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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eure Erfahrungen und Meinungen zu Radig´s DSO für wenig Geld



kolisson
06.08.2009, 19:44
Hallo Ihr da draussen,
vor einigen Monaten habe ich mir mal eine fertige Leiterplatte von Ulrich Radig geleistet, obwohl ich zu der Zeit noch viele andere Dinge zu tun hatte, und mich eigentlich nicht wirklich damit beschäftigen konnte.

Nun, da ich einige andere Projekte abschliessen konnte, habe ich mir das Ding mal wieder rausgekramt und in Betrieb genommen.

Zu meinem Erstaunen, ist der Softwarestand , den Radig auf der Webseite hat, immer noch der gleiche wie damals. In den Foren findet man auch nicht viel neues dazu.

Um das investierte Geld (auch wenns nur ein Par 10 euro sind) will ich nun dann doch in ein brauchbares Gerät umwndeln.
In diesem zusammenhang wollte mal so herumfragen, ob ich der einzige bin, der auf dieses totgeborene Kind eingestiegen ist oder ob es noch andere betroffene (vielleicht ein blödes Wort) gibt.

also hier die Frage:
Wer hat das gekauft oder nachgebaut ?
http://www.ulrichradig.de/home/index.php/avr/avr-dso


und was macht ihr damit ? (ausser es in der ecke rumliegen zu haben)

gruss
Klaus

nietzsche
07.08.2009, 15:21
Moin,

ich habe es mir nachgebaut... Allerings aus selbsterstellter Platine... Ich finde es auch leider enen Schuss in den Ofen... Liegt eigentlich seit der Fertigstellung in irgend ner Ecke...

christian_u
07.08.2009, 15:34
Woran liegts ?
"Nur" an der Software ?

kolisson
07.08.2009, 16:28
hallo,
schön, dass sich auf meine anfrage doch noch etwas regt.
ich dachte schon, ich wäre der einzige.

okay .. woran liegts ?
.... da gibt es viel zu sagen:

die software ist sehr mässig .. und für mich erschwerend in vb2008.
das problem habe ich mitlerweile gelöst und auf vb6 umgestrickt.

das zweite problem ist die atmel software , die in c geschrieben ist.
auch das ist nicht mein playground.
bin aber bald soweit, eine bascom version vorstellen zu können.

die hardware ist auch nicht besonders gelungen, da die messwerte sehr stark schwanken und die offsteinstellung eher glückssache ist.
zudem ist es recht unglücklich, dass man hier ein externes netzteil mit +- 5 volt benötigt, was die ganze sache doch sehr absurd macht.

ein anderes hardwaremanko ist der CPLD, der tatsächlich mit einem stromverbrauch von über 50mA glänzt. was für ne verschwendung.
vielleicht kann ich damit den quartz heizen.

nun.. ich habe eigentlich etwas gegn solche "ECKENDEKOS".
deshalb habe ich halt mal angefangen die dinge zu ändern.

angestrebte und zum teil schon fertiggestellte features:

1. pc- software in vb6
2. atmel software in bascom und ggf. inline assembler
3. autonome spannungsversorgung über usb
4. dcdc wandler für galvanische trennung vom pc
5. vernünftige offseteinstellung
6. wahl des eingangsspannungsbereiches über software
7. vernünftiges einganstiefpassfilter für den adc
8. vernünftige verlegung von AGND damit die unteren 2 bit nicht mehr springen

9. mal sehen, was sich noch anbietet.


ich baue mir das wie beschrieben um, damit ich es am laptop, wenn uch immer nnoch als schätzeisen, frei benutzen kann.
für genauere messungen , kann ich immer noch mein grosses oszi anwerfen.
oft ist es aber so, dass ein multimeter nicht mehr recht praktisch ist, eine solche schätzkiste (also nicht schatzkiste) die lücke füllen könnte.

soweit also mal meine gedanken.

gruss klaus

christian_u
07.08.2009, 16:43
Das was du vor hast deckt eigentlich das USB AVR Lab schon fast ab. Ich plane aber auch noch eine größere Variante deswegen interessiert mich die Tehmatik so.

kolisson
07.08.2009, 16:46
@christian_u

als ich eben deinen nick gelesen hatte, dachte ich schon, dass da etwas klingelte bei mir. jetzt wird es klarer, wer du bist.
ich werde mal berichten, was so rauskommt.

gruss klaus

christian_u
07.08.2009, 16:59
;) danke.

mal noch was sinnloses schreib um diese komische "naricht darf nicht weniger als 15 zeichen enthalten regel zu umgehn."

kolisson
07.08.2009, 17:22
hallo,

anbei noch mal ein foto vom derzeitigen hardwarestand.
auf der linken zusatzplatine wird es immer enger.
auf der rechten seite gibt es immer platz, da die unwichtigen teile entfernt wurden.

http://farm4.static.flickr.com/3444/3798629694_abf2b64389.jpg

nur mal so als preview

gruss klaus

Besserwessi
07.08.2009, 17:33
Wenn man schon mal beim Ändern ist, die Offseteinstllung ist mit dem Elko am Ausgang des OPs eine ziehmliche Katastrophe. Kann gut sein das das schwingt. Ein so schneller OP und dann keine SMD Teile ist auch so eine Sache. Immerhin ist die Idee mit einem variablen Offset gar nicht so schlecht.

Ich hatte mir auch schon überlegt etwas ähnliches aufzu bauen. Wäre wohl auch fast gleich ausgefallen. Die Galvanische Trennung ist sicher sehr sinnvoll. Wenn man die Versorgung vom USB machen will, sollte man auch gleich den USB-UART Wandler mit integrieren.

Beim Stromverbrauch sollte man aber auch das RAM nicht vernachlässigen. Aber das kommt zum Glück nur wenn auch eine Messung läuft. Beim CPLD sollte es da auch mit einer Version für 3.3 V gehen, die sollte etwas sparsamer sein. Einge der SRAMs kommen mit den niedrigeren Pegeln klar und den µC könnte man auch auf 3.3 V laufen lassen. So schlimm sind aber 50 mA bei 5 V auch nicht. Ein 1 W DCDC wandler will schon mal eine Mindestlast von etwa 0.1 W oder 20 mA bei 5 V.

kolisson
07.08.2009, 17:52
Nun besserwessi,
danke für die hinweise.
das mit dem usb usart wandler ist korrekt.
da ich aber das fertige usb.usart nicht zu sehr maltretieren wollte, habe ich die rx/tx lines über HCPL7100 angekoppelt (die ware halt gerade da).

die sache mit dem offset ist, so wie du es sagst, sehr schlecht gelöst.
dies betrifft mich aber nicht mehr, da ich für meine schaltung sowieso eine rail2rail lösung benötige.
ich habe also die gesamte eingangsstufe in der mache und verwende als signal-op nun einen AD8656.
für den offset verwende ich derzeit einen TLC2262, da mir der AD-chip
dafür viel zu schade wäre.
ich tendiere da eher dazu, diue eingangsstufe über die AD8656 stufen laufen zu lassen.
mit nem jeweiligen gain von etwa 3 komme ich dann auf eine gute eingangsempfindlichkeit.
zudem .. und das überlege ich noch... könnte ich die beiden eingangs-gainstufen noch als sallen-key low pass ausführen.

mal sehen, ob sich das bewährt.

du siehst also, dass sich hier einiges im design ändern wird.

im prinzip hätte ich mir das ganze radig-board sparen können, da eigentlich nix übrig bleibt.
andererseits muss ich sagen, dass ich ohne diesen schrott, nie den anlass gesehen hätte, mich damit zu befassen.

also geht alles positiv aus.

und noch ergänzend:
mein offset wird nicht über PWM gemacht, sondern über ein schlichtes poti.
das scheint mir praktischer

gruss klaus


ps.:
speziell an besserwessi:

danke noch für die tipps bezüglich C-sprache.
es hat mir nicht direkt weitergeholfen.
allerdings hatte ich noch nen guten freund, der mir das etwas verständlicher nahebringen konnte.

Besserwessi
07.08.2009, 18:17
Den offset über PWM zu machen ist nicht so schlecht. Immerhin kann man damit dann auch DC messen, weil der µC weiss was er an Offset draufgibt. Man muß nur sicherstellen, dass man das PWM Signal genügend filtert. Ein Tiefpass 2ter Ordnung sollte vermutlich das Minimum sein.

der AD8656 ist als OP für den Eingang vermutlich noch keine so gute Wahl, aber immerhin besser als der OPA2604. Wenn man eine VErstärkung von 3 haben will, sollte der OP wenigstens eine GBW von 10 mal der zu Nutzenden BW habe. Bei einer Filtersschaltung eventuell sogar noch mehr. So sehr wenig Rauschen ist auch nicht unbedingt nötig, schließlich geht das nur an einen 8 Bit AD. Als Nutzbandbreite sollte man etwa 10-20 MHz anstreben, wenn der AD mit 50 MHz läuft.

Die meisten fertigen Oszilloskope sollten ein Rauschen von etwa 10-20 nV/Sqrt(Hz) haben. Besser wird man nicht werden müssen. Vor allem nicht wenn man keine so hohe Verstärkung hat. Ein Präzisions OP ist oft auch nicht nötig, das macht einem der Offset ohnehin kaput. Für Präzise gleichspannung wäre dann ein anderes Gerät (mehr Auflösung) udn dafür langsamer (z.B. nur 10 kHz), so dass man die Daten in Echtzeit zum PC senden kann. Ob das sinnmacht sich so etwas zu bauen ist was anderes, denn bis auf die DC messung geht da ein Soundkarten Scope.

kolisson
07.08.2009, 18:30
irgendwie lese ich, was du schreibst aber ich bin da ein wenig grimmig.

eigentlich gehe ich davon aus, dass ich die nutzbandbreite deutlich reduzieren werde. ich werde da wohl im ende so zwischen 5Mhz und (wenn nötig) sogar auf 1 Mhz begrenzen.
es ist und bleibt ein 8-bit schätzeisen.

für hochfrequente messungen habe ich mein 100Mhz analog-scope.

im endausbau könnte allerdings dieses kleine gerät sogar eine ergänzung zum analogen darstellen.
eine anzapfung des Y-Ausganges des Analog-scopes könnte dann sozusagen eine signallupe darstellen.
aber wie gesagt.... mal sehen was kommt.

gruss

Besserwessi
07.08.2009, 18:50
Als OP für den Eingang würde ich eher so etwas wie einen AD8065 /66 nehmen. Das sollte immer noch weniger Rauschen als die meisten Teiler haben, und auch gute DC Eigenschaften kommt es ja nicht an.

5 MHz Bandbreite passen irgendwie nicht so sehr zu einem 40 Ms/s AD. Da verschenkt man dann doch schon einiges.

Mehr als 8 Bit Auflösung haben nur recht wenige DSOs. Auch die von Aligent, LeCroy und so haben meistens auch nur 8 Bit, nur halt schneller und oft mehr Speicher.

kolisson
07.08.2009, 19:15
meister besserwessi,

sosehr ich deine meinung immer schätze, habe ich doch oft das gefühl,
dass dinge unendlich komplizierter werden, wenn man dann immer alle
optionen zusätzlich einflechtet.
der nachteil ist dann, dass die sachen niemals wirklich fertig werden,
weil es naturgemäss immer was zu ändern gibt.

der von mir verwendete AD8656 ist bei CSD-electronic erhältlich und in sofern verfügbar (allerdings SOIC8). das ist ein grund.

jedem steht es immer frei, noch andere teile zu verwenden und das letzte rauszukitzeln. mir geht es darum nicht.
ich möchte ein benutzbares gerät, welches etwas besser ist, als ein multimeter.

es soll einfach, gut und sicher sein.
seitdem ich hauptsächlich im bett löte, wird es mir hilfreich sein, da es mir zu aufwändig erscheint, immer das dicke skope auf mein hochbett zu verfrachten.

das bettlöten hat übrigens einen grossen vorteil:
das abgesägte fernglas vor meinen augen, gibt mit einen 3D-blick auf die SMD teile.
durch das Liegen ergibt sich beste arbeitsabstand dann auf 15cm.
passt perfekt.

gruss

nietzsche
07.08.2009, 21:18
Dickes Sorry für OT, aber ich stell mir grad das Gesicht meiner Freundin vor, wenn ich anfangen würde, unser Bett in einen Lötarbeitsplatz zu verwandeln :D

kolisson
08.08.2009, 01:27
ich lach mich grad schlapp über deine äusserung.
aber ich verstehe den zweifel.

eine frage ist ja immer, was du für eine frau hast.
mag sie TV ?
ich habe in mein lötkolbengehäse einen 7" bildschirm eingebaut.
oft glaube ich, dass sie froh ist, wenn ich etwas entwickle.
da wird sie dann in ruh gelassen ist

gruss klaus

kolisson
27.08.2009, 02:48
das finale ...

an christian_U und andere, die es interessiert:

nach nunmehr 20 bis 30 tagen der analyse des "radig dso für wenig geld"
kann ich nun sagen, dass es sich in keinem falle lohnen kann, auch nur das geld für die platine auszugeben. es erscheint mir in diesem falle so, dass da jemand mal etwas ausprobiert hat ( also ein "proof of concept" ) und dann versucht mit der dem layout noch geld zu machen.
kein ehrlicher bastler würde so etwas verkaufen wollen. man würde es einfach im keller verschwinden lassen.

gründe für meine meinung:

1. es ist absurd mit 32kb speichertiefe zu protzen, wenn es unmöglich ist,
die daten an den pc zu senden und gleichzeitig eine software beizulegen , die immer nur die ersten 300 bytes überträgt.

2. die3 im c-quelltext vorhandenen kommentare für die verwendung der leitungen div-0 und div-1stimmen nicht.
dass heisst, dass die teilungsverhältnisse volkommen anders sind als es suggeriert wird

3. der ausgang des adc flattert immer in den unteren 2 bit. es bleiben also noch 6bit nutzbare auflösung (blödes platinendesighn ? )

4. .. und 5. und .. und


naja , so geht das weiter.
ich bin nunmehr der meinung, dass die investierte zeit in radigs projekt eine verlorene zeit war. sollte ichn so etwas mal bauen wollen, würde ich es garantiert anders machen


was nun rauskommt:
nachdem ich das C-Programm für den atmel in bascom übersetzt habe und das VB2008 programm für die pc-seite in VB6 transferiert habe, ist es mir aufgrund des aufwandes meinerseits zu schade geworden es einfach in die mülltonne zu werfen.
ich werde halt mal etwas mit ner samplerate von vielleicht 20Mhz oder kleiner daraus bauen.

schlussfolgerung:
die erste fertige platine, die ich in meinem leben kaufte, endete in unendlichem aufwand. in zukunft nun wieder lochraster und adequate zufriedenheit.

gruss klaus

Besserwessi
27.08.2009, 17:45
Das Problem mit der Softwäre sollte ja noch lösbar sein. 300 Punkte sind wirklich nicht viel. Etwas Rauschen ist normal, vor allem wenn man mit 50 Mhz noch jenseits der Specs arbeitet.

kolisson
27.08.2009, 18:36
hallo besseressi,

ist schon richtig, was du schreibst.
das mit der software ist schon lösbar, die sache mit dem takt habe ich schon auf 32Mhz runtergeschraubt und werde noch tiefer gehen.
was soll ich mit daten, die ich nicht zeitnah an den pc bekomme.

defacto, und das wollte ich wohl eigentlich sagen, ist auf dem originalboard keine leiterbahn mehr verbunden, wie es ursprünglich war (ausser vcc und gnd und die für den cpld).

nun betreibe ich seit längerem ein project-hopping. das heisst, dass ich mehrere sachen gleichzeitig erprobe und nach ein paar intensiven tagen an einem project, gehe ich wieder zurück an ein anderes.

das hilft blockaden im hirn zu lösen, wenn man sich festfrisst.

gruss klaus

christian_u
27.08.2009, 23:08
Harte kritik, kann ich nicht viel zu sagen da ich das Teil nicht hab, aber gut zu wissen.
Das mit der software find ich schon fast schade, hab ich aber überlesen gehabt hätte auch angeboten ein interface für eine DLL o.ä. zu machen dann hättest du dir einen großteil der arbeit sparen können und man hätte meine Oszi Applikation dafür misbrauchen können siehe:
http://www.ullihome.de/index.php/USBAVR-ISP-Firmwares/Oszi/de

kolisson
28.08.2009, 00:06
hallo christian_u,

harte kritik oder nicht...
so stellt es sich für mich dar.
ich werd das ding jetzt zum ende bringen...
.. mit ein bisserl humor .. wird es vielleicht als batterietester enden.


deine geschichte hab ich ja auch schonmal angefangen zu testen.
ist leider dann auch auf dem haufen gelandet.
dies lag aber an mir, da ich immer soviele sachen im kopf habe.
manchmal gibt es auch dann noch wichtige dinge des lebens, die
einen dann vom rechten pfad des "lötkolben-samurai " abbringen.

ich werd mir demnbächst mal wider deine entwicklung vornehmen und erneut berichten.

in welcher sprache programmierst du denn so ?
vb6 vielleicht ?
dann könnte ich dir vielleicht ein interessantes konzept für eine grafische darstellung von messwerten auf der zeitachse (oszi) vorstellen und zur verfügung stellen.

ich kann ja leider hier ins rn nichts hochladen und stell das mal als hidden link auf meine webseite.

probier mal das, wenn du magst:
http://www.olargues.info/put.rar

musst halt die vb6 runtime haben und beide dateien im gleichen verzeichnis platzieren.
das ist auch proof of concept .. aber wenn es dir gefällt, kannst du die bisherigen sourcen gerne haben.

so long... ich arbeite weiter an meiner artellerie gegen die wildschweine

gruss klaus

christian_u
28.08.2009, 06:34
nein ich programmier in Lazarus, vb6 ist mir in erster linie zu verschränkt was die Plattform angeht. Mal davon abgesehn das ich Basic auch nicht wahnsinnig mag.

Würde halt ein dll interface zur verfügung stellen um die Messwerte zu übergeben, die dll kann dann in vb6 geschrieben sein damit verbaut man sich dann zwar die Linux und macos Unterstützung aber fürn ersten Step ist Windows ja ok.

lg
Christian