Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Autonomes Boot [SCHWIMMTEST]
Hallo,
es ist wieder so weit. Ein Projekt muss her. Gerade hab ich ein paar Sperrholzreste zusammengeklebt. Und was wird daraus? Bei diesen Temperaturen natürlich ein Schifferl.
http://www.jbergsmann.at/DSCF0536-640x480-46-Holzdeck.jpg
Gut, damit haben wir einmal die Kiste, pardon: das Chassis. Die, nein das braucht nur mehr einen Antrieb und eine Steuerung. Also kommt da rein: Solarantrieb, Solarsteuerung, Solar äh ... noch irgend was. Es ist ja schliesslich Sommer.
Fangen wir mit der Steuerung an. Navigiert wird nach der Sonne, wie es gute Sitte ist, wenn der Kompass ausgefallen oder sonstwie abwesend ist. Jetzt könnte man natürlich hergehen und einen Microprocessor nehmen und da drauf Astronavidingsbumszeugsachen programmieren. Dazu ist es wieder zu heiss und der Herbst naht, also nehme ich lieber ein Standardlenkservo und steuere das irgendwie nach dem relativen Azimut der Sonne an.
Da sollte sich doch was finden lassen. Was meint ihr?
grüsse,
Hannes
Gerade hab ich ein paar Sperrholzreste zusammengeklebt.
Mensch, was du aus Holz baust ist echt unglaublich, um sowas zu baun würd ich bestimmt ne Woche brauchen, oder es ganich fertig bekommen ;)
Haste aber ne schöne Idee, musst dich aber beeilen das ding feddich zu bekommen, sons ist bald echt Herbst und du musst bis zum nächsten Jahr warten ;)
sieht schön aus, wie hast du denn das Sperrholz gebogen?
mfg
radbruch
23.07.2009, 22:13
Hallo
Sieht klasse aus. Ein paar Details zur Herstellung würden mich auch interessieren.
Als Antrieb würden sich zwei seitliche Schaufelräder direkt aufdrängen. Keine Abdichtungen nötig, mässige Drehzahlen, einfacher Selbstbau und Wenden auf der Stelle wären einige der Vorteile. Damit könnte das Schiffchen auch ohne Kontroller immer Richtung Sonne paddeln.
Bin voll gespannt wie sich das Projekt entwickelt :)
Gruß
mic
Hallo,
das Echo freut mich, es haben also auch andre Lust zum Plantschen.
Zur Herstellung kann ich gern was zeigen.
Sperrholz biegen, das geht sehr einfach, wenn man eine Hightech Biegeanlage hat 8) ;) :
http://www.jbergsmann.at/DSCF0418-640x480-42-Sperrholz-biegen.jpg
Und das Ding wird einfach Schritt für Schritt aufgebaut:
http://www.jbergsmann.at/DSCF0515-640x360-37-beplankung.jpg
Es müssen nur die Klebefugen recht exakt passen, sonst wird das nix. Wenn man schaut, dann sind die Seitenwände hinten recht steil, und gegen den Bug sind sie ausladender, d.h. um um gute 10 Grad mehr geneigt. Das muss halt berücksichtigt werden, dann geht das schon. Das Material is übrigens 4mm Pappelsperrholz. Das gibts in jedem Baumarkt, und ist ein massenhaft verwendetes Industrieverpackungsmaterial, das tonnenweise entsorgt wird.
Wenn noch Fragen zum "Bootsbau" bestehen, bitte ich, sie zu stellen, ich beantworte jedes Detail dazu!
Zur Steuerung hab ich mir 2 Varianten überlegt.
Die eine ist die für Roboterbauer nahliegendste, die Mic schon angesprochen hat. 2 Schaufelräder mit je einer Solarzelle gespeist. Durch Ausrichten der Zellen kann jeder beliebige Kurs relativ zur Sonne eingehalten werden. Für diese Variante werde ich eventuell einen anderen Bootskörper nehmen, da hierfür weniger Verdrängung nötig ist.
So ganz genau weiss ich das alles noch nicht. Ich habe noch keine Bauteile abgewogen und noch keinen Auftrieb kalkuliert.
Die Andere Variante ist die, dass ich einen Schraubenantrieb mit Solarzellen verwende und mit Servo ein Steuerruder betätige. Dazu generiere ich eine Servo-PWM mit einem 555 Timerbaustein. Das wäre eine Variante dieser praktischen Servotester.
http://www.jbergsmann.at/Solartracker.GIF
Der Linke Teil ist die astabile Applikationsschatung aus dem Datasheet. Nein, die Diode ist extra hinzugefügt worden, damit ich mit dem Dutycycle unter 50% komme. Das Servo will ja 1.5 ms Impuls +- 0.5 ms bei ca 20 ms Periode. Durch die Diode geht das Aufladen des Kondensators schnell, und das Entladen langsam.
Diesen Schaltungsteil kann man schon als SERVOTESTER hernehmen.
Jetzt hat aber der 555 noch einen Modulationseingang, und den steuere ich mit einem Spannungsteiler aus 2 LDRs an. Je nach dem, welcher LDR mehr beschienen wird, dreht sich das Servo nach links oder nach rechts.
Das ist schon getestet und funktioniert bereits auf dem Steckbrett. Die genaue Dimensionierung kann ich aber erst bei Sonnenschein vornehmen.
Mal sehen was da noch zu tun ist.
grüsse,
Hannes
Hallo,
in meiner gestrigen Skizze waren die Widerstände des Spannungsteilers vertauscht. Das ist jetzt korrigiert und der Teiler wurde um den Faktor 10 niederohmiger gemacht. Die Korrektur erscheint jetzt auch im gestrigen Post auf. Eventuel refreshen. (ganz rechts müssen jetzt 10 k und 4 k 7 stehen.)
Der Spannungsteiler verschiebt seine Ausgangsspannung natürlich mit der Besamtbeleuchtung. Da die Einsatzbedingungen immer ähnlich sein werden und wegen Abschattung ohnehin kein lineares Verhalten erforderlich ist, lasse ich das mal so. Notfalls bau ich später eine Zenerdiode oder einen Transistor ein.
Jetzt bastel ich mir mal einen drehbaren Sensorträger aus Alurohr und brate die Schaltung auf Streifenrasterplatine.
grüsse,
Hannes
Ui schön, wieder ein vohopri-Projekt! Der Bootsrumpf sieht beeindruckend aus.
Da habe ich gleich mal einen Sack voll Fragen zum Sperrholzbiegen:
Wenn ich trockenes Sperrholz mit Schraubzwingen um einen Kochtopf wickle, wird es entweder brechen, oder zurückfedern, sobald ich es wieder losmache, oder?
Du weichst es erstmal in Wasser ein, bevor Du es um den Topf wickelst, dort trocknet es, vielleicht auch mit zusätzlicher Hitze?
Die Maserung der äußersten Holzlage sollte immer parallel zur Zugspannung sein, wie man das auf dem Topffoto gut erkennen kann?
Hallo,
ich freu mich, dass das Projekt gelobt wird, und über die interessierten Fragen.
Du weichst es erstmal in Wasser ein, bevor Du es um den Topf wickelst, dort trocknet es, vielleicht auch mit zusätzlicher Hitze?
Natürlich, 3 x "ja". Sorry, ich hab vergessen, das zu erwähnen.
Das Topffoto ist aber von einem Test, da wollte ich sehen, wie es längs zur Faser funktioniert. Das Ergebnis war: länger Einweichen, langsamer biegen, als quer.
Wie man auf dem Baustufenfoto vom Boot erahnen kann, liegt die Faser der Deckschicht dort quer zur Biegelinie. Das ist Absicht. Nicht weil es sich leichter biegen lässt, sondern weil so die Festigkeit grösser ist: Die steifere Richtung überspannt den kürzeren Abstand. Die Zugspannung während des Biegens liegt ja nicht in der Richtung der Zugspannung im Belatungsfall. Nach dem Biegen sollte in Biegerichtung kaum mehr Spannung vorhanden sein. Bei einer Punktbelatung der Bootsseite habe ich die grösste Zugspannung in der Richtung zwischen Bootsboden und Deck.
Das sind alles so Überlegungen, die man Routinemässig mit macht, aber bei so einem Spielzeug nicht wirklich ins Gewicht fallen. Statisch funktionieren täte es in diesem Fall anders genau so. Nicht dass sich jemand von den Lesern sich durch meine Klugscheisserei in seiner Kreativität bremsen lässt. ;) :) 8)
grüsse,
Hannes
ist es nicht beim Bootsbau so, dass die Fasern (und die Planken) längs zum Kiel liegen?
Als kleine Anregung, im jetzigen Stand ist dein Boot formstabil, d.h. es kann theoretisch kentern (bei starkem Wellengang), was besonders bei einem autonomen Boot ein Problem werden kann. Wenn du noch ein Schwert mit einem Gewicht anbringst, wird es gewichtsstabil und damit kentersicher, es richtet sich einfach wieder auf. Durch den Holzrumpf kann es dann auch nicht untergehen (Ich nehme an du wirst auch dein Deck zumindest einigermaßen abdichten).
mfg
Hallo,
ist es nicht beim Bootsbau so, dass die Fasern (und die Planken) längs zum Kiel liegen?
Nein, nicht unbedingt. Es gibt im Bootsbau sehr viele Bauweisen. Das hier ist eine selbsttragende Schale ohne Spanten.
http://www.jbergsmann.at/DSCF0535-640x480-37-Balkweger.jpg
Wie gesagt, überbrücke ich mit den Fasern den jeweils kürzesten Abstand. Bei dieser Freitragenden Schale liegt der zwischen Deck und Boden, bei der Spantenbauweise zwischen den Spanten, DORT hast du dann auch das gewohnte Bild der Längsbeplankung. DAS hier ist ja ein Kastenträger, der seine Längsstbilität aus den Längsknicken in der Kimm und beim Übergang zum Deck bezieht. Die Längsknicke sind auch noch durch Aufdopplungen ausgesteift. Das Deck kommt zuletzt drauf, ist wasserdicht verklebt und enthält Luken, die mit Dichtungen versehen sind.
http://www.jbergsmann.at/Knickspanter2-01.gif
Wie man auf diesem Entwurf sieht, kommt eine Kielflosse im achteren Teil dran, die die Schraube und das Ruder schützt. Da ich keine so hohen Aufbauten und Masten wie ein Segelschiff habe, ist auch kein Ballastkiel drunter vorgesehen. Ein angehängter Kiel würde mit durch die grosse benetzte Fläche nur den Widerstand unnötig vergrössern. Die Technik wird möglichst tief eingebaut, der Motor ist nicht in Flucht mit der Welle sondern liegt darunter, ein Zahnradgetriebe ist vorgesehen. Was dann noch an Gewicht fehlt, kommt als Ballast innen auf den Boden. Die Welle wird nicht so steil, gezeichnet wurde da nur das eventuelle Maximum des Winkels, der geometrisch zur Verfügung steht.
Die Kentergefahr ist vernachlässigbar, wir reden hier von einem Solarboot ohne Akkus. Das ist nur für Sonnenschein ausgelegt. Sinkbar wäre das Schiff schon, denn Harz, Lack, Technik und Ballast wiegen die Schwimmfähigkeit des Holzes bei Weitem auf. Darum werden anstelle von Luftkammern Styroporteile eingebaut. Dadurch wird dann Unsinkbarkeit erreicht.
Die Fragen helfen schon, die Hintergründe vollständiger darzustellen, danke allen dafür.
Und übrigens: Das Boot ist 200 lang. Damit sind Millimeter gemeint.
grüsse,
Hannes
Moin moin.
Fein, da gibt es wieder was zum Lesen. :-) Sieht ja schon
ganz ordentlich aus! Mir persöhnlich würde ein Radantrieb
auch sehr gefallen, sieht einfach toll aus. Außerdem sieht
man dann den Antrieb, ne Schiffsschraube kann man nur
erahnen.....
Ich habe einmal ein Raddampfer Modell mit einer echten
3 Zylinder Dampfmaschine gesehen, das Teil hat allen
HighTech Modellen die Schau gestohlen. :-) OK. so eine
Dampfmaschine (Märklin (?)), kostet auch im Kiloeuro Bereich.
Grüße Richard
Hallo Richard,
Das Thema Radantrieb ist eigentlich schon abgeschlossen. Dieses Fahrzeug bekommt wie gesagt eine Schraube. Auch Dampfantrieb ist nicht vorgesehen. Solar - Stirling wäre interessanter, wirds aber ebenfalls nicht werden. Es bleibt bei Gleichstrommotor mit Solarzelle ohne Akku.
Hallo alle,
weiter gehts mit der Solarsteuerung. Zumindest gibts einmal eine Platine dafür.
http://www.jbergsmann.at/DSCF0550-640x240-24-Streifenraster-Platine.jpg
Die Dimensionierung der Schaltung, wie sie jetzt im Schaltplan eingetragen ist, funktioniert recht ordentlich. Je nachdem wie man die Sensoren anordnet, geht das Servo zur Sonne oder von ihr weg. Ich kanns gar nicht erwarten, das Gerät einzubauen.
Mein Servo erscheint mir jetzt recht gross für das kleine Schifflein, ich glaub ich hol mir da was Kleineres. Es gibt ja auch günstige kleine Servos.
grüsse,
Hannes
hallo,
und wieder ein sehr interessanten projekt das ohne µC auskommt ^^
das boot gefällt mir auch sehr gut.
zum biegen. wenn man pappel in der querrichtung biegt braucht man es doch nciht einweichen. jedenfalls nicht wenn man es nur ein wenig beigen will. bei deinem boot sieht der radius nicht grade sehr groß aus.
mein kollege hat aus pappelsperrholz nen lautsprecher gebaut der 3 hörner mit sich bringt da sind kaum grade flächen dranne ;-)
gruß und weiter so, Bammel
Hallo Bammel,
schön, wenns gefällt.
Bei 4mm Dicke und der vorliegenden Krümmung habe ich das Einweichen und Vorbiegen dringend gebraucht. Das würde sofort brechen. Zum Einschätzen der Krümmung muss man bedenken, dass das Boot 20 cm lang ist. Der engste Radius ist kleiner als 10 cm ! Dann muss man noch einkalkulieren, dass an dem kleinen Werkstück, die Klebeflächen und damit die erreichbaren Klebekräfte nicht sehr gross sind. Wenn ich die gleiche Form 200 cm gross baue, brauche ich wohl kein Vorbiegen mehr. Einweichen wird man trotzdem, weils ein komfortableres Arbeiten ergibt und die Fugen sich auch schöner schliessen.
grüsse,
Hannes
okay das sind argumente... gut ich kenne mich nur mit den 3mm platten aus. und der eine millimeter ist nicht zu unterschätzen. gut und bei einem radius von 10mm ist es schon schwieriger das stimmt. mein kollege hat das eh alles in vakuum formverleimt. und anschließend mit epoxy verklebt. aber das wäre bei dir viel zu overkill.
Hallo nochmals,
Da hast du sehr recht: Der Unterschied von 3 zu 4 mm Dicke ist riesig, weil die Verformungskräfte nicht linear ansteigen. 3 mm wär mir eh lieber gewesen, aber da hab ich keinen Lieferanten in unmittelbarer Nähe. Richtig Lustig wirds dann mit 1 mm Birkensperrholz, das fixierst du schon mit Tesakrepp auf der Rundung.
grüsse,
Hannes
Da_Vinci13
25.07.2009, 14:37
Hi,
Gefällt mir sehr das Projekt!
Ich hab noch eine Frage:
Wird das Boot noch weitere Sensoren bekommen? Oder schwimmst du einfach aufs Wasser hinaus, wenn es dir Wegfährt? Oder lässt du es einfach nur im Pool schwimmen?
Liebe Grüsse!
Hallo Leonardo,
danke fürs Kompliment. Dieses Boot wird wahrscheinlich keine anderen Sensoren mehr bekommen.
Hier gehts mir um das Testen von verschiedenen Komponenten und das Konzept ist bewusst sehr einfach gehalten. Ich will dran einmal einiges lernen, bevor ich was Grösseres angehe und ich will rasch motivierende Ergebnisse sehen. Zu lernen habe ich Holzbootsbau (wollte ich schon immer), Antriebsberechnung für Schiffe (gibts verdammt wenig Info dazu, die mit Bastelmitteln umzusetzen ist), Solaranlagendimensionierung usw.
Projekteckdaten:
kein MC
klein: Länge 200 mm
billig: 2 Solarzellen, Restpostenmotor, kein Akku
Nebennutzen: Kinderspielzeug
Das ganze ist also ein Schönwetterspielfahrzeug für den Teich ohne viel Intelligenz drin. Ich konzentrier mich mal auf diese Stufe
Nächste Stufe wäre noch ein Timer, der nach 15 Min die Sonnensensoren vertauscht.
Die Übernächste Stufe wäre ein funkferngesteuertes Verdrehen der Lichtsensoren. Das wird sich aber erst auf einem grösseren Boot ausgehen.
Und dann kommt irgendwann mal ein MC gesteuertes Boot, aber heuer wird sichs mit der Microtransat noch nicht ausgehen ;) :) 8) . http://www.microtransat.org/?lang=de
Apropos Sensoren:
http://www.jbergsmann.at/DSCF0548-480x480-27-Lichtsensor.jpg
Die Sonnensensoren zu obiger Schaltung sind montagefertig. Das Gestellchen kommt aufs Dach wie eine Radarantenne. Durch Verdrehen wird der Kurs eingestellt.
grüsse,
Hannes
Da_Vinci13
25.07.2009, 16:22
Hi,
Find ich toll! Ich finds fast besser viele kleine Projekte, anstatt ein grosses... denn wenn ein kleines (meistens billiges Projekt) mal nicht so funktioniert wie gewollte, hat man nicht viel ausgegeben und nicht Monate lang dran rumgebastelt.
Ich hätte noch eine Frage an dich, die dein Projekt nicht so direkt betrifft:
Du hast geschrieben du willst noch funkvernsteuern.
Wirst du da ein Funkmodul verwenden? z.B. das RFM12? Oder machst du es da ganz anders?
Gruss!
PS:
Ich heisse nicht Leonardo, sondern vinc. Das kannst du aber auch nicht wissen! 50 zu 50 mit meinem Benutzername! ;)
Hi Vinc,
nach meiner Erfahrung gehen die kleinen Projekte auch gar nicht daneben. Die funktionieren, weil man die Motivation und den Überblick bis zum Schluss behält. Ein kleines Projekt kann man auch noch leicht vollständig umkrempeln, falls man sich wo verplant hat. Das Nächste kann dann schon um einiges grösser sein, weil Wissen, Erfahrung und fertige Bausteine da sind. In Bezug aufs Können ist das grössere Projekt dann wieder ein kleines. Das Wichtigste ist aber einfach der Spass am erfolgreichen Funktionieren der Dinge.
Zum Fernsteuern: Für die beschriebene Steuerung zum Drehen der Sensoren und eventuell noch übersteuern des Autopiloten würde sich ein Einsteigerset zur Modellfernsteuerung anbieten. Die gibts sagenhaft billig im Modellbauversand. Und man hat keine Probleme und keine Kosten bei der Zulassung. Die Empfänger für weitere Fahrzeuge kann man sich dazu wieder selbst bauen.
Für grosse Entfernungen bietet sich dann ein Handy an. Wobei ich in grosses Projekt dual fernsteuern würde. Im Nahbereich herkömmlich, und im Fernbereich übers Handy, bzw Funkmodem. Da wäre das ganze wochenlange Entwickeln und Testen billig und wenn alles funktioniert, kann man sich die paar Ausritte in die weite Welt auch leisten.
Genaueres überlege ich mir dann bei Bedarf.
grüsse,
Hannes
Trara,trara da isser ja:
http://www.jbergsmann.at/DSCF0552-640x360-27-Autopilot.jpg
Der Autopilot für Solarnavigation, einbaufertig.
Jetzt brauch ich noch einen Antrieb und ein Ruder.
grüsse,
Hannes
Hallo Freunde des technischen Spielzeugs,
Der Autopilot wurde eingelagert und die Propellerwelle in Angriff genommen. Der leistungsschwächste Propeller der zu haben war, schien mir zu passen. Hat 20 Durchmesser und M2 Nabe. Das ist DIE Herausforerung. Eine 3 er Stahlwelle liegt da. Ist zwar der falsche Stahl, der richtige kommt erst, aber zum Probieren reicht das. Und ich wollte es wissen: Bekomme ich das 2 mm Ding SAUBER auf die 3 mm Welle?
http://www.jbergsmann.at/DSCF0559-640x360-36-Propeller-Welle-Reduzierung.jpg
Ha, den Versuch wars wert, das schaut vernünftig aus und läuft rund. Da kommt wieder mal Zufriedenheit mit dem vorhandenen Werkzeug auf. Säge, Feile, Bohrmaschine, Schleifscheibe, Gewindeschneider. Das reicht. Man muss schon etwas gefühlvoller vorgehen, als im Bereich 6 - 10 mm, aber im Prinzip ist es noch das selbe. Die Welle wird schön rund aufs Gewindemass reduziert und dann ein Gewinde drauf geschnitten.
Bei Interesse beschreib ich das genauer, und zeige Fotos von der Vorrichtung.
grüsse,
Hannes
RP6conrad
29.07.2009, 21:59
Klappt das mit das energiemanagement ? Kleines servo, antriebsmotor. Spannung minimal 3 VDC, anlaufstrom servo und antriebsmotor ist scchnell 200 mA. Und das muss dan eine kleine Solarzelle liefern ?
Hallo,
ja das ist jetzt die spannende Frage. Ich hab natürlich schon einige Experimente angestellt. Und es schaut gut aus. Aber das endgültige elektrische Layout mache ich, wenn die derzeitigen Mechanikarbeiten abgeschlossen sind. Dann werd ich auch mehr dazu schreiben.
Sicher bin ich, dass ich Elektronik und Motoren vollkommen getrennt versorge. Autopilot und Servoelektronik kommen zusammen und auf der anderen Seite kommen Fahrmotor und Servomotor zusammen. Damit habe ich keine Rückwirkung des Servomotors auf die Elektronik. Das ist ja oft ein heikler Punkt. Wenn bei einer Ruderbewegung die Propellerumdrehungen ein wenig zurückgehen, davon geht das Schiff auch nicht unter. ;)
Spannung ist gute 4.5 V. Und die Frage ob 2 oder 3 Zellen verwendet werden, ist offen (62 oder 93 cm²). Heute hab ich mir noch ein kleineres Servo geholt. Dessen Stromdurst hab ich allerdings noch nicht angeschaut.
Bald hab ich mehr elektrische Information. Ich bin selbst schon sehr gespannt.
grüsse,
Hannes
Hallo,
inzwischen gehts weiter mit Feinmechanik. Naja, ist nicht wirklich Feinmechanik, aber für mich immer noch ungewohnt klein das ganze Zeug.
Der bestellte Stahl ist noch nicht da, also nehm ich für den Ruderschaft eine Fahrradspeiche. Die hat 2 mm und ist ROSTFREI. Die hübschen Silberstahlwellen verrosten leider sofort. Also hab ich da einmal ein M2 Gewinde draufgeschnitten. Und ja, das geht. Auf einer Seite der Speichen ist zwar schon ein Gewinde drauf, aber das hat einen grossen Nachteil. Es ist gerollt und dadurch hat es einen grösseren Durchmesser als 2mm. Das muss man bedenken, wenn man die Welle mit dem Gewinde voran durch eine Buchse schieben will.
http://www.jbergsmann.at/DSCF0562-640x480-39-Pinne-Koker.jpg
Pinne, Lagerbuchse und Koker sieht man auch auf dem Bild. Wie meistens, ist das alles aus Vollmaterial oder Halbzeug selbst gefertigt.
grüsse,
Hannes
Hallo,
die nächste Mechanik Station war der Getriebeflansch. Das ist die Verbindung von Getriebe zum Wellenrohr.
http://www.jbergsmann.at/DSCF0576-480x480-26-Getriebe-Flansch.jpg
Auf der einen Seite ist das eine Rohrschelle und auf der anderen Seite ein Flansch. Im Bild ist nur ein Reststück vom Rohr eingeklemmt. Das tatsächliche Wellenrohr ist länger. Ich will ja über den Wasserspiegel kommen.
grüsse,
Hannes
Hallo,
jetzt habe ich also eine 2mm Edelstahlwelle aus dem Fahrradladen und einen Motor mit Modul 0.5 Zahnrad. Dazu habe ich ein Zahrad passender Grösse ,mit passendem Modul aber einer 3 mm Nabe.
Nun gut, jetzt könnte ich recherchieren, ein Zahnrad mit 2 mm Nabe bestellen, Transport und Verpackung bezahlen und auf die Sendung warten. NEIN: gearbeitet wird mit dem was da ist, oder weniger vornehm formuliert: Man nimmt was man kriegt.
Also die Klassische RN Frage: Wie kommt das verdammte Zahnrad auf die Welle? Gut, Adapter kaufen? NEIN: siehe oben. Adapter anfertigen? JA SO:
Bei mir liegt ein Messingrohr, mit 1.9 innen und 4.1 aussen. Da säge ich mir ein Stück ab. Gesägt wird am rotierenden Werkstück in einer waagrecht eingespannten Handbohrmaschine. So werden die Stirnseiten mühelos plan und rechtwinkelig. Dann wird das Röhrchen innen aufgebohrt. Wieder im rotierenden Werkstück in der waagrecht eingespannten Handbohrmaschine. So werden Zentrumsbohrungen mit weniger Aufwand auch tatsächlich zentrisch. Anschliessend wird das Röhrchen auf eine Welle gepresst und auf den passenden Durchmesser geschliffen. Sollte die Presspassung misslungen sein, wird mit Zyanacrylat geklebt (vulgo Sekundenkleber), mit dem Lötkolben kann die Klebung wieder gelöst werden.
http://www.jbergsmann.at/DSCF0568-480x480-29-vorrichtung-rundschleifen.jpg
Das ist die Rundschleifvorrichtung, das Werkstück kommt vorne auf die Welle und die Welle wird hinten mit dem Griff gedreht. Während man mit der Vorrichtung langsam an die Schleifscheibe fährt.
http://www.jbergsmann.at/DSCF0574-640x480-36-rund-schleifen.jpg
Die Schleifscheibe ist in einer Tischbohrmaschine oder einer senkrecht eingespannten Handbohrmaschine eingespannt.
Sehr einfach, sehr komfortabel, und das Ergebnis ist sehr genau:
http://www.jbergsmann.at/DSCF0584-640x480-35-Welle-Nabe-Adapter.jpg
Hier ist das 4 mm Rohmaterial zu sehen und die hergestellte 3 mm Adapterhülse. Sie muss noch angefast, aufgepresst und eingepresst werden. Daneben eine 2 mm Welle.
Sicherheitshinweis: Bei dem Arbeitsgang die Drehgeschwindigkeit so niedrig halten, dass keine Funken fliegen und keine Nennenswerte Erwärmung des Werkstücks eintritt. Trotzdem SCHUTZBRILLE TRAGEN.
Viel Spass beim adaptieren.
grüsse,
Hannes
Hallo
jetzt ist das Antriebsmodul zusammengebaut.
http://www.jbergsmann.at/DSCF0591-640x240-19-Schiffsantrieb.jpg
Lauft gut, aber die mechanischen Verluste sind viel grösser als gedacht.
Jetzt habe ich einige funktionierende Module, aber kein ausreichend gut abstimmtes Gesamtkonzept.
Mal sehen, wie das am Besten weiter zu entwickeln geht. Könnte sein, dass da dann 2 oder 3 Schiffe entstehen. Auch die Raddampferversion ist wieder im Rennen. Alles ist wieder offen. Im Moment scheint das Projekt auszuufern und ich wollte schon fertig sein.
grüsse,
Hannes
Hallo,
jetzt habe ich die Edelstahlwelle poliert und das Getriebe eingefahren. Das heisst, ich habe es mehrmals rereinigt, gefettet und dann laufen lassen, bis der Strom angestiegen ist. Nun jetzt bin ich bei 25mA Stromverbrauch und das ist sehr wenig.
Alle meine Befürchtungen von gestern sind hinfällig. Das wird funktionieren. Jetzt liegt der Antrieb mit den Zellen auf der Fensterbank und absolviert noch weitere solare Einfahrstunden.
Nun habe ich alle Komponenten und weiss deren Gewicht. Daraus ergibt sich die KWL und ich kann die Lage der Welle festlegen und alles einbauen. Es ist also die nächste Etappe Bootsbau angesagt.
grüsse,
Hannes
Hi,
Ja solche Projekte interessieren mich auch ausserordentlich, mich würde interessieren wie die Ultra Fernsteuerung abläuft, ob du da nen Handy verwendest und wie du die Signale vom Handy ausliest.
Alles Gute für das Projekt
ujamba
Hi,
was ist denn eine "Ultra Fernsteuerung"? Hast du den Thread verwechselt?
Das gegenwärtige Boot hat keine Fernsteuerung. Für zukünftige Projekte ist aber durchaus Fernsteuerung vorgesehen - eventuell auch mit Mobiltelefon. Da gibt es sehr viele Möglichkeiten. Beispielsweise könnte man Standard Fernsteuer PPM übers Telefon übertragen und am Kopfhörer- oder Lautsprecheranschluss abnehmen. Im Projekt von meinem autonomen Landfahrzeug habe ich das mit einem Funkkopfhörer getestet und es hat hervorragend funktioniert. Kannst ja dort reinschauen: https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=36497 und eventuelle Fragen dort stellen.
grüsse,
Hannes
Hi,Ja danke für den Verweis
Hallo,
hier ist mal kurz ein Überblick:
http://www.jbergsmann.at/DSCF0595-320x240-15-Vorschau.jpg
Bitte aufs Bild klicksen. (http://www.jbergsmann.at/DSCF0595-640x480-9-Modellboot-Bausatz.jpg)
Jetzt hoff ich noch, dass sich das mit dem Gewicht auch ausgeht.
grüsse,
Hannes
chrism86
14.08.2009, 20:20
"Bei mir liegt ein Messingrohr, mit 1.9 innen und 4.1 aussen. Da säge ich mir ein Stück ab. Gesägt wird am rotierenden Werkstück in einer waagrecht eingespannten Handbohrmaschine. So werden die Stirnseiten mühelos plan und rechtwinkelig."
könntest du das sägen und aufbohren nochmal erläutern, ich habe eine solche
Halterung für Bohrmaschinen ebenfalls vor einiger zeit gekauft aber mir ist unklar wie das mit dem zuführen von säge und bohrer garantiert plan und zentrisch wird. auch als gerne als pn. danke
chrism86
14.08.2009, 20:44
-fehler löschen- (waschechtes ujambaposting)
Hallo Chris,
BEI ARBEITEN AM ROTIERENDEN WERKSTÜCK SCHUTZBRILLE TRAGEN!
@sägen:
ich säge da zunächst ein Stück Rohr mit Übermass im Schraubstock ab. In der Bohrmaschine kann man nur das mit der Säge weiter bearbeiten, was kurz genug ist, um nicht zu schlagen und zu vibrieren. Das muss ganz ruhig laufen. Bohrfutter weist nach rechts, Maschine läuft mit mittlerer Geschwindigkeit nach rechts. Je leichter die Säge ist, umso weniger neigt sie zum Springen (im Sinn von hüpfen). Also nehm ich eine Puksäge. Die führe ich mit 2 Händen an das Werkstück. Sobald die erste seichte Kerbe geschnitten ist, beginnt man mit Sägebewegungen. Kurz vor dem Durchsägen beginnt die Säge zu rupfen. Dann muss man abstellen und bei stehender Maschine fertig sägen.
Den Schnitt feile ich am rotierenden Werkstück eben. Die Feile wird auch nicht statisch ans Werkstück gehalten, sondern mit ruhigen Feilbewegungen an das Werkstück geführt. Man beginnt mit einer Fase und feilt dann plan.
@aufbohren:
Beim Aufbohren wird der Bohrer mit einem Bohrfutter gehalten und geführt. Man braucht wirklich ein Bohrfutter OHNE Maschine dran. Das Aufbohren erfordert ein gutes Augenmass, Geschicklichkeit und Vorsicht. Einem Ungeübten würde ich nicht raten über 4mm Bohrerdurchmesser zu verwenden. Wenn man verkantet, kann es das Bohrfutter wegschleudern. Das kann ins Auge gehen. Also einige kleine Werktücke üben, bevor man an grössere Durchmesser geht.
Nur mit Übung kann man normale Bohrer nehmen. Besser geht ein einschneidiger Bohrer. Der ist genauer und fängt sich nicht so leicht. Dazu schleift man eine der Ecken zwischen Haupt- und Nebenschneide stumpf. Dann zentriert sich der Bohrer von selbst. Eine Seite des Bohrers schneidet, und die andere Seite stützt sich in der Bohrung ab.
Wenn du diese Arbeiten noch nicht gemacht hast, lasse sie dir von einem geübten Handwerker praktisch zeigen.
grüsse,
Hannes
chrism86
14.08.2009, 21:49
das ist unglaublich ich würde das nie versuchen! also ich probier das erstma in Holz und dann schleif ich mal was stumpf, aber ich hab so n bauchgefühl das mir sagt, christopher, das wird nichts im leben.
Die beschriebenen Arbeiten haben sich in Metall bewährt. Das mit Holz zu versuchen, davon rate ich ab.
grüsse,
Hannes
Hallo,
bei meinem Boot ist der erste Durchgang der Epoxi Beschichtung fertig. Erst jetzt kann ich meine Gewichsts- und Auftriebsberechnungen überprüfen:
http://www.jbergsmann.at/DSCF0596-640x480-54-Auftriebsberechnung-Kontrolle.jpg
Jetzt weiss ich, wo der Wasserspiegel liegt, und kann Ruder- und Antriebseinheit einbauen.
grüsse,
Hannes
Schnuckliges Bötchen!
Ist das etwa ne Buddel Rum im Rumpf? :)
kellerkind
09.12.2009, 09:14
Schnuckliges Bötchen!
Ist das etwa ne Buddel Rum im Rumpf? :)
Ohne die wird er wohl nur schwer eine Besatzung finden O:)
Hi,
den Rum haben die Werftarbeiter konsumiert, bevor sie in die Winterpause gegangen sind. Es ist eine seltsame Werft hier, Boote werden nur im Sommer gebaut.
Nein im Ernst, ich habe grad überhaupt keine Zeit für diese Art von Projekten. Der Ruderkoker wurde noch eingebaut und seither ist Stillstand. Aber es wird die Zeit dafür wieder kommen.
grüsse,
Hannes
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