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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gummi im Getriebe, Sperrholzdifferenzial - Nachschlag



Searcher
28.08.2009, 14:02
...
:shock: War mich nicht sicher diesen Beitrag zu leisten. Bin selbst noch sprachlos... :shock:

http://www.youtube.com/watch?v=VREHxWSHCgQ

... aber fest entschlossen, das eventuell in eins meiner nächsten Vehikel einzubauen.

Gruß
Searcher

vohopri
28.08.2009, 14:35
Suuper,

das gefällt mir.

Wenn man bei diesen Konstruktionen darauf achtet, dass man immer nur Messing auf poliertem Stahl laufen hat, dann hält das auch ewig.

Übrigens, wo hast du die schönen Rundriemen her?

Weiter so!

grüsse,
Hannes

radbruch
28.08.2009, 14:59
Jepp, das ist sehr hüsch. Allerdings scheinen mir die Proportionen nicht zu stimmen. Ein passend großes Fahrzeug wäre vermutlich zu schwer für die Gummis. Allerdings könnte man das vielleicht auch formschlüssig mit kleinen Zahnriemen nachbauen.

Gruß

mic

Searcher
28.08.2009, 15:12
Hallo,

Im Baumarkt fand ich nichts passenderes deshalb müssen hier die Messinghülsen in Aluminiumrohr laufen. Die Messinghülsen ließen sich mit Schleifpapier schnell auf Maß bringen.

Mit dem Messing auf Stahl würd ich gerne machen. Kann mit meinem jetzigen Werkzeug aber nicht sehr fortgeschritten arbeiten und muß deshalb auf fertige Profile zurückgreifen.

Hab selbst Probleme um senkrechte Löcher in die Räder zu kriegen, da ich nur einen Minibohrständer für Minimaschine hab, in die ich nur bis 3.2mm Bohrer einspannen kann.

Die Gummis sind noch aus meinem letzten Projekt und ganz normale Haushaltsgummis, etwa quadratischen Querschnitts (kann man auf dem Foto nicht so gut erkennen). Da hatte ich einen ganzen Beutel voll und noch reichlich übrig (Mal sehen was man noch so draus machen kann :-k )

Gruß
Searcher

vohopri
28.08.2009, 17:19
Hallo nochmals,

ich glaub da hab ich einen Tipp:

http://www.jbergsmann.at/DSCF0223-400x300-26-Lager-Bolzen.jpghttp://www.jbergsmann.at/DSCF0221-400x300-23-Gleitlager.jpg

Natürlich nicht die Gestaltung der Teile, die ist Projektspezifisch, aber Beschaffung und Bearbeitung:

Messing aus dem Baumarkt hast du ja schon entdeckt, das gibt Einpress- und Flanschbuchsen.

Und der Stahl ist eine Silberstahlwelle aus dem Modellbauhandel. Gibts beim Conrad, wenn der keine Filiale in der Nähe hat, dann gibts sicher einen besseren Modellbauhändler, der das führt. Ob Opitec die hat, weiss ich nicht auswendig, müsste man schauen. Jedenfalls ist das ein leicht erhältliches Material - meist sogar ohne Versand.

Im Bild 3mm Welle beidseitig mit Schneideisen bearbeitet. (Schneideisen ist aus dem Baumarkt, hält aber immer noch die Schneide.) Ein Schneideisen schafft schon Gestaltungsmöglichkeiten, das kommt bei mir nach Säge, Feile, Bohrmaschine.

Vor dem Alu kann man in Verbindung mit Lagern nur warnen. Das ist von Aluminiumoxid bedeckt. Aluoxid ist sehr hart und wird als Schleifmittel verwendet. (besser bekannt als Korund, Rubin, Saphir ..)

Ich hoffe, die Info ist nützlich und
grüsse,
Hannes

Manf
28.08.2009, 18:13
Die Konstruktion ist beeindruckend, sehr schön.

Eigentlich sollte man gar keine Abstriche machen, aber dass die Gummis über die mittleren Rollen nur verlängert sind und doppelt so viele Reibverbindungen wie bei möglichen längeren Gummis drin sind, sollte man bei einem Einsatz schon noch einmal bedenken. Das Differenzial ist ja ohnehin schon doppelt ausgeführt.

Searcher
28.08.2009, 19:48
Hi,


Allerdings scheinen mir die Proportionen nicht zu stimmen. Ein passend großes Fahrzeug wäre vermutlich zu schwer für die Gummis.

Ja, stimmt, aber ich hoffe, es wird stark genug sein mein nächstes Vehikel anzutreiben. Da schwebt mir ein mit Servo gelenktes vierrädriges Fahrzeug vor - wieder ein Linienfolger. Jetzt wird es wohl ein "Servogelenktes Differenzialgetriebe" werden. Die Kupplung wird darin sicherlich nicht verbrennen. :-)

@vohopori: Ja, Deine Infos sind immer sehr nützlich. Diesmal insbesondere die über Aluminiumoxyd. Hatte mich bisher überhaupt nicht um sowas gekümmert. Bis ich allerdings Dein handwerkliches Geschick erreiche, könnten noch Äonen vergehen.


dass die Gummis über die mittleren Rollen nur verlängert sind und doppelt so viele Reibverbindungen wie bei möglichen längeren Gummis drin sind.

Super Tipp. Wär ich so schnell nicht drauf gekommen und war nur froh, daß es halbwegs funktioniert. Im Wikipedia hatte ich mir nur angesehen, wie das mit Zahnrädern ausgeführt ist. Die ganzen mechanischen Fummeleien und das sich zum Geduldsspiel auswachsende Gummieinfädeln hat mich dafür blind gemacht.

at all: Jetzt werd ich mal wieder Kraft tanken und die Anregungen sicher aufgreifen. Vielen Dank für die guten Kritiken.

Gruß
Searcher

vohopri
28.08.2009, 21:11
Bis ich allerdings Dein handwerkliches Geschick erreiche, könnten noch Äonen vergehen.

Na also bitte: Sooo alt bin ich auch wieder nicht. ;) :) 8) Ausserdem hab ich einen ganz geheimen Trick: Ich zeig immer nur dies Dinge, die zufällig gelungen sind. Und dann auch meist nur von der schöneren Seite.

viel Spass,
Hannes

Searcher
21.02.2010, 18:21
Hallo,

die Suche nach Verbesserungen trieb mich in die Version 2 des Selbstbaudifferenzials.
Ich wollte eigentlich einen wesentlich kleineren Rotationsdurchmesser erzielen, was mir leider nicht wirklich gelungen ist; der ist von etwas über 5 cm auf etwa 4 cm geschrumpft aber dafür ist das Ding von 6 cm Breite auf 2,5 cm verschlankt.

Vorteile gegenüber V1
- Hoffentlich kein Leistungsverlust mehr in überflüssigen Lager.
- Keine Alulager mehr (nur noch Reibung von Messing an Alu an praktisch nicht belasteten Stirnflächen)
- Erhebliche Reduzierung von Teilen
- Einfacher und schneller zu bauen
- Durch die innenliegende durchgehende Achse problemloser in Fahrzeuge einzubauen
- Gummieinfädelung und Wartung nur noch ein Kinderspiel (wenn man's am alten gemacht hat :-) )

Nachteile: bis jetzt keine - werd mal 'nen Testlauf abwarten müssen. Am günstigsten wäre eine Aufhängung am Chassis mit Holmen, die nicht innen sondern außen an den Rädern liegen - wird mir sicher nicht so gefallen.

Mal sehen...

PS: Werd das Ganze nochmal handwerklich überarbeiten. Ich war doch so gespannt ob das funktionieren würde. Nichtsdestotrotz ist es im "Handbetrieb" schon voll funktionstüchtig.

https://www.roboternetz.de/phpBB2/album_pic.php?pic_id=2456
https://www.roboternetz.de/phpBB2/album_pic.php?pic_id=2457https://www.roboternetz.de/phpBB2/album_pic.php?pic_id=2458


:wink:
Gruß
Searcher

radbruch
21.02.2010, 19:25
Hallo

Auch wenn man auf den Bildern nicht alle Details wirklich sehen kann bin ich echt beeindruckt von dieser zweiten Version deines Differentials. Soweit ich es erkennen kann sind es eigentlich zwei spiegelbildliche Gummis (obwohl eines reichen würde). Die Stahlachse ist durchgehend, die Messinghohlachse ist zweigeteilt. Wie sind die Riemenscheiben an der Hohlwelle befestigt? Eine Klemmung kann ich nicht erkennen, sie würde aber auch die Hohlwelle eindrücken. Klasse und rätselhaft;)

Zum Einbau in ein Fahrzeug: Kugellager auf den Messingröhrchen die in das Chassis eingeklebt werden. Möglicherweise passen Skaterrollenlager...

Gruß

mic

Searcher
21.02.2010, 20:08
Danke radbruch
...rätselhaft ich bin manchmal selbst überrascht, was bei meinen Versuchen rauskommt, wie und warum es funktioniert :-)

Die Riemenscheiben und die Räder sind im Augenblick nur aufgesteckt. Dadurch, daß ich einen "dünnen 4 mm" Bohrer hab, sitzt das Sperrholz da recht stramm auf den Messingröhrchen. Wenn das zu schwach wird, werd ich das ankleben. Dann hat man zwar Rad und Riemenscheibe fest auf dem Röhrchen; macht aber eigentlich nichts; oder werd das noch irgendwo klemmbar machen. Mal sehen ...

Das lange linke und rechte Messingrohr haben ihren Abschluß an den Außenkanten der Riemenscheibe bzw Rades. Das mittlere "Antriebsrad", später auch mit Gummiantrieb (die Rille ist schon da), hat auch eine kurze Messinghülse im Mittelloch. Alle drei Hülsen sind auf die lange, durchgehende Achse geschoben.

Die Riemenscheiben haben je zwei Rillen zur Führung der zwei Gummis. Von der Innenseite der linken Riemenscheibe führt das eine Gummi zur Außenseite der rechten Riemenscheibe durch eine Öffnung im Antriebsrad - geführt von den kleinen Rollen, die auch auf 2 mm Messinghülsen sitzen
(Achse: kleine Stahlnägel für Fußleisten). Das zweite Gummi gegengleich.

Ein Gummi würde ausreichen, allerdings sind die Gummis auf Spannung und durch das zweite wird die einseitige Zugelastung weitgehend neutralisiert. Gibt auch noch erhöhte Festigkeit beim "durchstarten" :-) Durch die versetzte Anordnung, kann ich gleichlange Gummis verwenden bzw üben beide den gleichen Zug aus - theoretisch.


Könnte auch noch Bilder machen???


Gruß
Searcher

radbruch
21.02.2010, 21:32
Hallo

Danke für die zusätzlichen Infos. Es ist eben ein deutlicher Unterschied zwischen dem Selbstbau und dem Betrachten des Ergebnisses. Dass sich bei zwei Gummis die Zugkräfte quasi neutralisieren ist nun klar, dass das "Antriebsrad" innen auch auf einer Hohlwelle sitzen muss ebenfalls. Die Stahlnägel stechen ins Auge, wenn man über die Lagerung der Umlenkrollen nachdenkt. Aber ohne eigenes Zündholzschächtelchen habe ich nicht realisiert, dass die Röhrchen nur 4mm Durchmesser haben (und die zentrale Achse dann wohl nur 3mm stark ist). Damit kannst du den Vorschlag mit den Skaterlagern kicken ;)

Damit erübrigen sich aus meiner Sicht weitere Bilder und du brauchst das Teil deshalb nicht mehr zerlegen;) Schade eigentlich, dass ich im Moment kein Projekt mit Differential plane. Vielleicht baue ich es "just for fun" im Frühjahr (meine "Werkstatt" ist unbeheizt) mal nach, weil mich der Aufbau echt begeistert.

Gruß

mic

Searcher
22.02.2010, 07:04
Vielleicht noch ein paar Infos:

Die durchgehende Stahlachse ist wirklich 3 mm dick und stammt aus so einem Billiggetriebebausatz vom C (Zahnräder sind also auch vorhanden ... kommt Zeit kommt eventuell noch Rad ...).

Die Messingrohre stammen aus dem Baumarkt (Alfer Profile) und da hatte ich eine erschütternde Erfahrung. Das ist schon mein zweites 4 mm Rohrprofil und im Gegensatz zum ersten, paßte die 3 mm Welle da ganz knapp nicht hinein. Es gibt da also Fertigungstoleranzen, die sich unerwartet wirklich störend auswirken können.

Die Aluwinkel sind aus dem 7,5 mm X 1 mm Aluwinkelprofil - Baumarkt.

Gravierender Nachteil sind natürlich die Haushaltsgummis als Riemen. Die sind elastisch, geben dem Bastler dadurch viele Freiheiten aber im Getriebe wirken die sich eben durch einen schwammigen Kraftschluß aus und alles ist nicht ganz so leichtgängig wie es mit Zahnrädern sein könnte.

Das Gummidifferenzial kann für die Meisten sicher nicht die Ansprüche erfüllen. Für mich, der quasi noch Modelle von Modellen baut, erfüllt es seinen Zweck vollauf; der ist eben Selbstbau, niedrige Kosten bei Fehlschlägen und Konzeptirrtümern :-) und wahrscheinlich an erster Stelle ein gewisser Pfiff an der Sache. Wer's noch nicht kennt, siehe SgGD (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=50486), der vierrädrige, servogelenkte Linienfolger noch mit der ersten Version des Diffs. oder der Herbie PLUS V2 (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?p=461370#461370) mit verschärfter Gummiantriebstechnik. Handwerklich trainiert es, obwohl ich da nicht das größte Gewicht drauf lege.

@radbruch: Wenn Dich das Teil zum Nachbau reizt, fühl ich mich geehrt bei Deiner unglaublichen Vielzahl von wirklich interessanten und sehenswerten Projekten. Ich steh da echt noch am Anfang.


...Die Stahlnägel stechen ins Auge... kein Kommentar :-) :-) :-)




Gruß
Searcher

Searcher
24.02.2010, 23:31
Nach der ersten Euphorie kam eine kleine Ernüchterung auf dem Prüfstand.

http://www.youtube.com/watch?v=CHO7G21U7qI

Durch die versetzte Anordnung der Gummies üben diese zwar mehr oder weniger den gleiche Zug aus, ziehen aber das Antriebsrad nicht senkrecht auf die Achse sondern auf "Kipp".

Nach Überarbeitung und Ersetzen der Messinghülse im Antriebsrad durch eine Aluhülse mit an den Enden eingehämmerten Messingringen gibt es mir immer noch zuviel Reibung irgendwo (mal abgesehen von dem "Kipp"). Aus den Erfahrungen mit dem ersten Gummidifferenzial würde eine Vergrößerung der Umlenkrollen eine Verbesserung bringen; würde aber eine Vergrößerung des gesamten Getriebes bedeuten. Das möchte ich aber nicht.

Noch'n Paar Bilder
https://www.roboternetz.de/phpBB2/album_thumbnail.php?pic_id=2459 (https://www.roboternetz.de/phpBB2/album_pic.php?pic_id=2459) https://www.roboternetz.de/phpBB2/album_thumbnail.php?pic_id=2460 (https://www.roboternetz.de/phpBB2/album_pic.php?pic_id=2460)
(Größer bei Klick auf Pic)

Werd als nächstes wohl noch den Ersatz der langen Hohlwellen durch Aluhülsen mit eingesetzten Messinghülsen an den Enden probieren.

Vermutlich wird der jetzige Stand ähnlich wie das gegenwärtige Vers. 1 Getriebe im SgGD funktionieren.

PS: Hatte mal nach Hohlwellen gegoogelt - da werden ja Eisenbahnen mit angetrieben :-k

:wink:
Gruß
Searcher