCC, GND und AVCC verbinde oder muss ich wirklich jeden Pin routen? Das würde nämlich das Layout etwas verkomplizieren.

thewulf00
20.10.2009, 14:39
Soweit ich weiß, werden diese mehrfachen VCC und GND-Pins sogar dazu benutzt, diese Potenziale an eine Stelle zu bringen, wo sie -direkt geroutet- nicht hinkämen. Damit wird der AVR dann zur Brücke für diese Pins. Es wird immer empfohlen, alle GNDs auch an eine Masse anzuschließen - ich halte das nicht für nötig. Die Brückenvariante nutze ich auch gern, sofern keine 5A über diese Brücke gezogen werden - logisch.

pyr0skull
20.10.2009, 14:41
Die Brückenfunktion ist ja ne klasse Idee, das erleichtert das Routen ja sogar. GND werde ich dann sooft anschließen, wie keine unnötigen Brücken generiert werden.

Danke :)

Hubert.G
20.10.2009, 14:50
Also ich wäre da sehr vorsichtig mit der Brückenfunktion. Der gesamte Strom läuft dann über die Bondigdrähte. Ein klein wenig zu viel Strom und das war es.
Es gehört ein jeder VCC und GND-Pin angeschlossen und ein 100n Kondensator dazu. Nur so teilt sich der Strom gleichmässig auf.

chr-mt
23.10.2009, 22:04
Es gehört ein jeder VCC und GND-Pin angeschlossen und ein 100n Kondensator dazu.
Sehe ich auch so.
Auch wenn es nur mit einem Pärchen geht, ist das noch kein Grund, die anderen wegzulassen.
Bei AD Eingängen fünktioniert der entsprechende Port afaik nur richtig, wenn auch AVCC angeschlossen ist.
Egal ob man den AD Wandler benutzt , oder die Pins anderweitig verwendet.

Gruß
Christopher

Besserwessi
23.10.2009, 23:50
AVCC wird soweit ich weiss auch für den Brownout-detektor benutzt. Wenn man AVCC nicht anschließt spricht der entpsrechend zu früh an.

doodle
24.10.2009, 07:38
Du solltest unbedingt alle GNDs bzw. alle VCCs miteinander verbinden. Die GNDs werden normalerweise direkt unter dem Chip verbunden. Es stimmt, dass die Anschlüsse im Extremfall zu schwach sind. Es reicht ein einziger 100nF zur Entstörung aus. Ich habe schon ein paar Schaltungen mit dem ATmega16 TFPQ44 gebaut; die funktionieren so einwandfrei. Bei den Tests auf dem Breadboard hatte ich einen auf einen DIL40 Sockel gelötet. Der wollte erst funktionieren, als alle Pins gleich wie bei der DIL40 Version angelötet waren. (GNDs und VCCs zusammen)

doodle
05.11.2009, 16:18
Nachtrag: Der AVCC ist über eine interne Diode mit Vcc verbunden. Der wird nur benötigt, wenn der AD-Wandler in Betrieb ist.

Besserwessi
05.11.2009, 18:51
Es ist zwar interne parasitäre Verbindung von VCC nach AVCC, aber die sollte man besser nicht belasten. Ich weiss zwar nicht wie es genau im AVR aussieht, aber teilweise kann man einen Latchup und darausfolgend einen Defekt des ICs erzeugen, wenn man zu viel Strom über solche nicht unbedingt vorgesehenen Verbindungen zieht. Zumindest sind die Schutzdioden im AVR relativ schwach, entsprechend ist auch hier kaum eine Stabiler Verbindung zu erwarten.

Nach Datenblatt soll man AVCC immer anschließen, auch wenn man den AD nicht benutzen will. Eine Verbindung ist doch auch nicht so aufwendig. Notfalls halt eine Drahtbrücke mehr, und man hat eine unnötge Problemstelle weniger. Wer also AVCC nicht anschließt und dann noch dumm nachfragt wieso es nicht geht, sollte sich was schämen.