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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Transformator Anschlussbelegung



Lync
11.09.2009, 23:45
Habe den Trafo (siehe Bild) aus einem alten Verstärker vom Schrottplatz ausgebaut.
Jetzt weis ich aber nicht wie ich den anschließen muss.
Laut den Bezeichnungen hab ich schon gegoogelt aber nichts brauchbares gefunden:

Auf der 1. Seite sind 3 Kabel (alle 3 Kabel sind miteinander verbunden) auf der 2. Seite sind 5 Kabel (jeweils 2 Kabel sind verbunden).

Beschriftung: 420886425T
TAMRADIO

Auf der Seite mit den 5 Kabel steht weiters: E86-LE/50 E3

Wie schließe ich diesen Trafo an?
Würde es ja einafch propieren aber bei so vielen Kabeln weiß ich nicht weiter...

PICture
12.09.2009, 00:19
Hallo Lync!

Deine Beschreibung stimmt wahrscheinlich nicht ganz, weil die Kabel nicht direkt verbunden sind. Der Widerstand zwischen den "verbundenen" Kabel, könnte Identifizierung der Wicklungen ermöglichen. Deswegen, messe sie, bitte, und poste dessen Werte mit Angabe der Farben, dann würden wir weiter denken können.

MfG

12.09.2009, 09:47
ok danke

1. Seite: 3Kabel in den Farben schwarz rot und orange.
schwarz - rot: 8,4 Ω
schwarz - orange: 9,1 Ω
rot - orange: 1,1 Ω

2.Seite: 5Kabel: 2 mal orange, 2 mal blau, 1mal schwarz
orange - orange: 1,0 Ω
blau - blau: 3,2 Ω
orange - blau: 1,15 MΩ
orange - schwarz: 0,6 Ω
blau - schwarz: 0,75 MΩ

Lync
12.09.2009, 09:53
ohh vergessen anzumelden.

12.09.2009, 10:08
Vermutlich wird die Seite mit den 3 Kabel die Primärseite sein. Der richtige Anschluß wohl schwarz - rot. Die orange Leitung ist vermutlich für eine etwa niedreigere Spannung (z.B. 220 V / 240 V Umschaltung). Mit der längeren Wicklung wäre man auf der sichereren Seite.

Auf der Sekundärseite sieht das aus wie eine Wicklung mit MIttelabgriff: (orange - scwarz - orange) und eine getrennte (blau).

Wenn möglich sollte man erst mal mit einer kleineren Wechslespannung testen, z.B. 12 V..30 V von einem anderen Trafo. Als Notlösung beim ersten Test an 230 V eine Glühbirne in Reihe schalten. Es gibt halt doch noch Fälle wo man doch keine Energiesparlampe nehmen sollte.

Gerade bei älteren Trafos reicht die Isolierung nicht unbedingt für Schutzklasse 2. Entsprechend sollte dann die Sekundärseite und ggf. der Kern an Schutzerde angeschlossen sein.

PICture
12.09.2009, 12:33
Hallo!

Ich stimme dem allem, was der Gast geschrieben hat zu.

Mein Tip wäre noch beim erstem anschliessen an 230 V seriell mit der primäre Wicklung eine Halogenbirne (falls vorhanden, sonst eine normale, keine Sparbirne) für 230V zu schalten.

Wenn alles i.O. ist glimmt die Birne nur und bei einem Kurzschluß leuchtet voll. Es könnte aber dabei nichts schlimmes passieren.

MfG

13.09.2009, 13:50
So es hat funktioniert.

Komme auf 34V Sekundärseitig über schwarz - orange bei 230V Primärseitig.
Wie komme ich jetzt auf den maximalen Strom?

PICture
13.09.2009, 14:28
Hallo Gast!

Gratulation! Es geht doch schneller als ein Dattenblatt zu finden... :)

Einfach aber nicht genau kannst du das durch Belasten der Wicklungen mit Widerständen bzw. Glühbirnen (wegen Wärmeentwicklung) machen.

Der nominale Strom sollte ungefähr dem Abfall der Leerspannung um 10 % entsprechen (hier ca. 30 V). Das kannst du für jede Wicklung einzeln machen um die Verteilung der Leistung an die Wicklungen zu finden.

Maximalen Strom ist schweriger zu ermitteln. Du kannst die entsprechend verteilte Belastung aller Wicklungen langsam erhöhen und die Temperatur der Wicklungen kontrollieren. Sie sollten sich noch länger anfassen lassen, was einer Temperatur um 60 °C entspricht. Es braucht aber ziemlich viel Zeit (ca. 1/2 Stunde) damit die Temperatur der Wicklung schon stabil ist.

Deswegen musst du es vorsichtig machen. Wenn du den Trafo über ca. 100 °C überhitzts, wird die innere thermische Sicherung auf der Primärseite bei ca. 130 °C durchbrennen, die nicht leicht zu wechseln ist.

Wenn du einen vom Netz (230V) isolierten (z.B. durch Trenntrafo) Oszilloskop und einen Shunt hast, kann ich dir schnellere und genauere Methode erklären, die auf der Sättigung des Trafokerns basiert.

Viel Erfolg! :)

MfG

021aet04
13.09.2009, 14:34
Setzt sich die Temparatursicherung nicht zurück? Ich war der Meinung, dass bei zu starker Erwärmung die Sicherung anspricht und wenn die Temp niedrig genung ist sich wieder schließt (wie bei Motorthermistoren)

PICture
13.09.2009, 14:41
Leider nicht, weil es Schmelzsicherung ist.

MfG

021aet04
13.09.2009, 14:59
Schade eigentlich. Aber wir leben in einer "Wegwerfgesellschaft". Leider

PICture
13.09.2009, 15:03
Gesamte maximale Belastung eines Trafos könnte man theoretisch aus den Abmessungen des Kerns ausrechnen. Es lässt sich aber leider nicht auf die unbekannte Wicklungen verteilen.

MfG

13.09.2009, 15:06
So genau ist die Belastbarkeit auch nicht festgelegt. Wenn man mehr Strom zieht, wird der Trafo wärmer, je wärmer desto niedrieger die zu erwartende Lebensdauer. Die Temperatur hängt aber auch von der Umgebung und Belüftung ab. Am ehesten kann man das abschätzen aus der Leistung ähnlicher Trafos. Lieber etwas weniger Strom ziehen, und länger was davon haben.

Der Spannungsabfall bei Nennlast hängt auch von der Größe des Trafos ab. Bei kleineren Trafos ist das mehr als 10% (bis über 30% bei 1 VA), bei goßen Trafos auch weniger (z.B. ca. 1% bei 1000 kVA).

14.09.2009, 16:52
Hab das gestern mit der Last versucht, aber was kann man da drann hängen?
100W Birnen propiert aber so viele von denen hab ich auch nicht ^^

Aber ich könnte mir über ne Firma nen Oszilloskop organisieren und Trenntrafo sollte auch kein Problem sein.

Kannst du mir bitte erklären wie das mit der Sättigung des Trafokerns funktioniert?

danke
Lync

PICture
14.09.2009, 17:51
Hallo!

Ich kenne dich leider nicht wenn es um deine Grundkenntnisse in Elektrotechnik geht. Deswegen versuche ich es anfangs kurz erklären. Wenn etwas nicht klar seien sollte, mußt du leider weiter fragen/nachlesen oder mich per Skype anrufen, da ich nicht sehr viel schreiben kann.

Das Prinzip:

Wenn wir den Strom, der durch die primäre Wiklung per seriell mit der Wicklung angeschlossenen Shunt mit einem Oszilloskop beobachten und die sekundäre Wicklungen zunehmend belasten, bis zur Sättigung des Kerns ist der Strom sinusoidal. Die primäre Wicklung stellt für die Netzspannung eine Induktivität + Resistanz der Wicklung dar.

Sobald der Kern gesättigt wird, entfällt die Induktivität und bleibt nur reine Resistanz der Wicklung. Dem folgt schlagartige Zunahme des Stroms, der durch die Wicklung fliesst, was wir auf dem Oszilloskop bei Maximums der Sinusoide als Impulse sehen.

MfG

Besserwessi
14.09.2009, 19:04
Um die Kern sättigung wird man sich nicht so kümmern müssen. Das wird nur interessant wenn man die Zahl der Windungen für die Primärwindung festlegen will. Da di Primärwindung ja schon fest drauf ist, wird man hier ohnehin nichts ändern.
Bei der Belastbarkeit ist es dann nur noch eine Frage der Temperatur. Wenn man das unbedingt selber messen will, wäre ein möglicher weg über den Widerstand der Pirmär oder Sekundärwicklung: Der TK von reinem Kupfer ist einigermaßen bekannt, ca. 330 ppm/K. Der trafo ist auch recht träge, sodass man erst mal den Trafo belasten kann und dann mit Gleichstrom messen. Erst ein Test mit etwa 50-70% der Nennlast, so dass man genug Verluste hat, und dann die Temperatur messen. Die Verluste sollten mit dem Quadrat der Ströme ansteigen, und man kann entsprechend Extrapolieren bis zu gewünschten Temperatur die man der Wicklung zumuten will. Wenn der erste Versuch zu niedrieg war, ggf. noch einer näher dran. Die zulässige Verteilung der der Last ließe sich aus den Widerständen und spannungen abschätzen.