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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fly by Wire in Eigenbauflugzeug Manntragend



Storchenvogl
22.07.2009, 05:25
Wir planen mit mehreren Leuten ein Flugzeug selbst zu konstruieren,zu bauen und zuzulassen. Dieses Flugzeug soll mit einer Fly-by-Wire-Steuerung ausgestattet sein. Diese sollte mehrfach redunant sein und möglichst, ausser den Servos,auf bewegte Teile verzichten da diese doch einer gewissen Beschleunigung ausgesetzt sind welche zu Funktionsstörungen führen könnte. Das Flugzeug ist einsitzig und recht klein. 5Meter Spannweite und etwa 3,2Meter Länge. Es soll mit zwei Jet-Cat Strahltriebwerken angetrieben. Die Instrumente bestehen aus einem Garmin G300 Display für Triebwerke und Moving Map Informationen in einem Split-Screen Format, Garmin SL40 Funkgerät, Garmin GTX327 Mode C Transponder und einem 406 MHz ELT Notsender. Die Steuerung benötigt einen Mischer für Seiten/Höhenruder, einen Mischer für Ladeklappen/Querruder und das ganze sollte in allen drei Achsen durch Kreisel stabilisiert werden. Ein Force Feedback müsste auch für alle drei Achsen vorhanden sein.
Nun da ich für die technische Umsetzung verantwortlich aber nicht gerade der Informatiker bin, meine Fragen!
1. Was sollte man für Rechner nehmen? Ich dachte an Pocketcomputer.
2. Wie kann ich ein Fail-Save hinbekommen?
3. Welche Software wäre sinnvoll?
4. In wie weit muss ich das ganze abschirmen um Störungen durch Funk zu verhindern?
5. Wieviel Strom braucht sowas?
Insgesammt wäre ich für Tipps zur Steuerelektronik dankbar.

Storchenvogl
22.07.2009, 05:51
Inspiriert wurden wir durch die Cri Cri ,das kleinste Zwemotorige Flugzeug der Welt.
http://www.bredow-web.de/diverse_Flugtage/Cricri/cricri.html
Das Garmin G300 wurde übrigens speziel für das LSA Cessna Skycatcher entwickelt.
http://www.cessna.com/single-engine/skycatcher.html

vohopri
22.07.2009, 08:48
Hallo Harald,

fly by wire in einem manntragenden Kleinstflugzeug, das halte ich für kein vernünftiges Konzept. Es ist aber ein hübsches Plauderthema. Je weniger Fachwissen vorhanden ist, umso leichter ist es, sich grosszügig über reale Notwendigkeiten hinweg zu setzen.

grüsse,
Hannes

oberallgeier
22.07.2009, 08:51
Hi Storchenvogl

huii, ein interessantens Projekt.

... Insgesammt wäre ich für Tipps zur Steuerelektronik dankbar ...Zu Deinen Fragen kann ich leider selbst nicht helfen. Du hast aber vermutlich schon Kontakte zur OUV geknüpft ! ? Haben die nicht einen Elektronikspezialisten? Der wäre sicher einer der ersten Ansprechpartner.

Der nächste, professionelle, ist die Fa. Mavionics. (http://mavionics.de/index.php?option=com_content&task=view&id=13&Itemid=31&lang=de_DE) Dort kannst Du sicher ein paar Minuten am Telefon bei M. Buschmann ergattern. Vielleicht auch mehr. Schau Dir dazu mal deren Präsentation an, bes. den T200.

Als dritten, aber nicht letzten Gesprächspartenr frag U. Schäfer (http://www.fb6.fh-aachen.de/fachbereich-luft-und-raumfahrttechnik/wir-ueber-uns/mitarbeiter/nichtwissenschaftliche-mitarbeiter/) von der FH Aachen. Der hat (s)einen Modellflieger (http://www.stuko.fh-aachen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=6&Itemid=10) letzte Woche in die Luft bekommen. Das ist eigentlich mehr eine Art "kleiner" ATTAS und gespickt mit Elektronik. Zwar nicht flybywire im landläufigen Sinn, aber dann doch, weil er eben per Funk unterwegs ist (lach nicht - schau Dir das Ding erst mal an) (http://www.fb6.fh-aachen.de/fileadmin/user_upload/Flyer/Flyer_Nimbus.pdf). Allerdings haben die ihre Homepage in der letzten Zeit kaum gepflegt (Arbeit ging vor). Eine Besonderheit bei Schäfers Flieger ist der Antrieb: zwei Turbinen *ggg*. Aber im Vergleich zur Cricri ist er etwas groß geraten.

Viel Erfolg

Felix G
22.07.2009, 09:05
Ein Problem bei fly by wire ist sicherlich der hohe Stromverbrauch der Aktoren (die ja sicherlich auch wieder redundant sein sollten, denn die beste x-fach redundante Steuerung bringt nichts, wenn ein Aktor verreckt)...

Um sowas sicher zu machen bräuchte man meiner Ansicht nach prinzipiell:

- 2 Generatoren
- 2 große Akkus (damit man noch ein paar Minuten für eine Notlandung hat, sollten beide Generatoren ausfallen)
- jeder Aktor natürlich auch doppelt

und:

Mindestens 3 voneinander unabhängige, sowohl Hardware- als auch Softwaretechnisch unterschiedlich realisierte Steuerungen. Ein Befehl dürfte nur dann ausgeführt werden, wenn mindestens 2 dieser Steuerungen sich einig sind.

Sind alle identisch steigt das Risiko daß sie alle gleichzeitig aufgrund eines Designfehlers ausfallen, oder schlimmer noch: die Aktoren falsch ansteuern (mehrere redundante Rechenfehler machen ein Flugzeug nicht wirklich sicherer).

oberallgeier
22.07.2009, 09:26
... Aktoren ... sicherlich auch wieder redundant ...Mehrfache Redundanz bei Steuerungen ist ja nicht ganz problemfrei. Bei unterschiedlichen Kommandos müsste eine Entscheidung getroffen werden . . . . brauche ich für die Entscheidungsfindung auch wieder redundante Systeme? Und wer kontrolliert die Entscheidung? Möglichst sichere, vielfach getestete Steuerungen sind da eher angebracht. Redundanz bei Aktoren und Sensoren ist sinnvoll. Allerdings war ich ziemlich überrascht, als ich das erste Mal in einem Airliner den gewaltigen Schlag spürte beim Umschalten von einem Kom pass auf den anderen . . . . Steuerleitungen, also das eigentliche fly by wire, macht man dann eher so, wie es in der Kommunikation beim Fliegen (und anderen Unternehmungen) nicht unüblich ist: read back. Das hilft ziemlich viel um Störungen zu vermeiden.

Yossarian
22.07.2009, 09:46
Hallo
Ich denke, wer in einem Bastlerforum Bastlerfragen stellt, sollte sich erstmal mit kleineren Projekten versuchen.
Ansonsten: Fachliteratur studieren, Versuche fahren, Erfahrungen verwerten.
Oder gleich einen Fachmann oder Ingenieurbüro damit beauftragen.
Frag doch bei den Modellflugzeugbauern nach, die bauen auch ziemlich große flugfähige Modelle.
Mit freundlichen Grüßen
Benno

Storchenvogl
22.07.2009, 10:29
Hallo Harald,

fly by wire in einem manntragenden Kleinstflugzeug, das halte ich für kein vernünftiges Konzept. Es ist aber ein hübsches Plauderthema. Je weniger Fachwissen vorhanden ist, umso leichter ist es, sich grosszügig über reale Notwendigkeiten hinweg zu setzen.

grüsse,
Hannes

Wieso ist das kein vernünftiges Konzept? Uns sind auch die realen Notwendigkeiten bekannt. Finanzielle Mittel, Werkstatt und aerodynamisches Fachwissen sind vorhanden. Beim technischen Fachwissen fehlt uns ein wenig die Computerkenntnis. Deshalb ja meine Frage hier.
Ach übrigens es gibt ein Modell der CriCri in 1:1 RC-gesteuert. Wir könnten unser Flugzeug ja durchaus mit ner Fernsteuerung bauen und uns mit dem Sender reinsetzen. Ist aber wohl ein wenig zu gefährlich und nicht zulassungsfähig.

Storchenvogl
22.07.2009, 10:40
Hi Storchenvogl

huii, ein interessantens Projekt.

... Insgesammt wäre ich für Tipps zur Steuerelektronik dankbar ...Zu Deinen Fragen kann ich leider selbst nicht helfen. Du hast aber vermutlich schon Kontakte zur OUV geknüpft ! ? Haben die nicht einen Elektronikspezialisten? Der wäre sicher einer der ersten Ansprechpartner.

Der nächste, professionelle, ist die Fa. Mavionics. (http://mavionics.de/index.php?option=com_content&task=view&id=13&Itemid=31&lang=de_DE) Dort kannst Du sicher ein paar Minuten am Telefon bei M. Buschmann ergattern. Vielleicht auch mehr. Schau Dir dazu mal deren Präsentation an, bes. den T200.

Als dritten, aber nicht letzten Gesprächspartenr frag U. Schäfer (http://www.fb6.fh-aachen.de/fachbereich-luft-und-raumfahrttechnik/wir-ueber-uns/mitarbeiter/nichtwissenschaftliche-mitarbeiter/) von der FH Aachen. Der hat (s)einen Modellflieger (http://www.stuko.fh-aachen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=6&Itemid=10) letzte Woche in die Luft bekommen. Das ist eigentlich mehr eine Art "kleiner" ATTAS und gespickt mit Elektronik. Zwar nicht flybywire im landläufigen Sinn, aber dann doch, weil er eben per Funk unterwegs ist (lach nicht - schau Dir das Ding erst mal an) (http://www.fb6.fh-aachen.de/fileadmin/user_upload/Flyer/Flyer_Nimbus.pdf). Allerdings haben die ihre Homepage in der letzten Zeit kaum gepflegt (Arbeit ging vor). Eine Besonderheit bei Schäfers Flieger ist der Antrieb: zwei Turbinen *ggg*. Aber im Vergleich zur Cricri ist er etwas groß geraten.

Viel Erfolg
Zur OUV haben wir schon Kontakt gehabt. Um die kommt man kaum vorbei wenn man Amateurflugzeuge bauen will. Die haben einen Elektroniker. Dem muss man aber schon etwas vorlegen was Hand und Fuss hat. Wir werden um ihn nicht herumkommen wenn es um den Antrag beim LBA geht. Er kostet richtig Kohle und deshalb wollen wir ihm schon etwas vorlegen was Hand und Fuss hat.
Danke dir aber für die Kontaktadressen. Das könnte helfen!

Storchenvogl
22.07.2009, 11:03
Ein Problem bei fly by wire ist sicherlich der hohe Stromverbrauch der Aktoren (die ja sicherlich auch wieder redundant sein sollten, denn die beste x-fach redundante Steuerung bringt nichts, wenn ein Aktor verreckt)...

Um sowas sicher zu machen bräuchte man meiner Ansicht nach prinzipiell:

- 2 Generatoren
- 2 große Akkus (damit man noch ein paar Minuten für eine Notlandung hat, sollten beide Generatoren ausfallen)
- jeder Aktor natürlich auch doppelt

und:

Mindestens 3 voneinander unabhängige, sowohl Hardware- als auch Softwaretechnisch unterschiedlich realisierte Steuerungen. Ein Befehl dürfte nur dann ausgeführt werden, wenn mindestens 2 dieser Steuerungen sich einig sind.

Sind alle identisch steigt das Risiko daß sie alle gleichzeitig aufgrund eines Designfehlers ausfallen, oder schlimmer noch: die Aktoren falsch ansteuern (mehrere redundante Rechenfehler machen ein Flugzeug nicht wirklich sicherer).

Mit der Stromversorgung haben wir tatsächlich ein Problem da die
Jet-Cat-Turbinen keinen Generator haben. Wir tragen uns jedoch mit dem Gedanken einen Generator durch den Luftstrom anzutreiben. Dazu sind Versuche notwendig. Wir sind noch in der Phase Zeichnungen zu erstellen. Danach werden wir ein Modell bauen um die Auslegungen zu prüfen.
Wir haben tatsächlich an drei unabhängige Systeme gedacht. Eines davon jedoch nicht auf elektronischem Weg. Es soll hydraulisch angetrieben werden. Dieses System habe ich schon mit Simprop-Servos getestet. Es funktioniert aussreichend. Die gegenseitige Kontrolle ist ja ein Fail-Save. Mir geht es hauptsächlich um die eigentlichen Rechner. Die müssen leicht, klein und zuverlässige Leistung bringen. Dazu dann entprechende Programme deren Offsetwerte beim Einfliegen aktualisiert werden können.
Ausserdem sollte es die Möglichkeit geben in verschiedenen Situationen (Start, Reiseflug, Kunstflug und Landeanflug) verschiedene Einstellungen abrufen zu können.
Bei den Aktoren werden wir auf Servos aus dem Modellbau zugreifen. Die sind erprobt und zuverlässig. Trotzdem kommen auf jedes Ruder zwei Servos.

oberallgeier
22.07.2009, 11:05
... Ach übrigens es gibt ein Modell der CriCri in 1:1 RC-gesteuert ...Als meine frühere allerbeste Freundin das erste Mal ne Pitts sah mit Räder oben im bodennahen Vollgas-Überflug meinte sie, es sei wohl etwas gefährlichübermütignichtzulässig, Modellflieger sooo schnell so tief und knapp über die Leute fliegen zu lassen . . . . .

... Mit der Stromversorgung haben wir tatsächlich ein Problem ...Hat U Schäfer wohl eher nicht ! ?

Storchenvogl
22.07.2009, 11:13
Hallo
Ich denke, wer in einem Bastlerforum Bastlerfragen stellt, sollte sich erstmal mit kleineren Projekten versuchen.
Ansonsten: Fachliteratur studieren, Versuche fahren, Erfahrungen verwerten.
Oder gleich einen Fachmann oder Ingenieurbüro damit beauftragen.
Frag doch bei den Modellflugzeugbauern nach, die bauen auch ziemlich große flugfähige Modelle.
Mit freundlichen Grüßen
Benno

Kleinere Projekte haben alle Beteiligten schon zu genüge fertig gestellt.
Restaurierung und Zulassung einer Bücker(Casa) 131 Jungmann und zwei Piper PA18 Cub.
24 Jahre Berufserfahrung im Werkzeug und Sondermaschinenbau.
Verbindung zur Luftfahrt seit ich denken kann.
Das sind die Projekte von mir. Meinst du das reicht an "kleineren" Projekten?

vohopri
22.07.2009, 11:24
Wieso ist das kein vernünftiges Konzept?

Hallo Harald,

Bei den Grossflugzeugen war das Flybywire eine Entwicklung zur Vereinfachung. Beim Kleinfluzeug ist das Flybywire eine unnötige Vergrösserung von Komplexität, Kosten, Gewicht und Fehleranfälligkeit.

Wenn ich in 2m Entfernung zu einem Gesprächspartner sitze, nehme ich nicht das Telefon, um mit ihm zu reden.

Wenn sich eine Steuerfläche in 2m Entfernung von meiner Hand befindet, dann nehme ich eine simple Mechanik, die sich genau für diese Aufgabe zigtausendfach bewährt hat. Da müsste es schon seinen sehr triftigen Grund geben, um anstatt dessen 2 x Mechanik zu verwenden + Sensoren + Aktuatoren + Elektrik + Elektronik + Datenverarbeitung + ... .

Das wird nur teurer, schwerer und fehleranfälliger.

grüsse,
Hannes

Storchenvogl
22.07.2009, 11:27
... Ach übrigens es gibt ein Modell der CriCri in 1:1 RC-gesteuert ...Als meine frühere allerbeste Freundin das erste Mal ne Pitts sah mit Räder oben im bodennahen Vollgas-Überflug meinte sie, es sei wohl etwas gefährlichübermütignichtzulässig, Modellflieger sooo schnell so tief und knapp über die Leute fliegen zu lassen . . . . .

... Mit der Stromversorgung haben wir tatsächlich ein Problem ...Hat U Schäfer wohl eher nicht ! ?

Pitts ist geil! Einer der Beteiligten an dem Projekt ist Teilhaber an einer S2B. Toll! Aber ein Modell über die Köpfe der Zuschauer, da hat deine Freundin recht. Ich wa 1988 in Ramstein! Auch ein Modell kann genug anrichten!

Storchenvogl
22.07.2009, 12:09
Wieso ist das kein vernünftiges Konzept?

Hallo Harald,

Bei den Grossflugzeugen war das Flybywire eine Entwicklung zur Vereinfachung. Beim Kleinfluzeug ist das Flybywire eine unnötige Vergrösserung von Komplexität, Kosten, Gewicht und Fehleranfälligkeit.

Wenn ich in 2m Entfernung zu einem Gesprächspartner sitze, nehme ich nicht das Telefon, um mit ihm zu reden.

Wenn sich eine Steuerfläche in 2m Entfernung von meiner Hand befindet, dann nehme ich eine simple Mechanik, die sich genau für diese Aufgabe zigtausendfach bewährt hat. Da müsste es schon seinen sehr triftigen Grund geben, um anstatt dessen 2 x Mechanik zu verwenden + Sensoren + Aktuatoren + Elektrik + Elektronik + Datenverarbeitung + ... .

Das wird nur teurer, schwerer und fehleranfälliger.

grüsse,
Hannes

Ein manntragendes Flugzeug von der "Grösse" einer CriCri hat gewisse Gefahren im Bereich des Strömungsabrisses. Sie trudelt in Nullkommanichts! Das Seitenleitwerk weches nur sehr schwach angeblasen wird hilft da nicht beim Ausleiten! Dazu kommt ein kaum beherrschbares Giermoment bei Ausfall eines Triebwerks. Um unserem Vogel diese Verhaltensweisen abzugewöhnen haben wir uns für das Fly-by-Wire entschieden. Insgesammt erfordert unsere Auslegung keine Unterstützung durch Computer aber wir wollen was bauen was noch keiner in dieser Form gemacht hat.

Yossarian
22.07.2009, 12:49
Hallo

1. Was sollte man für Rechner nehmen? Ich dachte an Pocketcomputer.
2. Wie kann ich ein Fail-Save hinbekommen?
3. Welche Software wäre sinnvoll?
4. In wie weit muss ich das ganze abschirmen um Störungen durch Funk zu verhindern?
5. Wieviel Strom braucht sowas?
Insgesammt wäre ich für Tipps zur Steuerelektronik dankbar.

Das deutet darauf, daß eben noch keine Projekte fertig gestellt wurden.
Wer einen Kuchen backen kann, ist noch lange kein guter Gärtner.
Mit freundlichen Grüßen
Benno

vistauser
22.07.2009, 13:02
hallo Harald,
ui, ui, ui ihr traut euch was!
Wer schreibt euch denn die Flight Control Laws für das fly by wire?
In der Industrie sitzen daran große Teams und die entwickeln und testen bis zum Erbrechen.
Was Fehler im Flight Control System bewirken haben die Schweden beim ersten europäischen Fighter, der damit flog, leidvoll erlebt.

Trotzdem, auch von mir viele gute Wünsche zu diesem mutigen Projekt.
Olaf

vohopri
22.07.2009, 14:01
Um unserem Vogel diese Verhaltensweisen abzugewöhnen haben wir uns für das Fly-by-Wire entschieden.

Hallo nochmals, Harald,

und danke für die Auskunft. Das war die Lücke in der Projektbeschreibung, die so auffällig wirkte. So ganz nachvollziehbar ist die Entscheidung aber (noch ?) nicht.

Wenn bei den Stealthdingern, beim Harrier oder beim Osprey alle möglichen Regelungstechnischen Kunststückchen veranstaltet werden, dann ist der Grund ja der, dass man aufgrund der Projektvorgaben und sogar der Projekthauptziele keinen Spielraum mehr für die aerodynamische Absicherung des Flugverhaltens hat.

Wenn das Ccricri aerodynamisch wenig stabilen Spielraum hat und Mucken macht, dann spricht das für einen aerodynamischen Weiterentwicklungsbedarf. Da ist jetzt nicht nach zu vollziehen, warum man das belässt und stattdessen mit "fly by wire" Mitteln und regelungstechnisch herumflickt. Was ist der Grund für Symptombekämpfung mit Krücken, anstatt die Ursachen der Probleme zu beheben?

Dass es cool ist, weils noch niemand gemacht hat, reicht als Begründung ja nicht so wirklich ganz vollständig aus. (Um nicht zu sagen, dass da überhaupt kein Grund genannt wurde.)

Einmal mit Computer und dann doch wieder nicht Computer, das wirkt auch nicht so richtig klar.

grüsse,
Hannes

Richard
22.07.2009, 17:53
Als meine frühere allerbeste Freundin das erste Mal ne Pitts sah mit Räder oben im bodennahen Vollgas-Überflug meinte sie, es sei wohl etwas gefährlichübermütignichtzulässig, Modellflieger sooo schnell so tief und knapp über die Leute fliegen zu lassen . . . . .


Modellflieger? Sie hätte sich mal Manfred Sprossenreuter (0der ähnlich
geschrieben) mit seiner Pitt`s anschauen sollen als der Kunstflugmeister
geworden war!!!!! Die Pitt hate dermaßen viel Dampf, die konnte
quasie aus dem Stand, an der Latte hängend, mit 15 m/s steigen...

Gruß Richard

Wsk8
22.07.2009, 22:36
Hört sich sehr interessant an.....
Ein PocketPC wird da wohl nicht reichen, der braucht schon 3/4 von der leistung nur fürs betriebssystem.
Ich würde versuchen mehrere/sehr viele ARM´s zu verwenden, so dass jeder eine bestimmte aufgabe hat.
Wenn ihr entsprechende profis habt, könnt ihr auch gleich ein mainboard mit 3GHz prozessor nehmen, da sollte es dann an leistung nicht mangeln.

Habt ihr euch schon mal gedanken über treibstoff gemacht??
Eine Durchschnittsturbine für den modellbau ist durstig, die braucht 1L/min.
Ich hab auch mal einen gesehen der hat sich ein modellflugzeug mit 7m länge oder so gemacht, die turbinen waren spezialanfertigungen und noch durstiger...... 5L/min

mfg

Storchenvogl
23.07.2009, 03:11
[/quote]

Modellflieger? Sie hätte sich mal Manfred Sprossenreuter (0der ähnlich
geschrieben) mit seiner Pitt`s anschauen sollen als der Kunstflugmeister
geworden war!!!!! Die Pitt hate dermaßen viel Dampf, die konnte
quasie aus dem Stand, an der Latte hängend, mit 15 m/s steigen...

Gruß Richard[/quote]

Das war Manfred Strössenreuther mit ner Pitts S1 aber 15m/s schaft die nicht ganz.
Strössenreuther hatte später ne Zlin Z50 und ist irgendwann den Fliegertot gestorben.

Storchenvogl
23.07.2009, 03:24
Um unserem Vogel diese Verhaltensweisen abzugewöhnen haben wir uns für das Fly-by-Wire entschieden.

Hallo nochmals, Harald,

und danke für die Auskunft. Das war die Lücke in der Projektbeschreibung, die so auffällig wirkte. So ganz nachvollziehbar ist die Entscheidung aber (noch ?) nicht.

Wenn bei den Stealthdingern, beim Harrier oder beim Osprey alle möglichen Regelungstechnischen Kunststückchen veranstaltet werden, dann ist der Grund ja der, dass man aufgrund der Projektvorgaben und sogar der Projekthauptziele keinen Spielraum mehr für die aerodynamische Absicherung des Flugverhaltens hat.

Wenn das Ccricri aerodynamisch wenig stabilen Spielraum hat und Mucken macht, dann spricht das für einen aerodynamischen Weiterentwicklungsbedarf. Da ist jetzt nicht nach zu vollziehen, warum man das belässt und stattdessen mit "fly by wire" Mitteln und regelungstechnisch herumflickt. Was ist der Grund für Symptombekämpfung mit Krücken, anstatt die Ursachen der Probleme zu beheben?

Dass es cool ist, weils noch niemand gemacht hat, reicht als Begründung ja nicht so wirklich ganz vollständig aus. (Um nicht zu sagen, dass da überhaupt kein Grund genannt wurde.)

Einmal mit Computer und dann doch wieder nicht Computer, das wirkt auch nicht so richtig klar.

grüsse,
Hannes
Ein Flugzeug von der "Grösse" ist immer sehr giftig. Dem kann man mit Aerodynamik nicht beikommen. Hast du mal gesehen wenn an einem Modell die Strömung abreisst? Das geht sehr zackig ab! Deshalb ja auch die Kreisel in vielen moderneren Modellen!
Wir haben uns heute entschlossen Das ganze erstmal als RC-Modell zu bauen. Wird aber auch zulassungspflichtig. Damit können wir dann schon die Auslegung der Servos und so weiter ausarbeiten.
Ich werde nächste Woche mal ein paar Grafiken einstellen. Komme diese Woche nicht dazu.
Ach ja, wir bauen keine CriCri sondern eher einen modernen Nachfolger.
Und die stuttgarder Autobauer machen auch Versuche mit Drive-by-Wire.
Autos fahen auch ohne!

Storchenvogl
23.07.2009, 03:41
Hallo
Das deutet darauf, daß eben noch keine Projekte fertig gestellt wurden.
Wer einen Kuchen backen kann, ist noch lange kein guter Gärtner.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
Im Elektronikbereich muss ich dir da recht geben. Bis auf ein bischen Grundwissen ist da nichts. Wir überlegen seit heute sogar einen Elektroniker/Informatiker mit einzubeziehen. Aber es schadet ja nicht sich z.B. hier mal ein paar Meinungen zu holen und etwas mehr Wissen anzueignen. Wir wollen auch nicht sebst Platinen ätzen,löten oder so sondern möglichst auf fertige Produkte zurückgreifen.

Storchenvogl
23.07.2009, 03:51
Hört sich sehr interessant an.....
Ein PocketPC wird da wohl nicht reichen, der braucht schon 3/4 von der leistung nur fürs betriebssystem.
Ich würde versuchen mehrere/sehr viele ARM´s zu verwenden, so dass jeder eine bestimmte aufgabe hat.
Wenn ihr entsprechende profis habt, könnt ihr auch gleich ein mainboard mit 3GHz prozessor nehmen, da sollte es dann an leistung nicht mangeln.

Habt ihr euch schon mal gedanken über treibstoff gemacht??
Eine Durchschnittsturbine für den modellbau ist durstig, die braucht 1L/min.
Ich hab auch mal einen gesehen der hat sich ein modellflugzeug mit 7m länge oder so gemacht, die turbinen waren spezialanfertigungen und noch durstiger...... 5L/min

mfg

Mit den ARM´s das klingt interessant. Es wird aber eher auf ein Mainboard hinauslaufen.
Mit den Tanks da haben wir eine ähnliche Lösung wie schon in der CriCri.
Wir stehen übrigens in persönlichem Kontakt zu einer Gruppe Kanadier die eine CriCri mit Turbinen betreibt. Sie erreichen Flugzeiten von etwa 45 Minuten. Diese Gruppe ist eigentlich auch ausschlaggebend für unser Projekt gewesen und steht beraend zur Seite.

Storchenvogl
23.07.2009, 04:35
So mal ein paar genauere Daten zu dem Vogel
Spannweite ~4100mm
Länge ~3000mm
Höhe ~1000mm
Der Rumpf,das Leitwerk und die einteilige Tragfläche bestehen aus Glasfaser. Die Tragfläche erhält einen durchehenden Holm aus Carbon.
Als Triebwerk sind Jetcat P220 vorgesehen welche wie bei der VFW614 auf den Tragflächen angebracht werden.
Maximalschub: 220N bei 112.000 1/min
Gewicht: 2370g incl. Startautomatik
Durchmesser: 130mm
Gesamtlänge: 350mm
Drehzahl: 33000 - 113000 1/min.
Abgastemperatur: max. 750°C
Kraftstoffverbrauch: 46 l/h (Vollast)
Anbei eine Grafik aus den Anfängen des Projekts von 2008
Dort hat das Flugzeug noch eine Auslegung mit T-Leitwerk. Von dieser haben wir Abstand genomen und uns aus mehreren aerodynamischen Gründen für ein V-Leitwerk entschieden.
Es wird wohl noch diverse Änderungen geben bis zur endgültigen Auslegung. Aber das ist ja immer so.

Storchenvogl
23.07.2009, 04:40
Hier noch ein Foto von einer CriCri mit Turbinen welche in Frankreich fliegt.

Felix G
23.07.2009, 08:28
Wir haben uns heute entschlossen Das ganze erstmal als RC-Modell zu bauen. Wird aber auch zulassungspflichtig. Damit können wir dann schon die Auslegung der Servos und so weiter ausarbeiten.
Ich werde nächste Woche mal ein paar Grafiken einstellen. Komme diese Woche nicht dazu.
Ach ja, wir bauen keine CriCri sondern eher einen modernen Nachfolger.Das halte ich auch für sinnvoll, vor allem könnt ihr so die Zuverlässigkeit der verschiedenen Komponenten testen.

Ich frage mich allerdings immernoch wie ihr die Stromversorgung sicherstellen wollt. Ein vom Luftstrom angetriebener Generator ist ja nicht gerade die effizienteste Lösung und Strom braucht ihr reichlich, vor allem für die Servos.



Und die stuttgarder Autobauer machen auch Versuche mit Drive-by-Wire.Richtig, die haben/hatten aber auch massive Schwierigkeiten damit. Soweit ich weiss ist auch beim Auto der hohe Strombedarf eines solchen Systems eines der Hauptprobleme (wobei hier natürlich auch etwas größere Stromfresser angesteuert werden wollen als einfache Modellbauservos).

Willa
23.07.2009, 08:50
Also die Energie würde ich auf jeden Fall aus Akkus beziehen. Moderne Lithiumpolymer Akkus haben wahrscheinlich keine deutlich geringere "effiziente" Energiedichte als Kerosin (mit "effizient" meine ich: die Energie die in Schub oder sonstwas umgesetzt werden kann). Jedenfalls wird die Energieausbeute eines 1kg LiPo Akkus deutlich höher sein als die Energie die ihr durch einen Generator aus 1 kg Kerosin zurückgewinnt.
Mal zu dem aerodynamischen Verhalten: Alle meine eigenkonstruierten Flugmodelle (bis 2,2m Spannweite) "kennen keinen Strömungsabriss". Sowieso ist der Krafteinbruch bei zu hohen Anstellwinkeln bei kleineren Reynoldszahlen viel weniger dramatisch. Shockflyer (leichte Modelle aus Depron ohne Profilierung, Re ~15.000) z.B. fliegen bei Anstellwinkeln von 45° noch komplett unkritisch.
F3A-X Modelle haben zwar einen klaren Strömungsabriss (der ist auch so gewollt) aber der ist immernoch leicht kontrollierbar. Wenn ihr ein relativ dickes Profil nehmt mit einem großen Nasenradius, dann wird das Überziehverhalten deutlich weniger kritisch. Aber da erzähle ich euch sicherlich nichts neues... V-Leitwerk ist bestimmt die bessere Wahl, evtl. bringen größere Winglets noch eine zusätzliche Seitenstabilität.

Storchenvogl
23.07.2009, 12:34
Also die Energie würde ich auf jeden Fall aus Akkus beziehen. Moderne Lithiumpolymer Akkus haben wahrscheinlich keine deutlich geringere "effiziente" Energiedichte als Kerosin (mit "effizient" meine ich: die Energie die in Schub oder sonstwas umgesetzt werden kann). Jedenfalls wird die Energieausbeute eines 1kg LiPo Akkus deutlich höher sein als die Energie die ihr durch einen Generator aus 1 kg Kerosin zurückgewinnt.
Mal zu dem aerodynamischen Verhalten: Alle meine eigenkonstruierten Flugmodelle (bis 2,2m Spannweite) "kennen keinen Strömungsabriss". Sowieso ist der Krafteinbruch bei zu hohen Anstellwinkeln bei kleineren Reynoldszahlen viel weniger dramatisch. Shockflyer (leichte Modelle aus Depron ohne Profilierung, Re ~15.000) z.B. fliegen bei Anstellwinkeln von 45° noch komplett unkritisch.
F3A-X Modelle haben zwar einen klaren Strömungsabriss (der ist auch so gewollt) aber der ist immernoch leicht kontrollierbar. Wenn ihr ein relativ dickes Profil nehmt mit einem großen Nasenradius, dann wird das Überziehverhalten deutlich weniger kritisch. Aber da erzähle ich euch sicherlich nichts neues... V-Leitwerk ist bestimmt die bessere Wahl, evtl. bringen größere Winglets noch eine zusätzliche Seitenstabilität.
Das mit dem Generator im Fahrtwind wird sogar bei grossen Flugzeugen gemacht. Bei der Boeing 737 z.B. klappt im Ernstfall ein Kleine Prop aus um eine Notversorgung sicher zu stellen. Allerdings sehen wir auch
LiPo-Ackus als die bessere Wahl an.
Nun zu deinen Modellen. Die wiegen wohl kaum soviel wie du selbst oder?
Wir rechnen mit einem MTOW (Maximum Takeoff Wight) von etwa 200kg!
Da kommt schon eine ganz andere Flächenbelastung zustande!
Aber mit den Winglets das ist richtig und ist in unseren neuen Zeichnungen schon drin. Das V-Leitwerk wurde gewählt weil s schon bei der CriCri Probleme mit der Strömung am Seitenruder gibt. Es wird durch die Kanzel vom Wind abgeschirmt. Dadurch lässt sich die CriCri sozusagen nicht recovern wenn sie trudelt! Ausserdem wird es eine Finne unterm Rumpf geben um eine höhere Längsstabilität zu erreichen.

Willa
23.07.2009, 12:37
Hi!
Bei was für einer Reynoldszahl plant ihr denn zu fliegen?

Storchenvogl
24.07.2009, 06:27
Die Re Zahl wird etwa eine Millionen betragen, das Profil soll ca.10% Dicke haben. Wahrscheinlich ein Clark Y.

Ich bin heute auf diese Seite hingewiesen worden. Ist zwar für Boote aber doch informativ für Fly by Wire und Servos
http://www.tecnautic.com/d/fly_d02.htm#Fly-By-Wire

oberallgeier
24.07.2009, 11:29
... Alle meine eigenkonstruierten Flugmodelle (bis 2,2m Spannweite) "kennen keinen Strömungsabriss" ...Soweit ich die thermodynamischen Vorgänge in Erinnerung habe, ist der theoretisch maximal mögliche cA in der Gegend von 8. Hat wohl mit begrenztem Druckrückgewinn zu tun (aber da kann ich mich irren). Der Sogpeak bei hohen cAs ist ja auch wirklich schrecklich. Leider hat die Thermodynamik immer Recht. Praktisch hatte ich selbst mal im stabilen Flug bei Re=2Mio ein cA knapp 2 erflogen - sehr zur Verwunderung "meines" Luftstuhl-Profs UND des O-ing; beide hatten mit einem Bierkasten auf unter 1,5 - oder waren es 1,4? - gewettet. Da waren auch sicher schon einige aufgeplatze Wirbel im Spiel.

... Das mit dem Generator im Fahrtwind ...kostet doch 1. Wirkungsgrad, um den Flieger in der Luft zu bewegen - sprich, um Fahrtwind zu erzeugen und 2. Wirkungsgrad, um vom Fahrtwind den Propeller und (3. ... *gggg*) den Generator anzutreiben. Na ja, will ich mal nicht kommentieren.

Die Re Zahl wird etwa eine Millionen betragen ...Da stell ich mich mal jaaaanz dumm (wie immer): v = 50 m/s, Profiltiefe 0,7 m, dann habe ich ja 2,5 Mio.

... Wahrscheinlich ein Clark Y ...Ich würde Martin Hepperle fragen, ob er nicht ein hübsches Profil in der Schublade für diese Geschwindigkeit und Flächenbelastung hat, das ein freundliches Überziehverhalten UND eine füllige Druckverteilung in der Art der Laminarprofile hat. Auch Eppler ist ja noch immer wieder im Institut anzutreffen und gibt dazu sicher gerne Auskunft. Und die 10% wirst Du sicher nach dem Vermessen der ersten Modellversion verwünschen.

Im Übrigen finde ich das V-Leitwerk nicht sehr vielversprechend. Bei dem schlechten (etwas sehr eckigen) Rumpfquerschnitt mit der riesigen Haube gibt das wohl schon beim kleinsten Schieben eine deutliche Verschlechterung der Heckumströmung und damit der Leitwerkswirksamkeit, bei V-Leitwerk sicher noch ne drastische Asymmetrie. Ich stell mir dabei ungern die veränderte Steuerwirkung vor. Die markante Seitenwindfläche der Haube - und das soweit vorne - ist ja sicher eines der Probleme der Cricri, insbesondere beim Trudeln.

Sorry, klingt wohl als sei ich heute nicht gut drauf. Aber bei manchen Punkten muss ich meine Argumente vorbringen.

Nachtrag: gerade fällt mir ein prächtiges Argument FÜR das fbw ein: eine erste Flugerprobung könnte man dann als Modellflugzeug, *gggg* scale 1:1, mit einer Fernsteuerung machen.

Ls4
24.07.2009, 18:45
Nun da ich für die technische Umsetzung verantwortlich aber nicht gerade der Informatiker bin, meine Fragen!
1. Was sollte man für Rechner nehmen? Ich dachte an Pocketcomputer.
2. Wie kann ich ein Fail-Save hinbekommen?
3. Welche Software wäre sinnvoll?
4. In wie weit muss ich das ganze abschirmen um Störungen durch Funk zu verhindern?
5. Wieviel Strom braucht sowas?
Insgesammt wäre ich für Tipps zur Steuerelektronik dankbar.

Hallo StorchenVogel,

euer ehrgeiziges Projekt in Ehren.
Ich will euch davon auch nicht abbringen.
In welche Gefahr sich jemand begibt oder nicht ist jedes eigenen Entscheidung.

Ich versuche zuerst mal auf deine Fragen einzugehen:
1. das ist eine schlechte Idee.
Auch die Verwendung von normaler PC Hardware ist definitiv nicht zu empfehlen. Alle Geräte haben eins gemeinsam. Sie verkraften die Temperaturen die in Luftsportgeräten auftreten nicht. Leider ziemlich ausnahmslos.
Ich bin selber Segelflieger. Bei einem Wettbewerbsflug ist mir mein PDA im Cockpit abgebrannt. Das war so schon haarig genug. Wenn da die Steuerung dran gehangen wäre, wärs jetzt vorbei.

Viel eher wirst du dich da imm AUtomotive Bereich umsehen müssen. Die Dinger sind für solche Belastungen zugelassen. Viel größere Probleme wirst du aber sicherlich bei der Zulassung bekommen. Du weißt ja selber wie rigoros das LBA auf eine Luftfahrtzulassung der verwendete Komponenten pocht.
Schlagwörter bei der Steuerung werden da auch bei euch ARM und AVR sein...

2. Soweit darfst du es nicht kommen lassen. Redundanz ist das A und O. Die Servos dürfen nicht auf Failsave fahren. Sie müssen jederzeit von einem der mehrfach rdundanten Controller angesteuert werden

3. Berücksichtigt man den Programmieraufwand und dass das ganze zuverlässig und flexibel sein muss würde ich spontan C vorschlagen.

4. Risiko vermutlich eher gering, aber das LBA wird ne Schirmung wollen, wenn mich nicht alles täuscht

5. Das kann man so nicht sagen.... Könnte von wenigen Watt bis zu wirklich großem Stromverbrauch gehen.

Nun noch zu den bedenken meinerseits.

Servos:
Im Modellbaubereich wüsste ich nichts was mir zuverlässig genug wäre um mich selber der Sache anzuvertrauen!
Auch hier ist redundanz angesagt. Wenn eins ausfällt müssen die anderen aber das kaputte Servo auch noch durchziehen können.

Elektronik:
Ohne Erfahrung sehe ich da kaum Chancen sowas zu realisieren. Da sind mehrere Controller erforderlich. Entsprechende Ansteuerungen, Schirmungen, Schnittstellen, Sensorik. Datenblätter lesen studieren. Kompatibilität checken, eventuell herstellen.
Schaltpläne und Layouts entwickeln.
Ich sehe definitiv keine Chance mit erhältlicher Fertighardware sowas aufzubauen

Programmierung:
In Anbetracht der Komplexität sehe ich auch keine Chance, dass unerfahrene sowas in C selber implementieren.
Ich bin studieren Informatik und arbeite mich grade in µC Programmierung ein. Es fällt mir trotz guter Programmierkenntnisse ausgesprochen schwer mich in Die Libraries für die Atmegas einzuarbeiten.
Das ist harter Tobak und nichts was man mal eben lernen könnte.
Der Programmieraufwand ist nahezu gigantisch und durch die notwendige Redundanz wird das definitiv nicht einfacher!

Vermutlich wird euch ein Informatiker alleine nicht helfen können. Ich persönlich würde mich mit so einer Aufgabe hoffnungslos überfordert fühlen. Programmiert bekommen würde ich es mit genug zeit eventuell noch. Die Hardware könnte ich nicht aufbauen.
Dafür braucht es einen versierten Elektroniker mit richtig Ahnung!

Dennoch wünsche ich euch viel Glück für euer Projekt.
Wäre es nicht einfacher eure zu Erwartenden Probleme wie Abrissgefahr und triebwerksausfall durch autonome Systeme zu lösen. Sprich: fällt ein Triebwerks aus, dann schalte anderes auch sofort und automatisch ab.
Das Überziehproblem vielleicht mit ner Überziehwarnung entschärfen?

Ist jetzt sicher nicht die eleganteste Lösung, aber eher möglich zu lösen

Viele Grüße,

Tim

Storchenvogl
25.07.2009, 05:50
Im Übrigen finde ich das V-Leitwerk nicht sehr vielversprechend. Bei dem schlechten (etwas sehr eckigen) Rumpfquerschnitt mit der riesigen Haube gibt das wohl schon beim kleinsten Schieben eine deutliche Verschlechterung der Heckumströmung und damit der Leitwerkswirksamkeit, bei V-Leitwerk sicher noch ne drastische Asymmetrie. Ich stell mir dabei ungern die veränderte Steuerwirkung vor. Die markante Seitenwindfläche der Haube - und das soweit vorne - ist ja sicher eines der Probleme der Cricri, insbesondere beim Trudeln.

Der Rumpfquerschnitt ist bei uns eher Oval. Wir lehnen uns nur an die Grille an. Das Trudelproblem der CriCri liegt in der kaum vorhandenen Strömung an Seitenleitwerk. Um die Längsstabilität zu erhöhen soll halt eine Finne unters Heck. Ich hab auch schon über eine Anordnung von zwei Seitenleitwerken F18like nachgedacht. Wird dann aber schwerer hinten.



Sorry, klingt wohl als sei ich heute nicht gut drauf. Aber bei manchen Punkten muss ich meine Argumente vorbringen.
Ich hatte nicht den Eindruck das du schlecht drauf bist! Ich schätze sachkundige Argumente und hab mir auch darüber Gedanken gemacht.
Perfektion ist nur die Angst vor Kritik!


Nachtrag: gerade fällt mir ein prächtiges Argument FÜR das fbw ein: eine erste Flugerprobung könnte man dann als Modellflugzeug, *gggg* scale 1:1, mit einer Fernsteuerung machen.

So haben wir es auch ungefähr geplant. Allerdings muss dabei um das Gewicht zu erhalten ein Dummy ins Cockpit.
Die Reynoldszahl hab ich übrigens so übernommen von meinem Kolegen ohn darüber nachzudenken. Ich hab da noch garnicht nachgerechnet.

Nun noch zu dem Clark Y Profil. Ich selbst tendiere zu NACA 2412 oder was von Eppler. Das NACA ist gutmütig und einfach zu bauen. Die Eppler sind dafür wahrscheinlich bei höheren Geschwindigkeiten besser.

Insgesammt gibt e bishernoch keine konkrete aerodynamische Auslegung.
Erstes Ziel ist die Machbarkeit eines Fly-by-Wire zu prüfen. Der Rest kommt nebenbei dazu.

Storchenvogl
25.07.2009, 06:51
Hallo StorchenVogel,

euer ehrgeiziges Projekt in Ehren.
Ich will euch davon auch nicht abbringen.
In welche Gefahr sich jemand begibt oder nicht ist jedes eigenen Entscheidung.

Wir werden uns in keine unmittelbare Gefahr bringen da wir zuerst RC fliegen werden. Das ist bei so einem Winzling mit der geplanten Technologie wohl recht einfach. Ausserdem machen wir uns zur Zeit Gedanken über ein Gesammtrettungssystem wie es in UL´s vorgeschrieben ist. Und wir schliessen auf den Pilot vorher ne hohe Lebensversicherung ab O:)



Ich versuche zuerst mal auf deine Fragen einzugehen:
1. das ist eine schlechte Idee.
Auch die Verwendung von normaler PC Hardware ist definitiv nicht zu empfehlen. Alle Geräte haben eins gemeinsam. Sie verkraften die Temperaturen die in Luftsportgeräten auftreten nicht. Leider ziemlich ausnahmslos.
Ich bin selber Segelflieger. Bei einem Wettbewerbsflug ist mir mein PDA im Cockpit abgebrannt. Das war so schon haarig genug. Wenn da die Steuerung dran gehangen wäre, wärs jetzt vorbei.

Auch deshalb Redunanz! Aber warum brennt z.B. das GPS, das PFD usw. in nem M,K,E..zugelassenen Flugzeug nicht? Wegen entsprechender Auslegung(um die es mir ja hier geht) und Kühlung, denke ich.



Viel größere Probleme wirst du aber sicherlich bei der Zulassung bekommen. Du weißt ja selber wie rigoros das LBA auf eine Luftfahrtzulassung der verwendete Komponenten pocht.

Beim Amateurbau heist die Zulassung ja "Experimentel"
Ich brauche keine zugelassenen Ausrüstungsgegenstände mit Ausnahme des Fahrtmessers, Höhenmessers, Funkgerätes.... soweit mich die OUV da richtig informiert hat.


2. Soweit darfst du es nicht kommen lassen. Redundanz ist das A und O. Die Servos dürfen nicht auf Failsave fahren. Sie müssen jederzeit von einem der mehrfach rdundanten Controller angesteuert werden

Die Ruder in Fail Save fahren währe natürlich fatal. Ich meinte damit sollte ein System defekt sein schaltet automatisch das Backup ein.[/quote]


3. Berücksichtigt man den Programmieraufwand und dass das ganze zuverlässig und flexibel sein muss würde ich spontan C vorschlagen.

Wurde mir auch gesagt. Ich werde mich da wohl mal genauer mit befassen. Nicht nur für dieses Projekt sondern weil es mich interessiert.


4. Risiko vermutlich eher gering, aber das LBA wird ne Schirmung wollen, wenn mich nicht alles täuscht.
Abschirmung muss wegen Funk und Transponder sein!



5. Das kann man so nicht sagen.... Könnte von wenigen Watt bis zu wirklich großem Stromverbrauch gehen.

Eben deshalb möchte ich ja ein kompettes System (Hardware) ausarbeiten.
Damit schon im Vorfeld was überlegt wird und nicht später beim Bau aufeinmal auffällt: "Huch, wo bekommen wir denn den ganzen Strom her?"



Nun noch zu den bedenken meinerseits.

Servos:
Im Modellbaubereich wüsste ich nichts was mir zuverlässig genug wäre um mich selber der Sache anzuvertrauen!
Auch hier ist redundanz angesagt. Wenn eins ausfällt müssen die anderen aber das kaputte Servo auch noch durchziehen können.

Da gibts sehr zuverlässige Servos die man dann entsprechend mechanisch trennen kann damit das Backup nicht noch ein totes Servo mitziehen muss.




Elektronik:
Ohne Erfahrung sehe ich da kaum Chancen sowas zu realisieren. Da sind mehrere Controller erforderlich. Entsprechende Ansteuerungen, Schirmungen, Schnittstellen, Sensorik. Datenblätter lesen studieren. Kompatibilität checken, eventuell herstellen.
Schaltpläne und Layouts entwickeln.
Ich sehe definitiv keine Chance mit erhältlicher Fertighardware sowas aufzubauen
Darüber machen wir uns mittlerweile auch Gedanken. Aber Aufgeben ist nicht. Probleme sind versteckte Möglichkeiten!



Dennoch wünsche ich euch viel Glück für euer Projekt.
Wäre es nicht einfacher eure zu Erwartenden Probleme wie Abrissgefahr und triebwerksausfall durch autonome Systeme zu lösen. Sprich: fällt ein Triebwerks aus, dann schalte anderes auch sofort und automatisch ab.
Das Überziehproblem vielleicht mit ner Überziehwarnung entschärfen?

Ist jetzt sicher nicht die eleganteste Lösung, aber eher möglich zu lösen
Viele Grüße,

Tim
Das wollen wir gerade nicht. Das währe ja zu einfach. Ausserdem ist das Überziehproblem ei der CriCri wohl echt extrem. Auch dieser Bericht befasst sich damit!
http://www.bfu-web.de/nn_41544/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/1999/Bericht__3X225-0.99,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_3X225-0.pdf
Gruss zurück Storchenvogel

SlyD
25.07.2009, 10:27
Hallo,



Auch deshalb Redunanz! Aber warum brennt z.B. das GPS, das PFD usw. in nem M,K,E..zugelassenen Flugzeug nicht? Wegen entsprechender Auslegung(um die es mir ja hier geht) und Kühlung, denke ich.



Steuergeräte müssen auf Automotive Temperaturbereich ausgelegt sein.
Da braucht man nicht drüber diskutieren.

Standard PC Komponenten - da kann man froh sein wenn die ausserhalb von 0 bis 50 Grad überhaupt noch laufen... die fackeln auch schon mal gerne bei normaler Betriebstemperatur ab wenn ein paar Kondensatoren/Spulen dann doch zu günstig waren ;)


Wenn überhaupt x86, dann ein Industrie Modul das speziell für den angestrebten Temp Bereich ausgelegt ist verwenden - Kontron ( http://de.kontron.com/ ) oder Lippert ( http://www.lippertembedded.com/ ) haben zumindest auf Anfrage auch -40° bis +85° Module. Automotive geht aber eigentlich bis 125°C...


Ihr werdet aber auch nicht drumrum kommen euch da jemanden zu holen der sich mit ARM oder SH4 o.ä. auskennt. Die gibts alle als Automotive Varianten. So ein PC ist für zeitkritische Regelungsaufgaben nämlich nicht gerade 1. Wahl.


MfG,
SlyD

Ls4
25.07.2009, 11:21
Hallo nochmal,

Wenn du dir schonmal über die Servos und die mechanische Trenung gedanken gemacht hast, habt ihr ja schonmal ein Problemchen weniger.
Es bleibt aber tatsächlich das mit der Elektronik und der Programmierung.

Mein Tip hierzu wäre:
lade dir mal Eclipse mit CDT herunter http://www.eclipse.org/cdt/
und den passenden MinGW Compiler und arbeite dich ein wenig in die Programmierung ein.
Es reicht vorerst mal PC Progrämmchen für die Console zu entwickeln um sich in die Sprache und Programmierung einzuarbeiten. Ein passendes kurztutorial gibts dann hier:
http://www.cplusplus.com/doc/tutorial/

Wenn dass dann einigermaßen klappt nen kleinen Avr wie den Atmega8 kaufen und beschalten.
Diese Controller sind Vergleichsweise einfach zu Programmieren. Wie gesagt ich arbeite mich da auch gerade ein.
Von dort aus sollte dann ein Umstieg auf andere Controllertypen einfacher erfolgen können.

Ich halte PC-Hardware um es drastisch zu sagen auch für gänzlich ungeeignet. Die komplette X86 Plattform taugt in meinen Augen absolut nicht dafür.

Ihr solltet wenn ihr das wirklich durchziehen wollt Connections zu nem sehr sehr guten Elektroniker, einem Programmierer mit Berufserfahrung im entsprechenden Bereich und vor allem zu jemandem der Platinen ätzen kann aufbauen.

Dann bleibt natürlich auch beim Modellflugvortest ein gewisses Risiko.
Ohne Fehler programmiert niemand.
Manchmal werden Fehler lange nicht aufgedeckt und sind in der Praxis fatal.

Da gibts einge gute Beispiele zu.
Ariane 5 ist abgestürtzt weil die Entwickler dachten eine Integer für die Geschwindigkeitsmessung würde reichen. Ne Integer reicht bis zum Wert 65553. Die Ariane 5 war aber schneller wie die Ariane 4. Also ist die Integer übergelaufen und der Bordcomputer abgestürtzt. Der 2. hatte identische Software und ist ebefalls abgestürtzt. In Folge kam die Rakete vom Kurs ab und drohte zu zerbrechen. Andere Systeme haben das Ding dann automattisch gesprengt.

Mariner 1 (die erste Venus Sonde) ist verlustig gegangen weil ein Programmierer in Fortran anstatt einem Komma einen Punkt geschrieben hat.

Außerdem gab es in der Medizin durch eine falschauslegung der Software für ein Bestrahlungsgerät mehrere Tote.

Der jüngste fatale mir bekannte Fall ist bei BMW aufgetreten.
Da wurde bei einem Steuergerät für den Bremsassistenten die Hardware falsch ausgelegt.
Wenn der Fahrer mit (ich glaube es waren) 90Kg Druck aufs Bremspedal getreten hat hat das Gerät den Geist aufgegeben und auf Notbetrieb geschaltet, was zur Folge hatte dass das Fahrzeug nur noch mit deutlich reduzierter Leistung gebremst hat.

Wie gesagt ich möchte euch nicht abbringen von eurem Vorhaben. Ihr müsst nur genau wissen was ihr das vorhabt.

Ihr begebt euch auf ein Gebiet, dass von anderen Jahrelang studiert wird und in dem noch enorm Forschung betrieben wird.

Bei Fragen könnt ihr euch aber natürlich gerne bei mir melden. Ich finde das Thema wirklich höchst interessant

Viele Grüße,

Tim

Storchenvogl
25.07.2009, 14:24
Hallo,



Auch deshalb Redunanz! Aber warum brennt z.B. das GPS, das PFD usw. in nem M,K,E..zugelassenen Flugzeug nicht? Wegen entsprechender Auslegung(um die es mir ja hier geht) und Kühlung, denke ich.



Steuergeräte müssen auf Automotive Temperaturbereich ausgelegt sein.
Da braucht man nicht drüber diskutieren.

Standard PC Komponenten - da kann man froh sein wenn die ausserhalb von 0 bis 50 Grad überhaupt noch laufen... die fackeln auch schon mal gerne bei normaler Betriebstemperatur ab wenn ein paar Kondensatoren/Spulen dann doch zu günstig waren ;)


Wenn überhaupt x86, dann ein Industrie Modul das speziell für den angestrebten Temp Bereich ausgelegt ist verwenden - Kontron ( http://de.kontron.com/ ) oder Lippert ( http://www.lippertembedded.com/ ) haben zumindest auf Anfrage auch -40° bis +85° Module. Automotive geht aber eigentlich bis 125°C...


Ihr werdet aber auch nicht drumrum kommen euch da jemanden zu holen der sich mit ARM oder SH4 o.ä. auskennt. Die gibts alle als Automotive Varianten. So ein PC ist für zeitkritische Regelungsaufgaben nämlich nicht gerade 1. Wahl.


MfG,
SlyD

Danke für die Infos und Links! Das wir die Hardware in der benötigten Qualität nicht im Discounter kaufen können ist uns klar. Wie gesagt die Hardware muss auf die Aufgaben ausgelegt sein. Deshalb ja die "blöden" Fragen.

Storchenvogl
26.07.2009, 01:44
Hallo Tim


Hallo nochmal,

Wenn du dir schonmal über die Servos und die mechanische Trenung gedanken gemacht hast, habt ihr ja schonmal ein Problemchen weniger.
Es bleibt aber tatsächlich das mit der Elektronik und der Programmierung.

Mein Tip hierzu wäre:
lade dir mal Eclipse mit CDT herunter http://www.eclipse.org/cdt/
und den passenden MinGW Compiler und arbeite dich ein wenig in die Programmierung ein.
Es reicht vorerst mal PC Progrämmchen für die Console zu entwickeln um sich in die Sprache und Programmierung einzuarbeiten. Ein passendes kurztutorial gibts dann hier:
http://www.cplusplus.com/doc/tutorial/

Wenn dass dann einigermaßen klappt nen kleinen Avr wie den Atmega8 kaufen und beschalten.
Diese Controller sind Vergleichsweise einfach zu Programmieren. Wie gesagt ich arbeite mich da auch gerade ein.
Von dort aus sollte dann ein Umstieg auf andere Controllertypen einfacher erfolgen können.

Ich halte PC-Hardware um es drastisch zu sagen auch für gänzlich ungeeignet. Die komplette X86 Plattform taugt in meinen Augen absolut nicht dafür.

Ihr solltet wenn ihr das wirklich durchziehen wollt Connections zu nem sehr sehr guten Elektroniker, einem Programmierer mit Berufserfahrung im entsprechenden Bereich und vor allem zu jemandem der Platinen ätzen kann aufbauen.

Erst einmal Danke für die Links zu Eclipse und C++!
Ich frage mich was an dem was an Hardware einfach zu beschaffen ist, warum das nicht geeignet sein soll. Ich meine damit nicht billige Massenware aus Fernost. Ich habe SPS Steuerungen an Sondermaschinen gesehen (Ich arbeite im Sondermaschinenbau) die mit Sicherheit komplexer sind wie der Rechner den die Nasa bei den Apollomissionen zur verfügung hatte. Ich könnte mir vorstellen das man sowas durchaus nutzen kann. Ich werde mich nach den Betriebsferien mal mit den bei uns zuständigen Leuten unterhalten. Mal sehen was die sagen. Vieleicht finde ich dort auch Jemand der uns da auch mal mit Rat und Tat zur Seite steht.Servos hab ich mittlerweile sehr Professionelle gesehen. Nichts von Robbbe oder so.
Zum Beispiel sowas
http://www.volz-actuators.com/en/products/0087-class_submersible_24-30V.php?m=m



Dann bleibt natürlich auch beim Modellflugvortest ein gewisses Risiko.
Ohne Fehler programmiert niemand.
Manchmal werden Fehler lange nicht aufgedeckt und sind in der Praxis fatal.

Da gibts einge gute Beispiele zu.
Ariane 5 ist abgestürtzt weil die Entwickler dachten eine Integer für die Geschwindigkeitsmessung würde reichen. Ne Integer reicht bis zum Wert 65553. Die Ariane 5 war aber schneller wie die Ariane 4. Also ist die Integer übergelaufen und der Bordcomputer abgestürtzt. Der 2. hatte identische Software und ist ebefalls abgestürtzt. In Folge kam die Rakete vom Kurs ab und drohte zu zerbrechen. Andere Systeme haben das Ding dann automattisch gesprengt.

Mariner 1 (die erste Venus Sonde) ist verlustig gegangen weil ein Programmierer in Fortran anstatt einem Komma einen Punkt geschrieben hat.

Außerdem gab es in der Medizin durch eine falschauslegung der Software für ein Bestrahlungsgerät mehrere Tote.

Der jüngste fatale mir bekannte Fall ist bei BMW aufgetreten.
Da wurde bei einem Steuergerät für den Bremsassistenten die Hardware falsch ausgelegt.
Wenn der Fahrer mit (ich glaube es waren) 90Kg Druck aufs Bremspedal getreten hat hat das Gerät den Geist aufgegeben und auf Notbetrieb geschaltet, was zur Folge hatte dass das Fahrzeug nur noch mit deutlich reduzierter Leistung gebremst hat.

Wie gesagt ich möchte euch nicht abbringen von eurem Vorhaben. Ihr müsst nur genau wissen was ihr das vorhabt.

Ihr begebt euch auf ein Gebiet, dass von anderen Jahrelang studiert wird und in dem noch enorm Forschung betrieben wird.

Bei Fragen könnt ihr euch aber natürlich gerne bei mir melden. Ich finde das Thema wirklich höchst interessant

Viele Grüße,

Tim

Ich habe seit heute eine Lichtpausen der CriCri-Baupläne bekommen. Um einen für den Piloten spürbaren Steuerdruck zu simulieren werden da in allen Achsen Expandergummis eingesetzt.
Ich glaube das man das auf elektronischem Weg schon erheblich besser machen kann.
Ich hab da auch eine Idee wie das relativ einfach sein müsste sogar einen Steuerdruck am Stick und den Pedalen aufzubauen. Ich werde Das in Kürze mal beschreiben.
Bei diesem System könnte man auch ohne Computerunterstützung fliegen falls die Software spinnt.
Gruss Storchenvogel

Storchenvogl
26.07.2009, 02:59
"Easy Fly by Wire"


Mit dem Poti im Servo wird ja die Servostellung gemessen.
Der Steuerdruck, der beim Force Feedback
aufgebaut wird, wird ja auch von einem Servo aufgebaut.
Also brauche ich, um mit dem Stick das Servo zu bewegen und eine Rückmeldung vom Servo zu bekommen doch nur zwei geeignete "Signalwandler".
Grob gesagt die Schaltung von zwei Servotestern welche gegenseitig arbeiten. Schon hat man doch ein einfaches FBW. Die Signale zum Servo kann man dann mit einem Rechner beeinflussen. Fällt der Rechner aus, ist das FBW in einfachster Form immer noch vorhanden da es ja vom Rechner unabhängig ist. Die Rückmeldung vom Servo zum Stick sollte, um dem Piloten genau das zu vermitteln was gerade am Servo/Ruder passiert nicht vom Computer beeinflusst sein.
Ausserdem hätte im Endeffekt der Pilot immer die Möglichkeit die Einflüsse des Computers zu übersteuern. Ein Aspekt den Airbus-Piloten immer wieder kritisiert haben!
Am Computer währe ja sogar die Option denkbar das jeder Pilot sich verschiedene Setups speichert. Ausserdem könnten Autopilot u.s.w. aufgeschaltet werden.
Irgendwie kann ich nicht glauben das dies alles so kompliziert sein soll wie die meisten, die von unserer Idee hören, einem vermitteln wollen.

Storchenvogl
28.07.2009, 12:10
Ich hab heute zwei Servotester und zwei billige Servos vom grossen C bekommen. Werde das mal so zusammenbasteln wie ich mir das vorstelle.
Wird zwei drei Tage dauern dann werde ich den Versuchsaufbau mal zeigen.
Ausserdem haben wir das Design verworfen. Zeichnung folgt auch später.

loonquawl
28.07.2009, 14:22
Ausser mit kleinen Modellen habe ich keinerlei Erfahrung mit der Fliegerei, aber wenn ihr schon Fly-by-wire macht, warum nutzt ihr dann die überlegene Regelung nicht, um 'bessere' Flugzeugkonzepte zu betreiben? -> Bei negativer Pfeilung und Schubvektorsteuerung könnte die Elektronik ihre Vorteile voll ausspielen, und in dem kleinen Massstab könnten die auftretenden Kräfte auch noch zu beherrschen sein.

Storchenvogl
28.07.2009, 22:59
Weil wir erst mal mit etwas fliegen wollen was auch ohne Computer fliegen kann. Wir haben uns heute getroffen. Dabei hat einer den Vorschlag gemacht eine
Speed Canard http://speedcanard.de/
zu schrumpfen und mit zwei Turbinen anzutreiben. Dazu fiel auch noch das Thema Schubvectorsteuerung.
Wir sind auf jeden Fall einig und verwenden ein Canarddesign.

vohopri
29.07.2009, 07:43
Hallo Storch,

zum Testen von Servos ist auch diese Schaltung gut geeignet:

http://www.jbergsmann.at/Solartracker.GIF

von hier https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=49258 .

Du müsstest nur die Dimensionierung anpassen.

grüsse,
Hannes

Storchenvogl
29.07.2009, 09:42
Ich hab die Servotester schon hier. Trotzdem danke!

Storchenvogl
01.08.2009, 06:06
Ich habe meine Testanordnung fertig. Es fuktioniert, bis auf die Kraft für die Rückmeldung zum Stick, genau wie ich es erwartet habe. Die Kraft, welche den Steuerdruck simuliert ist etwas zu hoch. Das kann man aber mit relativ einfachen Mitteln verändern. Leider hab ich zur Zeit keine Kamera greifbar. Deshalb erst mal ein Schema meiner Anordnung.
Nun zur Funktion:
Der Stick bewegt das Poti vom Signalgeber Ruder. Der gibt ein Steuersignal zum Servo Ruder. Das Servo Ruder bewegt mit dem Gestänge das Poti vom Signalgeber Feedback und natürlich später das Ruder. Der Signalgeber Feedback gibt ein Steuersignal zum Servo Feedback, welches dadurch über das Gestänge einen Steuerausschlag des Sticks bewirken möchte und somit Gegendruck am Stick erzeugt.
Ich werde aber noch ein kleines Filmchen drehen sobald meine Tochter mit unserer Kamera wieder aus den Ferien zurück ist. Bis dahin werde ich noch den Steuerdruck reduzieren.
Jedenfalls zeigt mir die Funktion dieser Versuchsanordnung das es doch gehen muss ein FBW selbst aufzubauen. Die Versuchsanordnung wird für mich nun erst mal Grundlage für den weiteren Ausbau des Systems sein.

vohopri
01.08.2009, 09:34
Hallo Storch,

das wird so nicht ohne Weiteres gut funktionieren.

Du bewegst den Stick gegen das Feedback Servo, das natürlich mit Motor und Getriebe Widerstand leistet und auch noch gegenregelt. Das ist der hohe Widerstand, den du bemerkt hast. Es wäre möglich die Kopplung vom Feedbackservo zum Stick elastisch zu gestalten. Dann arbeitet der Stick nicht mehr gegen das Servo, aber der Stick wird schwammig. Das könnte sich für eine Schiffssteuerung eigenen. Aber für ein Flugzeug?

Das Problem scheint mir, dass hier in einer Endlosschleife 2 x der Weg geregelt wird.

Besser wäre wahrscheinlich, vom Stick zum Ruder die Kraft zu regeln und vom Ruder zum Stick zurück, den Weg zu regeln. Das kann man aber so nicht für einen schnellen Test fertig im Modellbauhandel beziehen. Ideen hätte ich dazu, die sind aber noch etwas unausreift.

Bin jetzt auch neugierig auf andere Varianten, das Problem zu lösen.

grüsse,
Hannes

uwe.arzt
01.08.2009, 10:02
Ich habe meine Testanordnung fertig. Es fuktioniert, bis auf die Kraft für die Rückmeldung zum Stick, genau wie ich es erwartet habe. Die Kraft, welche den Steuerdruck simuliert ist etwas zu hoch. Das kann man aber mit relativ einfachen Mitteln verändern. Leider hab ich zur Zeit keine Kamera greifbar. Deshalb erst mal ein Schema meiner Anordnung.


Hi,

meines erachtens sollte da ein Kraftsensor dazwischen (http://de.wikipedia.org/wiki/Dehnungsmessstreifen). Damit kannst du dann die Kraft messen, die auf die Hand ausgeübt wird. Hier gibts das z.B. als fertiges System für Motoradbremshebel: http://www.hkm-messtechnik.de/index.php?id=13&lang=de .

Dann mit nem Microcontroller nachregeln.

Je nach Etat würde ich nach was fertigem schauen, z.B. http://www.feteriscomponents.nl/product-detail/joysticks-detail-military.htm das Teil MJ3 sieht für ne Flugzeugsteuerung brauchbar aus (auch die Sepcs wären denke ich passend).

Ich habe DMS schon mal als Kraftmessung an Robotern verbaut ;)

:q! Uwe

Storchenvogl
01.08.2009, 11:35
Ich hab einfach mal mit der Länge der Hebel rumprobiert und schon wars besser. Ich denke man muss für das Feedback einfach ein schwächeres Servo oder noch besser kleine Servomotore nehmen. Ich möchte den Impuls der vom Ruder kommt nicht beeinflussen. Das vefälscht meiner Auffassung nach das Gefühl.
Die Sticks von http://www.feteriscomponents.nl/pro.....ticks-detail-military.htm kenne ich. Sind sehr robust aber leider für den geforderten Zweck nicht geeignet. Ausserdem soll ja auch ein Feedback an den Pedalen anliegen.

Ls4
20.08.2009, 17:34
Weil wir erst mal mit etwas fliegen wollen was auch ohne Computer fliegen kann. Wir haben uns heute getroffen. Dabei hat einer den Vorschlag gemacht eine
Speed Canard http://speedcanard.de/
zu schrumpfen und mit zwei Turbinen anzutreiben. Dazu fiel auch noch das Thema Schubvectorsteuerung.
Wir sind auf jeden Fall einig und verwenden ein Canarddesign.
schöner Ansatz!
Das ding fliegt auch richtig klasse und gar nicht mal soooo kritisch soweit ich gehört habe.
Canard ist glaub nichtmal ein schlechter Ansatz wenn man den flugkritischen Aspekt entschärfen möchte.
Auch super ist, dass du das ganze so machen möchtest dass der Pilot den Controller übersteuern kann.
Das sollte durchaus etwas mehr Sicherheit geben.

Versteh mich nicht falsch. Ich rede nicht von SPS Steuerungen. Im Endeffekt wären solche Controller die dort auch verwendet werden der richtige Ansatz denke ich.
Nur x86 also normale PC Hardware ist ungeeignet.

Ansonsten verfolge ich das Proejtk weiter. Wenn mir etwas dazu einfällt gebe ich meinen Senf dazu. (wenn ich darf ;) )

Wie sieht euer Stromversorgungskonzept aus?
doppelt redundandte Lithium akkus mit redundanter Akkuweiche?

Viele Grüße,

Tim

Richard
20.08.2009, 18:17
Ich hab einfach mal mit der Länge der Hebel rumprobiert und schon wars besser. Ich denke man muss für das Feedback einfach ein schwächeres Servo oder noch besser kleine Servomotore nehmen. Ich möchte den Impuls der vom Ruder kommt nicht beeinflussen. Das vefälscht meiner Auffassung nach das Gefühl.
Die Sticks von http://www.feteriscomponents.nl/pro.....ticks-detail-military.htm kenne ich. Sind sehr robust aber leider für den geforderten Zweck nicht geeignet. Ausserdem soll ja auch ein Feedback an den Pedalen anliegen.

Moin moin.


Du brauchst einen echten, vom Ruder selber erzeugten "Gegendruck"
damit Du auch Winddruck auf die Ruderflächen "real" am Stick
spüren kannst. Dazu ist Deine Anordnung nur dann brauchbar wenn
dieses (Gegendruckservo) mittels z.B. Dehnmesstreifen, welcher
zwischen Ruderservo und Ruder plaziert ist, poroptional zum
Ruderdruck angesteuert wird.

Dazu mußte schon einmal die Kraft welche in jeder möglichen
Ruderstellung "ohne" anströhmende Luft in einer Tabelle abgelegt
werden. Von den Druck bei von Luft umströmten Ruder muß dann
für jeden Ruderwinkel, der entsprechnede Tabellenwert wieder
abgezogen werden. Das Ergebniss steuert dann das Gegendruck
Servo. Wie willst Du sonst die tatsächliche Flächenbelastung oder
Windböhen real spüren?

Bastel an Deinen Testaufbau ein Stück Flächenprofiel und stelle
einen ordentlichen Lüfter davor auf, natürlich mit Dehmesstreifen
am Steuergelenk. Schließe den Denmestreifen an einen adc Port
und gebe die Messdaten aud ein Terminal aus. Abpseichern und
in Exel auswerten. Mit so einem Diagramm kann man dann gut
Testen. :-)

Gruß Richard

dennisstrehl
20.08.2009, 19:27
Viele Sachen wurden jetzt ja schon gesagt, aber ein paar Sachen will ich noch mal einwerfen:

Für die Zulassung jeglicher Elektronik im Flugzeug gibt es feste Regeln. Einige davon findet man bei der Radio Technical Commission for Aeronautics (http://www.rtca.org/) bzw. bei der EUROCAE. Da wären vor allem die Dokumente "DO-160F, Environmental Conditions and Test Procedures for Airborne Equipment" (Frage Nr. 4 ;)) und "DO-178B, Software Considerations in Airborne Systems and Equipment Certification" zu nennen.

<Edit:>
Letztere gibt einige (viele) Richtlinien für die Softwareentwicklung vor. Die Software muss dokumentiert und zertifiziert (abgenommen) werden - Ein Arsch voll Arbeit!

Als Mikrocontroller würden, so schätze ich, AVRs reichen. Man unterschätzt die Rechenleistung der Dinger schnell. Gilt aber auch nur, solange man alle Software ordentlich optimiert und z.B. nicht unnötig viele float-Variablen verwendet. Siehe auch: http://www.nongnu.org/avr-libc/user-manual/benchmarks.html
(Ich weiss gar nicht ob die AVR-libc sich überhaupt zertifizieren ließe...)
</Edit>

Als Programmiersprache wäre evtl. auch noch Ada überlegenswert, das unterscheidet sich allerdings deutlich von C.

<Edit>
Ansonsten finde ich das Projekt sehr interessant. Mich würde es auch reizen, sowas zu realisieren, zumindest so von der technischen Seite her. Mich besorgt allerdings die geringe Spannweite (Hoher induzierter Widerstand => Ist doch voll ineffizient? :P). Mit Winglets und Elliptischer Auftriebsverteilung kann man das eigentlich nur zu einem kleinen Teil ausgleichen...
</Edit>

Gruß

Storchenvogl
22.08.2009, 13:00
Ich hab einfach mal mit der Länge der Hebel rumprobiert und schon wars besser. Ich denke man muss für das Feedback einfach ein schwächeres Servo oder noch besser kleine Servomotore nehmen. Ich möchte den Impuls der vom Ruder kommt nicht beeinflussen. Das vefälscht meiner Auffassung nach das Gefühl.
Die Sticks von http://www.feteriscomponents.nl/pro.....ticks-detail-military.htm kenne ich. Sind sehr robust aber leider für den geforderten Zweck nicht geeignet. Ausserdem soll ja auch ein Feedback an den Pedalen anliegen.

Moin moin.


Du brauchst einen echten, vom Ruder selber erzeugten "Gegendruck"
damit Du auch Winddruck auf die Ruderflächen "real" am Stick
spüren kannst. Dazu ist Deine Anordnung nur dann brauchbar wenn
dieses (Gegendruckservo) mittels z.B. Dehnmesstreifen, welcher
zwischen Ruderservo und Ruder plaziert ist, poroptional zum
Ruderdruck angesteuert wird.

Dazu musste schon einmal die Kraft welche in jeder möglichen
Ruderstellung "ohne" anströhmende Luft in einer Tabelle abgelegt
werden. Von den Druck bei von Luft umströmten Ruder muß dann
für jeden Ruderwinkel, der entsprechnede Tabellenwert wieder
abgezogen werden. Das Ergebniss steuert dann das Gegendruck
Servo. Wie willst Du sonst die tatsächliche Flächenbelastung oder
Windböhen real spüren?

Bastel an Deinen Testaufbau ein Stück Flächenprofiel und stelle
einen ordentlichen Lüfter davor auf, natürlich mit Dehmesstreifen
am Steuergelenk. Schließe den Denmestreifen an einen adc Port
und gebe die Messdaten aud ein Terminal aus. Abpseichern und
in Exel auswerten. Mit so einem Diagramm kann man dann gut
Testen. :-)

Gruß Richard

Danke für deinen Hinweis! ich komme im Augenblick leider aus beruflichen Gründen nur am Wochenende dazu was an dem Projekt zu machen. Ich werde wohl mal ein Ruder nehmen und meinen "Teststand" erweitern. Ist ein interessanter Aspekt, den du da ansprichst! Ich denke aber das ich da schon ein kräftiges Gebläse oder gar einen Windkanal brauche um das gescheit zu simulieren. Werde aber erst mal ein Ruder basteln.
Schönes Wochenende!

Storchenvogl
22.08.2009, 13:07
Viele Sachen wurden jetzt ja schon gesagt, aber ein paar Sachen will ich noch mal einwerfen:

Für die Zulassung jeglicher Elektronik im Flugzeug gibt es feste Regeln. Einige davon findet man bei der Radio Technical Commission for Aeronautics (http://www.rtca.org/) bzw. bei der EUROCAE. Da wären vor allem die Dokumente "DO-160F, Environmental Conditions and Test Procedures for Airborne Equipment" (Frage Nr. 4 ;)) und "DO-178B, Software Considerations in Airborne Systems and Equipment Certification" zu nennen.

<Edit:>
Letztere gibt einige (viele) Richtlinien für die Softwareentwicklung vor. Die Software muss dokumentiert und zertifiziert (abgenommen) werden - Ein Arsch voll Arbeit!

Als Mikrocontroller würden, so schätze ich, AVRs reichen. Man unterschätzt die Rechenleistung der Dinger schnell. Gilt aber auch nur, solange man alle Software ordentlich optimiert und z.B. nicht unnötig viele float-Variablen verwendet. Siehe auch: http://www.nongnu.org/avr-libc/user-manual/benchmarks.html
(Ich weiss gar nicht ob die AVR-libc sich überhaupt zertifizieren ließe...)
</Edit>

Als Programmiersprache wäre evtl. auch noch Ada überlegenswert, das unterscheidet sich allerdings deutlich von C.

<Edit>
Ansonsten finde ich das Projekt sehr interessant. Mich würde es auch reizen, sowas zu realisieren, zumindest so von der technischen Seite her. Mich besorgt allerdings die geringe Spannweite (Hoher induzierter Widerstand => Ist doch voll ineffizient? :P). Mit Winglets und Elliptischer Auftriebsverteilung kann man das eigentlich nur zu einem kleinen Teil ausgleichen...
</Edit>

Gruß

Zur Zertifizierung von Avionic trifft das was du schreibst voll zu! Beim FbW
wurde mir von Seiten OUV und LBA gesagt das es da Möglichkeiten einer Experimentalzulassung gibt sofern man sich an gewisse Richtlinien hält. Ausserdem habe ich erfahren das in Frankreich auich jamand an einem FbW für Sportflugzeuge arbeitet. Er will wohl eine Cessna 152 umbauen. Ich versuche näheres zu erfahren!
Schönes Wochenende!

Richard
22.08.2009, 18:34
Danke für deinen Hinweis! ich komme im Augenblick leider aus beruflichen Gründen nur am Wochenende dazu was an dem Projekt zu machen. Ich werde wohl mal ein Ruder nehmen und meinen "Teststand" erweitern. Ist ein interessanter Aspekt, den du da ansprichst! Ich denke aber das ich da schon ein kräftiges Gebläse oder gar einen Windkanal brauche um das gescheit zu simulieren. Werde aber erst mal ein Ruder basteln.
Schönes Wochenende!

Ich dachte eher an ein kleines Ruder und als Gebläse könnte man einen
Motor/Propeller von einen E-Flugmodell nehmen, die machen ganz nett
"Wind". Wichtiger ist die Messdatenerfassung und Grafische Auswertung
um Erfahrungen zu sammeln wie mann den echten Fächendruck für
die Rückmeldung erhalten kann.

Wenn Du in der Nähe von Bremen wohnst, dort können auch, nach
Anmeldung, Privatpersonen den original Windkanal von Focke (?)
mieten. :-)

Gruß Richard

Storchenvogl
23.08.2009, 05:12
Ich dachte eher an ein kleines Ruder und als Gebläse könnte man einen
Motor/Propeller von einen E-Flugmodell nehmen, die machen ganz nett
"Wind". Wichtiger ist die Messdatenerfassung und Grafische Auswertung
um Erfahrungen zu sammeln wie mann den echten Fächendruck für
die Rückmeldung erhalten kann.

Wenn Du in der Nähe von Bremen wohnst, dort können auch, nach
Anmeldung, Privatpersonen den original Windkanal von Focke (?)
mieten. :-)

Gruß Richard

Nein Ich wohne leider nicht in der Nähe von Bremen.
Ich habe aber heute schon was gebastelt. Ich hab mir aus Styropor und GFK ein Stück Tragfläche mit Ruder (Spannweite 1Meter) und einem stabilen Stativ gebaut. Dies lasse ich auf dem nahegelegenen Flugplatz von einem Motorflugzeug anblasen. Hab schon eine Verabredung!
Ich hab mal versucht das Ruder von Hand zu bewegen. Da spürt man schon was du meintest. Naja ist eh ein sehr umfangreiches Projekt was wir uns da vorgenommen haben. Es wird übrigens bald auch ein paar Fotos und Videos geben.

Storchenvogl
24.08.2009, 03:54
Die Idee mit den Dehnstreifen ist wohl die Ideallösung. Anfangs hatte ich Probleme wo und wie ich die am besten einsetze ohne unnötiges Spiel zu erzeugen und welche Kräfte wohl auf sie wirken. Ich werde wohl vorher mit einer Federwaage ein paar Messungen machen müssen um genauere Parameter zu ermitteln. Danach kann mir passende Dehnstreifen besorgen und in den Versuchsaufbau einbringen. Bin mal gespannt wie das ganze dann läuft.

Storchenvogl
24.08.2009, 04:09
Weil wir erst mal mit etwas fliegen wollen was auch ohne Computer fliegen kann. Wir haben uns heute getroffen. Dabei hat einer den Vorschlag gemacht eine
Speed Canard http://speedcanard.de/
zu schrumpfen und mit zwei Turbinen anzutreiben. Dazu fiel auch noch das Thema Schubvectorsteuerung.
Wir sind auf jeden Fall einig und verwenden ein Canarddesign.
schöner Ansatz!
Das ding fliegt auch richtig klasse und gar nicht mal soooo kritisch soweit ich gehört habe.
Canard ist glaub nichtmal ein schlechter Ansatz wenn man den flugkritischen Aspekt entschärfen möchte.
Auch super ist, dass du das ganze so machen möchtest dass der Pilot den Controller übersteuern kann.
Das sollte durchaus etwas mehr Sicherheit geben.

Versteh mich nicht falsch. Ich rede nicht von SPS Steuerungen. Im Endeffekt wären solche Controller die dort auch verwendet werden der richtige Ansatz denke ich.
Nur x86 also normale PC Hardware ist ungeeignet.

Ansonsten verfolge ich das Proejtk weiter. Wenn mir etwas dazu einfällt gebe ich meinen Senf dazu. (wenn ich darf ;) )

Wie sieht euer Stromversorgungskonzept aus?
doppelt redundandte Lithium akkus mit redundanter Akkuweiche?

Viele Grüße,

Tim
Hab deinen Beitrag irgendwie übersehen. Ich komme der sache langsam näher. Bezüglich der Stromversorgung wird es wohl auf Lithium Akkus hinauslaufen. Ich habe eine ausgelutschte Jet-Cat Turbine hier. Sie läuft noch ist aber selbst für Modellflug nicht mehr brauchbar. Ich mache mir nebenbei Gedanken ob und wie ich dort einen kleineren Generator anbringen kann. Ein Gleichstrommotor ist schon dran zum Anlassen der Turbine. Dieser ist als Generator jedoch viel zu schwach. Mal schauen was da möglich ist. Ausserdem habe ich noch Informationen über eine andere Turbine welche mit einem Generator ausgestattet ist. Diese Turbine ist jedoch etwas gross für unser Vorhaben.
Zum guten Schluss noch was. Ich habe soweit ein "Designmodell" im Maßstab 1:32 fertig. Da hab ich sogar ein bischen in Richtung Lifting-Body gearbeitet. Werde im Laufe der Woche mal ein paar Fotos präsentieren.
Und natürlich darfst du deinen Senf dazugeben! :cheesy: Im Gegenteil, es freut mich konstruktive Kritik zu bekommen.
Grüsse vom Storch

Storchenvogl
26.08.2009, 00:44
So, mal ne Grafik mit den Dehnmessstreifen. Die hätte meiner Auffassung nach zu viel Spiel und hätte be zu hoher Belastung in den Dehnstreifen eine ungewollte "Sollbruchstelle" die üble Folgen hätte #-o .
Also Nachdenken! :-k

Storchenvogl
26.08.2009, 00:58
Nach einigen Stunden ist mir dann etwas eingefallen. Ein sogenanntes Flettner-Ruder http://de.wikipedia.org/wiki/Flettner-Ruder könnte doch genutzt werden. Hab dann erst mal was rumgemalt und dann kam diese Idee. Das Flettner-Ruder braucht sich nichtmal zu bewegen. Der Druck auf dem Ruder liegt so mit dem gleichen Anstömwinkel auch am Flettnerruder an. Nur das Flettnerruder steuert so die Dehnmessstreifen an. So besteht keine Gefahr im Falle eines Ausfalls der Messstreifen. Ein weiterer Vorteil ist bei einer indirekten Ansteuerung des Flettner-Ruders gegeben. Die ursprüngliche Funktion des Flettners den Steuerdruck zu beeinflussen.
So kann das Signal für das Feedback sogar aerodynamisch verstärkbar.
Steuert man das Flettner-Ruder gar über ein Servo an könnte man das nutzen um den Steuerdruck geschwindigkeitsabhängig zu beeinflussen.

Richard
26.08.2009, 06:49
Moin moin.

Dehnmessstreifen werden in der Regel auf eine Metall oder
ähnlich feste Unterlage flächig geklebt und die Verformung/Durchbiegung
Längendehnung/ dieses Trägers ausgewertet.

Um Die Stellkräfte am Servo zu minimieren, versetzt man den
Drehpunkt des Ruders um ca (?) 20% nach hinten. Dann unterstützt
der Teil vor dem Drehpunkt durch seien gegenseitigen Anstellwinkel
die Serchubkraft. Das Ruder mach quasie eine Selbstunterstützung.

Bei einer Zaunsicherung habe ich es einml gesehen. Da wurden die
Messtreifen auf ca 100 X 30 x 5 mm Aslustreifen geklebt welche den
Spanndraht des Zauns verbinden. Dieser Spanndraht wurde dann
auf einen bestimmten Widerstandswert vorgespannt um z.B.
Wärmedehnung abzufangen. Ab einen bestimmten Widerstand, z.B.
50 kg Belsatung am Draht, wurde Alarm ausgeköst. Das ganze
dann natürlich so alle 30 m Zaun. Klappte prima. Die Längendehnung
bei solch einem Zug idt minnimal. Wenn ich mich richtig erinner
waren auf den Alustreifen 4 Messtreifen in Brücke geschaltet verklebt.
Das läßt sich dann leicht mit einem OP verstärken.

Gruß Richard

Richard
26.08.2009, 18:06
Moin moin.

Dehnmessstreifen werden in der Regel auf eine Metall oder
ähnlich feste Unterlage flächig geklebt und die Verformung/Durchbiegung
Längendehnung/ dieses Trägers ausgewertet.

Um Die Stellkräfte am Servo zu minimieren, versetzt man den
Drehpunkt des Ruders um ca (?) 20% nach hinten. Dann unterstützt
der Teil vor dem Drehpunkt durch seien gegenseitigen Anstellwinkel
die Serchubkraft. Das Ruder mach quasie eine Selbstunterstützung.

Bei einer Zaunsicherung habe ich es einml gesehen. Da wurden die
Messtreifen auf ca 100 X 30 x 5 mm Aslustreifen geklebt welche den
Spanndraht des Zauns verbinden. Dieser Spanndraht wurde dann
auf einen bestimmten Widerstandswert vorgespannt um z.B.
Wärmedehnung abzufangen. Ab einen bestimmten Widerstand, z.B.
50 kg Belsatung am Draht, wurde Alarm ausgeköst. Das ganze
dann natürlich so alle 30 m Zaun. Klappte prima. Die Längendehnung
bei solch einem Zug idt minnimal. Wenn ich mich richtig erinner
waren auf den Alustreifen 4 Messtreifen in Brücke geschaltet verklebt.
Das läßt sich dann leicht mit einem OP verstärken.

Gruß Richard

Storchenvogl
26.08.2009, 21:57
Moin moin.

Dehnmessstreifen werden in der Regel auf eine Metall oder
ähnlich feste Unterlage flächig geklebt und die Verformung/Durchbiegung
Längendehnung/ dieses Trägers ausgewertet.

Um Die Stellkräfte am Servo zu minimieren, versetzt man den
Drehpunkt des Ruders um ca (?) 20% nach hinten. Dann unterstützt
der Teil vor dem Drehpunkt durch seien gegenseitigen Anstellwinkel
die Serchubkraft. Das Ruder mach quasie eine Selbstunterstützung.

Bei einer Zaunsicherung habe ich es einml gesehen. Da wurden die
Messtreifen auf ca 100 X 30 x 5 mm Aslustreifen geklebt welche den
Spanndraht des Zauns verbinden. Dieser Spanndraht wurde dann
auf einen bestimmten Widerstandswert vorgespannt um z.B.
Wärmedehnung abzufangen. Ab einen bestimmten Widerstand, z.B.
50 kg Belsatung am Draht, wurde Alarm ausgeköst. Das ganze
dann natürlich so alle 30 m Zaun. Klappte prima. Die Längendehnung
bei solch einem Zug idt minnimal. Wenn ich mich richtig erinner
waren auf den Alustreifen 4 Messtreifen in Brücke geschaltet verklebt.
Das läßt sich dann leicht mit einem OP verstärken.

Gruß Richard

Diese Möglichkeit hatte ich auch überlegt. ich werde jedoch noch einen anderen Weg überdenken. Welche Vor und Nachteile eine Steuerung über Spoiler hat. Da wäre dann auch die mechanische Trennung des Backupservos einfacher und ich könnte die Stömungskräfte einfacher messen. Hab das bisher nur im Kopf. Ausserdem brauch ich dann nur noch 2 Spoiler an den Flächen und die Canards anzulenken. Muss das mal genauer bedenken. ich traue den Dehnmessstreifen nicht so was die Belastung betrifft. Hab mir mal Datenblätter besorgt und werde in den nächsten Tagen mal welche bestellen. Danach werde ich weitere Versuche machen.

Storchenvogl
28.08.2009, 00:12
Das Design ist nicht schlecht! www.smartfish.ch/
Hab die Seite gerade gefunden. Ich hab mittlerweile auch genauere Vorstellungen vom Design. Nun gehts erstmal in die Werkstatt. Modell bauen um eine noch genauere Vorstellung zu bekommen. Werde das aus Styropor und Holz bauen. Masstab 1:3 dürfte schon flugfähig sein und gewisse Schlüsse zulassen.

Storchenvogl
03.09.2009, 23:33
Hab mich mal näher mit Spoilern befasst. Scheint auch keine schlechte Alternative zu normalen Rudern zu sein. Hab heute die Dehnmessstreifen bekommen und eben eingebaut. Hab den Druck auf dem Ruder mal mit der Hand simuliert. Ich denke mit ein bischen Einstellerei und Versuchen mit der Übersetzung ist das schon gut. Das Modell werde ich auf jeden Fall so bauen das ich einen Satz Flächen mit Ruder und Satz mit Spoilern testen kann. So ungefähr soll das Ganze dann später aussehen.

Richard
04.09.2009, 16:30
Moin moin.

Sieht ja richtig Guuuut aus! Das gefällt mir wirklich gut. Nur reinsetzen
und damit Fliegen, nur mit e-Stick ohne Backup über z.B. Hydraulik,
dazu währe duch etwas zu feige! Es gibt kühne Flieger, es gibt alte Flieger,
aber alte kühne Flieger gibt es nicht!!!!

Denke daran das die Dehnmesstreifen NIX an mechanische
Belastung abkönnen, die müssen immer irendwie auf ein Träger
Material Laminiert werden und messen dann halt "nur" die Verformung
dieses Teils. Da z.B. die Verformung eines Ruderholmes (Hoffendlich)
recht gering ist, werden die ( min 2 ) Dehnmesstreifen um 90 Grad
versetzt, mit z.B. Harz angebracht und in Brückenschaltung über
einen Differenzverstärker (OP) ausgewertet.

Es gibt Waagen welche noch in Nanogramm Bereich recht genau
auf diese Art arbeiten. Klar in diesem Bereich muß natürlich ein
erheblicher Aufwand gegen Störungen und Temperaturschwankungen
getrieben werden.

Ein guter "Angreifpunkt-Messpunkt"" (könnte) das Rohr sein mit
den das gesamte Ruder gelagert/geschwenkt wird. Das wird sich
sicherlich (im Material) bei Belastung etwas Verwinden, weil es
alle Kräfte übertragen muss. Grenzgenial "Starr" darf es nicht sein,
weil es dann schlagartig Brechen/Abscheeren könnte. Zwei
Dehnmesstreifen antiparallel (Zug/Duck) auf den Rohrumfang
laminiert, sollte einen brauchbahren Versuch bringen. So kann dann
auch noch ausgewertet werden in welche Richtung das Ruder
ausgelenkt ist/wird.

OK, dazu muß das Ruder dann natürlich über das "Hauptlagerrohr"
angesteuert werden.....Hmmmm so ist es halt, alles hat seine Macken.
Ich hatte jetzt so einen (Segelflug (?)) Schwenkflügler im Kopf
bei dem die gesamten Flächen als Ruder "Missbraucht" werden.
Ob sich das bewährt hat ? Aber der Techniche Aufwand (IN) den
Flächen wird/wurde dabei quasie auf NULL begrenst. Bei richtig
großen Fliegern dürfte das schnell an Mechanische Grenzen scheitern.
bei eher kleinen mit (relativ geringer Flächenbelastung) und
Fläche (Ruderfläche) sollte es aber eine Preisgünstige (Herstellungskosten) Möglichkeit sein.

Gruß Richard

Boomi**
05.09.2009, 12:07
Hallo Storchenvogel,

ich bin jetzt hier nur aus Versehen in den Threat gerutscht und habe mir nicht alles durchgelesen.
Doch beim Anblick des Schemas im Posting: Verfasst am: 25.08.2009, 23:58 bin ich dann doch etwas erschrocken !
Ist das Dein Ernst, mit dem Feedback über ein Servo ?
Stell Dir nur mal vor, das Feedbackservo blockiert (Getriebeschaden) wärend Du grade ziehst oder drückst. Das Feedbackservo wird gnadenlos verhindern, dass der Stick bewegt werden kann. Und das Getriebe wird definitiv früher oder später den Getriebetod sterben wenn immer mit dem Stick gegen das Servo gedrückt wird.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sollen auch die Ruder mit normalen Modellbauservos angesteuert werden.
Rede mal mit Modellbauern, welche RC-Cars im Maßstab 1:4 bauen. Früher wurden da für die Lenkung auch zwei parallel gesteuerte Servos verwendet. Wenn da eines "gestorben" ist, dann hatte das zweite Servo keine Chance mehr.
Also Modellbautechnik in manntragenden Fliegern zu verwenden ist m.M. mehr als leichtsinnig ! (Alptraum: Leitwerks- oder Flächenflattern, bist Du das Flattern bemerkst sind die Servos schon tod).
Selbst Hersteller von "echten" Industrie-Servoantrieben (Bosch, BergerLahr, Telemechanik, usw..) garantieren nicht dass die Servoantriebe immer so funktionieren wie man möchte. Und die Antriebe kosten 1000 und mehr Euros.

MfG
Boomi

Wsk8
05.09.2009, 13:24
Selbst Hersteller von "echten" Industrie-Servoantrieben (Bosch, BergerLahr, Telemechanik, usw..) garantieren nicht dass die Servoantriebe immer so funktionieren wie man möchte. Und die Antriebe kosten 1000 und mehr Euros.
Technisches versagen kann man nie vermeiden...


Stell Dir nur mal vor, das Feedbackservo blockiert (Getriebeschaden) wärend Du grade ziehst oder drückst. Das Feedbackservo wird gnadenlos verhindern, dass der Stick bewegt werden kann. Und das Getriebe wird definitiv früher oder später den Getriebetod sterben wenn immer mit dem Stick gegen das Servo gedrückt wird.

Wie wärs mit Force Feedback wies bei den joysticks ist, da vibriert der stick entsprechend und das gibt bereits ein sehr gutes gefühl über die momentande lage.

mfg

Storchenvogl
05.09.2009, 21:49
Hallo Storchenvogel,

ich bin jetzt hier nur aus Versehen in den Threat gerutscht und habe mir nicht alles durchgelesen.
Doch beim Anblick des Schemas im Posting: Verfasst am: 25.08.2009, 23:58 bin ich dann doch etwas erschrocken !
Ist das Dein Ernst, mit dem Feedback über ein Servo ?
Stell Dir nur mal vor, das Feedbackservo blockiert (Getriebeschaden) wärend Du grade ziehst oder drückst. Das Feedbackservo wird gnadenlos verhindern, dass der Stick bewegt werden kann. Und das Getriebe wird definitiv früher oder später den Getriebetod sterben wenn immer mit dem Stick gegen das Servo gedrückt wird.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sollen auch die Ruder mit normalen Modellbauservos angesteuert werden.
Rede mal mit Modellbauern, welche RC-Cars im Maßstab 1:4 bauen. Früher wurden da für die Lenkung auch zwei parallel gesteuerte Servos verwendet. Wenn da eines "gestorben" ist, dann hatte das zweite Servo keine Chance mehr.
Also Modellbautechnik in manntragenden Fliegern zu verwenden ist m.M. mehr als leichtsinnig ! (Alptraum: Leitwerks- oder Flächenflattern, bist Du das Flattern bemerkst sind die Servos schon tod).
Selbst Hersteller von "echten" Industrie-Servoantrieben (Bosch, BergerLahr, Telemechanik, usw..) garantieren nicht dass die Servoantriebe immer so funktionieren wie man möchte. Und die Antriebe kosten 1000 und mehr Euros.

MfG
Boomi
Ich werde mich hüten Modellbauservos in einem manntragenden Flugzeug zu verwenden! Es geht im Augenblick erst mal darum überhaupt ein Schema zu erarbeiten. Da reichen die Modellbauservos. Auch das Servo am Stick ist tatsächlich nicht geeignet. Vielmehr kommen, wie beim Force-Feedback- Joystick zum Spielen, Gleichstrommotore zur verwendung welche den entsprechenden Druck simulieren. Ist übrigens auch bei FBW in Airlinern ähnlich gelöst! Ausserdem werde ich die Servos am Ruder mechanisch trennen um das von dir beschriebene Problem auszuschalten. Auch deshalb übrigens der Gedanke mit Spoilern zu arbeiten. Da ist die mechanische Trennung nämlich einfacher zu verwirklichen.
Ein normales Force.Feedback wie beim PC kommt übrigens nicht in Frage weil das Gefühl vom Ruderdruck viel zu unrealistisch ist. Ich werde, neben dem Modell die nächste Zeit mit dem Bau eines Teststandes für die Steuerung verbringen soweit es meine beruflichen Pflichten erlauben. Dazu verwende ich unter anderem einen Force-Feedback-Stickzum Zocken welchen ich meinen Anforderungen anpassen werde.
Als Aktuator hab ich auch schon an Linearmotore wie z.B hier http://www.linmot.com/ gedacht.
Danke für deine Bedenken!
Besser mal ein bischen Kritik hören, eure Meinungen überdenken als irgedwelche Gefahren einzugehen. Bevor da was riskiert wird fällt das Projekt!

Storchenvogl
08.09.2009, 00:16
Gestern hat sich, um das FBW zu entwickeln und zu testen etwas ergeben. Einer meiner Kameraden hat eine Cessna 150 angeschleppt! Das Flugzeug ist nicht zugelassen. Der Motor ist schrott aber der Vogel ist, soweit das so beurteilt werden, kann in einem technisch befriedigenden Zustand. Nun werden wir erst mal die Zelle prüfen lassen. Dabei können wir mit dem Sachverständigen direkt absprechen wie wir vorgehen können. Die originale Steuerung soll wegen der Redunanz erhalten bleiben. Während wir die Zelle dann überholen (lassen?) können wir uns auch um einen Motor kümmern. Bin gespannt wie das mit der Zulassung unserer "Experimentierplattform" abläuft. Freue mich schon auf das Gesicht des Prüfers :mrgreen: Für Rollversuche braucht man ja keine Zulassung!
Ausserdem hatte ich gestern das Vergnügen ein (leider defektes) Pitch-Servo aus einem S-Tec Autopiloten zu bekommen. Nun hab ich richtig was zum lernen und basteln! Diese Servos können übersteuert werden. Die Computer von Autopiloten basieren übrigens auf 80386-CPU. S-Tec verwendet soweit ich informiert bin einen Computer für jede Achse. Das ganze dürfte also noch recht interessant werden.
Einen Autopilot hatten wir ja eh vorgesehen. Die Cessna unterscheidet sich ja, insbesondere aerodynamisch, massiv von unserem Vorhaben. Das wird auch noch viel Denkarbeit geben. Die Canards z.B. arbeiten ja umgedreht zum Höhenruder der Cessna und müssen auch mit den Landeklappen gemischt werden. Einiges davon wird sich wohl erst während der späteren Flugerprobung ergeben und dann umprogrammiert werden. Erst geht es nun mal um das FBW selbst. Bei der Cessna wird es also 4 zugelassene Servos aus einem Autopilot geben. Dazu je einen Rechner. Force-Feedback ist da ja noch nicht erforderlich da ja die mechanische Steuerung nicht verloren geht.