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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme mit Audioverstärker-IC LM1876TF



BurningWave
10.08.2009, 10:55
Hallo,

ich habe gerade einen Audioverstärker mit dem LM1876TF gebaut. Wenn man an den Eingang das Signal des Kopfhörerausgangs eines anderen Geräts anlegt, soll es der Verstärker so verstärken, dass man es mit normalen 20W 8 Ohm Lautsprechern hören kann. Soweit funktioniert das Ganze auch aber das, was aus den Lautsprechern kommt ist so leise, dass man es auch bei voller Lautstärke kaum hören kann.

Jetzt meine Frage: Woran liegt das?
Ich betreibe den Verstärker mit einem Netzteil, das 20V bei 1000mA liefert. Könnte das zu wenig sein, weil im Datenblatt ja zwischen 20V und 64V steht oder stimmt meine Schaltung nicht (ist eigentlich der erste Schaltplan aus dem Datenblatt, wobei ich aber nicht ganz verstanden habe, wie man Pin 4 beschalten muss)?

(Im Schaltplan sind ein paar Anschlüsse verrutscht, das liegt wohl daran, dass irgentwas mit der Eagle-Lib des ICs nicht stimmt)

Schon mal danke im voraus für eure Antworten
mfg _R2D2

Marten83
10.08.2009, 15:04
Hallo _R2D2,

dein Schaltplan ist leider falsch.
Den Lautsprecher über den 20kOhm Widerstand anzuschliessen ist dein Fehler.
Der +Pin des Lautsprechers kommt an Pin 1 ODER 3 (ist ja Stereo) und der -Pin demensprechend an Masse.
Der 20k Widerstand kommt auch an den +Pin des Lausprechers (natürlich am IC).
Das sieht man alles im Datenblatt des LM1876, wahrscheinlich ist das ein Flüchtigkeitsfehler deinerseits.


Hoffe ich konnte helfen.

MfG, Marten83

BurningWave
11.08.2009, 11:44
Das mit den Lautsprechern müsste eigentlich stimmen: Sie sind jeweils an Pin 1 oder Pin 3 angeschlossen. Zusätzlich wird das verstärkte Signal über den 20k Widerstand wieder dem Verstärker zugeführt.

Meine Vermutung ist, dass ich Pin 4 falsch beschalten habe oder die Werte von den Kondensatoren nicht stimmen.

mfg

Marten83
11.08.2009, 12:21
Also so wie es in deinem Schaltplan ist hast du Output A am 20k Widerstand und den Output B an Pin 3.

Und die Lautsprecher sind am anderen Anschluss mit Masse verbunden?

PICture
11.08.2009, 13:02
Hallo!

@ _R2D2

Um die Spannungsverstärkung zu erhöhen, versuch, bitte, die Widerstände R2 und R4 kurzschliessen. Wenn die Lautstärke nicht höher wird, entspricht deine Schaltung dem Schaltplan im DB nicht und du musst einen Fehler selber suchen.

MfG

BurningWave
11.08.2009, 13:52
@Marten83

Bei Pin 1 und Output A hat Eagle den Verbindungspunkt vergessen. Ich habe sie in meiner Schaltung verbunden.


@PICture

Wenn ich R2 und R4 überbrücke verändert sich die Lautstärke nicht. Aber wenn ich R1 und R3 überbrücke wird sie lauter.

mfg

PICture
11.08.2009, 14:12
@ _R2D2

Dann passt die Beschreibung der Widerstände in dem Schaltplan mit deiner Schaltung nicht überein. Vielleicht sind die + und - Eingänge vertauscht ?

Wenn die Lautstärke noch ungenügend ist, muss man leider zusätzlichen Verstärker einfügen, weil der IC schon bei kurzgeschlossenen Widerständen mit max. Verstärkung konfiguriert ist.

Übrigens, wenn man die R1 bis R4 überbrückt, kann man die R5 und R6 entfernen.

MfG

Hubert.G
11.08.2009, 15:37
So wie ich das im Datenblatt sehe, ist dieser IC für +-20V ausgelegt.
Im Datenblatt auf Seite 5 ist aber auch eine SingleSupply Applikation. Die ist aber etwas aufwändiger.

BurningWave
11.08.2009, 19:03
Was ist eigentlich mit Vee gemeint?
Vcc ist +20V, GND ist 0V, aber was ist Vee?

@Hubert.G
Soll das heißen dass der IC in meiner Schaltung eigentlich zwei Spannungsquellen benötigt?! Wenn ja, wie muss man die dann anschließen?

mfg

PICture
11.08.2009, 19:17
Vee ist dann -20V.

MfG

BurningWave
11.08.2009, 19:26
Aber wie muss ich das dann anschließen? Ich habe ja ein Netzteil, das 20V liefert. Brauch ich noch eins?

mfg

PICture
11.08.2009, 19:49
Wenn das Netzteil nur eine Spannung liefert, dann brauchst du noch eins für negative Spannung. Dafür verbindest du + des zweiten Netzteils mit GND und hast -20 V (Vee).

MfG

BurningWave
11.08.2009, 19:55
OK, danke. Das werde ich dann morgen mal ausprobieren.

BurningWave
12.08.2009, 13:24
JA. es funktioniert. :D
Aber der IC wird dabei ziemlich heiß. Ist das normal?

Ist es irgendwie möglich, wenn man nur eine Spannungsquelle hat, daraus noch zusätzlich eine negative Spannung abzugreifen (Ich möchte den Verstärker eigentlich mit Batterien betreiben und dazu keine 20 Stück verwenden)?

mfg

Hubert.G
12.08.2009, 13:45
Für 2x20W ist schon ein ordentlicher Kühlkörper notwendig.
Eine negative Spannung kannst du nur mit einem DCDC-Wandler erzeugen. Im Datenblatt ist auch eine Schaltung für einfache Stromversorgung.

PICture
12.08.2009, 14:12
Hallo!

@ _R2D2

Es ist so, wie der Hubert.G hat schon geschrieben hat.

Die Audioverstärker IC´s haben eine Effizienz um 50 %, also ungefähr die Hälfte von zugeführten Energie wird in Wärme umgewandelt, die abgeführt werden muss. Dafür werden Kühlkörper angewendet, die die enstandene Wärme in die Umgebung abführen können. Praktisch darf der IC ziemlich heiss werden, sollte sich aber noch mit Finger länger halten lassen.

MfG

BurningWave
12.08.2009, 14:18
Kann man so einen DC/DC-Wandler auch mit wenigen Bauteilen selbst bauen (ich habe auf meiner Platine nicht mehr viel Platz und auch keinen solchen Wandler da)?

mfg

PICture
12.08.2009, 14:18
Das war Dopelpost wegen Serverprobleme.

Hubert.G
12.08.2009, 14:33
Ein DCDC-Wandler lässt sich nicht mit wenigen Bauteilen aufbauen, er muss auch galvanisch getrennt sein.
Da wäre die SingleSupply Lösung aus dem Datenblatt günstiger.
Hast du schon mal gemessen wieviel Strom du brauchst, wenn du da etwas Lautstärke brauchst, musst du ordenlich Batterien mitnehmen.

BurningWave
12.08.2009, 22:17
Die SingleSupply Lösung scheidet eigentlich aus, da man dazu genau gleich viele Batterien wie bei der Schaltung mit zwei Spannungsquellen benötigt. Im Datenblatt steht ja |Vcc| + |Vee| muss zwischen 20V und 64V liegen. Ich nehme wahrscheinlich einfach 16 Batterien oder wie würde die Schaltung mit einem DC/DC-Wandler aussehen? Was für einen sollte man dann nehmen?

Außerdem lässt die Klangquallität viel zu wünschen übrig: Es rauscht und brummt, dass man bei kleinen Lautstärken fast nichts mehr hört. Stimmen vielleicht manche Werte der Kondensatoren nicht oder muss ich zusätzlich noch irgendwelche Hoch- bzw. Tiefpassfilter einbauen?

mfg

Besserwessi
12.08.2009, 22:33
Der Verstärker ist nicht gerade für den batteriebetrieb geeigant. Da gibt es wesenlich besser. Schon die Typischen ICs für Autoradios sind da deutlich besser, weil für 12 V geeignet.

Einen DCDC Wander sollte man vermeiden, wenn es irgend geht. Das gibt nur extra Rauschen.

BurningWave
12.08.2009, 22:49
OK, dann nehme ich halt nur Batterien oder ein Netzteil und ein paar Batterien.

Aber was kann ich gegen das bestehende Rauschen und Brummen tun?

PICture
12.08.2009, 23:38
Das wird von Massenführung und zu großer Restwelligkeit des Netzteils stammen. Mit Batterien sollte es deutlich besser werden.

Es klingt vielleicht sinnlos, ich habe aber schon mehrmals die Masse in gekauften Audioverstärkern auf verschiedenen Stellen mit dickem Draht "kurzschliessen" müssen um das zu beseitigen.

MfG

Hubert.G
13.08.2009, 09:37
Das Brummen kommt zumeist vom Netzteil, schlechter Masseführung oder schlecht, falsch abgeschirmten Audio-Leitungen.
Das Rauschen wird von der Audio-Quelle herkommen, etwas Grundrauschen wird der IC schon mitbringen.