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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Maximale Kabellänge zwischen LCD-Display und µC



Felix H.
01.10.2009, 18:10
Hi zusammen,

ich plane momentan ein Projekt, wo der µC in einem Schaltschrank sitzt. Ein GLCD soll als Überwachung dienen.

Dazwischen sind etwa 10 Meter Kabelweg. Ich dachte an geschirmtes Telefonkabel.

Meint ihr das klappt über diese Kabellänge? Muss man mit Störungen rechnen?

Gruß

PICture
01.10.2009, 18:35
Hallo Felix H.!

Ich denke, dass bei solcher Kabellänge ohne mindestens pull-up/down auf der Empfangsseite und eventuell sogar geeigneten Bustreiber es gar nicht gehen würde. Entscheident sind jedoch die Taktfrequenz der Daten und Umgebungsstörungen. Probieren geht´s aber immer schneller als diskutieren... :)

MfG

Felix H.
01.10.2009, 18:51
Hi,

ja Probieren ist immer gut =) aber wenns von vorn herein so nicht fuktioniert kann ich direkt das passende vorsehen und einbauen.

Gruß

PICture
01.10.2009, 19:05
Natürlich, so mache ich immer und nur das, was unbedingt nötig ist. O:)

Ich würde also mit pull-up/down anfangen. Für Ausgangzustand sollte entsprechend pull-up für "H" und pull-down für "L" sein, wobei bei meisten µCs die 20 mA treiben können, sollten die Widerstände um 300 Ohm sein.

Erst wenn es immer noch Störungen geben sollte, kommen die Bustreber mit kleineren pull-up/down in Einsatz.

Du kannst aber, wenn du willst, gleich das Umfangreichste einbauen.

MfG

Besserwessi
01.10.2009, 19:14
Bei 10 m Länge wird es wahrscheinlich nicht mehr gehen ein normales TTL (bzw.CMOS) Signal zu nehmen. Gerade für ein GLCD werden ja die Daten auch etwas schneller übertragen, und auch eher mehr Daten.
Entscheident ist dabei nicht nur die Frequenz mit der die Daten kommen, sondern auch die Steilheit der Flanken. Bei 10 m sollte man schon einen Leitungsabschluß haben, vermutlich schon auf beiden Seiten. Das geht aber nicht gut direkt vom µC zum LCD.
Mit dem Leitungsabschluß hat man aber einen relativ hohen Stromverbrauch. Um mit dem durch die Abschlußwiderstände reduzierten Signal klar zu kommen, könnte man auf der Empfänger Seite 74HCT Bausteine nehmen, wenn das GLCD keine so niedriege Shaltschwelle hat.

Ein bessere Möglichkeit wäre eine serielle Verbindung (z.B. RS485) und dann ein kleiner Controller am GLCD.

Felix H.
01.10.2009, 20:37
hmm ok ich sehe das wird nicht allzu einfach.

Ich werde morgen mal die Leitungslänge genau messen.

Welches Kabel wäre denn besser? Das angesprochene Telefonkabel oder lieber Netzwerkkabel? Das hat ja immerhin verdrillte Paare und nicht alle gerade verlegt.

Gruß

Besserwessi
01.10.2009, 20:44
Auf die Genaue LEitungslänge kommt es weniger an. Ob das 5 m oder 50 m sind macht da nicht so viel Unterschied.
Interessanter wäre es zu wissen wie viele Leitungen, und ob welche davon bidirektional sind.


Bei richtigem Telefonkabel sind die Leitungen auch Paarweise verdrillt. Sonst ist Netzwerkkabel wahrscheinlich schon besser, denn man hat eine besser definierte Impedanz, und oft eine richtige Abschirmung.

Felix H.
01.10.2009, 21:10
Hi,

naja Drähte zur ansteuerung eines T6963C.

Also 13 Datenleitungen + 2x Spannungsversorgung.

Gruß
Felix

kolisson
01.10.2009, 21:24
hallo Felix H.

ich würde das ersteinmal vergessen, wie du das machen wolltest, denn :


"Also 13 Datenleitungen + 2x Spannungsversorgung. "

ist schon eine harte nuss über 10 Meter.

an deiner stelle würde ich nachdenken, ob nicht kleine mircrocontroller direkt am display vielleicht die daten seriell entgegen nehmen könnte.

das vereinfacht die sache

gruss klaus

cmock
01.10.2009, 21:30
in was für einer umgebung? "schaltschrank" klang für mich aufs erste so nach industrieumgebung, könnt aber natürlich auch zuhause sein.

in einer industrieumgebung wirst du dich einerseits um störungen aller art kümmern müssen, andererseits evtl um potentialunterschiede, da würd ich RS-485 oder -422 nehmen, weil es wohl robust ist und weil du optokoppler-boxen dafür kaufen kannst. (wobei ich dazusagen muß, daß ich hier als theoretiker spreche).

zuhause würd ich's, wenn das kabel bezahlbar ist, wohl risikieren und schauen, ob das ganze mit akzeptabler geschwindigkeit funktioniert; ein oszilloskop ist da jedenfalls hilfreich, um zu schauen, ob nach den 10m noch signale dasind oder nur mehr matsch. oder, weil günstig, cat5 für RS-232 verwenden und am LCD einen eigenen controller.

als kabel für die 13-leitungs-variante seh ich keinen vorteil bei cat5 oder ähnlichen verdrillten lösungen, weil die nur bei symmetrischen signalen einen vorteil bringen.

ciao,

cm.

Felix H.
01.10.2009, 21:49
Hi,

da ich mit Serieller Übertragung noch nie was gemacht habe und keine ahnung habe wie sowas in Bascom funktioniert, werde ich erst mal die Kabelvariante versuchen.

Es ist zwar ein Schaltschrank aber hier zuhause. Störungen gibt es eher weniger.

Gruß

kolisson
01.10.2009, 22:01
hallo felix,

am besten loässt du dich dann über die serielle datenübertragung beraten.
.. eigentlich ist es ganz einfach..

gruss klaus

PICture
02.10.2009, 00:05
Hallo!

@ Felix H.

Vielleicht, wegen Anzahl der Leitungen im Kabel und möglichen Störungen, am einfachsten wäre den µC, wenn er sonst mit dem Schaltschrank nicht zu tun hätte, direkt am Display und das Kabel zwischen Schaltschrank und dem µC zu verwenden.

MfG

Bumbum
02.10.2009, 17:06
Hallo,

ich würde auch seriell empfehlen. Dann benötigst du nur 2 Drähte und gut ist, Ok 3 wenn du noch die Stromversorgung mit legst. Ist mit den heutigen µC normalerweise auch kinderleicht umzusetzen. Am LCD würde ich z.B. einen ATtiny 2313 o.ä. empfehlen.

Ich habe früher MP3-Player mit LCD in Autos eingebaut. Da war die Quelle (ein PC) im Kofferraum und das LCD vorne eingebaut, mit 5m Kabel dazwischen. Ich hatte bei einigen Autos dann Probleme und musste einen Bustreiber dazwischenschalten. Die mögliche Aktualisierungsgeschwindigkeit war trotzdem noch unter aller Sau. Ich vermute bei 10m wird es dann schon recht kritisch...

Wenn die RS232 dann nicht funktioniert kann man immer noch einen Baustein dazwischenschalten, der die Signale dann in RS458 (oder wie heißt das noch mal mit Stromschleife) umwandelt, dann sollten auch 100m kein Problem mehr sein.

Viele Grüße
Andreas

Johnes
02.10.2009, 18:23
Ich würde garnicht erst mit mit TTL (was vom µC kommt!) auf RS-232 gehen, sondern direkt auf RS-485!

Das Datenschieben (versenden) ist eigendlich recht simpel! Du hast ja deinen Text/String, den du anzeigen möchtest, den jagst du via Bascom (in der Hilfe gut beschrieben!) an den 2. µC am Display, der speichert den wieder in der Variablen ab. Dann setz das Ganze wieder um und zeigst es auf den GLCD an.

Datenübertragung über die serielle Schnittstelle ist kinderleicht zu erlernen. Mit Bascom sowieso! Da ist alles schon onboard...

Input -> µC1 -> TTL -> RS-485 -> === 10-1000m, 2-Draht === -> RS-485 -> TTL -> µC2 -> GLCD

MfG

Felix H.
02.10.2009, 21:18
Hi,

also ich habe mich ein wenig mit serieller ansteuerung umgeschaut und ich denke ich probiere das damit.

Sollte ich bei beiden Atmega´s je einen Max232 zuschalten? So bin ich vom TTL-Pegel weg.

Gruß

Ceos
03.10.2009, 02:53
MAX485 wäre die bessere wahl! ist über deine distanz total störungsfrei ..brauchst 2 drähte zur kommunikation, oder 4 wenn du die erweiterte form des RS485 mit separatem transmitter und receiver verwendest

uwegw
03.10.2009, 13:04
Je nach Baudrate sollten 10m mit normalen RS232 noch gut machbar sein. Am besten du gehst auf Nummer sicher und planst vier statt zwei Adern ein (+Masse). Dann kannst du bei Problemen immer noch ne kleine Platine mit RS422-Treibern dazwischensetzen, ohne dass du an der Software was ändern musst.

Ceos
03.10.2009, 13:50
RS232 ist aber 12V pegel , da brauch man z.B. nen max232... vermutlich meinst du UART (TTL Pegel) also direkt verbinden ... finde auch dass das bei 10m noch absolut machbar sein sollte! der gedanke war jetzt nur schaltschrank -> schalten -> stromimpulse -> störungen -> rs485 -> differentiell/störungssicher

EDIT: "vom TTL Pegel weg" musst du garnicht, wozu auch, muss halt nur sicher gegen störungen sein ... zumal RS232 auch total empfindlich ist gegen induktion u.ä. störungen

Johnes
03.10.2009, 20:33
Bevor du einen MAX232 nehmen möchtest, schau dir mal die Bausteine für die RS485 an! Die gibt es als DIP8 (LTC485), benötigen keine externen Bauteile ausser 2 Widerstände, brücken locker mehrere Hundert Meter... Selber habe ich damit ein Bus auf meiner alten Telefonverdrahtung im Haus aufgebaut. (Heitzungssteuerung, Thermostate/Fühler in allen Räumen, die Telefonanschluss hatten...)

Du kannst auch ganz auf "teure" Treiberbausteine verzichten und nur Transistoren nutzen um einen simplen 485-Treiber aufzubauen, oder nur den TTL-Pegel verstärken.

MfG